Stellungnahme zum Konzept Öffentlicher Regionalverkehr Kanton Thurgau
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- Christin Hausler
- vor 7 Jahren
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1 Departement für Inneres und Volkswirtschaft Herr Regierungsrat K. Schläpfer Schlossmühlestrasse Frauenfeld Stellungnahme zum Konzept Öffentlicher Regionalverkehr Kanton Thurgau Sehr geehrter Herr Schläpfer Sehr geehrte Damen und Herren Der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) des Kantons Thurgau möchte sich beim Regierungsrat und dem zuständigen Departement bedanken, dass der öffentliche Regionalverkehr, welcher als eigentliche Erfolgsgeschichte in unserem Kanton bezeichnet werden muss, auch in naher und weiterer Zukunft eine sehr wichtige zentrale Rolle spielen wird. Wir danken Ihnen für das vorgelegte Konzept und die Vernehmlassung. Gerne beziehen wir zu den einzelnen Punkten Stellung und erlauben uns, dazu einige kritische Bemerkungen und Verbesserungsvorschläge zu machen. Grundsätzlich sind wir mit den übergeordneten Zielen der räumlichen Entwicklung sehr einverstanden, welche eine Verdichtung nach Innen vorsieht. Diese Entwicklung kann nur gemeinsam durch die zuständigen Behörden wie Finanzen, Raumplanung, Strassenbau und dem öffentlichen Verkehr gewährleistet werden. Wir begrüssen die im vorliegenden Konzept vorgeschlagene engere Zusammenarbeit mit den Trägern des öffentlichen Verkehrs der Agglomerationen St. Gallen, Zürich und Konstanz. Ebenso wichtig erscheint uns, dass auf Grund der Konzentration des öffentlichen Verkehrs auf die Zentren der Agglomerationen, der öffentliche Verkehr im ländlichen Raum nicht all zu sehr ausgedünnt wird. Hier gilt genauestens zu prüfen, zwischen finanziell Vertretbarem und Nice to Have. Auch hier gilt grundsätzlich, den prognostizierten Mehrverkehr mit dem öffentlichen Verkehr zu kompensieren. Eine höhere finanzielle Verbindlichkeit dieses Konzeptes ist für uns zwingend. Als Konzept, wie es hier vorliegt, ist es all zu sehr konjunkturpolitischen
2 Schwankungen unterworfen. Der Regierungsrat ist hier aufgefordert, klare finanzielle Mittel und Wege zu finden, damit auch in finanziell schwierigen Zeiten ausreichend Finanzen für den öffentlichen Verkehr zu Verfügung stehen. Ein leistungsfähiger öffentlicher Verkehr ist für jeden hochwertigen Wohnort, Arbeitsort, sowie Wirtschafts-, und Tourismusstandort von zunehmender Wichtigkeit. Damit der öffentliche Verkehr im Kanton Thurgau auf dem Markt der Mobilität erfolgreich bestehen kann, braucht es die vorgesehenen Verdichtungen zum Halbstundentakt während der Hauptverkehrszeiten. Die gestellten Fragen beantworten wir wie folgt: 1. Kapitel 3 Ziele und Strategien Seiten Wir sind mit den übergeordneten Zielen und Strategien des weiteren Ausbaus des öffentlichen Verkehrs sehr einverstanden, zusammen mit einer gesicherten, finanziellen Verbindlichkeit des vorliegenden Konzeptes. 2. Kapitel 4 Planungsgrundsätze Seiten Wir sind mit den Planungsgrundsätzen mit folgenden Ergänzungen einverstanden: Umweltaspekte Bei neuen Bussen sind höhere Anforderungen an die Lärmemissionen zu stellen. Die Kreuzlinger -Stadtbusse sind innen und aussen zu laut Bauliche Massnahmen Auf stark belasteten Strassen innerhalb der Agglomerationen sind Busspuren vorzusehen oder alternative Routen mit eingeschränktem Autoverkehr. Billetschalterverkauf Zum Angebot eines attraktiven öffentlichen Verkehrs gehören genügend Verkaufsstellen. Diese dürfen nicht weiter ausgedünnt werden. Professionelles Personal, darf nicht weiter durch Detailhandelspersonal ersetzt werden. Weil sonst wichtiges Know-how im öffentlichen Verkehr verloren geht und die Qualität der Beratungen nicht mehr gewährleistet ist.
3 Grossveranstaltungen Bedanken möchten wir uns für das bedarfsgerechte reagieren der Transportunternehmen auf öffentliche Veranstaltungen wie (Fantstical, Open- Air etc.) und hoffen, dass dies auch in Zukunft so beibehalten werden kann. 3. Kapitel 5 Erfolgskontrolle Seiten Das Planungsinstrument der Erfolgskontrolle erachten wir als sehr wichtig. Nachfrage und Kostendeckung schaffen somit Transparenz welche für die Planung und den Betrieb des öffentlichen Verkehrs in der heutigen Zeit unerlässlich ist. Hier könnte noch mehr in Details gegangen werden. So wäre es interessant zu wissen, wie sich die zunehmenden Passagierzahlen innerhalb des Tages auf die einzelnen Kurse verteilen. Zum Beispiel für Antworten auf die Frage: Wie lassen sich die sehr aufwendigen Verkehrsspitzen mindern? 4. Kapitel 6 Zielangebot Seiten Das Zielangebot begrüssen wir grundsätzlich, haben aber folgende Anmerkungen: 870 Romanshorn -St. Gallen Der Voralpenexpress sollte, mindestens solange kein Schnellzug zwischen Konstanz und St. Gallen verkehrt, weiter wie bisher nach Romanshorn fahren. Er gehört zu den Zügen mit der besten Auslastung und Kostendeckung in der ganzen Ostschweiz. Für viele Fahrgäste ist der Voralpenexpress ab Romanshorn und ohne Umsteigen in ST. Gallen ein attraktives Angebot, von welchem auch der Tourismus am Bodensee und im Kanton St. Gallen profitiert Nachtbus Altnau Der Nachtbus ist für viele Personen ein wichtiges Verkehrsmittel zwischen Konstanz und Kreuzlingen. Dies belegen auch die Zahlen innerhalb der beiden Städte. Auch für Einwohnerinnen und Einwohner in den Gemeinden Bottighofen, Münsterlingen und Altnau (welche nicht in unmittelbarer nähe der Bahnstationen wohnen) ist dieser ein attraktives Angebot. Es ist daher folgendes zu prüfen:
4 Gespräche mit den betroffenen Gemeinden über eine finanzielle Beteiligung. Diese Gemeinden profitieren steuerpolitisch in grossem Masse von ihren neuen Einwohnerinnen und Einwohnern. Sie verfügen über eine sta bile, finanzielle Grundlage. Es ist daher angemessen, von ihnen besondere Beiträge zu erwarten. Den Nachtbus wenigstens weiterhin bis nach Kreuzlingen- Kurzrickenbach bzw. Haltestelle Zihlstrasse fahren zu lassen. Eine Agglomeration in der Grösse von Konstanz Kreuzlingen mit Einwohner und Einwohnerinnen braucht einen Nachtbus in dieser Form. Weil hier viele kulturelle Veranstaltungen grenzüberschreitend besucht werden. In unseren Hochschulstädten benützen auch viele Studentinnen und Studenten diesen Nachtbus. Kann der Stadtbus, welcher Richtung Zoll fährt diese Aufgabe evtl. übernehmen, oder wären private Taxis ab einer Bahnstation eine mögliche Lösung? Der Ausbau der Schifffahrtsverbindungen Romanshorn-Friedrichshafen bis Uhr ist auf Grund der vielen grenzüberschreitenden kulturellen Veranstaltungen rund um den Bodensee zu prüfen. 5. Kapitel 6 Sicherheit, dynamische Fahrgastinformation, Tarifmassnahmen. Das Angebot bezüglich Sicherheit in den öffentlichen Verkehrsmitten begrüssen wir, gerade nachts ist es wichtig, dass sich die Passagiere sicher fühlen. Hier gilt es den Spagat zu finden zwischen notwendigen Sicherheitsvorkehrungen durch die Überwachung mit Videokameras, unter Berücksichtigung und Respektierung der geschützten Privatsphäre aller Reisenden. Wir begrüssen den Ausbau der dynamischen Fahrgastinformation und ebenso die Einführung des Tarifverbunds Ostwind, auf den 01.Juni Dieser erleichtert das Handling beim Ticketkauf. Die Benutzerinnen und Benutzer des öffentlichen Verkehrs müssen sich auf ein komplett neues System umstellen, daher braucht es jetzt eine gewisse Beständigkeit. Das System sollte daher nicht immer wieder geändert werden. Das verunsichert vor allem die älteren Reisenden. Die neuen Tarife sind für Familien mit Kindern eine teure Angelegenheit. Wir schlagen vor, die Kleingruppen-Tageskarte der Euregio Bodensee für alle Tageskarten in den Ostwind Tarifverbund zu übernehmen.
5 6. Kapitel 7 Bahninfrastruktur Seiten Investitionen in den öffentlichen Verkehr und die Bahninfrastruktur sind nachhaltige Investitionen in die Zukunft, die nicht nur regionale Arbeits plätze in schwierigen Zeiten sichern, sondern auch fortlaufend neue schaffen. 7. Kapitel 7 Kostenentwicklung und Finanzierung Wir begrüssen die Investitionspolitik für den öffentlichen Verkehr, welche seit einigen Jahren strikt auf das notwendige Angebot, zu minimalen Kosten ausgerichtet ist, und nicht mehr auf einzelne Bauprojekte mit ungenügendem Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen. So weit sind wir leider beim Strassenbau noch nicht. Wie schon bei der Einleitung erwähnt, sind besondere Anstrengungen notwendig, um die Finanzierung der Abgeltungskosten zu sichern. Sonst befürchten wir, dass der Ausbau bei der nächsten Sparrunde unter die Räder kommt. Bemerkungen zum Ausblick 2016 und später Wir begrüssen die skizzierten Vorhaben und schlagen vor, den schwierigen Knoten Konstanz/Kreuzlingen besonders sorgfältig zu prüfen. Hier ist für alle Anschlüsse und Verbindungen die optimale Lösung zu finden, und es sind möglichst viele Züge durchzubinden. Sehr wichtig sind optimale Anschlüsse und Verbindungen zwischen den Regionalzügen untereinander und den Fernzügen, weil vielmehr Fahrgäste den Regionalverkehr als den Fernverkehr benützen. Wir danken Ihnen für die Berücksichtigung unserer Anliegen. Mit freundlichen Grüssen Barbara Kern Co-Präsidentin der Sektion Thurgau des Verkehrsclub der Schweiz (VCS) 27. Mai 2009
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