PARACETAMOL ein Medikamentenwirkstoff
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- Franz Ritter
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1 Julia Seidel, 8B PARACETAMOL ein Medikamentenwirkstoff EINLEITUNG Ich hatte mich für das Arbeiten mit Arzneimitteln entschieden und durchsuchte darum den familiären Medikamentenschrank. Dabei kamen mir zwei Medikamente mit ähnlichem Namen Mexalen 500mg und Mexa Vit C Brausetabletten unter. Wie ich vermutete, haben beide Medikamente denselben Inhaltsstoff: PARACETAMOL. Paracetamol ist ein weißes, kristallines Pulver, wenig löslich in Ethanol, sehr schwer löslich in Dichlormethan und Ether. Der Schmelzpunkt liegt bei etwa C. Paracetamol wirkt analgetisch 1 und antipyretisch 2. Im späten 19. Jahrhundert suchte man nach alternativen Verbindungen für häufig verwendete Fiebermittel (z.b. Chinin, aus der Rinde des Chinabaums). Zwei Alternativen, Acetanilid und Phenacetin, die entwickelt wurden, waren Fiebermittel und Schmerzmittel zugleich (1887). Wenig später wurde eine neue Verbindung hergestellt, die auch eine prompte schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkung hatte Paracetamol. In den 60er Jahren wurde Paracetamol in Form von 500mg Tabletten eingeführt. Heute wird Paracetamol leider häufig für Suizidversuche missbraucht. Mexalen 500mg Tabletten Eine Tablette enthält 500 mg Paracetamol. Das Medikament wirkt schmerzstillend, fiebersenkend, schwach entzündungshemmend und besitzt eine gute Magenverträglichkeit. Die Wirkung setzt 15 bis 30 Minuten nach Einnahme ein und hält 2 bis 3 Stunden an. Mexa Vit C Brausetabletten Eine Brausetablette enthält 500 mg Paracetamol, aber auch 200 mg Ascorbinsäure (Vitamin C) und andere Inhaltsstoffe. Durch die Kombination mit Ascorbinsäure wird die schmerzstillende und fiebersenkende Wirkung verbessert, gleichzeitig wird der bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten erhöhte Vitamin C Bedarf gedeckt. 1 schmerzstillend 2 fiebersenkend
2 Außerdem wird bei der gleichzeitigen Gabe von Paracetamol und Vitamin C der Abbau des schmerzstillenden Bestandteiles verzögert, was zu einer Verlängerung der Wirkung führt. EXPERIMENTE Da Mexa Vit C Ascorbinsäure enthält, entschied ich mich eine quantitative Bestimmung von Vitamin C durchzuführen. Außerdem wollte ich Paracetamol selbst herstellen. Quantitative Bestimmung von Vitamin C durch Titration (mit einer Mitschülerin durchgeführt) wir benötigten: Ascorbinsäure (1g/100ml) 2,6-Dichlorphenolindophenol (0,05g/100ml) 1 Mexa - Vit C Brausetablette Anfangs bekamen wir eine fertige Dichlorphenolindophenollösung aus dem Vorjahr zur Verfügung gestellt. Es war jedoch nicht sicher, dass die Konzentration noch stimmt. Das stellten wir nun durch eine Titration fest. 1. Versuch: wir benötigten: Magnetrührer und Rührknochen Bürette Bechergläser Ascorbinsäure 2,6-Dichlorphenolindophenol Wir stellten die Ascorbinsäurelösung her und füllten damit die Bürette. In ein Becherglas gaben wir ca. 20ml Dichlorpholindophenol und führten dann die Titration durch. Das Dichlorphenolindophenol (dunkelblau violett) hätte farblos werden sollen, wir mussten jedoch feststellen, dass das nicht der Fall war. Daraus schlossen wir, dass die Konzentration der Lösung nicht mehr richtig sein konnte. So stellten wir selbst die Lösung her und führten eine zweite Titration durch. Diesmal wurde die Lösung eindeutig farblos. Nun hatten wir die notwendigen Chemikalien für die quantitative Bestimmung von Vitamin C zur Verfügung. Um später, bei der Titration der Mexa Vit C Brausetablette, den richtigen Farbumschlag zu erkennen, mussten wir laut Anleitung zuerst die Titration der Ascorbinsäure mit Dichlorphenolindophenol durchführen.
3 2. Versuch: Wir benötigten die exakt gleichen Chemikalien und Geräte wie beim ersten Versuch. Jedoch füllten wir die Bürette diesmal mit Dichlorphenolindophenol. Wir gaben 1ml Ascorbinsäure in ein Becherglas (nach Anleitung). Die Ascorbinsäure verdünnten wir mit deionisiertem Wasser auf 50ml und begannen zu titrieren. Bei der ersten Titration konnten wir leider keinen Umschlag erkennen. Wir führten die Titration noch einmal durch, jedoch wieder ohne Erfolg. Nun beschlossen wir die Ascorbinsäure nur mehr auf 10ml zu verdünnen. Die Lösung wurde zuerst lachsfarben, dann grau (schmutzig) und nach langem Grauton endlich blau. Der genaue Umschlagpunkt war aber nur schwer zu erkennen. Wir führten die Titration nochmals durch und, um den Umschlag besser zu erkennen, verwendeten wir ein weißes Blatt Papier als Hintergrund. Diesmal hatten wir Erfolg. 3. Versuch: Ich benötigte dieselben Geräte wie in den ersten beiden Versuchen. Statt der Ascorbinsäure verwendete ich eine in 100ml deionisiertem Wasser aufgelöste Mexa Vit C Brausetablette. Ich füllte die Bürette mit Dichlorphenolindophenol und gab 3ml (nach Anleitung) der aufgelösten Tablette in ein Becherglas. Auch bei dieser Titration verwendete ich ein weißes Blatt Papier als Hintergrund. Schon die erste Durchführung hatte Erfolg. Die Lösung wurde zuerst wieder lachsfarben und dann grau. Ich titrierte langsam und konnte daher den Umschlag (blau) eindeutig bei 11,8ml erkennen. Rechnung: Dichlorphenolindophenol: Vitamin C: Molmasse = 290,08 g/mol Molmasse = 176,12 g/mol Vitamin C und Dichlorphenolindophenol stehen im Verhältnis 1 : ,12 g/mol ~ 290,08 g/mol Vitamin C Dichlorphenolindophenol 0,05 g/100ml = 0,0005 g/ml = 0,5 mg/ml 580,16 g/mol : 176,12 g/mol = 0,5 mg/ml : x
4 x = 0,1518 mg/ml 11,8 ml x 0,1518 mg/ml = 1,79 mg/ml 1,79 mg/ml x 100/3 = 59,6 mg/100ml Synthese 3 von Paracetamol laut Anleitung benötigte ich: Erlenmeyerkolben Magnetheizrührer Alkoholthermometer Rührstab Bechergläser Chemikalien: 109g p-aminophenol (5,45g) 130g Essigsäureanhydrid (6,5g) Da ich die angegebene Menge nicht zur Verfügung gehabt habe, rechnete ich den prozentuellen Faktor der vorhandenen Menge aus. Mir standen vom Essigsäureanhydrid noch 7,6g zur Verfügung. 1/20 von 130g sind 6,5g. Darum entschied ich mich mit jeweils 1/20 der angegebenen Mengen zu arbeiten. 1. Zuerst suspendierte 4 ich p-aminophenol in 15ml Wasser. 2. Danach fügte ich das Essigsäureanhydrid portionsweise hinzu und rührte intensiv (unter dem Abzug). 3. Das Aminophenol löste sich rasch auf (die Lösung wurde dunkelbraun). 4. Ich erwärmte den Erlenmeyerkolben 10 Minuten auf C. Dazu stellte ich diesen in ein großes Becherglas mit bereits kochendem Wasser. Die Temperatur überprüfte ich mit dem Alkoholthermometer. 5. Ich kühlte den Erlenmeyerkolben im Eisbad 5. Das Produkt kristallisierte nach etwa 20 Minuten aus. 6. Ich saugte alles ab und wusch das Produkt dann mit Eiswasser. Danach kristallisierte ich das Produkt mit 40ml Wasser um Ich habe nochmals abgesaugt und das Endprodukt in den Trockenschrank gegeben (wurde auf eine Temperatur unter 167 C eingestellt, da dies der Schmelzpunkt ist). Das Endprodukt waren sandbraune Kristalle, die ich unter der Stereolupe betrachtet habe. Ich habe auch den Ausgangsstoff, p-aminophenol, unter der Stereolupe betrachtet. Dabei ist mir aufgefallen, dass p-aminophenol nicht in Form von Kristallen, sondern in Form lauter kleiner Plättchen auftritt. 3 Herstellung 4 Ausgangsstoff wird aufgeschwemmt, löst sich aber nicht auf 5 Becherglas mit Eiswürfeln und Wasser 6 umkristallisieren = das Produkt wieder auflösen
5 Zum Schluss habe ich mit der Heizbank den Schmelzpunkt (ca. 174 C) bestimmt. ERKENNTNISSE UND UNGEREIMTHEITEN - 2. Versuch / 3. Versuch: Die Titration der Ascorbinsäure war wirklich sehr mühsam und natürlich fragte ich mich, warum ich beim 3. Versuch (Titration der Brausetablette) den Umschlag viel leichter erkannt habe. Es könnte sein, dass die Ascorbinsäure schon alt war, und der Umschlag darum so schwer zu erkennen war. - Rechnung: Laut Packungsangabe hätte die Menge an Vitamin C 200mg sein sollen. Mein Ergebnis nach der quantitativen Bestimmung waren leider nur knapp 60mg (Vitamin C wird in wässriger Lösung an der Luft oxidativ zerstört). - Synthese von Paracetamol: Laut Anleitung und Literatur hätte ich als Endprodukt wohlausgebildete farblose Nadeln mit einem Schmelzpunkt von C erhalten sollen. Mein Schmelzpunkt betrug 174 C, die Nadeln waren sandbraun. Diese Farbe ist wahrscheinlich auf eine Unreinheit durch den Ausgangsstoff p-aminophenol (sandbraun) zurückzuführen. Mit öfterem waschen, umkristallisieren und absaugen, würde das Endprodukt wahrscheinlich reiner werden (Zeit hat leider gefehlt).
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