Katholisch - Evangelisch. Wie kam es zur trennung der beiden kirchen? Welche Folgen sind bis heute wirksam? Stufe 8 Schuljahr 2016/17

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1 Katholisch - Evangelisch Wie kam es zur trennung der beiden kirchen? Welche Folgen sind bis heute wirksam? Stufe 8 Schuljahr 2016/17

2 Was wir schon wissen Die Katholischen gibt es schon länger als die Evangelischen. Durch die Reformation sind die Wörter katholisch und evangelisch zur Bezeichnung für getrennte Konfessionen geworden. Die Orden sind in der evangelischen Kirche aufgehoben. Die Katholiken gehorchen dem Papst, dem Bischof von Rom, die evangelischen Christen lehnen das ab. Auslöser der Reformation war Martin Luther ( )

3 Wer lebte im Jahr 1500? Eine Epoche endet Neues beginnt

4 Politik Ferdinand von Aragon (Spanien) Kaiser Karl V. Heinrich VIII (England) Papst Alexander VI (Rodrigo Borja) Kirche Leonardo Da Vinci Kunst Michelangelo Buonarotti Albrecht Dürer Hartmann Schedel Christopher Columbus Wissenschaft Wirtschaft Jakob Fugger Nikolaus Kopernikus

5 Jede Gruppe benötigt Manager (sorgt für den Arbeitsfluss) Assistent koordinieren die Arbeit Designer (hat das Plakat inne und legt fest, wie die Inhalte darauf Platz finden Experten (machen sich in den Teilthemen kundig suchen Bilder ua. Material aus) Arbeit bis 10 Min nach Beginn der nächsten Doppelstunde Dann werden die Plakate vorgestellt (und bewertet) Aufgabe: Informationen / Bilder auswählen, Eine Wandzeitung zusammenstellen Sich auf die Vorstellung der Wandzeitung vorbereiten.

6 Humanismus Den Begriff Humanismus gibt es seit dem 19. Jahrhundert Humanismus ist eine Haltung, die von der Achtung der Würde der Menschen geprägt ist. Die Haltung geht zurück auf die Renaissance und greift Werte auf, die besonders im klassischen Altertum sowohl bei den Griechen als auch bei den Römern zum Ausdruck kamen. Im Detail steht immer der Mensch im Zentrum des Strebens.

7 Was war damals ganz anders (links)? Welche Neuorientierungen sind heute noch wichtig (rechts)? 1500 gab es nur Bildungseinrichtungen und Krankenhäuser in Händen kirchlicher Orden. Reisegeschwindigkeit 100 KM/Tag Die Wissenschaft und Kunst emanzipieren sich von der Kirche. Der Buchdruck tritt seinen Siegeszug an. Damit entsteht die erste europäische Industrie. Fürsten Kaiser und Papst teilten sich die Macht. Etwa 90 % der Menschen leben von der Landwirtschaft.

8 Martin Luther Die Biografie I 11. November 1483 Luther wird in Eisleben geboren. Luther besucht die Lateinschule und beginnt anschließend in Erfurt mit dem Jurastudium. Luther tritt ein in den Orden der Augustiner-Eremiten in Erfurt empfängt Luther die Priesterweihe. Der Prior von Staupitz fördert Luther sehr. Der Prior sorgt dafür, dass Luther Rom besuchen kann.

9 Martin Luther Die Biografie II Luther wird Professor der Theologie an der neu gegründeten Universität Wittenberg und Prediger der Schlosskirche. Für die Zeit sehr ungewöhnlich war, dass Luther seinen Aufgaben als Prediger selbst nachkam, anstatt einen Leutpriester einzustellen. 31. Oktober 1517 Veröffentlichung von 95 Thesen gegen den Ablass.

10 Der Ablass Ausgangsproblem: Menschen, die durch die Taufe vom Bösen befreit sind, begehen doch wieder Unrecht. Die Kirche bot diesen Menschen die Beichte an. Die Lossprechung (absolutio) von den Sünden war mit Auflagen verbunden, zum Beispiel mit einem zweitweiligen Ausschluss von der Kommunion (Abendmahl). Ablass (indulgentia) bedeutete ursprünglich, von den Kirchenstrafen befreit zu werden zumeist auf Fürsprache eines vorbildlichen Mitchristen. Im Mittelalter entwickelte sich die Lehre, dass die Kirche von allen zeitlich begrenzten Strafen auch der Strafe des Fegefeuers durch Ablass befreien kann. Diese Lehre war schon umstritten, bevor Luther sie in seinen 95 Thesen angriff.

11 Lutherfilm 2003 mit Fiennes, Ochsenknecht, Ganz usw: Abweichungen von der historischen Realität Dass Luther bei seiner Romreise 1511 schon den Papst kritisiert habe, ist nicht belegt. Bei seinen Predigten bewegte sich Luther nicht zwischen den Stuhlreihen, sondern benutzte die Kanzel, damit ihn alle hören konnten. Es wird so getan, als habe keine Disputation über Luthers Thesen stattgefunden. Tatsächlich disputierte Luther 1519 in Leipzig mit Johannes Eck.

12 Benenne die wichtigsten Positionen Martin Luthers Benenne die wichtigsten Positionen Johannes Ecks. Luther wehrt sich gegen den Ablass. Der Papst hat den Ablass aber für richtig erklärt. In der Bibel steht nichts vom Ablass, und wenn die Bibel im Widerspruch zum Papst steht, hat der Papst unrecht. Auch Konzilien können irren und haben geirrt. Einen solchen Widerspruch kann es nicht geben. Außerdem bestätigt das Konzil die Bischofsversammlung - den Papst. Du, Martin Luther bist ein Irrlehrer. (..und wird vom Papst in den Bann getan.)

13 Luthers Theologie Die Grundsätze die drei reformatorischen Prinzipien SOLA GRATIA Nur die Gnade Nur das Geschenk Der Mensch kann nur gerettet werden, wenn Gott ihm das Leben schenkt. SOLA FIDE Nur der Glaube Das Geschenk Gottes kann der Mensch nur im Glauben annehmen. SOLA SCRIPTURA Nur die Schrift Über den Glauben belehrt nur die Heilige Schrift

14 Die reformatorischen Prinzipien Luthers Prinzip Nur die Gnade Nur der Glaube Nur die Schrift Was dadurch ausgeschlossen ist Keine Heiligen, Reliquien, Sakramente und schon gar keine Ablässe können dem Menschen helfen. Der Mensch kann für seine Rettung selbst nichts tun. Mönchsregeln, Vorschriften der Kirche nützen nichts. Lehramt der Kirche, des Papstes und des Konzils (Bischofsversammlung), sind nicht verbindlich. Kirchenrecht gilt nicht.

15 Der Reichstag zu Worms 27. Januar Mai 1521 Luther wird geladen, und ihm wird vom Kaiser sichere Hin- und Rückreise gewährt. Am 17. und 18. März wurde D. Martin Luther von einem kaiserlichen Beamten verhört. Er weigerte sich seine Schriften zu widerrufen. Am 8. Mai 1521 wurde über Luther die Reichsacht verhängt. Sie verpflichtete dazu, Luther zu fangen und dem Kaiser zu übergeben. Bereits am 4. Mai 1521 hatte Kurfürst Friedrich von Sachsen Luther in einer geheimen Kommandoaktion auf die Wartburg bei Eisenach in Schutzhaft bringen lassen

16 Lutherfilm 2003: Abweichungen von der historischen Realität Luther trat nicht vor die versammelten Reichsstände, um zu seinen Schriften Stellung zu nehmen. Er wurde viel mehr am Rande des Reichstags von einem Beamten verhört. Die Schlussworte Hier stehe ich. Ich kann nicht anders sind nicht belegt. Der Satz Gott helfe mir, Amen. war damals eine übliche Schlussformel für Predigten.