Krise und Suizidalität
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- Fabian Schubert
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1 Krise und Suizidalität B A D GmbH, 04/2014 Stefan Völkl B A D GmbH, Zentrum München-Süd den
2 Agenda Begriffsbestimmung Zahlen, Daten, Fakten Motive - Ursachen - Auslöser Suizidale Entwicklung/erhöhtes Suizidrisiko Hinweise auf Suizidgefährdung Umgang mit Suizidalität Empfehlungen 2
3 Einführung und Abgrenzung Definition: Unter Suizid versteht man die Summe all derjenigen Denk- und Verhaltensweisen eines Menschen, die selbstdestruktiven Charakter haben und das eigene Versterben direkt oder indirekt in Kauf nehmen sowie aktiv oder passiv anstreben.
4 Zahlen Daten Fakten
5 Zahlen Daten Fakten
6 Zahlen Daten Fakten
7 Zahlen Daten Fakten In Deutschland sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Mord und Totschlag, illegale Drogen und Aids zusammen.
8 Zahlen Daten Fakten Suizid hat viele Namen: Selbstmord, Freitod, Selbsttötung Fachleute sprechen von Suizid Jedes Jahr nehmen sich in Deutschland ungefähr Menschen das Leben Fachleute schätzen Suizidversuche jährlich in Deutschland In Deutschland nimmt sich durchschnittlich alle 56 Minuten ein Mensch das Leben... alle sechs Minuten, so vermuten Fachleute, versucht es jemand Ca. 80% aller Suizide werden angekündigt direkt oder versteckt jeder Suizidtote lässt durchschnittlich ca. sechs nahe stehende Menschen zurück, die oftmals kaum wissen, wie sie weiterleben können.
9 Motive Ursachen Auslöser Eisberg-Modell Auslöser Faktoren, die das Fass zum Überlaufen bringen Motive Wünsche, Impulse, Bedürfnisse, Ziele, die mit dem Suizid verbunden sind Ursachen Abhängigkeit, psy. Erkrankung, soz. Belastung, Traumata, chron. Schmerzen
10 Präsuizidales Syndrom Nach Ringel Zunehmende Einengung Aggressionsstauung und umkehr Todes- und Suizidphantasien Die präsuizidale Situation kann schließlich in ein Stadium konkreter Vorbereitung zur Selbsttötung übergehen.
11 Präsuizidale Entwicklung Nach Pöldinger
12 Gruppen mit erhöhtem Suizidrisiko Depressive Menschen (15% begehen Suizid, 20-60% unternehmen einen Suizid-Versuch) Menschen mit wahnhaften Gedanken - etwa ein Drittel beruht auf endogenen Psychosen (Schizophrenie, ) Alkoholiker, Medikamenten- und Drogenabhängige (20-30% aller Suizide, 10-15% Suizidmortalität) Alte und vereinsamte Menschen Menschen nach Verlusterlebnissen (Trennung, Tod) Personen, die den Suizid androhen
13 Gruppen mit erhöhtem Suizidrisiko Personen, die schon Suizidversuche unternommen haben (10% aller Personen mit Suizidversuch im Lebenslauf begehen innerhalb von 10 Jahren Suizid, Risiko 43-fach erhöht zu Normalbevölkerung) Menschen mit unheilbaren Krankheiten Menschen mit chronischen Schmerzen Bestimmte Berufsgruppen (Ärzte, Polizisten etc.)
14 Hinweise auf Suizidgefährdung Eigene frühere Suizidversuche und Suizidhinweise Vorkommen von Suiziden in Familie und Umgebung (Suggestivwirkung) Direkte oder indirekte Suiziddrohung unheimliche Ruhe nach vorheriger Suizidthematik und Unruhe Fehlen oder Verlust tragfähiger mitmenschlicher Beziehungen
15 Hinweise auf Suizidgefährdung Unheilbare Krankheit oder Krankheitswahn Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch Berufliche und finanzielle Schwierigkeiten; plötzlicher Leistungsabfall Fehlen eines Lebensziels und/oder Aufgabenbereiches Zusammenbruch des Ideals
16 Hinweise auf Suizidgefährdung Verhaltensauffälligkeiten: Rückzug (bei Jugendlichen: Ausreißen) Leistungsabfall Häufige Arztbesuche Unruhe, starke Agitiertheit Schlafstörungen Verteilen von Geschenken Immer nur im Kontext zum sonstigen Verhalten interpretieren!!!
17 Hinweise auf Suizidgefährdung Körperlich: Gewichts Zu- oder Abnahme Kleidung, Schminke Symbolische Äußerungen: Malen von Kreuzen Symbole für Tod benutzen/malen Schriftliche Äußerungen: Testament, Briefe Verbale Äußerungen: Sonstige Veränderungen Das Leben ist Mist. Es hat alles keinen Sinn mehr. Ständiges Klagen über körperliche Schmerzen Äußerungen über Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Resignation
18 Zusammenfassung Falsch: Das liegt in der Familie. Wer daran denkt oder davon spricht, macht das nicht wirklich. Wenn ich es anspreche, bringe ich den anderen ja noch auf die Idee, es zu tun. Wer solche Gedanken hat, ist verrückt. Das ist eine Krankheit. Suizidalität betrifft nur eine bestimmte Gesellschaftsschicht. Das ist doch nur Erpressung. Das ist doch kein Grund, sich umzubringen. Richtig: Suizidalität ist keine Krankheit, aber oft der Abschluss einer krankhaften Entwicklung. Suizidalität ist nicht genetisch bedingt oder erblich. Wer davon spricht, oder bei anderen die Sorge erweckt, denkt auch ernsthaft daran. 80 Prozent aller Suizide sind angekündigt. Kurzschlusshandlungen sind selten.
19 Umgang mit Suizidalität Möglichkeiten der Suizidprophylaxe Äußerungen eines Kollegen oder eigenen Verdacht immer ernst nehmen JA Ansprechen: Denken Sie daran, sich etwas anzutun? JA NEIN Alles okay Aktualität: Haben Sie schon einen Plan, wie und wann Sie das tun? JA Handeln: Betreuungskette sichern (Verwandte, Bekannte, Psychiater, Krankenhaus, Polizei) Auf Selbstschutz achten! NEIN Zu professioneller Hilfe motivieren
20 Vorgehensweise für FK, BR, P Suizidankündigungen von MA direkter und indirekter Art immer ernst nehmen Ein Gespräch anbieten, aufmerksam zuhören, offen sein auch für Ungewohntes, diskret nachfragen Sich Zeit nehmen, Zuwendung und Anteilnahme vermitteln Ehrlich sein, keine falschen Versprechungen machen, sich nicht selbst überfordern > in der eigenen Rolle bleiben Ruhigbleiben, keine übereilten Aktionen, Struktur schaffen Nicht bagatellisieren, nicht abwerten, nicht moralisieren Wichtig! Vermittlung an interne und/oder externe Beratungsstellen
21 Vorgehensweise für FK, BR, P Die Möglichkeit auf die professionelle Unterstützung der internen und externen Ansprechpartner (z.b. Telefonseelsorge, Die Arche) zurückgreifen. Dies gilt umso mehr, wenn Suizidandrohungen von MA Appellcharakter haben und Sie sich in Ihrer Rolle überfordert oder erpresst fühlen. Begleitung beim Aufsuchen professioneller Hilfen anbieten. Wenn Akutgefährdung vorliegt muss Rettungsdienst oder Polizei hinzugezogen werden! Die betroffene Person in diesen Fällen nicht allein lassen. Abschirmung vor neugierigen Personen. Es gilt Selbstschutz vor Fremdschutz! Angehörige von Menschen in suizidaler Krise brauchen selbst oft Rat und Unterstützung.
22 Krisenintervention bei akuter Suizidalität Beratende Intervention bei akuter Suizidalität Kontakt herstellen, Beziehung schaffen, um über die Lebenskrise und die Suizidideen sprechen zu können Einengung erweitern (Suizidgedanken aktiv ansprechen, klären und konfrontieren, Anliegen verstehen, belastenden Konflikt ansprechen und klären, Handlungsalternativen suchen und ansprechen) Zeit gewinnen Entscheidungsmöglichkeiten offen halten, Selbstverantwortung stärken
23 Adressen Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention und Hilfe in Lebenskrisen e.v. (DGS) Nationales Suizidpräventionsprogramm für Deutschland (NaSPro)
24 Regionale Krisenintervention bei Suizidalität Telefonseelsorge (bundeseinheitlich) Tel oder ; 24 h - kostenlos DIE ARCHE Suizidprävention und Hilfe in Lebenskrisen e.v. Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-17 Uhr Saarstr München Tel: 089/ Fax: 089/ info@die-arche.de Angebot: Krisenintervention, Suizidprävention, Nachsorge nach Suizidversuch, Angehörigen- und Hinterbliebenenberatung, Fortbildung, Aufklärung. Dieses Hilfsangebot richtet sich an: Erwachsene und Jugendliche ab 14 J. Münchner Insel Krisen- und Lebensberatung Öffnungszeiten: Mo.-Fr Uhr Do Uhr Marienplatz Untergeschoss München Tel.: 089/ Fax: 089/ info@muenchner-insel.de Angebot: Krisen- und Lebensberatung, ohne Terminvereinbarung, anonym, kostenlos. Das Angebot richtet sich an Menschen jeden Alters.
25 Regionale Krisenintervention bei Suizidalität Bezirkskrankenhaus kbo-isar- Amper-Klinikum sowie Krisenstationen wie Atriumhaus u. Klinikum München Nord Haus 7. Öffnungszeiten: rund um die Uhr Ringstr Haar Tel: 089/ Fax: 089/ Angebot: aktive Krisenbewältigung durch "Hilfe zur Selbsthilfe" mittels einzel- und gruppentherapeutisch orientierten Behandlungskonzeptes mit stützendem Charakter, Ziel ist Zurückgewinnung der Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit. Dieses Hilfsangebot richtet sich an: Erwachsene (im Einzelfall auch Jugendliche ab 16 Jahren), die sich in einer akuten Lebenskrise befinden Max-Planck-Institut für Psychiatrie/ Psychiatrische Klinik Öffnungszeiten: nach Vereinbarung Kraepelinstraße München Tel.: 089/ Fax: 089/ Angebot: Aufnahme von PatientInnen nach schweren Suizidversuchen im Rahmen psychiatrischer Erkrankungen
26 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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