Tipps für die Verlegung und Pflege der Terrasse

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1 HOLZ Die Terrasse aus Holz wurde in den letzten Jahren neu entdeckt. Holz ist für den Außenbereich der ideale Belag. Es vermittelt ein Gefühl von Wärme und Behaglichkeit und unterstreicht gleichzeitig Ihre Individualität. Durch die temperaturausgleichende Wirkung können Sie sowohl bei großer Hitze, als auch an kühleren Tagen viel Zeit auf Ihrer Terrasse verbringen. 1. Planung und Konstruktion Die Planung ist neben der Wahl der richtigen Holzart und Konstruktion von wesentlicher Bedeutung. Deshalb gilt es vorher folgende Überlegungen anzustellen: Bei der Planung Lange Haltbarkeit - zu bevorzugen sind Holzarten der Dauerhaftigkeitsklasse 1 wie Ipe/Lapacho oder Teak Dielenbreite - wir empfehlen eine maximale Dielenbreite von ca. 10 cm. Im Zweifelsfall sind eher schmalere Dielen zu bevorzugen Bei der Auswahl der Holzart sollte auf verminderte Riss- und Schieferbildung geachtet werden Wählen Sie Holzarten, die bei Niederschlägen wenig Holzinhaltsstoffe auswaschen (Lapacho oder Teak) Zur problemlosen Reinigung und Entfernung von Laub etc. Revisionsöffnungen vorsehen Holz ist Natur. Und die Natur unterliegt Veränderungen. Die meisten Veränderungen sind gewünscht - wie beispielsweise die silbergraue Patina, die einen besonderen Reiz ausmacht. Ihre Terrasse ist das ganze Jahr über der Witterung, starker Sonneneinstrahlung und diversen mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt. Damit Sie viele Jahre Freude an Ihrer Terrasse haben, geben wir Ihnen einige wichtige Tipps. Bei der Konstruktion Sorgen Sie für ausreichende Hinterlüftung durch eine Aufbauhöhe von mind. 60 mm Ein regulierter Ablauf des Wassers über eine Rinne oder einen Gully von der Terrasse und der angrenzenden Hausfassade oder dem Pool verhindert deren Verschmutzung Planen Sie ein Gefälle von ca. 2%. So unterstützen Sie ein Abrinnen des Wassers, beispielsweise bei Niederschlägen Verwenden Sie für die Unterkonstruktion dieselbe hochwertige Dauerhaftigkeitsklasse wie für die Dielen bzw. nichtrostende Metallunterkonstruktionen 2. Oberfläche - Befestigung Deckbelag Glatt oder Geriffelt Die glatte Oberfläche ist zu bevorzugen - Regenwasser ermöglicht eine Selbstreinigung und selten auftretende Rissbildungen wirken sich geringer aus. Dadurch sind auch Absplitterungen und mögliche Verletzungen begrenzt. Wir empfehlen sichtbare Verschraubung von oben Aus Erfahrung wissen wir, dass dadurch ein guter Halt, geringere Verwindung und der einfachere Dielenaustausch bei Reparaturen möglich ist. Glatt Geriffelt Fortsetzung Seite 2 1

2 3. Untergrund Ein tragfähiger Untergrund ist Voraussetzung für eine stabile Terrasse. Verschiedene Materialien sind für den Untergrund möglich. Schotter oder Splitt als Untergrund haben sich gut bewährt, da sich Unebenheiten hier gut ausgleichen lassen. Ebenfalls gut geeignet sind Betonklötze oder Betonsteinplatten. Grundsätzlich aber gilt: Unterkonstruktionen sollten eher auf Stein- oder Gehwegplatten als auf Erdreich verlegt Egal, für welchen Untergrund Sie sich entscheiden ein leichtes Gefälle von 2% zur Vermeidung von Staunässe ist hier unbedingt mit einzuberechnen. 4. Unterkonstruktion Die Basis Ihrer Traumterrasse aus Holz bildet die Unterkonstruktion! Je exakter sie ist, umso unproblematischer ist der Aufbau des Terrassenbodens. Durch die Aufbauhöhe von rund 60 mm ist eine gute Hinterlüftung gewährleistet. Abstand und Dielenstärke Die richtigen Abstände zwischen den Dielen bei der Unterkonstruktion führen letztlich zu einem angenehmen Laufgefühl, verhindern Stolperfallen und ein zu starkes Verziehen der Terrassendielen. Die Dimensionen der Bretter sollen den natürlichen Bewegungen des Holzes standhalten. Deshalb ist die Stärke der Dielenbretter entsprechend anzupassen. Im Randbereich sollten die frei herausragenden Dielen 5 cm bis maximal 10 cm betragen, um ein Verwerfen der Dielenenden zu vermindern. Zum unkomplizierten Ausgleichen von Höhenunterschieden und Gefällen gibt es die Möglichkeit sogenannte Justierfüße aus Kunststoff oder Edelstahl zu verwenden. Beim Aufbau über einem unbefestigten Boden (Gras, Schotter) legen Sie am besten ein Wurzelvlies aus, damit vermeiden Sie ein Ausbreiten von Unkraut unter der Terrasse. Darauf werden Betonklötze fixiert und erst danach kommt die Holzunterkonstruktion. Bei einer Dielenstärke von 20 mm - ca. 40 cm Abstand des Unterkonstruktionsholzes Bei einer Dielenstärke mit 25 mm ca. 50 cm Abstand des Unterkonstruktionsholzes Fortsetzung Seite 3 2

3 5. Verlegen der Dielen Sie entscheiden wie der Boden verlegt wird längs oder quer. Damit können Sie optisch verschiedene Eindrücke erwecken - ein querverlegter Boden sieht weitläufiger aus, ein längsverlegter Boden vermittelt Tiefe. Achten Sie darauf, dass die erste Diele exakt in der Flucht verlegt wird. Je genauer, umso schöner ist dann der Gesamteindruck der Terrasse. Ein optisch schönes Schraubenbild entsteht, wenn die Schrauben immer im selben Abstand befestigt Bedenken Sie, wenn Sie einen Abstand von mind mm zu den angrenzenden Bauteilen lassen, entstehen am angrenzenden Gebäude keine Verfärbungen bei gelöstem Oberflächenschmutz oder Spritzwasser. Die Schrauben sollten aus nicht-rostendem Material (z.b. Edelstahl) und 5-6 mm stark sein. Verwenden Sie gehärtete Edelstahlschrauben mit integriertem Schaftfräser. Um beim Verschrauben Spalt- und Rissbildungen sowie ein Aufsplittern zu vermeiden, werden die Schrauben mit speziellen Bohrern vorgebohrt und angesenkt Sichtbare Befestigungsmontage Jedes Brett wird mit zwei Edelstahlschrauben pro Auflagefläche auf die Unterkonstruktion befestigt. Die Schrauben werden eben mit der Oberfläche der Diele montiert. Beim Verlegen der Dielen ist eine Fugenbreite von 7 mm ideal. Damit die Abstände immer gleich sind, können sie als Hilfe Terrassenfix (inkl. Distanzbolzen) als Abstandshalter nutzen. Der Bolzen wird nur eingesteckt und wenn das nächste Brett montiert ist wieder entfernt. Hinweis Durch Trockenheit oder Umgebungsfeuchtigkeit kann es sein, dass sich die Abstände in den ersten Wochen noch verändern. Ein Abschrägen der Schnittkanten der Stirnenden verhindert die Spreißelbildung und verbessert das Erscheinungsbild. Frisch geschnittene Stirnenden benötigen zudem einen Schutz für die Minimierung der Rissbildung, das erreichen Sie durch die Verwendung unseres Hirnholzschutzes Unsichtbare Befestigungsmontage Bei dieser Art der Montage erfolgt eine verdeckte und versetzte Verschraubung auf der Rückseite der Dielen. Wir empfehlen Dielenfix, dieses System ist unkompliziert in der Handhabung und äußerst haltbar. Nach der Verschraubung der ersten Diele auf der Unterkonstruktion kann jede weitere Diele ganz einfach durch ein Einschieben unter die vorherige Diele fixiert Die ideale Schraubenlänge hat die 2½- bzw. 3fache Länge der Dielenstärke. Der ideale Abstand der Schrauben zur Stirnseite liegt bei 5 bis max. 10 cm. Holz sollte nie direkt auf Holz verlegt werden! Für die Durchlüftung zwischen Unterkonstruktion und Diele empfehlen wir Terrassenfix, das ermöglicht ein einwandfreies Trocknen des Holzes. Unter dem Terrassenboden sammeln sich mit der Zeit Laub und Pflanzenteile. Eine Öffnung für die Reinigung und Pflege unterhalb der Terrasse ist daher bei der Konstruktion zu beachten. Fortsetzung Seite 4 3

4 5.3. Randgestaltung Einen schönen Abschluss bekommen Sie durch Abschlussbretter. Die Stirnenden sollten jedoch eine Fase bekommen und mit Hirnholzschutz gestrichen Sehr dekorativ ist ebenfalls ein Abschluss mit schönen Steinen oder Edelstahl-Abschlussblenden. Dabei ist zu beachten, dass ein Lüftungsabstand eingehalten wird. 6. Weitere Behandlung Grundsätzlich ist Ihre Holzart der Dauerhaftigkeitsklassen 1 und 2 sehr pflegeleicht und braucht keine zusätzliche Behandlung. Wir empfehlen Ihnen das Oberflächenholz unbehandelt zu lassen dies ermöglicht die Bildung der beliebten silbergrauen Patina. 7. Die Pflege Mindestens einmal im Jahr sollte Ihre Holzkonstruktion gereinigt und von Laub befreit Bei Terrassen ist auch die Reinigung unter den Dielen wichtig! Falls Sie jedoch den natürlichen Vergrauungsprozess, der durch die UV-Strahlung des Sonnenlichts entsteht, verzögern möchten, empfehlen wir entsprechende, für edle Hölzer geeignete Öle. Beachten Sie dabei aber, dass diese Behandlung für Ihre Terrasse dann in regelmäßigen Abständen (mehrmals pro Jahr) wieder nötig sein wird. Vermeiden Sie Staunässe! Dies gilt für die Auflagepunkte des Holzes auf der Unterkonstruktion, genauso unter Gegenständen, die auf der Terrasse stehen (Blumentöpfe u.ä.). Reinigen Sie am besten Ihre Terrasse mit einem harten Besen. Sie können selbstverständlich auch mit dem Gartenschlauch Verunreinigungen abspülen. Im Bedarfsfall kann mit einem Terrassenreiniger Algen- oder Moosbewuchs entfernt und unbehandeltes Holz wieder aufgefrischt Eine Reinigung mit dem Hochdruckreiniger wird nicht empfohlen! Informieren Sie sich bei Bedarf über den maximal anwendbaren Wasserdruck (je nach Holzart). Es könnte sonst zu einer Schädigung des Holzgefüges führen. Fortsetzung Seite 5 4

5 HOLZ 8. Häufig gestellte n Mit welchen Veränderungen des Holzes muss ich rechnen? Typische, natürliche Veränderungen sind: das Vergrauen der Oberfläche ein eventuelles Verziehen der Dielen Rissbildung durch Verwitterung an der Oberfläche und an den Brettenden Raue Stellen Natürliche Farbunterschiede und Verfärbungen im Holz Gelegentlich kommen kleine Ausflugslöcher vor diese stammen von Frischholzinsekten und bieten keinen Grund zur Beunruhigung Natürliche Breitenunterschiede bei den Dielen - diese materialbedingten Eigenschaften lassen sich trotz sorgfältiger Materialauswahl und Bearbeitung nicht zur Gänze vermeiden - haben aber keinen Einfluss auf die Festigkeit und Haltbarkeit Was für Schrauben soll ich verwenden? Um unschöne Verfärbungen, Risse oder Aufsplitterungen auf den Dielen zu vermeiden, nehmen Sie am besten gehärtete Edelstahlschrauben aus nicht-rostendem Material mit einer Stärke von 5-6 mm und integriertem Schaftfräser. Wie kann ich den Terrassenbelag optisch auffrischen? Am besten nehmen Sie dafür einen Spezialterrassenreiniger. Dielen in keiner Weise. Nach der Verlegung verschwinden diese, die gesamte Oberfläche erhält durch die natürliche Witterung eine silbergraue Patina. Meine Dielen haben schwarze Verfärbungen an den Rändern. Was kann ich tun? Ihr wertvolles Holz hat einen langen Transportweg durch mehrere Klimazonen hinter sich. Aufgrund hoher Luftfeuchtigkeit und Kondenswasser kommt es vor, dass die Stahlbänder, die das Holz zusammenhalten, rosten. Üblicherweise treten die Verfärbungen aber nur an den Längskanten auf an der verlegten Oberfläche entsteht deshalb kein Schaden. Was ist Flugrost? Falls in der unmittelbaren Nähe Ihres Terrassenbodens geflext wird, kann es passieren, dass winzige Metallteilchen ins Holz eindringen. Das gibt kleine, dunkle Flecken. Vermeiden Sie dies entweder durch ein Abdecken der Terrasse. Sie können auch im Anschluss an die Metallarbeiten vorsichtshalber das Holz mit dem Gartenschlauch abspritzen. Muss ich beim Kauf Reservedielen mit einkalkulieren? Ja - aus Erfahrung empfehlen wir Ihnen eine Reserve von etwa 5% für etwaige Verschnitte oder zum späteren Auswechseln möglicher defekter Dielen. Wir haben Wasserflecken auf den neuen Dielen. Beeinträchtigen diese deren Haltbarkeit? Nein, diese Wasser und Lagerflecken können durchaus durch den langen Seetransport in geschlossenen Containern vorkommen. Auch Pilzansätze oder vergraute Dielen sind eine natürliche chemische Reaktion. Sie beeinflussen aber die Haltbarkeit Ihrer Literaturtipp Balkone und Terrassenbeläge aus Holz Holzforschung Autria ISBN