kompetenzorientiert prüfen an hochschulen sebastian walzik didaktik & kommunikation handreichung zum referat
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- Bärbel Fromm
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1 sebastian walzik dr. oec., dipl.-hdl. czarnikauer straße berlin deutschland fon: mobil: sebastian@walzik.de handreichung zum referat kompetenzorientiert prüfen an hochschulen kriterien für kompetenz-orientierte leistungsnachweise weiterbildungshalbtag an der phlu 21. august 2015
2 Kompetenzorientiert Prüfen - Grundstruktur Fälle/ Probleme/ Aufträge Kriterien Lernerfolg bewerten Kompetenzen Prüfungsform Lösungen/ Antworten 2015 sebastian walzik 2/9
3 Kompetenzorientiert Prüfen Advanced Organizer 2015 sebastian walzik 3/9
4 Zentrale Kriterien für kompetenzorientierte Prüfungen im Überblick Lernziele werden im Sinne von Kompetenzen formuliert, d. h. als Zusammenwirken von Wissen, Einstellungen und Fertigkeiten als Handlungen (vollständige Sätze mit einem Verb) wobei Lernzieltaxonomien bewusst gewählt werden. Lernziele, Veranstaltung (Lehren und Lernen) und Prüfung sind aufeinander abgestimmt ( Constructive Alignment ). Aufgabenstellungen, Probleme und Fälle sind so formuliert, dass deren Bearbeitung oder Lösung die angestrebten Kompetenzen erfordert. Es gibt klare Kriterien für die Bewertung der Lösungen, ggf. Meta-Kriterien, bevor die Studierenden die Prüfung bearbeiten. Die Zuordnung von Punkten zu Lösungen reflektiert die Tatsache, dass zunächst grundsätzlich Qualitäten (z. B. Kompetenzen) nicht in Quantitäten (z. B. Punkte oder Noten) überführbar sind. Diese Transformation ist eine normative Setzung im Vorfeld und erfolgt bewusst und gewichtet. Bewertungsnormen (Kriterienorientiert, Sozialnorm, Individualnorm) werden bewusst gewählt. Für eine faire Korrektur werden (insbesondere bei mündlichen Prüfungen) Wahrnehmungsverzerrer reflektiert. stimmen sich mehrere Korrektoren untereinander ab ( wer lehrt, der prüft ). Werden Gültigkeit, Zuverlässigkeit, Chancengleichheit und Ökonomie als Anforderungen an die Prüfung situationsspezifisch bewusst austariert sebastian walzik 4/9
5 Konstruktivistisches Lehr-Lern-Verständnis Lernen als aktives Konstruieren Didaktische Kommunikation Lehren: lernen unterstützen Lernziele Lernerfolg Lernvoraussetzungen Lernergebnisse Prüfung Rahmenbedingungen Constructive Alignment von Prüfungen Prüfung Prüfungssituation, - anforderungen und -aufgaben Lernsituationen, - anforderungen und -aufgaben Situationen Anforderungen Aufgaben Berufl. + gesellschaftl. Situationen, Anforderungen und Aufgaben Lehr-Lernprozess Kompetenzen als Learning-Outcomes Wildt, J./Wildt, B. (2011): Lernprozessorientiertes Prüfen im "Constructive Alignment". In: Berendt, B./Voss, H.-P./Wildt, J. (Hrsg.): Neues Handbuch Hochschullehre: Lehren und Lernen effizient gestalten. (Lieferung 50, Ziffer H 6.1). Berlin: Raabe Fachverlag für Wissenschaftsinformation. Kompetenzdefinition von Franz Weinert Kompetenzen sind die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernten kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können. Franz E. Weinert (Hrsg.): Leistungsmessung in Schulen. Weinheim und Basel: Beltz, 2001: 27f. (Hervorhebungen und Gliederung nicht im Original) 2015 sebastian walzik 5/9
6 Kompetenz & Performanz Disposition & Aktualisierung beobachtbar : Verhalten nicht beobachtbar: Disposition oder Potenzial Performanz Aktualisierung, Einsatz der Kompetenz? Kompetenz Kompetenz entsteht aus dem Zusammenwirken von kognitiv fühlen affektiv EINSTELLUNGEN Herz Kopf WISSEN denken Kompetenz handeln psycho-motorisch FERTIGKEITEN Hand Inspiriert durch: Ferrari, Elisabeth (2011): Führung im Raum der Werte: das GPA-Schema nach SySt. Aachen: Ferrari MEDIA, S. 32 ff. Kompetenzbegriff 3 Bereiche Der Mensch im Umgang mit unbelebten Dingen & Symbolen seiner Umwelt anderen Menschen ( belebten Dingen seiner Umwelt) sich selbst SACH-Kompetenzen SOZIAL-Kompetenzen SELBST-Kompetenzen METHODEN-Kompetenz: Kompetenz, selbst Kompetenzen zu entwickeln sebastian walzik 6/9
7 Kompetenzen 3 Bereiche & 3 Dimensionen Dimensionen Bereiche Sachkompetenz Sozialkompetenz Selbstkompetenz Wissen Einstellungen Fertigkeiten Anlageprodukte kennen und ihre Eignung für konkrete Situationen beurteilen können Gesprächsphasen & -techniken kennen Memotechniken kennen, Strategien sinnerfassenden Lesens kennen Wohl der Bank sowie der Gesellschaft berücksichtigen (z. B. Hedgefonds) Interessen des Kunden mit denen der Bank in Einklang bringen eigenständig lernen, sich sinnvoller Hilfen bedienen fallbezogen einen konkreten Investitionsplan entwickeln ein Kundengespräch moderieren, geeignete Gesprächstechniken einsetzen Memotechniken erfolgreich für konkrete Inhalte einsetzen Problemorientierung (kognitive) Dissonanz als Motor Widersprüche Unklarheiten (kognitive) Konflikte Subjekt kognitives Konzept Assimilation Prozess der Adaption (Prinzip: Äquilibration) Akkomodation Umwelt Jean Piaget ( ) Das Wissen über die Umwelt beeinflusst die Wahrnehmung der Umwelt. Handlungsorientierung ein didaktisches Strukturierungsprinzip bewerten 6 1 sich informieren kontrollieren 5 Reflektieren Agieren 2 analysieren & planen ausführen 4 3 entscheiden Der Lehr-Lernprozess (oder auch die Prüfung) orientiert sich an einer vollständigen Handlung sebastian walzik 7/9
8 Bewerten einer begründeten eigenen Meinung oder einer offenen Falllösung Analyse der Situation Argumentation Meinung/ Lösung Kriterien: wichtige Umstände/Fakten berücksichtigt wesentliche Zusammenhänge erkannt Kriterien: schlüssig, in sich logisch, roter Faden klarer Ausdruck Keine Bewertung! Anforderungen an eine Prüfung Gültigkeit Zuverlässigkeit Chancengleichheit (Fairness) Ökonomie Metzger, Christoph/Nüesch, Charlotte (2004): Fair prüfen ein Qualitätsleitfaden für Prüfende an Hochschulen. Hochschuldidaktische Schriften (Bd. 6), St. Gallen: Institut für Wirtschaftspädagogik der Universität St. Gallen (HSG), S. 6. Lernziele: Verhaltenskomponente kognitive Prozessdimensionen Stufe Lernziele formulieren Probleme lösen 6 Kreieren plant, produziert, generiert, 5 Evaluieren überprüft, beurteilt, entscheidet, 4 Analysieren differenziert, unterscheidet, findet Analogien, 3 Anwenden 2 Verstehen nutzt das Modell XY/das Vorgehen PQ, um ein Problem zu lösen, erläutert, erklärt, findet Beispiele, subsumiert, generalisiert, 1 Erinnern kennt, nennt, zählt auf, Anderson, Lorin W./Krathwohl, David R./Bloom, Benjamin Samuel (2001): A taxonomy for learning, teaching, and assessing : a revision of Bloom's taxonomy of educational objectives. New York: Longman, Complete sebastian walzik 8/9
9 Typische Wahrnehmungsverzerrer bei der Bewertung Erster Eindruck Überstrahlungseffekt ( Halo-Effekt ) Sich selbst als Maßstab nehmen Vorurteile, Stereotypen Selbst-erfüllende-Prophezeiung Reihenfolge-Effekt (Kontrasteffekt) Kontexteffekt Punkte und Note das Gesamte im Blick haben aus dem Bauch heraus benoten genau hinschauen Erbsen zählen Normen der Bewertung Kriterien-orientierte Norm Sozialnorm (gruppenorientiert) Individualnorm Note hängt von objektiven Kriterien ab Note hängt von eigener Leistung im Vergleich zur Gruppe ab Note hängt von der eigenen Entwicklung ab Anzahl A B A B obj. Kriterien Leistung A < Leistung B Noten Lerner A A > B Lerner B 2015 sebastian walzik 9/9
kompetenzorientiert prüfen sebastian walzik didaktik & kommunikation folienhandout zum vortrag universität wien 14. juni 2013, 12h30 14h00
sebastian walzik dr. oec., dipl.-hdl. czarnikauer straße 10 10439 berlin deutschland fon: +49-30-44 30 80 42 mobil: +49-172 - 571 15 99 sebastian@walzik.de www.walzik.de folienhandout zum vortrag kompetenzorientiert
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