Unterrichtsstörungen: Präventive und reaktive Maßnahmen im Vergleich zwischen Theorie und Praxis
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- Manuela Morgenstern
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1 Pädagogik Matthias Gonszcz Unterrichtsstörungen: Präventive und reaktive Maßnahmen im Vergleich zwischen Theorie und Praxis Befragung eines gymnasialen Kollegiums. Examensarbeit
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3 Unterrichtsstörungen: Präventive und reaktive Maßnahmen im Vergleich zwischen Theorie und Praxis. Befragung eines gymnasialen Kollegiums. Examensarbeit von Matthias Gonszcz Deutsche Sporthochschule Köln Köln 2012
4 Deutsche Sporthochschule Köln Unterrichtsstörungen: Präventive und reaktive Maßnahmen im Vergleich zwischen Theorie und Praxis. Befragung eines gymnasialen Kollegiums. Schriftliche Hausarbeit im Rahmen der Ersten Staatsprüfung, dem Landesprüfungsamt für Erste Staatsprüfungen für Lehrämter an Schulen vorgelegt von: Matthias Gonszcz Köln, Institut für Schulsport und Schulentwicklung
5 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung Zielsetzung der Arbeit Aufbau der Arbeit Definitionen und Begriffsklärungen Unterrichtsstörungen Definition nach Karlheinz Biller (1979) Definition nach Rainer Winkel Definition nach Gert Lohmann Klassenführung Classroom Management Forschungsstand Prävention und Intervention von Unterrichtsstörungen Erste Studien zum Classroom Management Jacob Kounins Befunde Befunde Evertsons et. al Führungsstil (Tausch/Tausch) Haertel, Wang und Walberg Helmke (Scholastik-Studie) Vergleich zwischen Theorie und Praxis Erfolgreiche Strategien und Typen - Mayr et al LCH-Befragung zu Disziplinschwierigkeiten in den deutschschweizerischen Schulen Umfrage Noltings Kritische Reflexion des Forschungsstandes Aktuelle Literatur zum Thema Strategien im Umgang mit Unterrichtsstörungen Präventive Strategien Disziplin-Managementebene und Organisation Prävention auf der Unterrichtsebene Prävention auf der Beziehungsebene Reaktive Strategien Interventionsstrategien auf der Beziehungsebene I
6 Inhaltsverzeichnis Interventionen auf der Disziplin-Managementebene Interventionsstrategie auf der Unterrichtsebene Bedeutung präventiver Strategien Zusammenfassung des theoretischen Teils Die Studie Fragestellung und Hypothesen Fragestellungen Hypothesen Methodik Forschungsdesign Erstellung des Fragebogens Aufbau des Fragebogens Vorstellung der Schule (Stichprobe) Durchführung Datenanalyse Auswertung und Ergebnisse Stichprobe Kenntnis der Strategien Kenntnis der Strategien Kenntnis der Strategien in Abhängigkeit der Dienstjahre Verwendung der Strategien Verwendung der vorgestellten Strategien Verwendung präventiver und reaktiver Strategien im Vergleich Von den Lehrkräften angegebene Strategien Eingeschätzte Verwendung an der Schule Effektivität der Strategien Effektivität der vorgestellten Strategien Effektivität präventiver und reaktiver Strategien im Vergleich Gründe für den seltenen Einsatz präventiver Strategien Aneignung der Strategien Bewusste bzw. unbewusste Verwendung II
7 Inhaltsverzeichnis 9 Diskussion Zusammenfassung und Diskussion der Befunde Methodenkritik Ausblick Zusammenfassung Literaturverzeichnis Selbstständigkeitserklärung Danksagung I Abbildungsverzeichnis... IV II Tabellenverzeichnis... IV III Anhang... V III
8 Einleitung 1 Einleitung Unterrichtsstörungen bilden einen festen Bestandteil des Alltags einer jeden Lehrkraft. Die Ursachen für solche Störungen sind sehr verschieden, ihre Ausprägung äußerst unterschiedlich und ein Unterricht ohne sie stellt schlicht eine Utopie dar. Ebenso mannigfaltig sind die Strategien und Vorgehensweisen der Lehrerinnen und Lehrer im Umgang mit Unterrichtsstörungen. In der Fachliteratur hat sich in den letzten Jahren viel auf diesem Gebiet getan, was mein Interesse geweckt hat. Durch meine Tätigkeit als Vertretungslehrer eines Gymnasiums sah ich mich persönlich mit dem Problem der Unterrichtsstörungen konfrontiert. Gleichzeitig musste ich feststellen, dass meine universitäre Ausbildung mir kaum Handreichungen zur Bewältigung dieses Themas zu vermitteln vermocht hatte. Obgleich dieses Problem bereits seit Beginn der Schulgeschichte kritisiert wird (vgl. Keller 2005, S. 27), folgte auch in diesem Fall der allseits berüchtigte Praxisschock. Aufgrund dessen begab ich mich auf die Suche nach Handlungsmöglichkeit und Strategien, um dieses Problems Herr zu werden. In der pädagogischen Literatur wurde ich von der Fülle an Erscheinungen, vor allem aus jüngster Zeit, überrascht. Darin war eine zunehmende Dominanz der Prävention gegenüber traditionellen Maßnahmen wie dem Ermahnen und Strafen zu entdecken. Angesichts des bekanntermaßen psychisch belastenden Lehrberufs mit der Tendenz zum sogenannten Burn-out-Syndrom erscheint in diesem Zusammenhang die Analogie zur Medizin und zu Antonovskys Konzept der Salutogenese nicht weit entfernt. Dieser stellte die fast revolutionäre Frage, was den Menschen gesund halte, statt wie üblich lediglich die Krankheitsentwicklung und damit verbunden das Heilen zu fokussieren. Die Verwendung präventiver Maßnahmen im Unterricht zur Vorbeugung von Störungen erscheint folglich ebenso plausibel. Doch sind diese in der Theorie vorzufindende Erkenntnisse 4
9 Einleitung in der Praxis, konkret in den Klassenzimmern, angekommen? Hans- Peter Nolting stellt 2003 fest: "Das Ausmaß von Unterrichtsstörungen hängt entscheidend vom Lehrerverhalten ab. Nicht so wichtig ist dabei die Art des Umgangs mit eingetretenen Störungen, sondern eine Klassenführung, die Störungen präventiv entgegenwirkt. Wie diese aussieht, ist zwar in der Forschung seit langem bekannt, kaum hingegen, so zeigt eine Umfrage, in der Lehrerschaft." (Nolting 2003, S 53). Aber auch die entgegengesetzte Bewegungsrichtung, von der Praxis hin zur Theorie, scheint defizitär zu sein und eine Forschungslücke darzulegen. So beklagt der Pädagoge Jürg Rüedi das Fehlen von Untersuchungen, die zeigen, was im Zusammenhang mit Disziplin und Strafe in den Klassenzimmern tatsächlich getan werde und wie sich diese Vorgehensweisen aus Lehrersicht bewährt hätten (vgl. Rüedi 2007, S. 170). 1.1 Zielsetzung der Arbeit Die geschilderte Sachlage wirft die Frage auf, wie sich dieser Vergleich zwischen Theorie und Praxis aktuell gestaltet. Wie ist in der Praxis die Verteilung von präventiven und reaktiven Maßnahmen? Auf welche Strategien greifen Lehrkräfte tatsächlich zurück und wie bewerten sie deren Effektivität? Die vorliegende theoretische und empirische Untersuchung will diese und weitere damit im Verhältnis stehende Fragen beantworten und einen Abgleich zwischen Theorie und Praxis schaffen. Dazu wurde eine Querschnittstudie in Form einer exemplarischen Befragung eines gymnasialen Kollegiums durchgeführt. Die dafür relevanten Fragestellungen und damit verbundenen Ziele werden an dieser Stelle stichwortartig dargestellt. Fragestellungen: I. Wie viele der in der aktuellen Literatur diskutierten Strategien sind den Lehrkräften bekannt? II. Erweitern bzw. mindern Lehrkräfte ihr Repertoire an Maßnahmen mit zunehmender Berufserfahrung? 5
10 Einleitung III. Welche der den Lehrern bekannten Strategien aus der aktuellen Literatur werden auch tatsächlich angewandt? a. Wie ist in der Praxis das Verhältnis zwischen den präventiven und reaktiven Maßnahmen verteilt? b. Welche sind die am häufigsten vorkommenden Strategien? IV. Wie beurteilen die Lehrkräfte die Effektivität der angewandten Strategien? a. Was halten Lehrkräfte von präventiven Maßnahmen? b. Welches sind die Gründe für einen möglicherweise geringen Einsatz präventiver Maßnahmen in der Schule? V. Wie kamen Sie zu diesen Strategien? VI. Wie groß ist der Anteil unbewusst angewandter gegenüber bewusst angewandten Strategien? Ziele: Erarbeitung der in der Literatur diskutierten präventiven und reaktiven Maßnahmen Hervorhebung der Bedeutung der präventiven Maßnahmen gegenüber den reaktiven Feststellen, ob die in der aktuelleren Literatur hervorgebrachten Maßnahmen in der Praxis angekommen sind Feststellen, welche Strategien bekannt sind und welche angewandt werden Feststellung der im Schulalltag am häufigsten angewandten Strategien Feststellen, inwieweit die Bewältigung von Unterrichtsstörungen unbewusst geschieht Erfassung der Standpunkte der Lehrerinnen und Lehrer bzgl. der verschiedene Maßnahmen, speziell der präventiven Abgleich von Theorie und Praxis 6
11 Einleitung 1.2 Aufbau der Arbeit Der Aufbau dieser Arbeit gliedert sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Der erste Teil erschließt dabei die Theorie in Hinblick auf Unterrichtsstörungen und deren Bewältigungsstrategien. Dazu erfolgt zunächst eine Einführung in die für diese Arbeit essentiellen Begriffe Unterrichtsstörungen und Klassenführung, deren verschiedene Definitionen zu erläutern sind. Im daran anschließenden Kapitel wird der Forschungsstand rund um die Klassenführung und weiterer Erkenntnisse im Hinblick auf die Bewältigung von Unterrichtsstörungen aufgeführt, sowie kritisch reflektiert. An dieser Stelle finden sich ebenso die Befunde, welche für die im praktischen Teil der Arbeit durchgeführte Querschnittsuntersuchung von Relevanz sind. Der Forschungsstand stellt die Basis für die Herausarbeitung der in der aktuellen Literatur anzutreffenden präventiven und reaktiven Strategien im Umgang mit Unterrichtsstörungen dar, die in Kapitel vier gesammelt und beleuchtet werden. Die Sichtung und Erarbeitung der Theorie konstituiert einen wesentlichen Teil dieser Arbeit und endet mit einer Hervorhebung der Bedeutung präventiver Maßnahmen gegenüber der Intervention. Der zweite, praktische Teil beinhaltet die eigentliche Studie. Zunächst werden die zu untersuchenden Fragestellungen aufgeführt und daraus Hypothesen generiert. Das darauffolgende Kapitel erläutert explizit die Methodik und das Forschungsdesgin der empirischen Untersuchung, die für die Beantwortung der gestellten Forschungsfragen und Überprüfung der Hypothesen gewählt wurden. Dieser Passus impliziert sowohl die Vorstellung des Erhebungsinstruments, einen eigens dafür konzipierten Fragebogen, als auch die Präsentation der Stichprobe, d. h. des gymnasialen Kollegiums. Die Erhebung wird schließlich in Kapitel acht ausgewertet und deren Ergebnisse strukturiert gesammelt. Diese werden darauffolgend in der Diskussion unter Heranziehung des Forschungsstandes interpretiert. Die Diskussion schließt mit der Methodenkritik der durchgeführten Untersu- 7
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