Elternabend am 15. März 2016 Referentin: Stefanie Kernwein, Staatliche Schulpsychologin
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- Christin Beyer
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1 Elternabend am 15. März 2016 Referentin: Stefanie Kernwein, Staatliche Schulpsychologin Selbstreflexion Schulreife- Schulfähigkeit- Schulbereitschaft: begriffliches Wirrwarr aus heutiger Sicht Wann ist mein Kind bereit für die Schule? Sind wir schulfähige Eltern Austausch 1
2 Schulreife: rein körperliche Sichtweise, veraltet Schulfähigkeit: Fokus auf die Bringschuld des Schülers Summe bestimmter Verhaltensmerkmale und Leistungseigenschaften, die notwendig sind, um im Anfangsunterricht und der weiteren Schulzeit Lernimpulse aktiv zu nutzen und seine Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Sie ist abhängig von den Rahmenbedingungen der Schule und des Elternhauses (Witzlack, 2009). Wichtig! Schüler: VH und L Eltern Schule Schulfähigkeit und Schulbereitschaft werden aber oft synonym verwendet. 2
3 Ein Schulkind wird das Kind in der Schule! Ihre Frage sollte lauten: Ist mein Kind fähig und bereit, ein Schulkind zu werden? Fähigkeiten/ Leistungen Motorik/Körperliche Entwicklung Wahrnehmung Kognition Bereitschaften/ Verhaltensweise n Motivation Arbeitsverhalten und Konzentration Sozialverhalten Emotionen Grobmotorik: balancieren, Ball fangen, hüpfen, springen, Treppen steigen, Roller fahren Feinmotorik: ausschneiden, malen, Linien einhalten, kleben, abmalen Selbständigkeit: an- und ausziehen, Nase putzen, Schleife binden, mit Besteck umgehen Belastbarkeit von 4-5 Stunden am Stück. Sehvermögen: kleine Mengen erfassen, Unterschiede erkennen, Reihenfolgen erkennen, vergleichen (mehr als ) Hörvermögen: Reime erkennen und bilden, Anfangslaute benennen, Wörter zu Anfangslauten finden 3
4 Formen benennen und unterscheiden Farben erkennen und benennen Bilder der Reihe nach ordnen sortieren Gegensätze erkennen Beobachtungen machen Spielregeln merken bis zehn zählen, Mengen bis fünf erfassen drei gehörte Begriffe merken Mengen bis vier ohne Abzählen erfassen Ordnungsverständnis weiß seinen Namen, Anschrift, Telefonnummer in Sätzen sprechen den Inhalt eines Buches nacherzählen Wünsche und Bedürfnisse ausdrücken nachfragen Oberbegriffe finden mündliche Aufträge verstehen und ausführen lautrichtig sprechen Lerninteresse, Eigeninitiative Lernwille, Durchhaltevermögen Lernfreude und bereitschaft Neugierde Nach Pohl (2006) DIE GRUNDVORAUS- SETZUNG für den erfolgreichen Schulbesuch Bsp.: Keltengrab ca. 15 Minuten mit einer Aufgabe oder einem Spiel beschäftigen Puzzle mit 50 Teilen zu Ende legen lässt sich während einer intensiven Tätigkeit nicht ablenken ein begonnenes Spiel zu Ende bringen strengt sich auch mal an, um eine Aufgabe zu bewältigen beharrlich auf ein Ziel hinarbeiten verrichtet sauber und ordentlich die geforderten Arbeiten zuverlässig Arbeiten übernehmen Arbeitsanweisungen verstehen und übernommene Arbeiten selbstständig ausführen 4
5 sich einer Gemeinschaft anschließen bei Gruppengesprächen seine Äußerungen zurückhalten und abwarten, bis es an der Reihe ist akzeptiert Regeln und hält diese ein verlieren und verkraftet Enttäuschungen mit Misserfolgen und Unlust umgehen kann teilen Stimmungen unterdrücken Bedürfnisse auch mal aufschieben nimmt Hilfe an und hilft anderen löst Konflikte gewaltfrei berücksichtigt Wünsche anderer und äußert eigene Wünsche muss nicht immer Erster sein mehrere Stunden ohne die Bezugsperson sein mit anderen Kindern spielen und zusammenarbeiten traut sich etwas zu Ganzheitlichkeit wahren! Bsp.: Zur Erinnerung! Schüler Eltern Schule 5
6 Sie können Ihrem Kind zuhören. Sie strahlen Ruhe aus und hetzen Ihr Kind selten. Sie lassen Ihrem Kind ausreichend Zeit zum Spielen und Toben mit Freunden. Sie schmusen und lachen viel mit Ihrem Kind. Sie lassen Gefühle zu. Sie verlieren nicht die Geduld, wenn Ihrem Kind etwas misslingt. Sie sehen gemeinsam mit Ihrem Kind passende Fernsehsendungen an und reden darüber. Sie sprechen in ganzen Sätzen. Sie verbieten konsequent zu häufiges Fernsehen. Sie spielen, wandern oder treiben gemeinsam Sport. Sie loben Ihr Kind häufig und freuen sich über seine Fortschritte. Sie vermitteln Stolz. Sie erfüllen Ihrem Kind nicht jeden Wunsch und erreichen dadurch Bescheidenheit, Dankbarkeit und Freude auch in kleinen Dingen. Sie begründen Ihre Maßnahmen, wenn möglich. Sie trauen Ihrem Kind immer etwas mehr zu und geben dadurch Sicherheit und Selbstvertrauen. Sie können sich bei Ihrem Kind auch mal entschuldigen. Sie geben Ihrem Kind den notwendigen erzieherischen Rahmen mit Geboten, Verboten und Erlaubnissen. Sie üben den Schulweg mehrmals mit Ihrem Kind. Sie freuen sich mit Ihrem Kind gemeinsam auf die Schule und äußern sich vor Ihrem Kind positiv über die Schule. Insgesamt profitiert Ihr Kind von einem geregelten Tagesablauf, genug Schlaf, gemeinsamen Mahlzeiten, einer gesunden Ernährung und ausreichender sportlicher Aktivität. Sie als Eltern sind Vorbild. nehmen Sie Kontakt zum Kindergarten auf! nehmen Sie Kontakt zur Schule auf! lassen Sie die Gesundheit überprüfen! nutzen Sie Beratungsmöglichkeiten: -Frühförderstelle -Beratungslehrer, Schulpsychologen engen Kontakt zur Schule halten dem Kind Anerkennung und Rückhalt geben Leistungsdruck vermeiden mit dem Kind über die Schule reden Ausgleich zur Schule schaffen Hausaufgaben auf Vollständigkeit überprüfen ggf. unterstützen einen festen Arbeitsplatz einrichten 6
7 Ich wünsche dir einen Ort, an dem du dich wohl fühlst. Eine Heimat, ein Zuhause, das dir Ruhe und Schutz bietet. Eine vertraute Umgebung, in der du ohne Rollen und Masken du selbst sein kannst. Lassen Sie den ersten Schultag zu einem Festtag werden und jeden weiteren zu einem Schritt in ein glückliches Leben! Ich wünsche dir, dass dieser Ort ein Raum der Freiheit ist, des Wachstums und der Entfaltung. Ich wünsche dir, dass da Menschen sind, die dich lieben und dir Halt geben, die nicht fragen, was du leistest oder hast, sondern einfach froh sind, dass du da bist. (Arndt Menze) Fragen und Austausch Renate Niesel (2015): Schulreife oder Schulfähigkeit- was ist darunter zu verstehen? Armin Krenz (2009): Kinder spielen sich ins Leben- Der Zusammenhang von Spiel- und Schulfähigkeit Armin Krenz (2006): Ist mein Kind schulfähig? Ein Orientierungsbuch Armin Krenz (2010): Schulfähigkeit und Schulbereitschaft bei Kindern- Hinweise zur Erfassung und Beurteilung schulfähigkeitsrelevanter Merkmale Marlies Wagner (2010): Schulfähigkeit- ein Begriff in der Diskussion Magdalena Kapucianova (o.a.): Die Schulbereitschaft der Kinder Flyer der Gemeinschaftspraxis für Kinder- und Jugendmedizin Behdjati- Lindner & Rein Seminarunterlagen von Dr. Helga Ulbricht, 2010 Seminarunterlagen des Schulpsychologieseminars Würzburg Unterlagen von Anja Pschirrer 7
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