Heizen. Holz. mit VERBRAUCHER ZENTRALE

Transkript

1 mit Heizen Holz Scheitholz Holzpellets VERBRAUCHER ZENTRALE Foto: ÖkoFEN

2 Vergammeln Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, mit Holz zu heizen? Holz ist ein umweltfreundlicher und effektiver Energieträger. Es wächst in vielen Regionen Deutschlands praktisch direkt vor der Haustür. Als nachwachsender Rohstoff steht Holz auch zukünftigen Generationen zur Verfügung. Es gehört damit zu den regenerativen Energien. lassen oder verheizen? Grafik: ÖkoFEN Holz ist als Brennstoff weder gefährlich noch giftig, so dass es einfach transportiert und gelagert werden kann. Es ist besonders umweltfreundlich, denn es verbrennt CO2-neutral. Das bedeutet, dass beim Verbrennen nur die Menge an Kohlendioxid (CO2) freigesetzt wird, welche der Baum während der Wachstumsphase der Luft entzogen hat. Ließe man das Holz verrotten, würde die gleiche Menge CO2 freigesetzt. Dies verdeutlicht die Grafik. Mit Holz heizen kann jeder. Geeignet ist auch Abfall- beziehungsweise Restholz, das bei der Durchforstung anfällt, und andernfalls vergammeln würde. Etwa ein Drittel des Holzes wird derzeit nicht genutzt. Die Verwendung von Holz trägt somit auch zur Waldpflege bei. Foto: wodtke GmbH, Tübingen Mit Holz lässt sich auf unterschiedliche Art einheizen. Während Stückholz (Holzscheite) sich als Energieträger eher für ländliche Gebiete eignet, kann man mit Holzpellets (Presslinge aus Sägemehl oder Hobelspänen) auch im städtischen Raum heizen. Foto: A. Grebe Die Sonne strahlt stündlich mehr Energie auf die Erde, als die gesamte Weltbevölkerung in einem Jahr verbraucht. Diese Energie kann direkt genutzt werden, ohne lange, risikoreiche Transportwege und Leitungsverluste.

3 ort: Foto: ÖkoFEN Der Traum vom eigenen Holzofen Einfamilienhaus... Vorhaben: Anschaffung eines Ofens, der auch mit Holz heizt... Motiv: Wohnkomfort und Behaglichkeit... Untersuchung: In das geplante Haus von Familie Knauer soll eine moderne Holzheizung. Ein Ofen im offen gestalteten Wohnzimmer wirkt optisch schön und sorgt für die gewünschte Atmosphäre. Die Heizleistung der gesamten Anlage muss sich individuell einstellen lassen. Da Herr und Frau Knauer berufstätig sind, sollte die Holz-Heizung auch im Winter bei Abwesenheit heizen. Der Ofen darf nicht viel Arbeit beim Säubern machen. Im Untergeschoss des Hauses ist ein Vorratsraum geplant. Hier kann Familie Knauer ihren Brennstoff problemlos lagern.... Die Lösung des Falles: Für die Planung von Familie Knauer ist ein vollautomatischer Pellet-Ofen im Wohnzimmer geeignet, der einen Teil seiner Wärme auch an die Zentralheizung abgibt. Für die Warmwasserbereitung sollte der Pellet-Ofen mit einer thermischen Solaranlage kombiniert werden. Über einen Pufferspeicher sind beide miteinander verbunden. Die gewünschte Heizleistung wird automatisch gesteuert. So ergibt sich überall eine gleich bleibende Raumtemperatur. 150 m 2 wird Familie Knauer bewohnen. Etwa 2 Tonnen Brennstoff werden pro Jahr benötigt. Der 6 m 3 große Vorratsraum von Familie Knauer ist trocken und entspricht den Vorschriften der Feuerungsanlagenverordnung. Er kann als Lagerraum genutzt werden. Das ein- bis anderthalbfache des Jahresbedarfs kann hier eingelagert werden. Die vollautomatische Anlage transportiert die Pellets per Förderschnecke oder Absaugeinrichtung vom Lagerraum zum Heizofen. Foto: wodtke GmbH, Tübingen Holzpellets Herr und Frau Knauer planen ihr Einfamilienhaus. Wir träumen von einem eigenen Holzofen im Wohnzimmer. Wir sind beide sehr romantisch. Es soll so sein wie im Urlaub. Abends sitzen wir gemeinsam auf dem Sofa, genießen die wohlige Wärme und schauen gleichzeitig in die Flammen. Um mehr über das Heizen mit Holz zu erfahren, wenden sich Herr und Frau Knauer an die Verbraucherzentrale. Der zuständige Energieberater nimmt den Fall unter die Lupe. Foto: ÖkoFEN

4 Pellets Power aus dem Sack ÖkoFEN Holzpellets Foto: U. Bochnig Foto: Holzpellets gehören in speziell konstruierte Öfen und Heizkessel. Pellets haben einen hohen Heizwert und verbrennen fast vollständig im richtigen Ofen. Weniger als 1% Asche bleibt zurück. Im Vergleich zu Öl, Kohle und Gas werden bei der Nutzung von Pellets Umwelt, Klima und Ressourcen geschont. Foto: U. Bochnig Foto: U. Bochnig Pellets ermöglichen ein bequemes Heizen mit Holz. Sie können in Einzelöfen sowie in halb- und vollautomatischen Zentralheizungskesseln verfeuert werden. Die Einzelöfen werden wie Kaminöfen im Wohnraum aufgestellt und per Hand befüllt. Halbautomatische Anlagen haben einen größeren Vorratsbehälter, müssen aber auch von Hand befüllt werden. Bei vollautomatischen Anlagen werden die Pellets aus dem Lagerraum in einen Vorratsbehälter am Kessel oder direkt in den Brennraum befördert. Ein elektronisches Kontrollsystem steuert dabei alle nötigen Vorgänge. Grafik: nach FDE Holzpellets gibt es in Säcken zu 15 kg bzw. 25 kg zu kaufen. Lose Ware ist jedoch % billiger. Wer einen trockenen Lagerraum besitzt, kann sich gleich eine größere Menge Pellets bestellen. Die Anlieferung erfolgt per Tankwagen. Dabei werden die Pellets direkt in den Lagerraum geblasen. Quelle: Heizen mit Holz kann jeder. Herkömmliche Öl- oder Gaskessel können durch Pelletkessel ersetzt werden. Wenn ohnehin eine Modernisierung ansteht, ist dies ein günstiger Zeitpunkt. Foto: wodtke GmbH, Tübingen INFO: Holzpellets bestehen aus Abfallholz, wie Säge- und Hobelspänen. Sie werden zu kleinen Zylindern gepresst, sind mm lang und haben einen Durchmesser von 6 8 mm. Genormte Holzpellets sind naturbelassen und werden ohne chemische Zusätze hergestellt. 1 m 3 Pellets entspricht etwa 325 Litern Heizöl.

5 Stück für Stück kostengünstig heizen Scheitholz Herr und Frau Schmidt leben allein auf dem Land. Seit fünf Jahren sind die Kinder nun schon aus dem Haus. Familie Schmidt heizt mit Stückholz. Herr Schmidt kauft das Holz vor Ort bei Forstund Landwirten ein. Das Stückholz ist Restholz aus dem Wald, das bei der Holzernte übrig bleibt, oder Schwachholz, das bei der Durchforstung anfällt. Größere Mengen an Stückholz werden üblicherweise nach Volumen (Raummeter) abgerechnet, kleinere Einheiten auch nach Gewicht verkauft. Der Stückholzkessel ist im Keller untergebracht. Herr Schmidt hackt das Holz selbst. So bleibe ich körperlich fit. In den Kessel passen Scheite mit bis zu 50 cm Länge. Der Umfang der Scheite sollte cm nicht überschreiten, da sie sonst schlecht trocknen und schlecht verbrennen. Die Schmidts entleeren einmal im Monat den Aschekasten. Sie nutzen die Asche als Blumendünger im Garten. Nur 1-3 % des verfeuerten Holzes bleiben als Asche übrig. Familie Schmidt ist überzeugt vom Heizen mit Holz. Heizen mit Holz ist umweltfreundlich und kostengünstig. Unsere Scheitholz-Zentralheizung hat einen hohen Wirkungsgrad. Und wir sind unabhängig von herkömmlichen Energieträgern. Foto: U. Bochnig Foto:

6 Je trockener desto besser besser besser Scheitholz Brennholz muss überdacht, luftig und regensicher gelagert werden, damit es gut trocknen kann. Die richtige Lagerung ist wichtig für eine optimale Verbrennung und das Vermeiden von Schadstoffen. Zum Heizen sollte nur luftgetrocknetes Holz verwendet werden, mit einem Wassergehalt von weniger als 20 %. Herr Schmidt achtet darauf, dass das gekaufte Holz zwischen Dezember und Februar geschlagen wurde, damit der Wassergehalt gering ist. Das anschließende Aufspalten in Scheite fördert das Trocknen. Je nach Holzart muss Familie Schmidt unterschiedlich lange Lagerzeiten berücksichtigen, bevor das Holz genutzt werden kann: Weichholz muss mindestens ein, Hartholz mindestens zwei Jahre trocknen. Familie Schmidt hat Platz genug, um das Holz zu lagern. Familie Schmidt weiß, dass behandeltes Holz oder andere Materialien für die Verfeuerung völlig ungeeignet sind. Schließlich sind Holzkessel keine Müllverbrennungsanlagen. Foto: HERLT INFO: Ein typischer Stückholzkessel hat 180 l Füllraumvolumen und eine Nennwärmeleistung von 25 kw. Wenn er mit Kiefernholz beschickt wird, hat er bei Volllast eine Brenndauer von gut 11 Stunden.

7 Heiß auf Holz Holz kann auf verschiedene Arten als Energieträger genutzt werden. Wie das funktioniert, erklärt der kleine Energiedetektiv. Wie funktioniert ein Pelletkessel? Am besten stellt man sich das so vor: Die kleinen gepressten Pellets liegen in ihrem Lagerraum und schlafen. Das machen sie bis die Förderschnecke kommt oder ein leistungsstarker Sauger. Die Pellets werden schwuppdiwupp wegtransportiert. Direkt vom Lager in den Brennraum des Heizkessels. Und dort springt dann der Funke über. Elektronisch geregelt, versteht sich. Die kleinen Pellets sind dann ganz Feuer und Flamme. Und heizen, was das Zeug hält. Während der Heizsaison muss der Pelletkessel alle 1-2 Monate geleert werden. Dann heißt es raus mit der Asche und rein in n Garten. Auch die Wärmetauscherflächen werden entweder mit Bürste, Pinsel, Lappen sauber gemacht oder automatisch. Grafik: KWB Und was ist los im Stückholzkessel? Dieser Kessel mag trockene lange Holzscheite mit 50 cm Länge am liebsten. Besonders lecker findet er Scheite mit 25 bis 30 cm Umfang. Erst kommt das Holz in den Füllraum. Dort wird es aufs Glutbett gelegt. Und dann wird es richtig heiß. Wenn es brennt, saugt ein Gebläse die Holzgase durch eine Öffnung in den darunter- oder danebenliegenden heißen Brennraum. Im Brennraum können sich die Holzgase unter Zufuhr von Luft bei hohen Temperaturen austoben. Die Fachleute sagen ausbrennen. Die werden richtig heiß aufeinander und machen sich dann auf den Weg. Sie strömen über einen Wärmetauscher und geben so dem ganzen Heizungssystem Wärme ab. Das ist echte Teamarbeit. Zum Schluss werden die Abgase über den Schornstein nach draußen abgeleitet. Und drinnen wird s warm. Grafik: HERLT

8 Ein Fall für die Energieberatung in der Verbraucherzentrale Wenn Sie mehr Informationen zum Thema Heizen mit Holz benötigen, sind wir die richtigen Partner. Bei uns erfahren Sie, welche Heiz- Lösung zu Ihnen passt. mit Holz bietet viele Vorteile Holz ist CO2-neutral es verringert den Treibhauseffekt.... setzt weniger Schwefeldioxid frei als Heizöl oder Kohle und etwas mehr als Gas.... wächst nach, d.h. es ist auch dann noch verfügbar, wenn Öl und Gas längst verbraucht sind.... erzielt eine hohe Wirksamkeit, wenn es im richtigen Kessel verfeuert wird.... ist problemlos zu transportieren und zu lagern.... ist vor Ort zu kaufen und stärkt die regionale Wertschöpfung.... macht langfristig unabhängig von der Preisentwicklung für Öl und Gas und ist ein Beitrag zur nachhaltigen Waldwirtschaft. Konzept und Gestaltung: steindesign, Hannover Wer eine Holzheizung und eine thermische Solaranlage kombiniert, hat die optimale Lösung für eine effektive umweltfreundliche Heizung und Warmwasserbereitung. In den Sommermonaten übernimmt die Solaranlage die Deckung des Wärmebedarfs, und der Ofen bleibt kalt. Bei zu wenig Sonnenstrahlung schaltet sich die Pelletheizung automatisch an. Man muss umso weniger Holz oder Pellets ranschaffen, je besser das Haus wärmegedämmt ist. Optimal sind Niedrigenergie- und Passivhäuser, bei denen die Solaranlage durchschnittlich ein Drittel des Wärmebedarfs liefern kann. Wenn im Rahmen der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) viele Heizungsanlagen ausgetauscht werden müssen, bietet sich diese Kombination besonders an, zumal es staatliche Fördergelder dafür gibt. Gefördert durch Mittel des Informieren Sie sich bei Ihrer Verbraucherzentrale vor Ort