Quo vadis Milchmarkt
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- Hedwig Schulz
- vor 7 Jahren
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1 Quo vadis Milchmarkt Tag des Milchrindhalters Nachhaltige Leistungssteigerung 5. Januar 2016, Götz Udo Folgart Vizepräsident Milch Deutscher Bauernverband 1
2 Inhalt Milchmarkt Milchmarktpolitik 2
3 Milchmarkt: Wirtschaftliche Ergebnisse Wirtschaftsjahr 2014/2015 über alle Produktionsbereiche mit deutlichen Gewinneinbußen Futterbaubetriebe fast mit Halbierung des Unternehmensergebnisses je Fam.-AK Haupteinflussfaktoren auf das UE: Positiv: Futtermittel, Energie & Wasser Negativ: Milchgeld, Personal, Afa Negativer Einfluss > positiver Einfluss
4 Milchmarkt: Wirtschaftlichkeit in der Milcherzeugung Aus der Marge (Erlösen und variablen Kosten) sind noch die Gemeinkosten (Arbeitserledigung, Gebäudekosten, sonstige Gemeinkosten) zu leisten.
5 Milchmarkt: Preisentwicklungen ,6 Ct/kg ,5 Ct/kg Ct/kg?
6 Milchmarkt: Milcherzeugerpreise im Vergleich Molkereien im Süden mit Milcherzeugerpreisen über dem Durchschnitt stärkste Auszahlungsrückgänge in den östlichen Bundesländern im Vgl. zum Vjm. AMI-Vergleichspreise Deutschland (in Ct/kg, 4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß, o.mwst., ab Hof, Konventionelle Milch, 500 t) 25 % höchste 25 % niedrigste Deutschland 39,0 37,0 bundesweit durchschnittlicher Milcherzeugerpreis im Oktober bei 27,8 Ct/kg (4,2 % Fett; 3,4 % Eiweiß) Spanne zwischen den 25 % niedrigsten und höchsten Vergleichspreisen (Mittelwert) bei 25,8 Ct/kg bis 30,4 Ct/kg (AMI) 35,0 33,0 31,0 29,0 27,0 25,0 Nov 14 Jan 15 Mrz 15 Mai 15 Jul 15 Sep 15 Quelle: AMI-Milchpreisspiegel AMI 2015
7 Milchmarkt: Ursachen für den Preisrückgang Allgemeine Kaufzurückhaltung: Vor allem in China bis sich die dort noch vorhandenen Lagerbestände verringert haben. Kaum Informationen über die Höhe der Lagerbestände. Vor dem Erlass des russischen Importembargos wurde umgerechnet 2,5 Prozent der in der EU produzierten Milch nach Russland exportiert. DBV geht davon aus, dass das russische Importembargo den Milchpreis um bis zu 4 Ct/kg verringert hat. Weltweit stabil hohes Angebot: Es kommt selten vor, dass in allen wichtigen Produktionsregionen der Welt (EU, USA, Neuseeland, Australien) günstige klimatische Bedingungen für die Produktion herrschen. Dies ist jedoch im Moment der Fall.
8 Milchmarkt: Milchmengenangebot (I) Milchmengenprognose von 2000 bis 2015 über alle weltweiten Haupterzeugerregionen positiv Milchpreisentwicklung wirkt geprägt von der Entwicklung des weltweiten Milchangebots in den Haupterzeugerregionen Milchaufkommen in den großen EU- Erzeugerländern wie DE o. FR noch unter Vorjahr Milchmengenexplosion in IRE
9 Milchmarkt: Milchmengenangebot (II) Angebot am globalen Milchmarkt 24,0 (Milchanfall in der EU, USA, Australien und Neuseeland, kumuliert in Mio. t) 23, , ,0 20,0 Standardmonate 30,5 Tage 01-08/ ,0 % Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Quelle: AMI nach nat. Statistiken. Milchanlieferung in der EU-28 AMI 2015 Deutschland: Milchanlieferung 14,0 13,5 13, / ,0 % /2015-0,7% 12,5 12, ,5 11,0 10,5 Standardmonate 30,5 Tage, kumuliert in Mio. t 2013 Jan. März Mai Juli Sept. Nov Standardmonate 30,5 Tage, in t 2013 Jan. März Mai Juli Sept. Nov. Quelle: EU-Kommission, nat. Statistiken, AMI. AMI, 2015 Quelle: BMEL, BLE, AMI. AMI 2015
10 Milchmarkt: Globaler Handel Uneinheitliche Tendenzen beim Welthandel EU auf den vorderen Plätzen EU-Anteile für Butter und MMP gestiegen; für Käse und VMP rückläufig
11 Milchmarkt: Hauptimporteure Russland, China
12 Milchmarkt: Russlands Importeure
13 Milchmarkt: Preisentwicklung Molkereiprodukte Seit Mitte 2013 Preise weltweit und in DE rückläufig im Frühjahr und Herbst 2015 leichte Stabilisierungssignale => Nachhaltig?
14 Milchmarkt: LEH und Verbraucherpreise Verbraucherpreise für Mopro in der Tendenz seit 2014 rückläufig; Butter seit Mitte 2013 Marge zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreise steigt in der Gesamtschau
15 Milchmarkt: Fazit und Ausblick Marktsituation weiter schwach September/Oktober 2015 gewisse Stabilisierung der Preise auf niedrigem Niveau => Wie nachhaltig ist diese Stabilisierung? Markterholung kurzfristig nur durch umfangreiche Nachfrageimpulse möglich Alternativ nur durch Anpassung des Angebotes als Folge der schwächeren Milchpreise => Wirkung erst zeitverzögert Milchmarkt wird schwach ins Jahr 2016 starten, auf dem Weg zur Milchspitze sind weitere Preiskorrekturen nicht auszuschließen (AMI 2015)
16 Inhalt Milchmarkt Milchmarktpolitik 16
17 Forderungen des Deutschen Bauernverbandes Was sind die(!) zentralen Herausforderungen? Wettbewerbsfähigkeit sichern und ausbauen - Molkereien: Exportmärkte, Wertschöpfungspotential (Innovation, Marken), Strukturanpassungen (Verkaufskontore) - LEH: Marktmacht (Verantwortung in der Kette, Missbrauch) - Politik: Marktzugang zu Drittstaaten, Aufhebung des russischen Importembargos, Anwendung des Kartellrechts, Ordnungspolitische Auflagen (Umwelt-, Bau- und Tierschutzbereich) Preisvolatilitäten meistern/ Liquidität sichern
18 Forderungen des Deutschen Bauernverbandes Preisvolatilitäten meistern/ Liquidität sichern Staat Unteres Sicherheitsnetz (PLH, Intervention) Liquiditätsprogramm 2015 Zuschuss zur LUV 2015 Keine Mengensteuerung! Steuerneutrale Risikoausgleichsrücklage Landwirt Liquiditätsplanung (vertikal, horizontal) Börsenabsicherung Lieferbeziehungen gestalten LEH keine Niedrigpreisstrategien Produktwertschätzung über den Preis (Nachhaltigkeit) Molkerei Absatzdiversifizierung Börsenabsicherung Lieferbeziehungen gestalten
19 Milchmarkt: Grundtendenzen bleiben! Milchsektor einer der dynamischsten Sektoren innerhalb der Landwirtschaft weltweite Nachfrage nach sicheren und qualitativ hochwertigen Milchprodukten bleibt (Schwerpunkt: Drittländererschließung) weltweites Milchangebot von Futterverfügbarkeit, Witterung und politischen Rahmenbedingungen abhängig Preiszyklen bei positivem Gesamttrend DE: anhaltender Strukturwandel, Mengenwachstum begrenzt durch betriebliche Ressourcen und ordnungspolitische Auflagen, Wachstum im Export und im Inland durch Produktdifferenzierung (Marken, Innovation) EU-Politik: fortschreitende Marktliberalisierung und Handelsabkommen (WTO, CETA, TTIP, Neuseeland), Festhalten an den klassischen marktordnungspolitischen Instrumente ( Unteres Sicherheitsnetz ) Diskussion über alternative Instrumente zur Risikoabsicherung (WTB, Risikoausgleichsrücklage ) und Gestaltung der Lieferbeziehungen läuft weiter Gesellschaftspolitische Anforderungen werden steigen (z.b. Tierhaltung)
20 DBV-Einladungen: Diskutieren Sie mit!
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