Edition Wissen. Topics Geo Jahresrückblick Naturkatastrophen 2005

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1 Edition Wissen Topics Geo Jahresrückblick Naturkatastrophen 2005 Naturkatastrophen 2005 Große Naturkatastrophen seit 1950 Hurrikansaison Zeit zum Umdenken Das Kaschmir-Beben Die Klimakonferenz in Montreal Klimarückblick

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3 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Inhaltsverzeichnis Seite Naturkatastrophen 2005 Rückblick Ausblick Bilder des Jahres Statistik Große Naturkatastrophen NatCatSERVICE-Info Naturkatastrophen werden immer stärker und teurer ein Trend? Hurrikansaison 2005 Erdbeben Pakistan Überschwemmungen und Unwetter Sommer 2005 in Mitteleuropa: Alpentäler unter Wasser Überschwemmungen in Mumbai Geographical Underwriting Zentraler Bestandteil des Risikomanagements Münchener Rück Stiftung Vom Wissen zum Handeln Risikobewusstsein ist der Schlüssel Ergebnisse der UN-Klimakonferenz in Montreal Klimarückblick 2005 Titel: 2005 war die aktivste Hurrikansaison seit Beginn der Aufzeichnungen und die bis heute teuerste für die Versicherungswirtschaft. Das Bild zeigt das überflutete Zentrum von New Orleans Ende August nach Hurrikan Katrina. Im Superdome fanden über Obdachlose Unterkunft. Eine weitere Evakuierung war jedoch zwingend notwendig, da das Dach des Superdomes vom Sturm beschädigt war und auch die Versorgung in der überfluteten Stadt problematisch wurde. Einlegeblätter Weltkarte der Naturkatastrophen 2005 MRNatCatPOSTER Naturkatastrophen 2005 Innentitel: Die ersten Evakuierten von New Orleans trafen am 31. August in Houston ein. Im Astrodome konnten über obdachlose Menschen aufgenommen und mit allem Notwendigen versorgt werden er ist zur größten Notunterkunft in der Geschichte des Amerikanischen Roten Kreuzes geworden. 1

4 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Naturkatastrophen 2005 Rückblick Ausblick 2005, das Jahr der Rekorde Wetterkatastrophen prägten das Jahr Rund die Hälfte der erfassten Schadenereignisse waren Stürme. Die Kosten, die sie den Volkswirtschaften verursachten, beliefen sich auf über 185 Milliarden US$. Die folgenschwerste humanitäre Katastrophe löste ein Erdbeben aus, das im Oktober im Grenzgebiet zwischen Pakistan und Indien Todesopfer forderte und zu den fünf schwersten der letzten 100 Jahre zählt. Schadenbilanz Gesamtschäden von über 210 Milliarden US$ stellten einen neuen Rekord auf (bisher teuerstes Jahr: 1995 mit 175 Milliarden US$), obwohl die Zahl der Naturkatastrophen mit etwa 650 dokumentierten Schadenereignissen im Mittel der letzten 10 Jahre lag. Mehr als Menschen kamen durch Naturkatastrophen ums Leben. So viele Todesopfer wurden in den letzten 25 Jahren nur noch zweimal verzeichnet: 1991 nach einer Sturmflut in Bangladesch und 2004 nach dem Tsunami in Südasien. Folglich ist es nicht verwunderlich, dass auch die versicherten Schäden eine noch nie da gewesene Dimension erreichten: 94 Milliarden US$, so die Bilanz für die Versicherungswirtschaft; die bisherige Rekordbelastung von 2004 verdoppelte sich. Stürme Wie in den vergangenen Jahren dominierten Stürme die Schadenbilanz der Versicherer. Im Januar zog Wintersturm Erwin mit bis zu 120 km/h über Schottland und Südskandinavien bis nach Russland. In Norwegen war er der stärkste Sturm seit mehr als 10 Jahren, in Schweden seit mehr als 30 Jahren. Erwin ist für die europäische Versicherungswirtschaft der fünftteuerste Sturm der letzten 50 Jahre. Über 83 Milliarden US$ versicherte Werte zerstörten allein die Hurrikane in den USA, der Karibik und Mexiko. Im Atlantik brachen 27 tropische Stürme und Hurrikane alle meteorologischen und monetären Rekorde. Erstmals reichte die seit 1953 geführte offizielle Liste der 21 Vornamen nicht aus und musste um die ersten sechs Buchstaben des griechischen Alphabets erweitert werden. Katrina war der sechststärkste Hurrikan seit Beginn der Aufzeichnungen 1851 und mit 60 Milliarden US$ (private Assekuranz: 45 Milliarden US$, National Flood Insurance Program: 15 Milliarden US$) die bis dato teuerste versicherte Naturkatastrophe. Rita, der viertstärkste jemals gemessene Hurrikan, wies mittlere Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h auf. Hurrikan Stan zog relativ langsam, jedoch mit enormen Regenmengen über Zentralamerika. Er löste tausende Erdrutsche aus, die über 800 Menschen unter sich begruben. Wilma war der stärkste Hurrikan, der bisher im Atlantik registriert wurde; seine Gesamtschäden beliefen sich auf rund 18 Milliarden US$. Ende November traf mit Delta erstmals, seit es Aufzeichnungen gibt, ein tropischer Wirbelsturm auf die Kanarischen Inseln. Eine umfassende Beschreibung der Hurrikansaison 2005 finden Sie ab Seite 18. Darüber hinaus hat die Münchener Rück das Sonderheft Hurrikane stärker, häufiger, teurer veröffentlicht; es beschreibt, wie sich die Stürme auf die Versicherungswirtschaft auswirken, und fasst zusammen, welche Schlüsse daraus zu ziehen sind. Geologische Ereignisse Im vergangenen Jahr wurden weltweit 70 Schadenbeben und 13 Vulkanausbrüche registriert. Die Gesamtschäden betrugen rund 6 Milliarden US$. Ein Erdbeben der Stärke 6,5 ereignete sich im Februar 2005 im Iran. Es traf eine nur schwach besiedelte Region, dennoch kamen über 600 Menschen ums Leben. Im vergangenen März bebte vor der Küste Sumatras die Erde (Magnitude 8,7); auf der Insel Nias wurden tausende Häuser dem Erdboden gleichgemacht, Bewohner starben. Das Erdbeben, das im Oktober 2005 die Grenzregion zwischen Pakistan und Indien erschütterte, verursachte eine der schwersten humanitären Katastrophen der letzten 100 Jahre. Es dauerte nur 50 Sekunden, trotzdem wurden weit über Siedlungen nahezu vollständig zerstört und Menschen in den Tod gerissen. Tausende Erdrutsche verschütteten die Zufahrtswege in die am schwersten verwüsteten Gebiete und verhinderten einen schnellen und effektiven Einsatz der internationalen Hilfsorganisationen. Weitere Details können Sie ab Seite 30 nachlesen. 2

5 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Naturkatastrophen 2005 Rückblick Ausblick Überschwemmungen Ergiebige Niederschläge führten im August 2005 zu Überschwemmungen in fast allen Alpenländern. Mehr über das Schadenereignis das größte für den schweizerischen Elementarschadenpool in seinem 30-jährigen Bestehen finden Sie im Beitrag auf Seite 34. Mumbai, die Megastadt mit über 15 Millionen Einwohnern an der Westküste Indiens, erlebte im Juli 2005 extreme Regefälle: Innerhalb von 24 Stunden gingen 944 mm nieder, fast so viel wie sonst durchschnittlich im Jahr. Diese für die Assekuranz bisher teuerste Naturkatastrophe Indiens schildern wir ab Seite 38. Waldbrände, Hitzewellen und Dürren Während im August Überschwemmungen und Sturzfluten das Bild im Alpenraum prägten, dominierten in Südeuropa Waldbrände und Dürren. Portugal erlebte eine der ex-tremsten Trockenperioden der vergangenen 100 Jahre, in Spanien und Frankreich musste Wasser rationiert werden, die Landwirtschaft hatte Ernteausfälle zu verzeichnen. Der Gesamtschaden wird auf über 3 Milliarden US$ geschätzt. Im Amazonasbecken in Brasilien herrschte die schlimmste Dürre seit über 60 Jahren. Viele Flussläufe waren streckenweise ausgetrocknet. Schäden entstanden der Schifffahrt, der Landwirtschaft und der Fischerei. Wie die Trockenheit im Norden Brasiliens und die außergewöhnliche Hurrikansaison im Atlantik zusammenhingen, wird im Klimarückblick auf Seite 51 erläutert. Katastrophenvorsorge Risikobewusstsein ist der Schlüssel Die Serie dramatischer Naturkatastrophen reißt nicht ab: Das Erdbeben von Bam/Iran 2003, der Tsunami in Südasien 2004, die Überschwemmung von New Orleans und das Kaschmirbeben 2005 sind nur einige Beispiele. Die Münchener Rück Stiftung Vom Wissen zum Handeln hat im April 2005 ihre Arbeit aufgenommen. Ihr Ziel: Menschen im Risiko zu unterstützen und ihre Lebenssituation zu verbessern. Langfristig können die Auswirkungen von Naturkatastrophen nur reduziert werden, wenn die Menschen über die Folgen von Erdbeben, Wirbelstürmen und Überflutungen aufgeklärt sind und wissen, wie sie sich schützen können. Auf dem internationalen Symposium Weltweite Katastrophenvorsorge Risikobewusstsein ist der Schlüssel, das die Münchener Rück Stiftung im November organisierte, wurden die zehn größten Herausforderungen der Zukunft im Bereich Katastrophenvorsorge formuliert. Der Beitrag ab Seite 45 informiert Sie über die Arbeitspakete der Hohenkammer-Charta, die von 100 Experten verabschiedet wurde. Ausblick Im Jahr 2005 wurden alle Schadenrekorde gebrochen das führte schließlich zu einer neuen Qualität der Diskussion um den Klimawandel. Bereits auf dem Klimagipfel im Dezember in Montreal war diese Wende zu spüren. Mehr zu den Ergebnissen von Kanada lesen Sie ab Seite 48. Die Münchener Rück weist seit langem darauf hin, dass sich bei zunehmender globaler Erwärmung außerordentliche Wetterkatastrophen häufen werden und warum mit größeren Schadenpotenzialen zu rechnen ist. Ihre Befürchtungen haben sich 2005 bestätigt. Die internationale Assekuranz hat zwar die Rekordschäden von 2005 bewältigt. Entscheidend für die zukünftige Absicherung von Naturgefahren wird jedoch sein, adäquate Versicherungslösungen für bisher undenkbare Katastrophenszenarien zu entwickeln. Angelika Wirtz 3

6 Hurrikan Katrina traf am 29. August etwa 30 km östlich von New Orleans auf Land. Stunden nach dem Durchzug des Sturmwirbels brachen die Schutzdeiche die Stadt wurde zu weiten Teilen überflutet. Da die Gebiete unterhalb des Meeresspiegels liegen, war die Trockenlegung nur über Pumpen und die natürliche Verdunstung möglich. Erst drei Monate später war New Orleans wieder voll zugänglich. 4

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8 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Bilder des Jahres Januar Wintersturm Erwin: Skandinavien, Baltikum Gesamtschaden: Mio. US$ Versicherter Schaden: Mio. US$ 18 Todesopfer 22. Februar Erdbeben: Iran Gesamtschaden: 80 Mio. US$ 612 Todesopfer 28. März Erdbeben: Indonesien Todesopfer April August Überschwemmungen: Rumänien Gesamtschaden: Mio. US$ Versicherter Schaden: 10 Mio. US$ 67 Todesopfer Mai Unwetter: Brasilien Gesamtschaden: 100 Mio. US$ Versicherter Schaden: 14 Mio. US$ 5 Todesopfer Sommer 2005 Dürre, Waldbrände: Südeuropa, bes. Portugal, Spanien Gesamtschaden: Mio. US$ 58 Todesopfer 6

9 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Bilder des Jahres Juli Taifun Haitang: China, Taiwan Gesamtschaden: Mio. US$ Versicherter Schaden: 100 Mio. US$ 17 Todesopfer August Hurrikan Katrina: USA Gesamtschaden: Mio. US$ Versicherter Schaden: Mio. US$ Todesopfer September Hurrikan Rita: USA Gesamtschaden: Mio. US$ Versicherter Schaden: Mio. US$ 10 Todesopfer 8. Oktober Erdbeben: Pakistan, Indien Gesamtschaden: Mio. US$ Todesopfer November Wintersturm Thorsten: Deutschland Gesamtschaden: 300 Mio. US$ Versicherter Schaden: 150 Mio. US$ 30. Dezember Januar 2006 Wintersturm, Überschwemmungen: USA Gesamtschaden: 200 Mio. US$ Versicherter Schaden: 100 Mio. US$ Todesopfer 8 7

10 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Statistik der Naturkatastrophen 2005 Schadenereignisse und Todesopfer 2005 wurden rund 650 Elementarschadenereignisse analysiert und in die NatCatSERVICE- Datenbank aufgenommen. Wie auch in den vergangenen Jahren dominierten bei der Anzahl der Ereignisse die Wetterkatastrophen. Die meisten Todesopfer forderte das Kaschmir-Erdbeben im Grenzgebiet zwischen Pakistan und Indien: Über Menschen kamen ums Leben, über 3 Millionen verloren ihr Zuhause. Anzahl der Schadenereignisse: % 14 % Afrika: 45 Amerika: 180 Asien: 246 Australien/Ozeanien: 46 Europa: % Prozentuale Verteilung weltweit 42 % Anzahl der Todesopfer: Afrika: 348 Amerika: Todesopfer Australien/Ozeanien: 2 Europa: 336 Asien: % 4% 1% Prozentuale Verteilung weltweit 90 % Verteilung nach Ereignisart Ereignisse Todesopfer Todesopfer Todesopfer Todesopfer Anzahl der Ereignisse Todesopfer Erdbeben, Tsunami Tropischer Sturm Wintersturm, Blizzard Unwetter Tornado Hagelsturm Lokale Stürme Vulkanausbruch Überschwemmung Sturzflut Hitzewelle, Dürre Waldbrand Erdrutsch Lawine Winterschaden, Frost 8

11 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Statistik der Naturkatastrophen 2005 Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbruch Sturm Überschwemmung Temperaturextreme und Massenbewegung (z. B. Dürre, Frost, Lawine) Gesamtschäden und versicherte Schäden 2005 war ein Rekordjahr: das bisher teuerste Naturkatastrophenjahr der Versicherungsgeschichte sowie für die weltweiten Volkswirtschaften. Allein die Hurrikanschäden in Nord- und Zentralamerika sowie in der Karibik verursachten rund 80 % der Gesamtschäden und 88 % der versicherten Schäden. Gesamtschäden: Mio. US$ 7% 3% 3% 87 % Afrika: 31 Asien: 21,717 Australien/Ozeanien: 647 Europa: Amerika: Prozentuale Verteilung weltweit Versicherte Schäden: Mio. US$ Afrika: 10 Asien: Australien/Ozeanien: 372 Europa: Amerika: % Prozentuale Verteilung weltweit 96% Verteilung nach Ereignisart Mrd. US$ 173/83 Mrd. US$ 16 Mrd. US$ Gesamtschäden in Mrd. US$ Versicherte Schäden in Mrd. US$ Erdbeben, Tsunami Tropischer Sturm Wintersturm, Blizzard Unwetter Tornado Hagelsturm Lokale Stürme Vulkanausbruch Überschwemmung Sturzflut Hitzewelle, Dürre Waldbrand Erdrutsch Lawine Winterschaden, Frost 9

12 10 Trotz der völligen Zerstörung ganzer Städte und zehntausender Todesopfer muss das Leben weitergehen. Einige Wochen nach der Erdbebenkatastrophe vom 8. Oktober im Grenzgebiet zwischen Pakistan und Indien öffneten die ersten Händler wieder ihre Geschäfte inmitten der Trümmer ungeachtet der Gefahren möglicher Nachbeben, die jederzeit die Ruinen zusammenbrechen lassen könnten.

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14 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Große Naturkatastrophen Die Großkatastrophen erreichten 2005 wie schon im Vorjahr Rekordwerte der Trend zu immer höheren Schäden setzte sich fort traten weltweit etwa 650 Schadenereignisse auf, die in der GeoRisikoForschung analysiert und in der Naturkatastrophendatenbank der Münchener Rück, dem NatCatSERVICE, dokumentiert wurden. Die Zahl der erfassten Ereignisse entsprach dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Die monetären und humanitären Auswirkungen waren jedoch dramatisch: 2005 war das bisher teuerste Naturkatastrophenjahr für die Versicherungswirtschaft und zählt zu den drei tödlichsten Jahren des letzten Vierteljahrhunderts. Definition Große Naturkatastrophen Als groß werden Naturkatastrophen in Anlehnung an Definitionen der Vereinten Nationen bezeichnet, wenn die Selbsthilfefähigkeit der betroffenen Regionen deutlich überschritten wird und überregionale oder internationale Hilfe erforderlich ist. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn die Zahl der Todesopfer in die Tausende, die Zahl der Obdachlosen in die Hunderttausende geht; oder wenn die Gesamtschäden je nach den wirtschaftlichen Verhältnissen des betroffenen Landes bzw. die versicherten Schäden außergewöhnliche Größenordnungen erreichen zählten sechs Elementarschadenereignisse zu den Großen Naturkatastrophen. Dabei kamen über Menschen ums Leben (insgesamt ); Gesamtschäden von 170 Milliarden US$ (insgesamt 212 Milliarden US$) und versicherte Schäden von 82 Milliarden US$ (insgesamt 94 Milliarden US$) entstanden. Überschwemmungen, Indien (August) Hurrikan Katrina, USA (August) Hurrikan Rita, USA (September) Hurrikan Stan, Mittelamerika (Oktober) Erdbeben, Pakistan, Indien (Oktober) Hurrikan Wilma, Mexiko, USA, Karibik (Oktober) (Schadenausmaß der sechs Großkatastrophen siehe Einlegeblatt Weltkarte der Naturkatastrophen 2005 ) Dekadenvergleich In den Tabellen sind die Zahlen der vergangenen Jahrzehnte aufsummiert und ins Verhältnis gesetzt. Vergleicht man die letzten 10 Jahre mit denen der 1960er-Jahre, so wird der Anstieg der Naturkatastrophen deutlich. Das gilt sowohl für die Anzahl der Ereignisse als auch für das Schadenausmaß. Dekade letzte 10 Jahre Anzahl der Ereignisse Gesamtschäden 48,1 87,5 151,7 247,0 728,8 575,2 Versicherte Schäden 1,6 7,1 14,6 29,9 137,7 176,0 Vergleich der letzten 10 Jahre mit 1960ern zeigt dramatischen Anstieg letzte 10:60er 2,1 6,6 24,8 Schäden in Mrd. US$ (in Werten von 2005) 12

15 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Große Naturkatastrophen Anzahl der Ereignisse Das Diagramm zeigt für jedes Jahr die Anzahl der Großkatastrophen, unterteilt nach Ereignistypen. Anzahl Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbruch Sturm Überschwemmung Temperaturextreme (z. B. Hitzewelle, Dürre, Waldbrand) Gesamtschäden und versicherte Schäden absolute Werte und Langfristtrends Das Diagramm gibt die auf heutige Werte hochgerechneten Gesamtschäden und versicherten Schäden an. Die Trendkurven dokumentieren die Zunahme der Katastrophenschäden ab Mrd. US$ Gesamtschäden (in Werten von 2005) Davon versicherte Schäden (in Werten von 2005) Dekadenmittelwerte der Gesamtschäden Trend Gesamtschäden Trend versicherte Schäden 13

16 Münchener Rück, Topics Geo 2005 NatCatSERVICE-Info Naturkatastrophen werden immer stärker und teurer ein Trend? 2005 brach alle Negativrekorde: Noch nie waren Naturkatastrophen für die Volkswirtschaften sowie für die Assekuranz so teuer. Zudem zählt es in den letzten Jahrzehnten zu den Jahren mit den meisten Todesopfern. Auch im vergangenen Jahr haben wir uns damit beschäftigt, wie sich Trends bei Naturgefahren noch besser bestimmen lassen. Dafür wurden zunächst die Informationen der Münchener-Rück-Datenbank der Naturkatastrophen, dem NatCatSERVICE, so aufbereitet, dass sie systematischer analysiert werden können. Die Ergebnisse veröffentlichen wir in dieser Ausgabe erstmals. Insbesondere beschäftigt sich diese NatCat- SERVICE -Info mit der Frage, ob ein Trend zu immer größeren Naturkatastrophen besteht, in welchen Gebieten der Erde er sich abzeichnet und wie er aussieht. Datenquellen, Datenaufbereitung, Klassifizierung Grundsätzlich unterliegt die Einschätzung volkswirtschaftlicher Schäden enormen Unsicherheiten und Schwankungen. Über diese Problematik berichteten wir ausführlich in topics Jahresrückblick Naturkatastrophen Um Trends zu untersuchen, haben wir die Naturkatastrophenklassen der Münchener Rück als Basis genommen (Abb. 1). Die siebenstufige Skala von 0 Naturereignis bis 6 große Naturkatastrophe ermöglicht es, ein Ereignis einer bestimmen Größenordnung zuzuordnen, auch wenn der exakte volkswirtschaftliche Schaden nicht bekannt ist bzw. nicht ermittelt werden kann. Analysiert wurden rund Naturkatastrophen aus dem Zeitraum Nur für gut ein Viertel der Ereignisse lagen seriöse, gut belegbare volkswirtschaftliche Schadendaten von offiziellen Stellen vor. Seit Mitte der 1990er-Jahre nimmt die Qualität der Berichterstattung über die Gesamtschäden erkennbar zu (Abb. 3). Die Schäden der verbleibenden ca Ereignisse schätzten die Münchener-Rück-Experten auf der Grundlage von Schadenmeldungen und weltweiten Vergleichen mit ähnlichen Ereignissen; dabei berücksichtigten sie jeweils die betroffene Volkswirtschaft. Zwei Beispiele für die Vorgehensweise: Beispiel 1 Abschätzung des Gesamtschadens bei bekannten versicherten Schäden anhand der Versicherungsdichte, eine Größe, die für alle Märkte und für die verschiedenen Ereignistypen vorhanden ist. Hier wird einkalkuliert, um welche Naturgefahr es sich handelt, welche Region eines Landes betroffen war (Stadt, ländliches Gebiet, Bevölkerungsdichte, Gebäudequalität) und welche Geschäftszweige Schäden zu verzeichnen hatten. Aufgrund dieser Informationen wird der Schaden realitätsnah geschätzt (Abb. 2). Abb. 1 Naturkatastrophen Aufteilung in 7 Katastrophenklassen 0 Naturereignis Keine Schäden (z. B. Waldbrand ohne Gebäudeschäden) 1 Kleinstschadenereignis 1 9 Tote und/oder kaum Schäden 2 Mittleres Schadenereignis Tote und/oder Gebäude- und sonstige Schäden er 1980er 3 Mittelschwere Katastrophe Ab 20 Tote Gesamtschaden > 50 Mio. > 40 Mio. > 25 Mio. US$ 4 Schwere Katastrophe Ab 100 Tote Gesamtschaden > 200 Mio. > 160 Mio. > 85 Mio. US$ 5 Verheerende Katastrophe Ab 500 Tote Gesamtschaden > 500 Mio. > 400 Mio. > 275 Mio. US$ Jährlich werden zwischen 700 und 900 Ereignisse in die Naturkatastrophendatenbank NatCatSERVICE der Münchener Rück aufgenommen. Je nach ihren monetären oder humanitären Auswirkungen stufen wir die Ereignisse in sieben Klassen ein vom reinen Naturereignis mit sehr geringen volkswirtschaftlichen Auswirkungen bis hin zur großen Naturkatastrophe. Für unsere Auswertungen und Statistiken bleiben die reinen Naturereignisse (Kat-Klasse 0) unberücksichtigt. 6 Große Naturkatastrophe Tausende Tote, Volkswirtschaft schwer betroffen, extreme versicherte Schäden (Definition der Vereinten Nationen) 14

17 Münchener Rück, Topics Geo 2005 NatCatSERVICE-Info Beispiel 2 Sind keine versicherten Schäden bekannt (wie häufig in Entwicklungsländern), stützt sich die Schadenschätzung der Münchener Rück auf folgende Parameter: Art und Dauer der Naturkatastrophe, betroffene Region (Stadt, ländliches Gebiet, Bevölkerungsdichte, Wohlstandsgefüge), beschädigte Sachwerte, Infrastruktur und Versorgungseinrichtungen sowie Zahl der involvierten Menschen und Todesopfer. Ausgehend von diesen Angaben werden mit einem Näherungsverfahren alle vergleichbaren Katastrophen in der Region gesucht, für die detaillierte und gut referenzierte Informationen über die Gesamtschäden vorliegen. Die Ereignisse clustert man und leitet so realistische Werte für einzelne Einheiten ab (z. B. mittlerer Wert eines Wohngebäudes in einem ländlichen Gebiet). Auf diese Weise kann man das Ereignis in eine Schadengrößenordnung einreihen. Um die Ausmaße des Schadens zu bestimmen, wurden alle Ereignisse auf 7 Naturkatastrophenklassen verteilt. Nicht berücksichtigt haben wir bei unserer Analyse die Kat-Klasse 0, da sie Naturereignisse ohne oder mit sehr geringen volkswirtschaftlichen Auswirkungen erfasst. Die restlichen Ereignisse wurden in drei Hauptklassen aufgeteilt: Kleinstschaden und mittlere Schadenereignisse (Kat-Klassen 1 und 2) mittelschwere und schwere Katastrophen (Kat-Klassen 3 und 4) verheerende und große Naturkatastrophen (Kat-Klassen 5 und 6) Abb. 2 Beispiel einer Schadenschätzung: Hurrikan Ivan, USA 2004 Versicherter Schaden Geschätzter direkter in Mio. US$ Gesamtschaden in Mio. US$ Versicherter Sachschaden USA (Durchschnittsschaden US$, * v. a. betroffen Florida und Alabama, ca Schadenmeldungen) an Offshore-Einrichtungen ** unter National Flood Insurance *** Program Infrastrukturschäden, Schäden an Versorgungseinrichtungen ca ca * ca. 70 % Versicherungsdurchdringung. ** 100 % versichert, keine weiteren Auswirkung auf den Gesamtschaden. *** % Versicherungsdurchdringung. In der Regel werden direkte volkswirtschaftliche Schäden in die NatCatSERVICE -Datenbank aufgenommen. Dies sind die sofort sichtbaren und zählbaren Schäden, z. B. an Wohngebäuden und Fahrzeugen. Veranschlagt werden die Wiederbeschaffungskosten inklusive der Schadenbeseitigungskosten. Abb. 3 Naturkatastrophen mit sehr gut dokumentierten volkswirtschaftlichen Schäden, Anteil pro Jahr in Prozent, Prozent Genaue Schadenanalysen und -berichte erstellen Regierungen und sonstige offizielle Institutionen nur nach besonders großen Naturkatastrophen. Seit Mitte der 1990er-Jahre hat die Qualität der Berichterstattung erkennbar zugenommen

18 Münchener Rück, Topics Geo 2005 NatCatSERVICE-Info Die Analyse Ein Vergleich der prozentualen Verteilung der Ereignisarten zeigt, dass in den drei Hauptklassen kaum Unterschiede erkennbar sind. Eine Ausnahme bilden Erdbeben und Vulkanausbrüche. Die Sturmereignisse verteilen sich sogar absolut gleichmäßig auf die drei Hauptgruppen. Insgesamt dominieren wetterbedingte Naturkatastrophen mit einem Anteil von über 85 % in allen Kat-Klassen (Abb. 4). Betrachtet man die Zahl der Ereignisse von 1980 bis heute unterteilt nach den sechs Katastrophenklassen, zeigt sich, dass der Anteil der Katastrophen in Klasse 1 kleiner wird; hingegen ist ein deutlicher Anstieg in Klasse 2 und 3 festzustellen (Abb. 5). Die Aufteilung nach Kontinenten verdeutlicht, dass bei der Zahl der Ereignisse Asien der bevölkerungsreichste Kontinent mit den meisten Städten und Ballungsgebieten dominiert. Hier wurden Ereignisse registriert, 70 % davon waren Kleinschadenereignisse. Allerdings verzeichnete der asiatische Kontinent auch die meisten verheerenden und großen Naturkatastrophen (225). Auch bei der Zahl der Opfer ist Asien mit mehr als Toten am schwersten betroffen; die Ereignisse der Kat-Klassen 5 und 6 forderten fast 90 % der Todesopfer (verheerende und große Naturkatastrophen). Beim Vergleich Europa und Nordamerika (USA und Kanada) fällt auf, dass auf beiden Kontinenten etwa gleich viele Naturkatastrophen geschahen (Abb. 6). In Europa überwogen eher Kleinschadenereignisse, während Nordamerika einen höheren Anteil an mittelschweren und großen Naturkatastrophen (Kat- Klassen 3 bis 6) verzeichnete. Diese Tendenz machte sich auch bei den Schäden bemerkbar: Nordamerika musste dreimal so hohe Gesamtschäden verkraften wie Europa und viermal so viele versicherte Schäden. Absolut betrachtet kamen in Europa mehr Menschen ums Leben dafür war jedoch ein einziges Ereignis verantwortlich, die Hitzewelle 2003, die ganz Europa erfasste. Traurige Bilanz: mehr als Todesopfer. Abb. 4 Prozentuale Verteilung der Ereignisse ( ) nach Katastrophenklassen und Naturereignissen Kleinstschadenereignisse Kat-Klasse % 16 % Mittelschwere und schwere Katastrophen Kat-Klasse % 7% Verheerende und große Naturkatastrophen Kat-Klasse % 12 % Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbruch Sturm Überschwemmung Temperaturextreme (z. B. Hitzewelle, Waldbrand), Massenbewegung (z. B. Lawine, Erdrutsch) 28 % 42 % 34 % 42 % 28 % 42 % Abb. 5 Anzahl der Ereignisse pro Jahr ( ), aufgeteilt nach Katastrophenklassen Die Aufteilung der Elementarschadenereignisse nach Katastrophenklassen zeigt eine Zunahme der mittleren Schadenereignisse (Kat-Klasse 2) und Mittelschweren Naturkatastrophen (Kat-Klasse 3). Ein Abnahmetrend ist bei den Kleinstschadenereignissen zu erkennen. Klassen 1 6 Kleinstschadenereignisse Mittlere Schadenereignisse Mittelschwere Katastrophen Schwere Katastrophen Verheerende Katastrophen Große Naturkatastrophen

19 Münchener Rück, Topics Geo 2005 NatCatSERVICE-Info Ergebnisse Für die Weiterentwicklung der Trendanalyse war es ein wichtiger Schritt, die Elementarschadenereignisse in eine siebenstufige Katastrophenskala einzuteilen. Indem man Ereignisse bestimmten Größenklassen zuordnet, kann man Trends genauer untersuchen. Fest steht: Die verheerenden und großen Katastrophen der Kat-Klassen 5 und 6 sind für das Gros der Schäden und Todesopfer verantwortlich. Sie forderten 86 % aller Menschenleben und verursachten 86 % der Gesamtschäden sowie 80 % der versicherten Schäden. Allerdings fallen in diese Kategorie nur 3 % aller Ereignisse. Noch dominieren weltweit Kleinschadenereignisse, allerdings zeichnet sich ein Trend zu immer schwereren und teureren Naturkatastrophen ab. Positiv entwickelte sich die Qualität der Berichterstattung offizieller Institutionen über die volkswirtschaftlichen Auswirkungen. Dies ist erfreulich, denn nur wenn Entscheidungsträger das tatsächliche Ausmaß von Naturkatastrophen kennen, können richtige und effiziente Maßnahmen eingeleitet werden, um diese zu bekämpfen, zu mildern oder ihnen vorzubeugen. Fazit Um die Folgen des ungebremsten Trends zu immer größeren und katastrophaleren Naturereignissen abzu- schwächen, sind weltweit zahlreiche Maßnahmen erforderlich. So muss Wissen geschaffen und das Bewusstsein sensibilisiert werden. Für die Menschen im Risiko ist es wichtig zu wissen, wie sie vor drohenden Ereignissen oder während einer Katastrophe reagieren sollen, um ihr Leben zu retten. Die beste materielle Vorsorgemaßnahme bleibt der Versicherungsschutz. Auch Menschen in ärmeren Regionen könnten durch so genannte Microinsurance-Lösungen finanziell abgesichert werden. Die Münchener Rück, die Weltbank sowie lokale Erstversicherer bieten bereits in einigen Ländern der Welt die Möglichkeit zur erschwinglichen Basisversicherung mit großem Nutzen für die Betroffenen. Angelika Wirtz Abb. 6 Naturkatastrophen nach Katastrophen-Klassen Europa und Nordamerika im Vergleich Anzahl der Ereignisse Europa Nordamerika Kleinstschaden- und mittlere Schadenereignisse (Kat-Klasse 1+2) Mittelschwere und schwere Katastrophen (Kat-Klasse 3+4) Verheerende und große Naturkatastrophen (Kat-Klasse 5+6) Todesopfer Europa Nordamerika Gesamtschäden (in Mrd. US$) Europa Nordamerika Versicherte Schäden (in Mrd. US$) Europa Nordamerika

20 18 Die Hurrikansaison 2005 brach alle Rekorde 27 tropische Wirbelstürme entwickelten sich im Atlantik: Wilma war der bisher stärkste gemessene Hurrikan, Katrina der teuerste Sturm aller Zeiten. Auf dem Bild sind die Überreste eines Souvenireinkaufszentrums in Biloxi zu sehen. Katrina zerstörte diese Touristenattraktion mit ihren Skulpturen an der Hausfassade nahezu vollständig.

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22 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Hurrikansaison 2005: Zeit zum Umdenken 2004 galt mit 30 Milliarden US$ versicherten Schäden aus tropischen Wirbelstürmen als Ausnahmejahr. Doch schon 2005 wurde dieser Rekord gebrochen: Die aktivste Wirbelsturmsaison seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1851 kostet die Versicherungswirtschaft mehr als 80 Milliarden US$. Neue meteorologische Rekorde und ungewöhnliche Zugbahnen Die Chronik der Hurrikansaison 2005 gleicht einer Aufzählung außergewöhnlicher und zum Teil noch nie beobachteter Ereignisse zumindest seit das Wettergeschehen im Atlantik systematisch aufgezeichnet wird: Hochaktiver Saisonauftakt Sieben tropische Wirbelstürme entstehen im Juni und Juli. Bisher wurden bis Ende Juli maximal fünf Stürme beobachtet (1887, 1933, 1936, 1959, 1966, 1995, 1997). Spitzenwerte der Intensität Drei der zehn stärksten registrierten Hurrikane entwickelten sich im Jahr Hurrikan Wilma erreichte mit 882 hpa den bisher tiefsten Kerndruck im Atlantik und damit wahrscheinlich die höchsten Windgeschwindigkeiten (Abb. 3). Rekordanzahl tropischer Wirbelstürme Die 27 benannten tropischen Wirbelstürme des Jahres 2005 (davon 15 mit Hurrikanstärke) schlugen die bisherigen Rekorde: 21 Tropenstürme 1933 und 12 Hurrikane Erstmals reichte die Liste von 21 Namen, welche die World Meteorological Organization (WMO) aufstellt, nicht aus. Die letzten sechs Wirbelstürme benannte man deshalb nach den Anfangsbuchstaben des griechischen Alphabets: Alpha, Beta, Gamma, Delta, Epsilon und Zeta. Neue Gebiete betroffen: Europa und Afrika Anfang Oktober bildete sich mit Hurrikan Vince der bisher östlichste und nördlichste tropische Wirbelsturm im Atlantik nahe der Insel Madeira. Seine Zugbahn verlief nordostwärts auf das europäische Festland zu. Vince schwächte sich ab und erreichte als tropisches Tiefdruckgebiet am 11. Oktober die Küste Spaniens bei Huelva. Abb. 1 Zugbahnen aller tropischer Wirbelstürme 2005 im Nordatlantik Abb. 2 Tropische Wirbelstürme im Golf von Mexiko und der Karibik Arlene New York New York New Orleans Miami Mexiko-Stadt Lissabon Rita Cindy Gert Bret Tammy New Orleans Katrina Miami Wilma Alpha Mexiko-Stadt Stan Gamma Emily Dennis Beta Quelle: NOAA, NHC, Miami Windgeschwindigkeit in km/h (SS: Saffir-Simpson-Hurrikanskala) Quelle: NOAA, NHC, Miami Tropischer Sturm (<118 km/h) SS1 ( km/h) SS2 ( km/h) SS3 ( km/h) SS4 ( km/h) SS5 ( 250 km/h) 20

23 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Hurrikansaison 2005 Ende November überquerte der Tropensturm Delta die Kanarischen Inseln und zog weiter zur marokkanischen Küste. Nie zuvor war ein tropischer Wirbelsturm in diesen Gebieten aufgetreten. Letzter Hurrikan der Saison im Dezember Laut dem US National Hurricane Center dauert die atlantische Hurrikansaison von Anfang Juni bis Ende November; dennoch verstärkte sich Epsilon danach noch zu einem SS1-Hurrikan. Seit 1851 gab es nur vier Jahre, in denen sich im Dezember ein tropischer Wirbelsturm zum Hurrikan verstärkte: 1887, 1925, 1954, Die bedeutendsten Ereignisse der Hurrikansaison 2005 Katrina Der teuerste Sturm aller Zeiten Am 23. August 2005 entwickelte sich Hurrikan Katrina aus einem Tiefdruckwirbel über den Bahamas als elfter tropischer Wirbelsturm der Saison und traf am Abend des 25. Augusts mit SS1-Intensität bei Miami auf Land. Seine Bilanz in Südflorida: rund 1 Milliarde US$ versicherte Schäden. Katrina zog in den Folgetagen über den östlichen Teil des Golfs von Mexiko und verstärkte sich rasch. Am 28. August erreichte er über Gebieten, deren Wassertemperaturen im langjährigen Vergleich um ein bis drei Grad höher lagen, SS5-Intensität mit Spitzenwindgeschwindigkeiten in Böen von bis zu 340 km/h. Mit dieser Stärke überquerte Katrina die Ölfördergebiete vor der Küste der Bundesstaaten Louisiana und Mississippi; kurz bevor er am 29. August 2005 rund 50 km östlich von New Orleans auf das amerikanische Festland traf, schwächte sich der Sturm auf SS3-Intensität ab. Die Wind- und Sturmflutschäden waren verheerend: Teile von New Orleans wurden überschwemmt, weil die Schutzdeiche am Lake Pontchartrain und den künstlichen Auslasskanälen versagten; zahlreiche Offshoreanlagen im Golf von Mexiko wurden zerstört; mehr als Menschen starben. Die gesamten direkten Schäden belaufen sich auf mindestens 125 Milliarden US$. Die private Assekuranz dürfte voraussichtlich mit rund 45 Milliarden US$ (Stand: Februar 2006) belastet werden der absolut teuerste Schaden aus einem einzelnen Ereignis. Dazu kommen versicherte Überschwemmungsschäden aus dem staatlichen National Flood Insurance Program (NFIP), die man momentan auf einen knapp zweistelligen Milliarden-Dollar-Betrag schätzt. Anfang 2006 war das gesamte Schadenausmaß noch nicht abzusehen. Die Dimension der versicherten Schäden und die Erfahrungen der Jahre 2004 und 2005 lassen jedoch vermuten, dass derartige Ereignisse keine meteorologischen Ausnahmeerscheinungen mehr sind. Deshalb denkt die Versicherungswirtschaft intensiv darüber nach, wie die Hurrikangefährdung in Zukunft bewertet werden muss. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Diskussion stehen die Auswirkungen der natürlichen Klimaoszillation im Nordatlantik und die Folgen der globalen Erwärmung für die Frequenz und Intensität tropischer Wirbelstürme. Abb. 3 Übersicht über die 10 Hurrikane mit den niedrigsten Kerndrucken Jahr Name Tiefster Seegebiet Luftdruck (in HPa) 2005 Wilma 882 Karibik 1988 Gilbert 888 Karibik 1935 Labor-Day-Hurrikan 892 Florida-Keys 2005 Rita 897 Golf von Mexiko 1980 Allen 899 Karibik 2005 Katrina 902 Golf von Mexiko 1998 Mitch 905 vor Honduras 1969 Camille 905 Golf von Mexiko 2004 Ivan 910 Karibik 1955 Janet 914 Karibik Abb. 4 Tropische Wirbelstürme und Hurrikane im Atlantik 2005 Anzahl Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 21

24 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Hurrikansaison 2005 Darüber hinaus muss man untersuchen, ob Katrina auch Erkenntnisse lieferte, die zudem eine Neuanalyse der Kumulschadenhöhen anderer Gefahren (z. B. Erdbeben) und anderer Regionen/Länder erforderlich machen. Dabei handelt es sich um folgende Gesichtspunkte: Dimension der Sturmflut Die Sturmflut, die Katrina auslöste, traf die Küstengebiete der US-Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama auf über 150 km. Je nach Geländetopografie drang die teilweise bis zu 10 m hohe Flutwelle mehrere hundert Meter in das Landesinnere vor, an einigen Stellen sogar bis zu einem Kilometer. In Gebieten, in denen natürliche Wasserläufe (Bayous) das Hinterland wie ein Adernetz durchziehen, gelangte die durch den Windschub ausgelöste Sturmflut sogar mehrere Kilometer weit. Dabei wurden Bereiche überflutet, die in der Überschwemmungsgefährdungskarte der US-amerikanischen Federal Emergency Management Agency (FEMA) außerhalb der 500-Jahres-Zone liegen (Gebiete, die im langjährigen Mittel seltener als einmal in 500 Jahren überflutet werden). An den meisten Gebäuden dieser Region entstanden Totalschäden. Zu erwarten ist, dass sich bei Risiken mit Betriebsunterbrechungsdeckung die Wiederherstellung sehr lange hinziehen wird, da die Infrastruktur (Straßen, Brücken, Versorgungsleitungen) ebenfalls beschädigt oder zerstört wurde. Teilweise Überflutung von New Orleans nach Deichbrüchen Die Assekuranz sollte künftig nicht nur Bautechnik und Auslegungskriterien für die Deichschutzvorrichtungen am Lake Pontchartrain überdenken, sondern auch die Kumulbewertung anderer bekannter Schadenszenarien. Denn trotz der Hinweise von Wissenschaftlern und Katastrophenmanagementorganisationen unterschätzte die Versicherungswirtschaft die Gefährdung von New Orleans durch Sturmfluten und Überschwemmungen. Überproportionaler Anstieg versicherter Schäden durch makroökonomische Einflüsse Nach den Hurrikanen in Florida 2004 versuchte man, die vielfach unterschätzten Schäden mit Effekten wie Nachfrage- bzw. Großkatastrophenzuschlägen zu erklären. Auch bei Katrina stellten viele Versicherer fest, dass die prognostizierten Belastungen häufig weit geringer waren als die endgültig abgerechneten Schäden. Der Grund: Bei einer Großkatastrophe verstärken Ressourcenknappheit (Baumaterial und Arbeitskräfte, die zum Wiederaufbau benötigt werden) und nur beschränkt nutzbare Infrastruktureinrichtungen das Ausmaß der Katastrophe zusätzlich. Damit stellen sich grundsätzliche Fragen: Müssen die bisherigen Verfahren zur Analyse von Kumulschadenpotenzialen um entsprechende Komponenten ergänzt werden? Können historische Erfahrungen weiterhin quasilinear auf künftige Megakatastrophen übertragen werden oder sind auch hier neue Ansätze notwendig? Abb. 5 Zugbahn Hurrikan Katrina Abb. 6 Windfeld Hurrikan Katrina Mississippi New York Alabama St. Louis Washington Texas Hattiesburg Louisiana Mobile Biloxi Dallas Houston New Orleans Houston New Orleans Miami Windgeschwindigkeit in km/h (SS: Saffir-Simpson-Hurrikanskala) Quelle: NOAA, NHC, Miami Tropischer Sturm (<118 km/h) SS1 ( km/h) SS2 ( km/h) SS3 ( km/h) SS4 ( km/h) SS5 ( 250 km/h) Windgeschwindigkeit in km/h (SS: Saffir-Simpson-Hurrikanskala) Quelle: NOAA, HRD, Miami SS1 ( km/h) SS2 ( km/h) SS3 ( km/h) SS4 ( km/h) SS5 ( 250 km/h) 22

25 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Hurrikansaison 2005 Abgrenzung von Wind- und Wasserschäden in Sturmpolicen Die US-amerikanischen Standardpolicen für die Gefahr Sturm schließen Überschwemmungsschäden an Wohngebäuden und Mobiliar grundsätzlich aus; das Gleiche gilt für kleingewerbliche Risiken. In den USA können Gebäudebesitzer (Wohngebäude und Kleingewerbe) ihr Eigentum zusätzlich gegen Überschwemmungen und sonstige wasserbedingte Schadenursachen, welche die Privatwirtschaft nicht deckt, über das staatliche National Flood Insurance Program (NFIP) absichern. Dementsprechend sind Überschwemmungsschäden klar dem Deckungsumfang des NFIP zugeordnet, was bei der Schadenregulierung bisher auch so anerkannt wurde. Gebäudebesitzer ohne NFIP-Zusatzpolice trugen das Überschwemmungsrisiko selbst. Katrina hat in Justiz und Politik eine intensive Diskussion über diese Vorgehensweise ausgelöst. Ihr Ausgang wird zeigen, ob die Versicherer, die bisher keine Prämie für Überschwemmungsschäden in ihre Policen eingerechnet hatten, sich darauf verlassen können, dass die Abgrenzung von Wind- und Wasserdeckungen bestehen bleibt, oder ob sich die Rechtslage ändert. Hohe Opferzahlen aus wetterbedingten Naturkatastrophen auch in Industrieländern In den vergangenen Jahrzehnten forderten Sturm- und Überschwemmungsereignisse immer weniger Todesopfer in Industrieländern; besonders in den USA waren verbesserte Frühwarnsysteme und konsequente Evakuierungsmaßnahmen erfolgreich: Seit der bis dato schwersten Naturkatastrophe dem Hurrikan von Galveston im Jahr mit mehr als Todesopfern sank die Zahl der bei Hurrikanen ums Leben gekommenen Personen kontinuierlich. Mit Hurrikan Katrina wurde zum ersten Mal seit 1928 die Schwelle von Toten überschritten (Abb. 7). Abb. 7 Tropische Wirbelstürme in den USA mit mehr als 100 Todesopfern Jahr Region Anzahl Todesopfer 1856 LA, Last Island TX GA, SC TX, Indianola LA, Cheniere Caminada GA, SC FL, GA, SC GA, SC, NC TX, Galveston FL (Südosten) LA, Grand Isle LA, New Orleans TX, Galveston FL, Keys, TX (Süden) FL, Miami, MS, AL, Pensacola FL, Lake Okeechobee FL, Keys Nordostküste Hurrikan Diane, Ostküste Hurrikan Audrey, LA (Südwesten), TX (Norden) Hurrikan Camille, MS, FL, TN, LA, VA Hurrikan Agnes, FL, Nordostküste Hurrikan Katrina, AL, FL, LA, MS Auch wenn die hohen Opferzahlen von Katrina nicht ohne weiteres auf zukünftige Ereignisse schließen lassen, zeigte sich dennoch, dass auch im 21. Jahrhundert Wetterkatastrophen in Industrienationen schwere humanitäre Folgen haben können, wenn ungünstige Faktoren zusammentreffen. Für die Versicherungswirtschaft bedeutet dies vor allem in den Sparten Leben, Unfall und Arbeiterunfall zusätzliche Belastungen und der Gesamtkumul aus Nichtlebens- und Lebenspolicen steigt. 23

26 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Hurrikansaison 2005 Hurrikan Rita mit glimpflichem Ausgang für Houston, Texas Nur rund einen Monat nach Katrina entwickelte sich im südlichen Teil der Bahamas mit Rita der zweite SS5-Hurrikan der Saison. Er erreichte mit 897 hpa einen der tiefsten Kerndrucke eines Hurrikans im Nordatlantik (Abb. 3). Zeitweise prognostizierten verschiedene Vorhersagemodelle des National Hurricane Center in Miami (Florida), dass Rita bei Galveston/Houston (Texas) mit einer Stärke von SS4 bis SS5 anlanden würde. Dieses Szenario hätte für die Assekuranz einen noch gravierenderen Kumulfall bedeutet; die versicherten Schäden hätten die von Katrina weit übertroffen, weil in Galveston/Houston die versicherten Werte (Wohngebäude, Inhalte sowie Gewerbe- und Industrierisiken) rund doppelt so hoch sind wie in der von Katrina betroffenen Region (einschließlich New Orleans). Zudem wäre die Schadenanfälligkeit von Gebäuden und Inhaltswerten bei einem Landfall mit SS5-Intensität nochmals deutlich höher gewesen, da sie mit der Windgeschwindigkeit exponentiell ansteigt. Tatsächlich ist Rita am 24. September als SS3-Hurrikan mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von 250 km/h (in Böen) bei Sabine Pass im Grenzgebiet von Texas und Louisiana an Land gegangen. Dieser Beinahe-Volltreffer hat vielen Versicherern schlagartig bewusst gemacht, dass sie das Schadenpotenzial im Golf von Mexiko bisher erheblich unterschätzten. Dies gilt für die Schäden eines Einzelereignisses ebenso wie für den Kumul aus mehreren mittelschweren bis schweren Hurrikanen, die innerhalb eines Jahres Küstengebiete mit hohen Wertekonzentrationen treffen. Der versicherte Schaden aus Rita wird mit rund 5 Milliarden US$ aus Wohngebäude-, Gewerbe- und Industrierisiken in den USA und weiteren bis zu 6 Milliarden US$ aus Offshore-Energy-Anlagen im Golf von Mexiko veranschlagt (Stand: Februar 2006). Außerdem erhöhte auch bei Rita eine Sturmflut im Grenzgebiet der US-Bundesstaaten Texas und Louisiana den Gesamtschaden. Hurrikan Stan Vermutlich mehr als Tote in Mittelamerika Stan löste 2005 eine der schwersten humanitären Katastrophen Mittelamerikas aus. Der Sturm bildete sich am 1. Oktober rund 200 km östlich der mexikanischen Halbinsel Yukatan, überquerte diese am Folgetag als Tropensturm und verstärkte sich über der Bucht von Campeche zu einem SS1-Hurrikan. Bei Veracruz erreichte Stan zum zweiten Mal das mexikanische Festland und zog in südwestlicher Richtung über weitere Teile des Landes, wobei er sich abschwächte. Wenngleich die Zugbahn von Stan nur über Mexiko führte, waren die Auswirkungen in anderen mittelamerikanischen Ländern ungleich größer, da dort sintflutartige Niederschläge fielen. Mehr als 840 Menschen kamen in El Salvador, Guatemala, Nicaragua und Mexiko durch Überschwemmungen und Erdrutsche ums Leben, in Guatemala gelten 800 von einem Erdrutsch verschütte Menschen noch als vermisst. Abb. 8 Zugbahn Hurrikan Rita Abb. 9 Windfeld Hurrikan Rita New York St. Louis Washington Houston New Orleans Dallas Houston New Orleans Miami Miami Mexiko-Stadt Santo Domingo Windgeschwindigkeit in km/h (SS: Saffir-Simpson-Hurrikanskala) Quelle: NOAA, NHC, Miami Tropischer Sturm (<118 km/h) SS1 ( km/h) SS2 ( km/h) SS3 ( km/h) SS4 ( km/h) SS5 ( 250 km/h) Windgeschwindigkeit in km/h (SS: Saffir-Simpson-Hurrikanskala) Quelle: NOAA, HRD, Miami SS1 ( km/h) SS2 ( km/h) SS3 ( km/h) SS4 ( km/h) SS5 ( 250 km/h) 24

27 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Hurrikansaison 2005 Hurrikan Wilma Tiefster gemessener Kerndruck seit 1851 Der 21. tropische Wirbelsturm und 13. Hurrikan im Nordatlantik war gekennzeichnet durch meteorologische Superlative, Rekordschäden in Mexiko und hohe versicherte Schäden in Florida. Wilma wies am 19. Oktober über dem warmen Wasser der Karibik mit 882 hpa den tiefsten jemals gemessenen Kerndruck eines Hurrikans auf. Mit einem Druckabfall von 88 hpa in 15 Stunden (davon 53 hpa in nur 4 Stunden) zählt dieser Sturm aufgrund seiner explosionsartigen Intensivierung zu den meteorologischen Bomben. Cape Romano. Wilma zog schnell vorwärts und gelangte nach weniger als fünf Stunden nördlich von Palm Beach mit SS2-Intensität wieder auf den offenen Atlantik. In Florida werden die versicherten Marktschäden aus Wilma derzeit auf 8,5 Milliarden US$ geschätzt; sie erreichen damit eine ähnliche Höhe wie die Belastungen der Hurrikane Charley bzw. Ivan Erstmals seit Hurrikan Gilbert 1988 wurden die Touristenzentren der mexikanischen Halbinsel Yukatan und die vorgelagerte Insel Cozumel von einem schweren Hurrikan getroffen. Wilma hatte bei seinem Landfall in Mexiko am 21. Oktober SS4-Intensität und wies mittlere Windgeschwindigkeiten um 225 km/h auf. Da die Infrastruktur in dieser Region in den vergangenen Jahren massiv ausgebaut worden war, konzentrierten sich Sachwerte in unmittelbarer Küstennähe (viele davon mit Betriebsunterbrechungsdeckungen). So entstand ein versicherter Schaden von etwa 2 Milliarden US$ (Stand: Februar 2006), die bisher höchste Belastung der Assekuranz aus einem Einzelereignis in Mexiko. Nach einem mehrstündigen, nahezu stationären Verweilen des Tiefdruckwirbels über Yukatan und einer Phase der Abschwächung verlagerte sich Wilma am 23. Oktober auf einer nordöstlich gerichteten Zugbahn langsam nach Florida. Der Hurrikan überquerte am 24. Oktober mit SS3-Intensität die Westküste Floridas in der Nähe von Abb. 10 Zugbahnen der Hurrikane Stan und Wilma St. Louis New York Washington Wilma Dallas Houston New Orleans Miami Stan Mexiko-Stadt Santo Domingo Guatemala-Stadt Windgeschwindigkeit in km/h (SS: Saffir-Simpson-Hurrikanskala) Quelle: NOAA, NHC, Miami Tropischer Sturm (<118 km/h) SS1 ( km/h) SS2 ( km/h) SS3 ( km/h) SS4 ( km/h) SS5 ( 250 km/h) Die Touristenzentren auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan und die vorgelagerte Insel Cozumel wurden von Hurrikan Wilma schwer getroffen. Die Aufnahme zeigt ein Apartmenthaus in Cozumel. Die an der Stahlrahmenkonstruktion angebrachten Hartgipsplatten konnten den starken und langanhaltenden Windgeschwindigkeiten nicht standhalten. 25

28 Münchener Rück, Topics Geo 2005 Hurrikansaison 2005 Die Sturmflutwelle und hohe Windgeschwindigkeiten von Hurrikan Katrina rissen die schwimmenden Spielkasinos an der Golfküste von Mississippi aus ihren Verankerungen und schoben sie mehrere hundert Meter weit ins Landesinnere. Hurrikanaktivität klimatische Rahmenbedingungen Neuere Ergebnisse der Klimaforschung belegen: Die Wirbelsturmgefahr im Nordatlantik hat sich seit Mitte der 1990er-Jahre spürbar verschärft. Die Wirbelstürme wurden intensiver und erreichten über immer längere Zeit sehr hohe Windgeschwindigkeiten. Die zunehmende Intensität geht einher mit einem weltweiten Zunahmetrend bei den Meeresoberflächentemperaturen; seit 1970 beträgt er in allen tropischen Ozeanregionen in der Sommersaison im Mittel etwa 0,5 C. Der Vergleich der gemessenen Erwärmung mit Computersimulationen zeigt, dass diese Trends nur mit dem anthropogenen Klimawandel erklärt werden können. Weltweit hat sich die Anzahl starker Stürme (Saffir-Simpson-Kategorien 4 und 5) mehr als verdoppelt: von rund 8 pro Jahr zu Beginn der 1970er-Jahre auf 18 pro Jahr im Zeitraum Weltweit entstehen im Mittel etwa 80 Wirbelstürme. Im Nordatlantik steigt neben der Intensität auch die Häufigkeit. Ausschlaggebend dafür ist der natürliche Zyklus der Meeresoberflächentemperatur. So fällt der Rekord der Wirbelsturmsaison 2005 zusammen mit der nach gegenwärtigem Datenstand höchsten Jahresmitteltemperatur im Nordatlantik, die seit Beginn der Aufzeichnungen 1880 ermittelt wurde. Dabei überlagern sich zwei Prozesse, welche die Meerestemperaturen und die Hurrikanaktivität steuern: die natürliche Klimaoszillation und der lineare Erwärmungsprozess durch die anthropogene globale Erwärmung. Die natürlichen Klimaschwankungen sind gekennzeichnet durch Phasen mit ungewöhnlich warmer bzw. ungewöhnlich kühler Meeresoberflächentemperatur, die jeweils mehrere Jahrzehnte andauern. Die Variationsbreite beträgt dabei etwa 0,5 C, die Schwingungsperiode im 20. Jahrhundert rund 65 Jahre. Diese Oszillation wird von großskaligen Ozeanströmungen getrieben. Warmphasen bewirken deutlich mehr Hurrikane und eine höhere Intensität, Kaltphasen das Gegenteil. Seit Mitte der 1990er- Jahre befinden wir uns in einer Warmphase, die noch mehrere Jahre, wenn nicht Jahrzehnte anhalten wird. In dieser Phase gab es im Mittel bereits 4,1 schwere Hurrikane (SS 3 5) pro Jahr, in der Kaltphase davor waren es dagegen nur 1,5 eine Steigerung von rund 170 %. Ein endgültiger Wert für das mittlere Aktivitätsniveau kann erst ermittelt werden, wenn die derzeitige Warmphase zu Ende ist. 26

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