Eine aktuelle betriebswirtschaftliche Betrachtung des Rapsanbaus Dr. Reimer Mohr
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- Liese Rothbauer
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1 Eine aktuelle betriebswirtschaftliche Betrachtung des Rapsanbaus Dr. Reimer Mohr
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3 Ölsaatenmarkt
4 Entwicklung der Ölsaatenproduktion 98/99 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/010 09/010 Dez 09 Jan 10 Ölsaaten davon Sojabohnen Sonnenblumen Raps davon EU 9,5 9, ,2 17,8 19,0 21,3 21,3 Kanada 7,6 6,8 7,8 9,7 8,9 8,8 12,6 11,8 11,8 Welthandel USDA, Jan. 10
5 Entwicklung der weltweiten Bestände Mio. t 2005/ / / / /10 71 USDA, Jan 109
6 Entwicklung der weltweiten Rapsproduktion in Mio. t 02/03 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 China 10,6 13,2 13,1 12,7 10,0 11,2 13,2 EU-25 (27) 11,9 15,3 15,5 16,2 18,2 19,1 21,3 Kanada 4,3 7,7 9,7 8,8 8,8 12,6 11,8 Indien 3,7 6,2 6,9 5,8 5,6 6,2 6,1 Australien 0,9 1,5 1,4 0,5 1,1 1,6 1,7 Ukraine 0,15 0,28 0,6 1,1 2,9 1,8 üb. Länder 2,1 2,6 2,0 2,2 3,2 4,9 3,0 Welt ,4 Quelle: USDA, Jan 10
7 Raps: Versorgungsbilanz der EU-27 Oilworld 1-10
8 Mio. t Bedeutung des Biodiesels Weltpflanzenölbilanz Mio. t Biodiesel Produktion/Verbrauch ohne Biodiesel
9 Aktuelle Entwicklung der Raps und Sojakurse 245 $/t
10 Sojaöl versus Sonnenblumenöl Quelle: Oilworld
11 Preisentwicklung für Sojaschrot Quelle: Oilworld
12 Preisvergleich Raps- zu Sojaschrot Quelle: Oilworld
13 Fazit Preisdruck durch südamerikanische Sojabohnenernte Knappes Sonnenblumenangebot Hohe Rapsnachfrage Kein Aufbau der EU-Rapsvorräte Preisanstieg durch Dollar, Winter und Pflanzenölmarkt Knappes Zeitfenster für alte Ernte Neue Ernte mit Kontrakten beginnen besonders bei Verkauf aus der Ernte heraus Markt bleibt in starker Bewegung durch Witterung und durch 2 große Erntezeitpunkte (Nord-/Südhalbkugel)
14 Dynamische Liquiditätsplanung
15 Erlösplanung
16 Düngerplanung - Einkauf
17 Gesamtplanung
18 Verbindung von Liquidität und Markt Ein detaillierter Liquiditätsplan schärft das Gespür für Preise und ermahnt zur Vorsicht Chancen und Risiken der aktuellen Marktentwicklung für das eigene Unternehmen abwägen Betriebsergebnisse durch Verkäufe bzw. Vorverträge absichern
19 Vermarktungsanalyse ist die Sporenanalyse der Betriebswirtschaft Bodenbürtige Faktoren: Liquidität, Rating, Wachstum,. Kleinklima: der regionale Markt, die Handelspartner, das Exportschiff im Hafen Großwetterlage: der Weltmarkt Jeder Betrieb braucht seinen eigenen Cocktail und musst termingerecht handeln
20 Bedeutung des Ölgehalts für den landwirtschaftlichen Betrieb
21 Auszahlungspreis Entwicklung des Auszahlungspreises bei steigendem Ölgehalt bei einem Grundpreis von Basis Raps sollte nach Ölgehalt und nicht brutto für netto verkauft werden Ölgehalt %
22 Mehrerlös in /t Bedeutung des Ölgehaltes bei steigendem Rapspreis % 45% Rapspreis in /t
23 Minder- bzw. Mehrerlös/ha Entwicklung des Erlöses pro ha bei steigendem Ölgehalt 53 /ha Ölgehalt % Basis 280 Bei einen Ölgehalt von 45% erhöht sich der Erlös /ha gegenüber 42 % um 53 bei einem Ertrag von 42 dt/ha
24 Möglicher Minderertrag bei steigendem Ölgehalt 2,5 dt/ha 2,5 2 1,5 1 0,5 1,3 1,9 0 2% 3% 4% Ölgehaltsteigerung
25 Produktionsökonomische Kalkulationen
26 Vergleich unterschiedlicher Kulturen Gewinnentwicklung in /ha Weizenpreis Raps- Weizen Raps Stoppelweizen Gerste Roggen Silomais
27 Vergleich unterschiedlicher Fruchtfolgen Gewinnentwicklung in /ha Weizenpreis in /dt Fruchtfolge Mittel R-W-G R-W-W SM-SM-W R-W-SM-W
28 Entwicklung des Vorfruchtwertes von Raps einer Raps-Weizen-Weizen-Fruchtfolge im Vergleich zum Monoweizen Ertragsdifferenz Rapsweizen zu Monoweizen in dt/ha Weizenpreis
29 Funktionsweise des Marktes und deren Bedeutung für den Ackerbau
30 Verringerung des Getreideangebots durch eine Dürre Preis Nachfragekurve Preis 1 P 1 Weniger Menge durch Dürre Angebotskurve Gleichgewichtspreis Gleichgewichtsmenge Menge
31 Preis Angebotsausweitung durch erwartet dauerhaft höheres Preisniveau Nachfragekurve Preis 1 Gleichgewichtspreis P 1 G 2. Flächenausdehnung durch hohe Preise und ideales Wetter Preis 2 P 2 1. Weniger Menge durch Dürre Angebotskurve M 1 M 3 Gleichgewichtsmenge M 2 Menge
32 Anpassungsgeschwindigkeit Nachfragekurve Preis Preis 1 4 Wochen P 1 12 Monate Gleichgewichtspreis Gleichgewicht 2. Flächenausdehnung durch hohe Preise und ideales Wetter 2-6 Monate Preis 2 3. Zeit:? P 2 1. Weniger Menge durch Dürre Angebotskurve M 1 M 3 M 2 Menge
33 Anpassungsgeschwindigkeit Produktionszyklus (Dauer der Produktion) Alternative Verwertungsmöglichkeit Substitutions-/Austauschmöglichkeiten Verhältnis von fixen zu variablen Kosten Politische Einflußnahme auf den Markt Produktionskosten im Wettbewerb
34 Alternative Verwertungsmöglichkeit für Flächen einfach Getreide statt Ölsaaten Weizen statt Gerste Biogas statt Milch (Rückweg 20 Jahre) Stilllegung statt Roggen für Gebäude schwierig Schweinemast statt Bullenmast Mutterkühe statt Milchkühe Pferdeboxen statt Rindviehhaltung Vermietung statt Tierhaltung
35 Substitutionsmöglichkeiten Sorghum statt Futterweizen Gute Futtergerste statt Braugerste Raps statt Sonnenblume Organischer Dünger statt Mineraldünger Soja-/Palmöl statt Rapsöl Rapsschrot statt Sojaschrot???
36 Verhältnis von fixen zu variablen Kosten Entscheidungskriterium für die Produktionsaufnahme sind selten die Vollkosten. Kriterium ist der erweiterte Deckungsbeitrag, da viele Positionen kurz-/mittelfristig quasifixe Faktoren sind: (Fläche, Abschreibung, Zins, Personal, Gemeinkosten, Gebäude,.) In Westeuropa sind 40 bis 60 % der Kosten produktionsunabhängig. In Osteuropa sind es 20 bis 30 % der Kosten. Wer gibt wann auf - schränkt die Produktion ein?
37 Produktionskostenvergleich Wettbewerbsfähigkeit in der Region - Wo stehe ich im Vergleich zu meinen Berufskollegen (horizontaler Vergleich)? - Bin ich für den Strukturwandel gerüstet? - Zähle ich zu den 25 bzw. 50 % der erfolgreichen Betriebe? - Bin ich am Pachtmarkt stark/gut genug, um mich durchzusetzen?
38 Einfluß der betrieblichen Stärke Preis Nachfragekurve -25% Durchschnitt +25 % Kosten des Durchschnitts Kosten der +25 % Verluste der 25 % Zusatzgewinn der + 25% G Angebotskurve Menge des Durchschnitts Menge der + 25 % Menge
39 Wenn Du heute noch das tust, was Du gestern getan hast, dann bis Du morgen nicht mehr da!
40 DAL in /ha Entwicklung prämien-/pachtfreien Überschusses des oberen und unteren Viertels der letzten 6 Jahre Unteres Viertel Oberes Viertel /09 Ø 6 Jahre /08 06/07 05/06 04/05 03/04 02/03 Jahr Differenz zwischen den Gruppen ist von 420 /ha auf 600 /ha gestiegen. Bei 150 ha beträgt die Differenz damit pro Jahr
41 DAL in /ha Entwicklung des prämien-/pachtfreien Überschusses des oberen im Vergleich zum Durchschnitt der letzten 6 Jahre Durchschnitt Oberes Viertel /09 Ø 6 Jahre 07/08 06/07 05/06 04/05 03/04 02/03 Differenz zwischen den Gruppen Jahr ist von 220 /ha auf 310 /ha gestiegen. Bei 570 ha beträgt die Differenz damit
42 Produktionskostenvergleich Globale Wettbewerbsfähigkeit - Bin ich im Vergleich zu anderen Standorten wettbewerbsfähig. - Wo liegen die Stärken bzw. die Schwächen des Standortes. - Wie reagiert der Rest der Welt auf Preis- /Kostenänderungen
43 Rapsanbau in Tschechien PP: 167 USD/ha
44 Rapsanbau in Polen PP: 212 USD/ha
45 Rapsanbau in Schweden PP: 98 USD/ha
46 RO600TR* CZ4000JC* HU1100TC BG4040PLE UK255EA FR200CHBS CZ1200JM* FR150BI UK440SUFF FR230PICB DE240NI PL2000ST* UA2500ZH* SE550LAV DE1600MVP DE360OW* SE335SK DE1300SA* DK605FYN DK1200SL* Rapserträge im europäischen Vergleich t/ha Europäische Betriebe im Vergleich
47 RO600TR* CZ4000JC* HU1100TC BG4040PLE UK255EA FR200CHBS CZ1200JM* FR150BI UK440SUFF FR230PICB DE240NI PL2000ST* UA2500ZH* SE550LAV DE1600MVP DE360OW* SE335SK DE1300SA* DK605FYN DK1200SL* Ergebnisse im Rapsanbau 2008 $/ha Cash cost Depreciation Opportunity cost Gross revenue Europäische Betriebe im Vergleich
48 Produktionskostenentwicklung in /t im Ackerbau Ungarn Polen D-Ost Getreideeinheiten t/ha 5,9 5,6 7,5 /t /t /t Saatgut Düngung Pflanzenschutz Sonstiges Summe Direktkosten Arbeitserledigung Gebäudekosten Flächenkosten Verwaltung Lieferrechte Produktionskosten Produktionskosten o. Prämie Die Besten 25 %
49 Schlussfolgerung Rapsnachfrage in der EU sehr hoch Hohe Preisschwankung durch Weltmarkt Ölgehalt hat erheblichen Einfluss auf den Rapserlös und damit auf die Rentabilität Raps trägt die Wirtschaftlichkeit in der Getreidefruchtfolge Biogasmais und Rapsanbau ist kein Widerspruch Bedeutung des regionalen und internationalen Wettbewerbs um die Fläche nimmt zu Betriebsergebnisse driften weiter auseinander Während die einen die Kriegkasse füllen, kämpfen die anderen ums überleben.
50 Was zu tun ist Standortangepaßter Betriebsmitteleinsatz Die kleinen/großen Schrauben in der Optimierung der Arbeitserledigung suchen Optimierungsbedarf in der Vermarktung vor allem bei liquiditätsschwachen Betrieben Sicherung der betrieblichen Liquidität durch dynamische Liquiditätsplanung und angepaßte Kreditlaufzeiten finanzielle Stabilität in den Mittelpunkt stellen Jährlich Liste schreiben: Was war gut/schlecht Ziel: zu den 25 % Besten gehören bzw. der Abstand darf nicht zu groß werden
51 Unternehmensführung besteht nicht darin, dass man die Gefahr blind übersieht, sondern darin, dass man sie sehend überwindet.
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