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1 Aus dem Anatomischen Institut der Tierärztlichen Hochschule Hannover Zum Bandapparat des Ellbogengelenkes des Hundes insbesondere zu Verlauf und Struktur der Kollateralbänder INAUGURAL-DISSERTATION Zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.) durch die Tierärztliche Hochschule Hannover Vorgelegt von Miriam-Jasmin Hemmes aus Leer Hannover 2004

2 Aus dem Anatomischen Institut der Tierärztlichen Hochschule Hannover Zum Bandapparat des Ellbogengelenkes des Hundes insbesondere zu Verlauf und Struktur der Kollateralbänder INAUGURAL-DISSERTATION Zur Erlangung des Grades einer Doktorin der Veterinärmedizin (Dr. med. vet.) durch die Tierärztliche Hochschule Hannover Vorgelegt von Miriam-Jasmin Hemmes aus Leer Hannover 2004

3 Wissenschaftliche Betreuung: Univ.-Prof. Dr. med vet. H. Waibl 1. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. med vet. H. Waibl 2. Gutachter: Univ.-Prof. Dr. med vet. M. Fehr Tag der mündlichen Prüfung:

4 Meiner Familie und Heiko in Liebe und Dankbarkeit gewidmet und in Erinnerung an meinen Opa Hemme Hemmes

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6 Inhaltsverzeichnis Abkürzungen 1. Einleitung 2. Schrifttum 2.1 Bau und Funktion synovialer Gelenke 2.2 Spezielle Anatomie des Ellbogengelenks (Articulatio cubiti) Gelenktyp und Gelenkbewegung Knöcherne Grundlage und Artikulationsflächen Gelenkkapsel Bandapparat Allgemeines zum Aufbau von Gelenkbändern Bänder des Ellbogengelenks Muskeln Schleimbeutel Sesamoide Strukturen 3. Material und Methode 3.1 Makroskopische Untersuchung Präparationstechnik Längen- und Breitenmessung an den Gelenkbändern Schematische Darstellung der Vermessungsart Vorversuche Dokumentation Statistische Auswertung 3.2 Mikroskopische Untersuchung Untersuchungsgut Entnahmetechnik Probenaufbereitung für die mikroskopische Untersuchung Färbungen

7 3.2.5 Untersuchung mit dem Zeiss Photomikroskop III mit Polarisationsausrüstung Dokumentation Mikroskopie 4. Ergebnisse 4.1 Makroskopische Untersuchung und deskriptive Statistik Beschreibung des Bandapparates der Art. cubiti und der Art. radioulnaris proximalis Im Hinblick auf Ursprung, Verlauf und Ansatz Ligamentum collaterale laterale Ligamentum collaterale mediale Ligamentum anulare radii Ligamentum obliquum Ligamentum olecrani Statistik: Längen- und Breitenmessung des Bandapparates 4.2 Mikroskopische Untersuchung Auswertung mit dem Lichtmikroskop Auswertung im polarisierten Licht 5. Diskussion 5.1 Makroskopische Untersuchung 5.2 Messergebnisse 5.3 Mikroskopische Untersuchung 6. Zusammenfassung 7. Summary 8. Literaturverzeichnis 9. Anhang: Tabellen

8 Abkürzungen Art., Artt. Abb. coll. cm DSH DSH-Mix ext. FPC lat. Lig., Ligg. M., Mm. med. mm Proc., Procc. Tab. Articulatio, Articulationes Abbildung collateral(e) Zentimeter Deutscher Schäferhund Deutscher Schäferhund-Mischling extensor Fragmentierter Processus coronoideus lateral Ligamentum, Ligamenta Musculus, Musculi medial Millimeter Processus, Processus Tabelle

9 1 1. Einleitung In der Literatur gibt es ausführliche Beschreibungen zu Anatomie und Funktion des Ellbogengelenkes beim Hund. Dennoch bestehen Unstimmigkeiten zu Ursprung, Verlauf und Ansatz des Bandapparates der Articulatio cubiti und der Articulatio radioulnaris proximalis. Die Kollateralbänder (Ligamentum collaterale laterale und Ligamentum collaterale mediale) bilden für die Bewegung des Gelenkes eine funktionelle Einheit. Auffällig ist zudem, dass im lateralen Kollateralband Knorpel oder sogar Sesambeine gefunden werden. Weitere Aussagen über bauliche Unterschiede zwischen dem lateralen und medialen Seitenband fehlen der Literatur. Ebenso sind kaum Messwerte zum gesamten Bandapparat bisher bekannt. Zur Schließung dieser Lücken werden alle Bänder des Ellbogenglenkes vermessen (Längen und Breiten) sowie ihre Funktion besprochen.

10 2 2. Schrifttum 2.1 Bau und Funktion synovialer Gelenke Das Ellbogengelenk ist ein synoviales Gelenk, Articulatio synovialis. Diese Gelenke treten überall dort auf, wo eine große Beweglichkeit gefordert ist. Sie werden auch echte Gelenke (EVANS 1993a) genannt und zeichnen sich durch einen Gelenkspalt, Cavum articulare, mit einer Gelenkkapsel, Capsula articularis, aus. Die Gelenkhöhle bzw. der Gelenkspalt ist von Gelenkflüssigkeit, Synovia, gefüllt. An den Artikulationsflächen befindet sich Gelenkknorpel, Cartilago articularis, welcher die Knochenenden überzieht. Zu den Merkmalen eines echten Gelenkes zählen auch die für die Bewegungsführung wichtigen Gelenkbänder, Ligg. articularia (NICKEL et al. 1992). Die Capsula articularis besteht aus einem äußeren faserreichen Stratum fibrosum und einem inneren lockeren Stratum synoviale (NICKEL et al. 1992). Das Stratum fibrosum entspringt am Humerus, räumlich isoliert vom Stratum synoviale (STASZYK u. GASSE 2001b). Die Gelenkkapsel kann Ausbuchtungen (Recessus) bilden, die eine größere Bewegungsfreiheit ermöglichen. Sie befinden sich dann an der Gelenkkehle und am Gelenkscheitel. Leicht erreichbare Recessus eignen sich zur Gelenkinjektion (EVANS 1993a; VOLLMERHAUS et al. 1994b). Kleinere Recessus können als Gleitlager für Sehnen dienen, die nach SAJONSKI (1969) auch Kapselschleimbeutel genannt werden. Die Gelenkschmiere, Synovia, ist ein Ultrafiltrat des Blutplasmas. Sie überzieht die Gelenkflächen. Die Synovia ist dünnflüssig bis fadenziehend, farblos bis leicht gelblich (VOLLMERHAUS et al. 1994b). Sie wird vom Stratum synoviale der Gelenkkapsel sezerniert und auch von dieser Schicht resorbiert. Die stoffliche Zusammensetzung und ihre physikalischen Eigenschaften dienen der Ernährung des bradytrophen Gelenkknorpels wie der Gewährleistung eines reibungsarmen Gleitens der Gelenkflächen aufeinander (BANKS 1993). Die Ligg. articularia sind als Führungs- und Hemmungsbänder aus kollagenem Bindegewebe aufgebaut. Meistens liegen sie außerhalb der Kapsel und werden

11 3 deshalb auch Ligamenta extracapsularia genannt. Sie können auch unterschiedliche Mengen elastischer Fasern enthalten. Neben den Ligamenta extracapsularia gibt es auch die Ligg. capsularia. Als Verstärkungszüge sie sind in die Gelenkkapsel eingelagert und werden so vor dem Einklemmen geschützt. Schließlich gibt es auch Gelenkbänder, die durch den Gelenkspalt verlaufen, also innerhalb der Gelenkkapsel liegen: Ligamenta intracapsularia (NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al.1994b).

12 Spezielle Anatomie des Ellbogengelenks Gelenktyp und Gelenkbewegung Gelenktyp Zwischen dem distalen Endstück des Humerus und den proximalen Endstücken von Radius und Ulna sind drei Teilgelenke ausgebildet: die Art. humeroradialis, die Art. humeroulnaris und die Art. radioulnaris proximalis, die in einer gemeinsamen Gelenkkapsel eingefasst sind (NICKEL et al. 1992). Das Ellbogengelenk ist im Standwinkel leicht gebeugt. Der Standwinkel beträgt beim lebenden Tier: Deutscher Schäferhund 137, beim Dobermann 138, bei der Deutschen Dogge 159 und beim Teckel (MAI 1995). Während nach der derzeitig gültigen Nomenklatur der Nomina Anatomica Veterinaria (NAV 1994) nur die Art. humeroulnaris und die Art. humeroradialis zur Art. cubiti, Ellbogengelenk, gehören, zählt die humanmedizinische Nomina Anatomica (1985) auch die Art. radioulnaris proximalis hinzu. Da die Art. radioulnaris proximalis beim Hund mit den anderen Teilgelenken des Ellbogengelenkes kommuniziert, wird sie auch von EVANS (1993a) diesem zugerechnet. Andere Autoren (siehe z. B. NICKEL et al. 1992; KÖNIG u. LIEBICH 1999) schließen sich der Auflistung der NAV (1994) an, was zur unterschiedlichen Beurteilung der Funktion des Ellbogengelenkes führt. So betrachten zum Beispiel KÖNIG u. LIEBICH (1999) die Art. cubiti (Art. humeroulnaris und Art humeroradialis) des Hundes als Walzengelenk, Art. condylaris. Durch die Führungskämme und rinnen der Gelenkwalze, Trochlea humeri, sowie das tiefe Einsinken des Olecranon in die Fossa olecrani des Humerus ist allein ein Strecken und Beugen des so definierten Ellbogengelenkes möglich. Das Ellbogengelenk des Dackels hingegen ist ein Schraubengelenk, Art. cochlearis. Durch die schräggestellte Gelenkwalze des Humerus wird der Unterarm bei der Beugung gleichzeitig um 15 auswärtsgeführt (VOLLMERHAUS et al. 1994b). Bei

13 5 allen Rassen werden seitliche Bewegungsabläufe fast vollständig verhindert. Rotationsbewegungen sind nur zwischen Radius und Ulna möglich. Die Rotation nach außen ist bei den von MAI (1995) untersuchten Rassen (DSH, Dobermann, Deutschen Dogge) größer, als die Rotation nach innen. Eine Ausnahme stellt hier der Rauhhaarteckel dar. Im Gegensatz dazu beschreiben VAN HERPEN (1988) und EVANS (1993a) die drei Teilgelenke des Ellbogengelenks funktionell unabhängig voneinander: die Art. humeroradialis trägt den Großteil des Gewichtes; die Art. humeroulnaris bewirkt die strikte Wechselwirkung und die Art. radioulnaris proximalis erlaubt die Rotation des Unterarmes. Auch LIPPERT (1990) teilt das Ellbogengelenk des Menschen funktionell in seine drei Teilgelenke ein: Die Art. humeroulnaris ist ein einachsiges Scharniergelenk. Es führt Beugung und Streckung aus. Die Art. radioulnaris proximalis ist ebenfalls ein einachsiges Drehgelenk. Es führt Radbewegungen aus: Einwärts- und Auswärtsdrehungen. Die Art. humeroradialis ist ein zweiachsiges Gelenk. Es werden Scharnier- und Drehbewegungen ausgeführt. Die Befunde nach selektiver Durchtrennung der Kollateralbänder bestätigen diese Sichtweise, da ein Großteil der Bewegung bei Pronation und Supination neben der Art. radioulnaris proximalis im Humeroradialgelenk stattfindet. Das Humeroulnargelenk wird hingegen nur wenig rotiert (MONTAVON u. SALVODELLI 1995). Die Seitenbänder des Gelenkes, das Ligamentum collaterale laterale und das Ligamentum collaterale mediale, sind stark entwickelt und tragen wesentlich zur strikten Wechselwirkung der Art. humeroulnaris bei (EVANS 1993a). Exzentrische Insertionsstellen der Seitenbänder über der Drehachse lassen die Art. cubiti als ein Schnappgelenk wirken. Bei Streckung des Gelenkes wird also ein

14 6 Widerstand überwunden. In der Mittelstellung des Gelenkes sind die Seitenbänder maximal angespannt, und der Processus anconeus schnappt regelrecht in die Fossa olecrani ein (NICKEL et al. 1992; KÖNIG u. LIEBICH 1999). Die Schnappwirkung beruht allerdings nicht auf einer elastischen Verkürzung des Bandes, da es sich hier um ein straffes Band handelt, sondern auf einer Komprimierung des Gelenkknorpels. In der Schnappstellung wird das Gelenk unter einen hohen Druck gesetzt, die Bänder geben hierbei nicht nach, sondern der Knorpel wird komprimiert. Da dieser durch die Synovia glatt und schlüpfrig an seiner Oberfläche ist, genügt ein geringer Anstoß in eine Richtung und das Gelenk schnellt über die Stelle der maximalen Spannung hinüber; es schnappt in die gewünschte Position (AICHEL 1925). Die Stellung der maximalen Spannung wird in der Literatur von FICK (1910) als kritische Stellung bezeichnet. Gelenkbewegung Die Rotationsbewegung des Unterarms erfolgt in der Weise, dass der Radius gegenüber der feststehenden Ulna um seine Längsachse rotiert, was beim Menschen in viel größerem Maße möglich ist als bei Hund und Katze. In der Pronationsstellung kreuzen sich Ulna und Radius. Dagegen verlaufen in der Supinationsstellung Ulna und Radius parallel zueinander (ZIETZSCHMANN 1943). Der Radius muß in der Hangbeinphase bei seiner Drehung die Pfote mitnehmen, da diese fester mit dem Radius und lockerer mit der Ulna verbunden ist. Folglich wird der Radius in der Stützbeinphase von der Pfote als Fixpunkt benutzt. Der Körper dreht sich mit der Ulna um diese Stütze (ROOS et al. 1992). Diese Bewegungen werden durch das Lig. anulare radii, die Membrana interossea antebrachii und das Lig. radioulnare distale stabilisiert (KADLETZ 1932; VAN HERPEN 1988; VOLLMERHAUS et al. 1994b).

15 7 Bewegungsumfang bei Rotation: Während bei der Katze eine aktive Supination von bis zu 100 möglich ist (KÖNIG u. LIEBICH 1999), sind beim Hund nur passive Supinationsbewegungen von ca. 50 und eine Einwärtsrotation von etwa 20 möglich (ROOS et al. 1992). Nach EVANS (1993a) entspricht die Norm für die Pronation und für die Supination 90 unter der Berücksichtigung, dass das Karpalgelenk mitwirkt. Allerdings gibt es hierbei rassespezifische Unterschiede. Die Rotation findet im Radioulnargelenk statt. Der Bewegungsumfang bei Beugung und Streckung beträgt beim Dackel 100 (ZIETZSCHMANN 1943; DOBBERSTEIN u. HOFFMANN 1961). Vermessungen bei anderen Hunderassen ergaben höhere Werte wie zum Beispiel beim Basset 110, beim DSH 125 und beim Pudel 140 (VOLLMERHAUS et al. 1994b). Die Flexion variiert von 60 bis 70, während die Extension sich zwischen 65 bis 75 bewegt. (VAN HERPEN 1988; EVANS 1993a). Die Streckung wird durch drei Faktoren bremsend beeinflusst: durch das Anschlagen der Processus anconeus in die Fossa olecrani, durch die Anspannung der vorderen Kapselwand und durch den passiven Dehnungswiderstand der Beugemuskeln. Die bremsenden Faktoren der Beugung sind: bei aktiver Beugung der Kontakt der kontrahierten Muskeln kranial des Gelenkes, und bei passiver Beugung durch eine Kraft, die von außen wirkt, sowie das Anschlagen des Radiuskopfes in der Fossa radialis (FICK 1910; KAPANDJI 1984). Die Kongruenz der Gelenkflächen ist nur gegeben, wenn die Ossa antebrachii ein synchrones Längenwachstum aufweisen. Dies wiederum wird durch das Lig. interosseum antebrachii (VOLLMERHAUS u. ROOS 1980) gewährleistet, sowie durch das Lig. radioulnare, welches die distalen Enden der Ossa antebrachii miteinander verbindet. Hier kommt es im Verlauf des Längenwachstums zum sogenannten Mitnahmeeffekt. Falls dieser aussetzt, entwickeln sich die Kollateralbänder unterschiedlich und dadurch entsteht ein inkongruentes Gelenk (HENSCHEL 1977).

16 Knöcherne Grundlage und Artikulationsflächen Die knöcherne Grundlage des Ellbogengelenks besteht aus dem distalen Anteil des Humerus, dem Condylus humeri, und den proximalen Anteilen der beiden Ossa antebrachii (NICKEL et al. 1992; HAHN VON DORSCHE u. SASSE 1994; VOLLMERHAUS et al. 1994a; KÖNIG u. LIEBICH 1999). Der Humerus besitzt bei den verschiedenen Hunderassen eine unterschiedliche Länge und erscheint beim Dachshund und anderen chondrodystrophen Rassen verdreht und gedrungen. Der Humerusschaft, Corpus humeri, ist im Mittelteil drehrund und nur durch die Crista humeri und die Crista supracondylaris, die den Sulcus musculi brachialis begrenzen, strukturiert. Zudem ist das Corpus in der Längsachse leicht verdreht, so daß die Querachse des Humeruskopfes und die Querachse durch den Condylus humeri einen nach lateral offenen Winkel von ca. 15 bilden (VOLLMERHAUS et al. 1994a). Das distale Ende des Humerus ist gegenüber dem Humerusschaft stark verbreitert und wird, wie oben beschrieben, als Condylus humeri bezeichnet. Der Condylus trägt zwei Gelenkkörper: Die Rolle, Trochlea, an der medialen Seite und das Köpfchen, Capitulum humeri, an der lateralen Seite. Das Capitulum artikuliert mit der lateralen und die Trochlea mit der medialen Hälfte der Fovea capitis radii. Die Trochlea dient als Widerlager für die Incisura trochlearis ulnae (EVANS 1993b). Lateral und medial befinden sich am Condylus seichte Bandgruben und kräftige Bandhöcker. Proximal ist die Trochlea auf der kranialen Seite durch die Fossa radialis und auf der kaudalen Seite durch die Fossa olecrani eingebuchtet. Die Fossa olecrani nimmt in der Streckstellung des Gelenkes den Processus anconeus, den Hakenfortsatz der Ulna, auf (DOBBERSTEIN u. HOFFMANN 1961; NICKEL et al. 1992; HAHN VON DORSCHE u. SASSE 1994; VOLLMERHAUS et al.1994a; KÖNIG u. LIEBICH 1999).

17 9 Bei den meisten Hunderassen wird die Fossa radialis durch das Foramen supratrochleare mit der Fossa olecrani verbunden. Die Häufigkeit des Auftretens bei den einzelnen Rassen wurde noch nicht genau untersucht. Es ist lediglich nachgewiesen, dass es bei kleineren Hunderassen nicht so häufig vorkommt. Es fehlt meistens dem Dachshund und dem Bullterrier (MARTIN 1923; VOLLMERHAUS et al. 1994a). Auch DETELS (1980) findet in seinen Untersuchungen, dass das Auftreten des Foramen supratrochleare beim Dachshund die Ausnahme darstellt: von 26 Dachshunden konnte es nur bei einem Langhaarteckel einseitig nachgewiesen werden. Die Rolle dieser Öffnung ist im Hinblick auf das Gelenk bzw. die Statik noch nicht geklärt. Es könnte für die Mechanik notwendig sein. Laut SCHLEDERER (1999) ist das Foramen supratrochleare durch ein Fettpolster ausgefüllt, in welches der Processus anconeus bei maximaler Streckung eintaucht. Hierbei wird das Fettpolster kranial vorgelagert. Damit kommt es zu einem Druckausgleich in der Fossa olecrani. Fehlt dieser, kann die Traumatisierung des umgebenden Gewebes die Folge sein. Laut STASZYK u. GASSE (2001a) ist das Foramen hingegen durch eine bindegewebige Membran verschlossen, an der sich drei Schichten unterscheiden lassen. Kaudal der Trochlea erheben sich die Muskelknorren: kaudolateral der schwächere Streckknorren, Epicondylus lateralis, und kaudomedial der stärkere Beugeknorren, Epicondylus medialis. Am lateralen Epicondylus entspringen die Streckmuskeln des Karpalgelenkes und der Zehengelenke am medialen die Beugemuskeln (NICKEL et al. 1992; HAHN VON DORSCHE u. SASSE 1994). An beiden Muskelknorren heften sich zusätzlich zur Muskulatur die Gelenkbänder, Ligg. collateralia, des Ellbogengelenks an (KÖNIG u. LIEBICH 1999). Der Epicondylus medialis humeri, der groß und eckig ist, verhindert, das sich die Ulna nach medial verlagert. Dagegen ist der Epicondylus lateralis humeri abgerundet

18 10 und ermöglicht es dem Processus anconeus die Crista supracondylaris bei einer Beugung über 90 zu überspringen. Luxationen des Ellbogengelenkes stehen, nach der Luxation des Hüftgelenkes, an zweiter Stelle der Luxationshäufigkeit (CAMPBELL 1969; STOYAK 1981; BIDLINGMAIER 1988). Dabei ist die Luxatio antebrachii lateralis speziell in der gebeugten Position aufgrund der anatomischen und mechanischen Gegebenheiten die Trochlea humeri ist sehr ausgeprägt und ragt medial weit heraus am häufigsten zu beobachten (HOURRIGAN 1940; CAMPBELL 1969; BUTLER 1974; EISENMENGER 1981). In einer Untersuchung konnten bei 37 Hunden jeweils eine Luxatio antebrachii festgestellt werden und davon hatten 91,9% eine Luxation nach lateral (FEHR u. MEYER-LINDENBERG 1992). Die Ossa antebrachii sind beim Hund vollständig ausgebildet und geringgradig gegeneinander beweglich. Beide Knochen, Radius und Ulna, verbindet eine Membrana interossea antebrachii, die das sehr enge Spatium interosseum antebrachii überbrückt. Sowohl Radius als auch Ulna zeigen eine leichte Biegung nach kranial, ihre proximalen Enden liegen sagittal hintereinander (MARTIN 1923). Der Radius liegt bei der Pronationsstellung leicht schräg vor der Ulna und verläuft von proximolateral nach distomedial. Der Kopf des Radius, Caput radii, trägt eine querovale Gelenkfläche, Fovea capitis, und ist durch ein deutliches Collum radii vom Schaft getrennt (VOLLMERHAUS et al. 1994a). Am Kaudalrand des Caput radii ist eine konvexe Gelenkfläche, Circumferentia articularis radii, angeschliffen. Sie artikuliert mit der Incisura radialis ulnae. Vom Caput radii richtet sich ein Knochenvorsprung nach kraniolateral, der als sog. Caputprotuberanz (BERGER 1992) bzw. als Protuberantia lateralis radii bezeichnet wird (HULTKRANTZ 1897). Tuber globosum laevigatum ist eine weitere Bezeichnung für diese Erhabenheit am Radius (KADLETZ 1932). Medial wird die Protuberanz durch einen individuell unterschiedlich tiefen Sulcus in der kranialen Kontur des Caput radii begrenzt. Die Funktion beider Strukturen liegt offensichtlich in

19 11 der Führung von Teilen des Kapselbandapparates. So wird unterstellt, dass die Ursprungssehne des M. supinator durch den Sulcus im Caput radii an einer Stelle gehalten wird (BERGER 1992). Distal des Collum radii sind lateral ein kräftiger Bandhöcker und medial eine schwächere Rauhigkeit, Tuberositas radii, ausgebildet. Der Bandhöcker bietet dem lateralen Kollateralband und die Tuberositas radii dem M. biceps brachii und dem M. brachialis Ansatz. Der Radiusschaft, Corpus radii, ist im Querschnitt oval und mit einem lateralen bzw. einem medialen Rand ausgestattet. Die kaudale Fläche ist aufgerauht und besitzt eine Kontaktfläche zur Ulna (VOLLMERHAUS et al. 1994a). Die Ulna wird proximal vom vierkantigen Olecranon beherrscht. Dessen freies Ende, Tuber olecrani, zeigt einen stumpfen kaudalen Muskelhöcker und zwei scharfe kraniale Muskelleisten. Die Basis des Olecranon ist als halbkreisförmige Incisura trochlearis zur Artikulation mit der Trochlea humeri eingeschnitten. Diese wird proximal vom Processus anconeus und distal von den beiden ungleich großen Processus coronoidei medialis bzw. lateralis begrenzt. Der Processus coronoideus lateralis ist der schwächere der beiden Processus. Der mediale Processus bietet dem M. brachialis Ansatz und ist deutlich stärker ausgebildet (VOLLMERHAUS et al. 1994a). Die beiden Processus coronoidei vergrößern die mit dem Humerus artikulierende Gelenkfläche der Ulna und tragen 20-25% der vom Humerus übertragenen Körperbelastung (FOX et al. 1983). Zwischen den beiden Kronfortsätzen ist die Incisura radialis ulnae ausgespart. Sie artikuliert mit der Circumferentia articularis radii, indem sie diese als 3 bis 5 mm hohe Facette umfasst. Der Ulnaschaft, Corpus ulnae, geht aus dem abgeplatteten Olecranon als dreikantiger Knochen hervor. Er verjüngt sich beim Hund in distaler Richtung. Die kraniale Fläche der Ulna ist beim Hund aufgerauht (VOLLMERHAUS et al.1994a).

20 Gelenkkapsel Die Capsula articularis umfasst die Artt. humeroradialis, humeroulnaris und radioulnaris proximalis in einer gemeinsamen Gelenkhöhle (NICKEL et al. 1992). Nach proximal erstreckt sich ihr Ansatz soweit, dass sie das Foramen supratrochleare und den Processus anconeus in das Cavum articulare einschließt (VAN HERPEN 1988). Auf der Beuge- und Streckseite ist die Kapsel weit und dehnbar, auf der lateralen und medialen Seite liegt sie straff und eng seitlich an; so ist eine starke Beugung des Ellbogengelenks möglich. Die straffen seitlichen Kapselabschnitte überspannen den sehr schmalen Bereich zwischen dem distalen Rand der Epicondyli humeri und der Incisura trochlearis ulnae bzw. des Processus coronoideus medialis und lateralis ulnae. Diese schmalen Gelenkkapselstreifen werden zum Teil durch die extrakapsulären Kollateralbänder überspannt und dadurch eng an die Kontur des Gelenkes gepresst. Der Abschnitt, der die Art. radioulnaris einschließt, ist entsprechend der geringradigen Bewegungsfreiheit dieses Gelenkes, sehr eng anliegend (EVANS 1993a). Auf der Beugeseite wird die Kapsel durch das schräg verlaufende Lig. obliquum verstärkt (ZIETZSCHMANN 1943). Die Gelenkkapsel besteht aus dem Stratum fibrosum und dem Stratum synoviale. Ersteres entspringt am Humerus räumlich isoliert vom Stratum synoviale. Das Stratum synoviale folgt in seiner Ursprungslinie den Rändern des Gelenkknorpels, während das Stratum fibrosum peripher der Fossa radialis bzw. der Fossa olecrani entspringt (STASZYK u. GASSE 2001a). Je nach mechanischer Anforderung können die Kollagenfasern aus dem Netzwerk der Fasern des Periosts hervorgehen, direkt an den Osteonen des Knochens inserieren oder über eine Faserknorpelschicht befestigt sein (STASZYK u. GASSE 2001b). An der lateralen Seite inseriert die Gelenkkapsel 3 bis 8 mm proximal des distalen Trochlearandes und an der medialen Seite 6 bis 10 mm SÜPPEL (1921).

21 13 Neben den für die Bewegungsfreiheit benötigten kranialen und kaudalen Aussackungen werden von verschiedenen Autoren eine unterschiedliche Anzahl von kleineren distalen Ausbuchtungen als Schutzeinrichtungen für Bänder und Muskeln beschrieben. Eine Übersicht geben die Tabellen 1a und 1b. NICKEL et al. (1992), VOLLMERHAUS et al. (1994b) und KÖNIG u. LIEBICH (1999) sprechen an dieser Stelle von drei, KASER (1998) von vier Aussackungen, da er die kaudale Ausbuchtung aufgrund histologischer Ergebnisse noch einmal unterteilt. Diese Einteilung in kraniolateral, kraniomedial, kaudolateral und kaudomedial wurde sinngemäß auf die Aussagen aller Autoren übertragen: Die kraniolaterale Aussackung stülpt sich nur unter den M. extensor digitorum communis (NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994b; KÖNIG u. LIEBICH 1999), oder unter den Ursprungsbereich des M. extensor digitorum communis und den des M. extensor carpi radialis (EVANS 1993b) oder nach der Auffassung von SÜPPEL (1921) und BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936) zusätzlich unter das laterale Seitenband. Dieser Recessus liegt distal des Lig. obliquum, wird durch das Lig. anulare radii unterteilt und kaudal durch das Lig. collaterale cubiti laterale begrenzt (KASER 1998). Kraniomedial schiebt sich die Kapsel unter den M. biceps brachii (SÜPPEL 1921; BAUM u. ZIETZSCHMANN 1936; NICKEL et al. 1992; EVANS 1993b; VOLLMERHAUS et al.1994b; KÖNIG u. LIEBICH 1999). Dieser Recessus wölbt sich zwischen dem Lig. obliquum und dem Lig. anulare radii hervor. Seine kaudale Begrenzung wird durch das Lig. collaterale cubiti mediale gebildet (KASER 1998).

22 14 Tab. 1a: Literaturangaben zu den kranialen Aussackungen der Gelenkkapsel am Ellbogengelenk des Hundes. Ausrichtung am Anzahl Lokalisation Autoren Gelenk Kraniolateral 1 M. extensor digitorum communis NICKEL et al. (1992); VOLLMERHAUS et al. (1994b); Kraniomedial -distal -proximal 1 2 M. extensor digitorum communis und M. extensor carpi radialis M. extensor digitorum communis und M. extensor carpi radialis und laterales Seitenband distal des Lig. obliquum, durch das Lig. anulare halbiert KÖNIG u. LIEBICH (1999) EVANS (1993b); SÜPPEL (1921); BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936) KASER (1998) M. biceps brachii SÜPPEL (1921); BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936); EVANS (1993b); VOLLMERHAUS (1994b); KÖNIG und LIEBICH (1999) proximal der Ligg. KASER (1998) obliquum und anulare radii zwischen M. pronator teres und M. flexor carpi radialis SÜPPEL (1921) Ende des M. brachialis SÜPPEL (1921) SÜPPEL (1921) beschreibt eine zusätzliche Bucht: die Kapsel springt vom proximalen Teil der medialen Seite der Trochlea humeri taschenartig vor. Sie bildet dadurch an dieser Stelle funktionell einen Schleimbeutel für das distale Ende des M. brachialis. Nach kaudolateral reicht die Gelenkkapsel bis zum proximalen Rand der Fossa olecrani zwischen den Epicondylus lateralis humeri und dem Olecranon hindurch. Diese Stelle wird für die Injektion durch den M. anconeus in das gebeugte Gelenk

23 15 benutzt. Geeigneter ist beim Hund allerdings der Einstich auf der Beugeseite von kraniolateral in kaudodistaler Richtung (NICKEL et al. 1992; VOLLMERHAUS et al. 1994b; KÖNIG u. LIEBICH 1999). Die kraniale Begrenzung des Recessus wird durch das Ligamentum collaterale cubiti laterale gebildet (KASER 1998). Die vierte Aussackung richtet sich nach kaudomedial. Sie reicht vom Olecranon bis hin zum Epicondylus medialis humeri (NICKEL et al. 1992; KASER 1998). SÜPPEL (1921) und BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936) unterteilen diesen kaudomedial gerichteten Recessus noch in zwei Aussackungen: eine reicht medial vom Processus anconeus proximal bis zum vorderen medialen Höcker des Olecranon. Die andere Aussackung reicht (distal des Epicondylus medialis humeri) unter den M. flexor carpi radialis und das Caput humerale des M. flexor digitorum profundus (EVANS 1993b). Distal bildet dieser Recessus gewissermaßen einen Schleimbeutel zwischen dem M. pronator teres und dem M. flexor carpi radialis. Hierdurch erscheint es so, als würde letzterer frei an der Gelenkkapsel entspringen (SÜPPEL 1921). Proximal der Fossa olecrani gehen beide kaudalen Recessus ineinander über. Diese Fusion wird von KASER (1998) als Recessus caudoproximalis bezeichnet. Tabelle 1b: Literaturangaben zu den kaudalen Aussackungen der Gelenkkapsel am Ellbogengelenk des Hundes. Ausrichtung am Gelenk Kaudomedial Anzahl Lokalisation Autoren 2 medial des Proc. anconeus bis zum vorderen Höcker des Olecranon SÜPPEL (1921) BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936) unter Mm. flexor carpi radialis und caput humerale des flexor digitorum profundus 1 vom Olecranon bis zum Epicondylus medialis Kaudolateral 1 vom Olecranon bis zum Epicondylus lateralis SÜPPEL (1921) BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936) EVANS (1993b) NICKEL et al. (1992) KASER (1998) VOLLMERHAUS (1994b); KASER (1998); KÖNIG u. LIEBICH (1999)

24 16 Die Bänder und einige Ursprungssehnen der Muskeln sind mit der Kapsel verwachsen, so daß ihr Einklemmen verhindert wird (VOLLMERHAUS et al. 1994b). Die Kapsel verschmilzt eng mit dem lateralen und dem Ursprung des medialen Seitenbandes, ebenso mit den Enden des Lig. anulare radii (SÜPPEL 1921; EVANS 1993a).

25 Bandapparat Allgemeines zum Bau von Gelenkbändern Parallelfaseriges straffes Bindegewebe ist dort anzutreffen, wo sich Zugspannungen nur in eine Vorzugsrichtung auswirken können, also in Sehnen und Bändern (BUCHER u. WARTENBERG 1997). Gelenkbänder bestehen aus straffem, kollagenfaserigem Bindegewebe mit einem unterschiedlich hohen Anteil an elastischen Fasern. Eine Beimischung elastischer Fasern zu straffen Bändern äußert sich funktionell als verzögernd wirkende Bremsvorrichtung (AICHEL 1925). Weil sie sehr reich an Kollagen in der Grundsubstanz sind, sehen sie weißlich glänzend aus (HEES 1990; BUCHER u. WARTENBERG 1997). Im ausgereiften Zustand stellt die Interzellularsubstanz (Matrix) den Hauptbestandteil des zellarmen Gewebes dar. Die wesentlichen Komponenten dieser intrazellulären Matrix sind die fibrillären Strukturproteine und ein hydratisiertes Gel aus Glykosaminoglykanen (STEVENS u. LOWE 1997). Die biochemische Zusammensetzung der Sehnen und Bänder stellt sich daher wie folgt dar: % Wasser (AKESON et al. 1984), Trockensubstanz zu % aus Kollagen (NEUBERGER u. SLACK 1953). Die lichtmikroskopisch sichtbaren kollagenen Fasern bestehen bei ultrastruktureller Analyse aus Kollagenfibrillen. Diese formen zunächst Faserbündel und endlich Faszikel (BENJAMIN u. RALPHS 1995), welche von einer Bindegewebsschicht umhüllt werden, die als Epiligament bezeichnet wird (CHOWDHURY et al. 1991). Lichtmikroskopisch sind die Kollagenfasern in Längsschnitten auffällig gewellt. Allgemein wird angenommen, das diese Kräuselung den Sehnen und Bändern als Puffer dient, der es ihnen erlaubt, sich ohne Schaden zu verlängern (AMIEL et al. 1995). Im Gegensatz zu den elastischen Fasern sind die kollagenen Fasern fast undehnbar. Eine gewisse Dehnbarkeit basiert auf dem Scherengitterprinzip der Gesamtkonstruktion.

26 18 Ohne histologische Färbungen sind die kollagenen Fasern mehr oder weniger farblos. Eine wichtige optische Eigenschaft ist die Doppelbrechung im polarisierten Licht (BUCHER u. WARTENBERG 1997). Die Fibrogenese beginnt mit der Synthese von Tropokollagen-Filamenten im rauen endoplasmatischen Retikulum der Fibroblasten. Das ausgeschleuste Tropokollagen wird an der Oberfläche der Zellen zu Mikrofibrillen kondensiert. Unter Einwirkung der Zugspannung auf das Gewebe erfolgt die Zusammenlagerung der Mikrofibrillen zu Fibrillen und Fasern (BUCHER u. WARTENBERG 1997).

27 Bänder des Ellbogengelenks Der Bandapparat des Ellbogengelenks setzt sich gemäß NAV (1994) aus folgenden Bändern zusammen: Dem Ligamentum collaterale laterale und dem Ligamentum collaterale mediale. Die Kollateralbänder haben die Aufgabe, die Gelenkenden der Knochen seitlich miteinander zu verbinden und sie in der Wechselbewegung zu führen. Dabei schränken sie Seitwärtsbewegungen der Articulatio cubiti ein (NICKEL et al.1992). Sie sind an der lateralen Seite mit den Extensoren und an der medialen Seite mit den Flexoren sehr eng verbunden (BRINKER et al. 1993). Die klinische Prüfung der Stabilität der Kollateralbänder eines reponierten Gelenkes wird von CAMPBELL (1971) beschrieben. Bei intakten Kollateralbändern sind beim Hund in 90% Flexionsstellung eine Pronation der Pfote von und eine Supination von möglich (MONTAVON u. SALVODELLI 1995). Das mediale und laterale Kollateralband zeigen beim Längenwachstum der Knochen eine Verlängerungstendenz. Sie verbinden die Epiphysen von proximal und distal der am Gelenk beteiligten Knochen. Die Epiphysen vergrößern sich durch enchondrale Ossi-fikation und Knorpelzellproliferation. Folglich müssen die Kollateralbänder sich beim Wachstum verlängern, da sich ihre Ansatz- und Ursprungsstellen voneinander entfernen. Die Kollateralbänder sind also genetisch auf Längenwachstum eingestellt (HENSCHEL 1977). Ligamentum collaterale laterale (Abb. 7, blau) Das gesamte laterale Seitenband besteht aus äußerst straffen Bündeln kollagener Fasern, zwischen denen flache Fibrozyten eingelagert sind (BERGER 1992). Es ist 3,5 bis 6 mm breit, bis zu 2,5 mm dick (SÜPPEL 1921) und in Höhe des Gelenkspalts mit der Kapsel verschmolzen (SÜPPEL 1921; BAUM u. ZIETZSCHMANN

28 ). Dagegen beschreibt KASER (1998), daß es von Fettgewebe umgeben ist, welches als Verschiebeschicht dient. Ursprung In der Literatur herrscht eine gewisse Uneinigkeit über Ursprung des Lig. collaterale laterale am Ellbogengelenk. Es entspringt am Epicondylus lateralis humeri zwischen dem Ursprung des M. extensor digitorum communis und des M. extensor carpi ulnaris (EVANS 1993b; KÖNIG u. LIEBICH 1999); hier weist BERGER (1992) auf zwei Anteile mit gemeinsamen Ursprung am Epicondylus lateralis humeri hin. Von SÜPPEL (1921) und BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936) wird der Ursprung in der Bandgrube des Humerus beschrieben. KOCH u. BERG (1992) und NICKEL et al. (1992) beschreiben ihn hingegen in der Bandgrube und am Bandhöcker des Humerus. Verlauf Der Ursprungsschenkel überquert die kappenartige Vorwölbung der Supinatorsehne und durchkreuzt sie oberflächlich. Er dient zusammen mit dem Lig. anulare radii dem M. supinator als Ursprung und ist mit diesem untrennbar verwachsen (BERGER 1992). Distal in Höhe des Caput radii gehen aus dem kräftigen Ursprungsschenkel zwei hervor. Der stärkere, plattrundliche, kraniale oder auch radiale des lateralen Kollateralbandes ist 2 bis 2,5 mm breit und 1,5 mm dick (SÜPPEL 1921). Der schwächere, platte, kaudale oder auch ulnare nimmt kurz distal des Gelenkspaltes Fasern vom Lig. anulare radii auf (EVANS 1993a). Er misst in seiner Breite 1,5 bis 2 mm und in seiner Dicke 1 mm (SÜPPEL 1921). Ansatz a) Der kraniale hat seinen Ansatz proximal am Radius (KOCH u. BERG 1992; KÖNIG u. LIEBICH 1999). Er wird von den einzelnen Autoren unterschiedlich beschrieben (s. auch Tabelle 2). BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936) sehen ihn wie auch NICKEL et al. (1992) und BERGER (1992) am lateralen Bandhöcker. Wobei BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936) zusätzlich distal am Collum radii als Ansatz angeben. MARTIN (1923) und EVANS (1993a) sprechen hier von einer Erhabenheit distal des Radiushalses. VOLLMERHAUS (1994b) beschränkt sich auf die

29 21 Bezeichnung distal am Collum humeri. SÜPPEL (1921) fügt dem Bandhöcker den lateralen Rand des Radius als Ansatzpunkt hinzu. b) Der kaudale zieht zur Ulna (SÜPPEL 1921; MARTIN 1923; BAUM u. ZIETZSCHMANN 1936; KOCH u. BERG 1992; NICKEL et al. 1992; EVANS 1993a; KÖNIG u. LIEBICH 1999). Hier inseriert er mit einer breitgefächerten Ansatzfläche distal des Processus coronoideus lateralis ulnae (VOLLMERHAUS et al. 1994b) und geht in die Membrana interossea antebrachii über (BERGER 1992).

30 22 Tab. 2: Literaturangaben zu Ursprung und Ansatz des Ligamentum collaterale laterale des Ellbogengelenkes beim Hund. Ursprung Ansatz Autor am Epicondylus lateralis humeri in der Bandgrube des Humerus in der Bandgrube und am Bandhöcker Humerus in der Bandgrube des Epicondylus lateralis humeri Kranialer proximal am Radius an der Erhabenheit distal am Collum radii lateraler am Bandhöcker Radius lateraler am Bandhöcker distal am Collum radii lateraler am Bandhöcker distal am Collum radii und am lateralen Rand des Radius am Radius am lateralen Bandhöcker des Radius distal des Collum radii an der lateralen Erhabenheit distal am Collum radii Kaudaler an der Ulna fächerförmig distal des Processus coronoideus und an der Membrana interossea an der Ulna breitgefächert am Processus coronoideus lateralis ulnae KÖNIG u. LIEBICH (1999) EVANS (1993a) BERGER (1992) BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936) SÜPPEL (1921) KOCH u. BERG (1992) NICKEL et al. (1992) VOLLMERHAUS et al. (1994b) an der Ulna MARTIN (1923) Ligamentum collaterale mediale (Abb. 8, rot) Das mediale Kollateralband ist etwas schwächer als das laterale. Es ist 2,5 bis 4 mm breit, bis zu 2 mm dick (SÜPPEL 1921).

31 23 Ursprung Es entspringt in der medialen Bandgrube des Humerus (SÜPPEL 1921; BAUM u. ZIETZSCHMANN 1936; KOCH u. BERG 1992; NICKEL et al. 1992). Vergleichbar wird von KÖNIG u. LIEBICH (1999) und EVANS (1993a) der Epicondylus medialis humeri bzw. die Bandgrube am Epicondylus medialis humeri als Ursprungsstelle (VOLLMERHAUS et al. 1994b) angegeben. Verlauf Das Lig. collaterale mediale verbindet sich mit der Gelenkkapsel und kreuzt das Lig. anulare radii, mit dem es häufig an dieser Stelle verschmilzt. Es teilt sich distal davon ebenfalls in zwei (SÜPPEL 1921; VAN HERPEN 1988). Der schwächere, kraniale ist 1,5 bis 2 mm breit und 0,5 mm bis 1 mm dick. Der stärkere, kaudale misst 2,5 bis 3 mm in der Breite und 1 bis 1,5 mm in der Dicke (SÜPPEL 1921). Ansatz a) Der kraniale setzt proximal an der Tuberositas radii an (BAUM u. ZIETZSCHMANN 1936; HLADIK 1986; EVANS 1993a). Diese Stelle ist meist als rundliche Vertiefung nachzuweisen (SÜPPEL 1921). KÖNIG u. LIEBICH (1999) sowie NICKEL et. al (1992) beschreiben den Ansatz am medialen Bandhöcker. MARTIN (1923) erwähnt als eine teilweise Verschmelzung des kranialen s im Ansatzbereich mit dem Ansatzschenkel des M. biceps brachii. b) Der kaudale verschwindet tief im Spatium interosseum, wo er zum größten Teil an der Ulna, aber mit einigen Fasern auch am Radius inseriert (MARTIN 1923; BAUM u. ZIETZSCHMANN 1936; CAMPBELL 1969; VAN HERPEN 1988; EVANS 1993a). Diese Insertionsstelle am Radius wird von SÜPPEL (1921) als Grube oder gelegentlich auch als rinnenartige Vertiefung beschrieben, die sich medial vom lateralen Bandhöcker befindet. An der Ulna endet der kaudale an einer kleinen, länglichen Vertiefung. KÖNIG u. LIEBICH (1999) sowie NICKEL et al. (1992) beschreiben den Ansatz des kaudalen s nur an der Ulna.

32 24 Tab. 3: Literaturangaben zu Ursprung und Ansatz des Ligamentum collaterale mediale des Ellbogengelenkes beim Hund. Ursprung Ansatz Autor in der Bandgrube am Humerus in der Bandgrube am Epicondylus medialis humeri am Epicondylus medialis humeri Kranialer an der Tuberositas radii am medialen Bandhöcker des Radius Kaudaler im Spatium interosseum an Ulna und z.t. an den Radius BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936) an der Ulna SÜPPEL (1921) KOCH u. BERG (1992) an der Ulna NICKEL et al. (1992) VOLLMERHAUS et al. (1994b) am medialer Bandhöcker des Radius an der Tuberositas radii verbunden mit der Sehne des M. biceps brachii an der Ulna KÖNIG u. LIEBICH (1999) im Spatium EVANS (1993a) interosseum an Ulna und Radius an Ulna und Radius HLADIK (1986) im Spatium MARTIN (1923) interosseum an Ulna und Radius Zu den Bänder der Articulatio radioulnaris proximalis zählt die NAV (1994) das Ligamentum anulare radii und das Ligamentum olecrani. Ligamentum anulare radii (Abb. 7 und 9, grün) Das Lig. anulare radii ist ein glänzendes Band, das an der Beugeseite des Ellbogengelenkes ringförmig das Caput radii umfasst. Es ist nach SÜPPEL (1921) 2 bis 5 mm breit und meist sehr dünn. Durch den Verlauf des Lig. anulare radii kranial um den Radius, wird dieser an die Ulna gehalten. Es sorgt für die Stabilisierung der Supinations- und

33 25 Pronationsbewegungen im Ellbogengelenk (VOLLMERHAUS et al. 1994b). Das Lig. anulare radii ist somit als besonderes Band der Art. radioulnaris proximalis aufzufassen (SÜPPEL 1921), da es die Führung dieses Zapfengelenkes (MAI 1995) übernimmt. Sollte es zu einer Entwicklungsstörung am Lig. anulare radii kommen, wie zum Beispiel einer Hypoplasie, kann dies zur Instabilität in der Art. cubiti führen mit eventueller (Sub-) Luxation des Caput radii als Folge (BINGEL u. RISER 1977). Ursprung und Ansatz Das Lig. anulare radii hat seinen Ursprung und Ansatz an den Ecken der Incisura radialis der Ulna (BAUM u. ZIETZSCHMANN 1936; EVANS 1993a) bzw. am lateralen und medialen Processus coronoideus ulnae (KOCH u. BERG 1992; NICKEL et al. 1992). BERZON u. QUICK (1980) erweitern den Ursprung vom lateralen Kollateralband bis zur Basis des Processus coronoideus lateralis ulnae. Der Ansatz liegt am Processus coronoideus medialis ulnae. MARTIN (1923) definiert den Ursprung am lateralen Bandhöcker des Radius und den Ansatz am medialen Rand des Radius und am vorderen und medialen Rand der Ulna, wobei an dieser Stelle eine Verschmelzung mit den Endsehnen der Mm. biceps brachii und brachialis besteht. Die genannten Autoren legen den Ursprung an die laterale und den Ansatz an die mediale Seite. Die nun folgenden Autoren definieren Ursprung und Ansatz entgegengesetzt: SÜPPEL (1921) stimmt in der Beschreibung der Knochenpunkte mit BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936) und EVANS (1993a) überein. VOLLMERHAUS et al. (1994b) sieht den Ursprung ebenfalls medial. Er wird hier am Processus coronoideus medialis und der Ansatz an der lateralen Seite jedoch am lateralen Kollateralband beschrieben. Verlauf Eine detaillierte Beschreibung zum Verlauf des Lig. anulare radii stammt von BERGER (1992). Das Band verläuft von der kranialen Spitze des Processus coronoideus medialis ulnae bis zur Kreuzung mit der Ursprungssehne des M. supinator zunächst intrakapsulär. An dieser Stelle zieht die Gelenkkapsel über das Band hinweg und inseriert hier distal am Collum radii. In diesem Bereich liegt das Lig. anulare radii distal des Gelenkspaltes, dem Collum radii somit kraniomedial

34 26 direkt an. Vom Kreuzungspunkt mit der Ursprungssehne des M. supinator bis zum lateralen Ende eines Knorpelfalzes (siehe Kap ) ist es mit der Gelenkkapsel verschmolzen und beteiligt sich am Aufbau dieser Falzstruktur. Danach nimmt das Lig. anulare radii nach lateral einen extrakapsulären Verlauf. Es kommt zu einer Teilung des Bandes in zwei. Einer inseriert am Epicondylus lateralis humeri und der andere etwas proximal an der Spitze des schwach ausgeprägten Processus coronoideus lateralis der Ulna. Dieses Ergebnis wird auch histologisch bestätigt (BERGER 1992). Tab. 4: Literaturangaben zu Ursprung und Ansatz des Lig. anulare radii der Articulatio radioulnaris proximalis beim Hund. Ursprung Ansatz Autor an den Ecken der Inc. radialis ulnae bzw. am Processus coronoideus medialis BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936); EVANS (1993); am Processus coronoideus lateralis am laterales Seitenband am lateralen Seitenband und am Processus coronoideus lateralis 1.) am Epicondylus lateralis humeri und 2.) am Processus coronoideus lateralis am lateralen Bandhöcker am Radius am medialen Rand der Ulna, verschmilzt mit den Mm. biceps und brachialis humeri KOCH u. BERG (1992); NICKEL et al. (1992); SÜPPEL (1921)* VOLLMERHAUS et al. (1994b) * BERZON u. QUICK (1980) BERGER (1992) * MARTIN (1923) Der Ursprung ist bei diesen Autoren an der medialen Seite definiert und der Ansatz an der lateralen Seite der Art. cubiti.

35 27 Ligamentum olecrani (Abb. 10, türkis) Im kaudomedialen Bereich der Art. cubiti verläuft das Lig. olecrani zwischen Humerus und Olecranon. Es entspringt an der axialen Seite des Epicondylus medialis humeri, nimmt seinen Verlauf über die Gelenkkapsel in kaudodistaler Richtung und inseriert an der Erhabenheit zwischen medialem vorderen Höcker und dem Processus anconeus des Olecranon (NICKEL et al. 1992). Seine Breite beträgt 2 bis 3 mm (SÜPPEL 1921). Es handelt sich hier um ein elastisches Band (SÜPPEL 1921; ZIETZSCHMANN 1943; EVANS 1993a), welches eng mit der Gelenkkapsel verbunden ist (BAUM u. ZIETZSCHMANN 1936). Diese Band sorgt für die Straffung des kaudalen Kapselbereiches (KÖNIG u. LIEBICH 1999). Ligamentum obliquum (Abb. 7, Abb. 8 und Abb. 9, orange) Das Lig. obliquum findet in der NAV (1994) keine Erwähnung. Es liegt als kleines schräges, aber festes Band an der Beugeseite der Kapsel und entspringt vom dorsalen Rand des Foramen supratrochleare. Sein Verlauf ist extrakapsulär, schräg mediodistal. Es ist fest mit der Gelenkkapsel verbunden. Durch seinen Verlauf dellt es kranial die Gelenkhöhle in einen medialen und lateralen Bereich ein (STASZYK u. GASSE 2001a). In Höhe der Endsehnen des M. biceps brachii und des M. brachialis direkt neben dem Lig. anulare teilt es sich in zwei. Der kürzere verschmilzt mit dem kranialen des Lig. collaterale mediale und der längere endet am medialen Rand des Radius nach dem Umschlingen der Sehnen der eben genannten Muskeln (SÜPPEL 1921; BAUM und ZIETZSCHMANN 1936; EVANS 1993a). Nach KASER (1998) entspringt das Ligamentum obliquum lateroproximal des Condylus humeri und zieht nach mediodistal. In seinem Verlauf teilt es sich in einen kranialen und kaudalen. Diese umfassen die Ansatzsehnen der Mm. biceps brachii und brachialis. Der kaudale mündet in den kranialen des medialen Seitenbandes und der kraniale zieht an das proximale Drittel des Radius.

36 28 Seine Funktion liegt in der Straffung des kranialen Abschnittes der Gelenkkapsel, womit deren Überstreckung (KASER 1998) gemeinsam mit dem Anschlagen der Olecranonspitze in der Fossa olecrani und dem passiven Widerstand der Beugemuskeln verhindert wird (KAPANDJI 1984). Zudem hat die Gelenkkapsel an der Beugeseite nach BAUM u. ZIETZSCHMANN (1936) zwei deutlich nach innen vorspringende Verstärkungszüge.

37 Muskeln Die dem Ellbogengelenk anliegende Muskulatur ist aufgrund ihrer Wirkungsweise in die Muskeln des Ellbogengelenkes und des Radioulnargelenkes zu unterteilen. Zudem ist die Muskulatur zu beachten, die distal als Karpal- bzw. Zehenbeuger und Zehenstrecker wirken. Im folgenden Kapitel wird auf die hier auftretenden Schleimbeutel eingegangen, um deren Funktion oder mögliche Kommunikation mit der Gelenkhöhle zu untersuchen. Zu diesen Muskeln zählen die Beuger und Strecker des Ellbogengelenkes. Der M. brachialis entspringt kaudal am Collum humeri. Er windet sich im Sulcus brachialis von der lateralen auf die kraniale Fläche des Humerus und zieht dann lateral vom M. biceps brachii über die Beugefläche der Art. cubiti. Seinen Ansatz findet er mit zwei Sehnen: mit der Hauptsehne, die zwischen die beiden Endschenkel des M. biceps brachii hindurchtritt, inseriert er am Processus coronoideus medialis ulnae und mit der schwächeren Sehne zusammen mit einer Bizepsendsehne an die Tuberositas radii. Der M. brachialis ist ein Beuger des Ellbogengelenkes (SEIFERLE u. FREWEIN 1992). Der M. biceps brachii entspringt mit einer Sehne am Tuberculum supraglenoidale scapulae und zieht medial über die Streckseite des Schultergelenkes. Der Muskelbauch liegt zuerst medial am Humerus, zieht dann nach kranial und schließlich über die Beugeseite des Ellbogengelenkes hinweg. Hier geht er in zwei Endsehnen über. Die Hauptsehne des M. biceps brachii setzt am Processus coronoideus medialis ulnae an und die schwächere Sehne an der Tuberositas radii. Der zweischenkelige y-förmige Ansatz des M. biceps brachii und die dazwischen inserierende Endsehne des M. brachialis scheinen mediokranial zur Stabilisierung des Gelenkes beizutragen (BERGER 1992). Beim Hund ist zudem eine Struktur ausgebildet, die dem Lacertus fibrosus des Menschen entspricht: ein Sehnenzug zieht zwischen dem M. extensor carpi radialis und dem M. pronator teres hindurch in die Tiefe und strahlt in die Fascia antebrachii ein (FREWEIN 1983; HERMANSON u. EVANS 1993).

38 30 Es handelt sich bei diesem Muskel ebenfalls um einen Beuger des Ellbogengelenkes (BAUM u. ZIETZSCHMANN 1936). Der M. triceps brachii ist ein Muskel mit vier Köpfen: er besteht aus dem Caput longum, Caput laterale, Caput mediale und Caput accessorium. Das Caput longum entspringt an den zwei distalen Dritteln des kaudalen Scapularandes und inseriert von einem Schleimbeutel unterlagert am kaudalen Teil des Olecranon. Das Caput laterale nimmt seinen Ursprung an der Linea musculi tricipitis humeri und verbindet sich weiter distal zum Teil mit dem Caput longum. Ein schwächerer Teil strahlt in die Fascia antebrachii ein. Das Caput mediale entspringt zwischen den Ansätzen des M. teres major und M. coracobrachialis medial am Humerusschaft und inseriert medial am Olecranon. Das Caput accessorium liegt tief zwischen den anderen Köpfen des Triceps. Es entspringt an der Crista tuberculi minoris und lateral von dieser. Weiter distal verbindet es sich mit dem Caput longum und Caput laterale. Der M. triceps brachii ist der wichtigste Strecker des Ellbogengelenkes und das Caput longum wirkt auch als Beuger des Schultergelenkes (FREWEIN 1983). Der M. tensor fasciae antebrachii entspringt aus der lateralen Fläche des M. latissimus dorsi. Sein Hauptteil strahlt in die Fascia antebrachii an. Er wirkt als Strecker des Ellbogengelenkes (ADAMS 1986); kaudal und medial liegt er dem Caput longum des Triceps eng an. Distal endet er teilweise mit diesem am Olecranon (FREWEIN 1983). Der M. anconeus hat seinen Ursprung an der kaudodistalen Seite des Humerus (FREWEIN 1983). Er deckt die Fossa olecrani ab und liegt folglich zwischen den Epicondyli humeri. Seinen Ansatz findet er an der lateralen Fläche des Olecranon, und ist überwiegend vom M. triceps brachii bedeckt. Der proximalen Fläche des Recessus caudalis der Ellbogengelenkkapsel liegt er direkt auf. Seine Funktion ist die Streckung des Ellbogengelenkes und Spannung der Gelenkkapsel (HERMANSON u. EVANS 1993).

39 31 Die Muskeln des Radioulnargelenkes sind für das Rotationsvermögen des Unterarms verantwortlich. Der M. brachioradialis ist ein länglicher, schmaler Muskel, der beim Hund häufig auch fehlen kann. WAKURI u. KANO (1966) fanden ihn bei 35 von insgesamt 90 untersuchten Hunden. Ist er vorhanden, so entspringt er an der Crista supracondylaris lateralis und zieht über die Beugeseite des Ellbogengelenkes auf den M. extensor carpi radialis distal (FREWEIN 1983). Seinen Ansatz hat dieser Muskel am Processus styloideus radii; er wirkt als Supinator des Unterarms und der Pfote (SEIFERLE u. FREWEIN 1992). Der M. supinator ist ein platter Muskel, welcher der Art. cubiti an seiner Beugefläche lateral direkt aufliegt. Seinen Ursprung nimmt er am Bandhöcker des Epicondylus lateralis humeri, dem lateralen Seitenband des Ellbogengelenkes und dem Lig. anulare radii. Die Ursprungssehne des Muskels hat zwei Anteile. Der starke Hauptsehnenanteil zieht vom Epicondylus lateralis schräg mediodistal und setzt mit einem Muskeldreieck am Radiusschaft und dem Lig. collaterale mediale an. Während dieses Verlaufs tritt der muskuläre Sehnenschenkel durch das Lig. collaterale laterale hindurch, bevor sich dieses in seine zwei aufteilt. Das Band bildet somit eine Art Tunnel für die Sehne (BERGER 1992). Die Sehne des M. supinator umgreift die sog. Caputprotuberanz (HULTKRANTZ 1897) des Radiuskopfes (siehe Kap ) und verflicht sich mit dem darunter liegenden Lig. anulare radii und dem darüber hinwegziehenden Lig. collaterale laterale oberflächlich. Dadurch kommt es an dieser Stelle zu einer kappenartigen Verstärkung der Gelenkkapsel auf der Protuberanz des Caput radii. Der wesentlich schwächere Sehnenschenkel des M. supinator entspringt in der Höhe des Processus coronoideus lateralis der Ulna im Bereich des ulnaren s des Lig. collaterale laterale. Er beteiligt sich an der Bildung der Kappe und setzt gemeinsam mit dem Hauptsehnenanteil an. Es wird unterstellt, dass die kappenartige Verstärkung in der Gelenkkapsel für eine feste Lagerung der Supinatorsehne sorgt und somit das Gelenk ergänzend seitlich stabilisiert (BERGER 1992). In der Ursprungssehne des M. supinator befindet sich ein fakultatives Sesambein, welches aufgrund histologischer Untersuchungen als primär zur Sehne des M.

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