Die Sokratische Gesprächsführung
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- Dorothea Lange
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1 WiCon-Consulting Die Sokratische Gesprächsführung ein Beispiel für ein argumentatives Miteinander ohne Besserweisserei
2 Me Menschen werden von vorgefertigten Meinungen überflutet und das eigene Denken und Hinterfragen wird immer seltener. Ich wünsche mir ein argumentatives Miteinander zu einem Problem und die gemeinsame Wahrheitssuche ohne Besserwisserei. 01 Publication and copyright Information Die vorliegende Publikation ist ein Auszug aus dem Kompendium der wichstigsten Techniken und Methoden für Projektmanagement, Workshops und Consulting von Nicolai Andler, erschienen im Publicis Verlag, D-Erlangen Text und Gestaltung: WiCon-Consulting GmbH April 2016
3 Der Philosoph Sokrates (469 bis 399 v.chr.) hat seinen Alltag mit dem Philisophieren über ethische Ansichten und moralische Fragen verbracht Zweck und Absicht Dieses Modell der Gesprächsführung dient der Informations- und Erkenntnisgewinnung, ist jedoch keine Kommunikations- oder Modarationstechnik, sondern eine Methode der Philosophie. Der Prozess des kritischen Hinterfragens von Argumenten ist eine in der Beratung verwendete Gesprächsführung, wobei das Tool einen breiten Einsatz in der Psychotherapie und Seelsorge findet, um dysfunktionale kognitive Schemata, Weltbilder und moralische Dogmen der Klienten herauszuarbeiten, zu hinterfragen und, wenn notwendig, zu modifizieren. Die Gesprächsführung ist auch sinnvoll, wenn es um Begriffserklärung geht oder das Denken der Person auf Realitätsbezug, Logik, Moral und Zielgerichtetheit oder Zieladäquatheit hin untersucht werden soll. Die sokratische Gesprächsführung basiert auf dem Ansatz, dass Menschen aus Unwissenheit heraus schlecht und ungerecht handeln und es tieferer Einsichten und besserem Wissen bedarf, um zum guten, richtigen und gerechten Leben zu gelangen. 02
4 Eine Gesprächstechnik, die zur Moderation, Verhandlungsführung oder Informationsbeschafftung dient. Anwendungsformen: Der Gesprächsführer stellt seine Fragen zu einem bestimmten Tatbestand im Unternehmen so, dass alle negativen Feststellungen von seinen Mitarbeitern selbst getroffen werden müssen. Der Gesprächsführer stellt keine Frage, sondern macht in Bezug auf einen Tatbestand im Unternehmen eine absolut positive Aussage, zum Beispiel: Die Unternehmensleitung betreibt eine vollkommen transparten interne Kommunikationspolitik. In der Diskussion wird der Fürsprecher dies voll bestätigen und der Widersacher vehement widersprechen. Der dadurch einsetzende argumentative Prozess führt schrittweise zur Wahrheit. 03
5 Wie funktioniert es? Wissende fragen nicht mehr, sind nicht mehr neugierig. Sie glauben, die Welt des Gegenüber bereits bestens zu kennen. Deshalb versteht sich der Anwender, basierend auf dem sokratischen Dialog, als Nichtwissender. Weder die psychologische noch die esoterische Deutung des Gehörten, weder ein versteckter moralischer Zeigefinger, noch die langjährige fachmännische Erfahrung leitet seinen Frageprozess, sondern die Nutzung der Antworten für weitere Fragen und die weitere Neugier als Nichtwissender. In drei Schritten: 1. Der Weg zur Selbsterkenntis gemäss der delphischen Forderung Erkenne dich selbst. 2. Der zweite Schritt besteht im Resultat der Selbsterkenntnis, in dem man zu dem Bewusstsein gelangt, dass man nichts weiss. 3. Der dritte Schritt besteht darin, sich zu dieser Erkenntnis aktiv zu verhalten, denn das Wissen um die eigene Unwissenheit ist der Ausgangspunkt für die Suche nach dem wahren Wissen. Daraus leitet sich die Gesprächsführung ab. 04
6 Wie gehe ich vor? Bestimmen Sie ein Thema und/oder ein dysfunktionales Denkmuster, das zum Nachdenken anregt. Lassen Sie den Gesprächspartner das Thema definieren. Konkretisieren Sie die Fragestellung und stellen Sie den Alltagsbezug her. Falls nützlich, nehmen Sie eine weitere Konkretisierung oder Umformulierungen des Themas oder Denkmusters vor. Widerlegen Sie oder unterwerfen Sie die aufgestellten Behauptungen bzw. das Denkmuster einem funktionalen und inhaltlich-logischen Disput. Beginnen Sie eine gemeinsame Suche nach alternativen, zielführenden Denkmustern und einem adäquaten, wiederspruchsfreien Modell. Dokumentieren Sie das Ergebnis des Dialogs. 05
7 Minimalanforderung für die Gesprächsführung das Gegenüber ist in der Lage, sein eigenes Denken zu erfassen, zu beschreiben und zu reflektieren. dem Gesprächsführer ist diese Dialogform vertraut und ist in der Lage, andere Wahrheiten zu akzeptieren. er ist bereit, die Sozialisationshintergründe und die ethisch-moralischen Grundhaltungn des Gegenübers zu erfassen und als Entscheidungsgrundlage anzuerkennen. er ist selbstbewusst genug, um als naiver Frager zu erscheinen und dem Gesprächpartner den Erfolg seiner Arbeit zu überlassen. sein Ego vor der Tür lassen. Die Methode ist ungeeignet: solange der Gesprächsführer sich noch nicht über die der Störung zugrunde liegende Problematik im Klaren ist. wenn noch keine tragfähige Gesprächspartner-Beziehung besteht. bei ungenügender Zeit. wenn der Gesprächspartner nicht zur Mitarbeit bereit ist. My wenn der Gesprächspartner seine Denkweise, Normen und Ziele nicht offenbaren will oder keine Veränderung wünscht. 06
8 Tipps und Anregungen Prüfen Sie vorher, ob genügend Zeit für ein solches Gespräch zur Verfügung steht, denn es dauer länger als ein normales Gespräch (Faustregel: fünfache Zeit einplanen) Beim Thema bleiben und kurze präzise Fragen stellen. Vermeiden Sie abstrakte Themen ohne Alltags- oder Realitätsbezug. Bewahren Sie eine naive, fragende Haltung und seien Sie geduldig. Vermeiden Sie den Eindruck des allwissenden Fachmanns. Die Ernte nicht selbst einfahren. Wiederholen und präzisieren Sie die herausgearbeiteten Erkenntnisse des Gegenüber und lassen Sie sie durch ihn bestätigen. 07
9 Fazit Die betroffenen Gesprächsteilnehmer haben das Gefühlt selbst die Schwachstelle gefunden zu haben. Ihr Diskussionsergebnis hat eine höhere Akzeptanz und steigert damit die Umsetzungsqoute durch die Betroffenen. Die Akzeptanz Ihrer Person und Ihrer Methoden steigert sich, Sie können sich auf die Diskussion der Teamstärken konzentrieren und damit die Betroffenen in ihrem Selbstwertgefühl aufbauen. MyWiCon-Consulting GmbH Dorfstrasse 58 CH-6332 Hagendorn/ZG E: 08
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