DER BALKAN AUF DEM WEG NACH EUROPA?

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1 DER BALKAN AUF DEM WEG NACH EUROPA? GESCHICHTE Der Balkan im Altertum Arbeitskreis Internationale Politik (AIP) Club of Hohenheim e.v. 15. November 2004 von Sascha Markovic - Region der Grenzen: Schon bei der Teilung des Römischen Reiches verlief die Grenze mitten durch das Gebiet Jugoslawiens. - Nach der Völkerwanderung bildeten eingewanderte Südslawen einzelne Staaten, deren Grenzen aber fließend waren. - Die erste Spaltung der christlichen Kirche in die Römisch Katholische und die Byzantinisch Orthodoxe verlief durch das südslawische Gebiet: Kroaten wurden katholisch, Serben wurden orthodox. - Kroaten kamen schon im 12. Jahrhundert unter ungarische und später unter österreichische Herrschaft. - Serben konnten Eigenständigkeit bis zum Einfall der Türken bewahren und Vormachtstellung auf dem Balkan aufbauen. - Slowenen und Mazedonier können auf fast keine staatliche Eigenständigkeit zurückblicken Schlacht auf dem Amselfeld (Kosovo): Serben verlieren gegen die Osmanen und diese erobern in den nächsten Jahrhunderten große Teile Südosteuropas. Der Balkan in der Neuzeit ( ) - Teile der bosnischen Bevölkerung, Albaner und die Oberschichten der eroberten Gebiete treten zum Islam über, dadurch genießen sie gleiche Rechte wie die osmanischen Eroberer. - Österreich und Venedig erobern weite Teile Südosteuropas von Türken zurück (Kroatien, Slawonien, Dalmatien, Ungarn). - Herrschaft der Türken wird immer erdrückender, Aufstände der Christen. - Völkerwanderungen aus dem osmanischen Reich nach Österreich und Ungarn: Serbische Besiedelung großer Gebiete in Kroatien und Südungarn (Vojvodina); Albanische Bevölkerung zieht in verlassene Gebiete im Kosovo; dadurch entsteht ethnischer Flickenteppich serbischer Aufstand gegen Türken führt bis 1830 zur Anerkennung Serbiens als autonomes Fürstentum bekommen Serbien und Bulgarien die Unabhängigkeit, weite Gebiete verbleiben aber unter türkischer Herrschaft - Der kranke Mann am Bosporus hält noch bis 1912 Gebiete auf dem Balkan, da Großmächte dies als Puffer gegen Österreich und Russland betrachten.

2 - Österreich provoziert mit Annexion Bosniens fast einen Krieg mit Russland Erster Balkankrieg: Serbien, Montenegro, Bulgarien und Griechenland zwingen eigenständig das Osmanische Reich in die Knie : Beim Streit über die Aufteilung der eroberten Gebiete geht Serbien gegen Bulgarien als Sieger hervor und erhält Mazedonien. - Albanien wird unabhängig, allerdings bekommt Serbien große albanisch besiedelte Teile des Kosovo. - Serbien wird für Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn zur Gefahr, da es zum Magnet für die Slawische Bevölkerung geworden ist, Russland schürt zusätzliche Angst mit dem Pan-Slawismus. - Mitte des 19. Jahrhunderts entsteht die Jugoslawische Bewegung (Analogie zur Einigung Italiens: Serbien als einigendes Piemont und Kroatien als Florenz ). - Einigendens Element: Gemeinsame Sprache und Schutz vor Imperialmächten. - Die ethnische Durchmischung der Region ist so groß, dass Jugoslawien die einzige Möglichkeit ist, dass ein einzelnes Volk (Serben, Kroaten oder Bosnier) in einem Staat leben kann; jede kleinere Lösung würde neue Grenzen bedeuten. Slowenen Kroaten Serben Bosnier Albaner Mazedonen

3 WK I ( ) - Attentat von Sarajewo liefert Angriffsgrund für Österreich. - Attentat zwar von serbischen Geheimdienstkreisen organisiert, aber Serbien erfüllt fast alle Forderungen des Ultimatums, Österreich greift trotzdem an. - Jugoslawen müssen auf beiden Seiten gegeneinander kämpfen. - Serbien wird erobert und Bevölkerung wird um 1/3 dezimiert! - Serbien & Montenegro auf Seiten der Siegermächte. - Kroatien & Slowenien treten aus Österreich-Ungarn aus und schließen sich Serbien an. Königreich Jugoslawien ( ) - Uneinigkeit über die Gestaltung des Staates, Mangel an demokratischer Tradition, großes wirtschaftliches Gefälle. - Kroaten für Föderation, Serben für Zentralstaat. - Bosnier und Mazedonier noch nicht als gleichberechtigte Völker anerkannt - Zahlreiche andere Minderheiten (Albaner, Ungarn, Deutsche). - Umzingelt von feindlich gesinnten Ländern, die auf Revision der Grenzen hoffen: Italien, Ungarn, Bulgarien, Albanien, Dt. Reich. - Politische Instabilität, Unruhen, Terrorismus, Diktatur, Ermordung des Königs. - Jugoslawische Nation kann nicht durch Druck geschaffen werden : Ausgleich zwischen Serben und Kroaten (Föderation), aber zu spät : Pakt mit den Achsenmächten und Putsch des pro-britischen serbisch dominierten Militärs. WK II ( ) - Einmarsch deutscher, italienischer, ungarischer und bulgarischer Truppen. - Aufteilung des Landes, Faschistischer Kroatischer Staat umfasst Kroatien und Bosnien-Herzegowina mit ½ nichtkroatischer Bevölkerung. - Völkermord der kroatischen Ustascha an Serben, Juden und Roma; Vergeltung der Serben; Teufelskreis in den alle bewaffneten Seiten gegen alle kämpften und manchmal Koalitionen schließen. - Widerstandsbewegungen: Monarchistische Tschetniks und kommunistische Partisanen unter Tito. - Partisanen setzen sich durch, da für alle Bevölkerungsgruppen annehmbar. - Kommunistisches Regime unter Tito übernimmt 1944 die Macht und wird von Alliierten anerkannt; Vertreibung der deutschen Minderheit ( ) als Sündenbock. SFRJ ( ) - Quasi-föderativer Staat mit sechs gleichberechtigten Völkern und Minderheiten, die in sechs Republiken leben: Slowenien, Kroatien, Bosnien- Herzegowina, Montenegro, Serbien und Mazedonien. - Serbische Dominanz gebrochen und Serbien selbst föderalisiert: Autonome Provinzen Vojvodina und Kosovo. - Nationalismusproblem wird unterdrückt und weggeleugnet, nicht gelöst. - Tito s Dritter Weg : Bruch mit Stalin, blockfreie Politik.

4 - Relativer Wohlstand durch geschicktes Taktieren zwischen den Blöcken. - Wiederauflebende nationalistische Tendenzen (Serbien in 50ern, Kroatien in 70ern, Kosovo in frühen 80ern) werden niedergeschlagen, aber nicht gelöst. - Auch Liberalisierungstendenzen unterdrückt: 68er, serbischer Frühling in 70ern. Quelle: Le Monde Diplomatique

5 Titos Tod und das Ende Jugoslawiens ( ) : Tito stirbt und Kollektivorgan übernimmt Führung. - Wirtschaftskrise und ausbleibende ausländische Hilfe. - Aufstand der Kosovo-Albaner (Kosovo soll Republik werden) wird blutig niedergeschlagen, Aufflammen des serbischen Nationalismus. - Kosovo-Krise bringt Milosevic in Serbien an die Macht: Nationalismus und Kommunismus als Instrumente. - Milosevic will ganze KP, Armee und das Land unter Kontrolle bringen. - Nationalismus in anderen Republiken wird angeheizt. - Nach Zusammenbruch des Ostblocks: Einzelne Republiken wählen neue Regierungen, nicht aber ganz Jugoslawien! - Auch in Kroatien und Bosnien-Herzegowina kommen Nationalisten an die Macht. - Kollektive Staatsführung immer weniger handlungsfähig. Der Krieg in Kroatien ( ) - Slowenien und Kroatien unter dem Nationalisten Tudjman wollen Unabhängigkeit. - Milosevic schürt Ängste bei serbischer Minderheit (14%) in Kroatien und unterstützt Unruhen: Serbische Republik Krajina wird ausgerufen. - In die Gefechte zwischen kroatischer Polizei und serbischen Aufständischen greift die Armee (JNA) auf Seiten der Serben ein, stärkste Kämpfe um Vukovar. - Auch in Slowenien wird Armee eingesetzt, erleidet aber Verluste und wird zurückgezogen, da Milosevic keine serbischen Interessen in Slowenien gefährdet sieht. - In der Krajina (1/3 des kroatischen Territoriums) werden UN-Truppen stationiert, erste ethnische Säuberungen. - Armee zieht sich 1991 aus restlichem Kroatien zurück erobert Kroatien die Krajina blitzartig zurück, fast die gesamte serbische Bevölkerung flieht. Der Krieg in Bosnien - Auch in Bosnien streben Kroaten (18%) und bosnische Muslime (40%) Unabhängigkeit an, hier stellen Serben aber 33% der Bevölkerung. - Nach Überstimmung bei Unabhängigkeitsreferendum 1992 rufen Serben die Republika Srpska innerhalb Bosniens aus, die bei Jugoslawien verbleiben soll. - Ausschreitungen führen zu blutigen Kämpfen zunächst von Kroaten und Muslimen gegen Serben und jugoslawische Armee, später auch zwischen Kroaten und Muslimen. - Milosevic und Tudjman vereinbaren insgeheim die Aufteilung Bosniens. - Serben bringen mit der Ressourcen der Armee 70% Bosniens unter ihre Kontrolle, Muslime und Kroaten werden vom eroberten Territorium vertrieben und viele umgebracht, Sarajevo wird eingekesselt und drei Jahre belagert.

6 - Bis 1995 relativ unveränderte Frontverläufe, UN entsendet Beobachter, dann wollen bosnische Serben jedoch auch die muslimischen Enklaven Srebrenica und Gorazde einnehmen. - Nach Versagen der UN-Schutztruppen wird NATO auf den Plan gerufen, Luftschläge gegen bosnische Serben können zwar Einnahme von Gorazde, jedoch nicht von Srebrenica verhindern (8.000 Männer aus Srebrenica werden ermordet). - Gleichzeitig startet Kroatien Offensive gegen das UN-Schutzgebiet Krajina und überrollt es innerhalb weniger Tage, Offensive geht weiter nach Bosnien (Operation wird insgeheim von USA unterstützt). - Bosnische Serben weit zurückgeschlagen und willigen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen in Dayton zu. - Dayton-Abkommen teilt Bosnien in die Entitäten Republika Srpska (49%) und Bosnisch-Kroatische Föderation (51%), aber Bosnien bleibt ein Staat. - Garanten sind Tudjman, Milosevic und der bosnische Präsident Izetbegovic Tote. Der Kosovo-Krieg - Ende der 80er werden Unabhängigkeitsbestrebungen der Albaner blutig niedergeschlagen und Milosevic setzt die Autonomie Kosovos weitgehend außer Kraft. - Nach Jahren des gewaltfreien Widerstands unter Rugova haben Albaner in der serbischen Provinz Kosovo eine parallele Gesellschaft etabliert. - Die offiziellen Staatsorgane werden von Serben (10%) gehalten, die überwiegende albanische Mehrheit (80%) will Unabhängigkeit und beteiligt sich an keiner Wahl in Serbien beginnt die UCK mit Angriffen auf die serbische Polizei, diese reagiert mit übermäßiger Gewalt die viele Zivilisten das Leben kostet. - Kämpfe weiten sich 1998 aus und die UCK kontrolliert die Hälfte des Kosovo. - Die Armee wird eingesetzt und die Gebiete können unter hohen Verlusten bei der Zivilbevölkerung zurückerobert werden. - NATO droht mit Eingreifen wenn Milosevic weiter so schonungslos gegen Zivilbevölkerung vorgeht. - Anfang 1999 eskalieren wieder Kämpfe und am 24. März schlägt die NATO los - Während des Krieges fliehen große Teile der albanischen Bevölkerung oder sie werden vertrieben. - Milosevic lenkt nach 74 Tagen Bombardement ein und zieht die Armee ab, das Kosovo kommt unter UN-Mandat. - Albaner kehren zurück, aber nun fliehen Serben. Kämpfe in Mazedonien - Einzige Republik die Jugoslawien friedlich verlies. - Am wenigsten entwickelte Republik mit großer albanischer Minderheit (25%). - Spannungen zwischen Mazedoniern und Albanern bestehen schon lange aber erst nach dem Kosovo-Krieg eskaliert. - UCK aus dem Kosovo setzt über die Grenze und startet Aufstand in albanisch besiedeltem Nordost-Mazedonien um Gebiete dem Kosovo anzuschließen.

7 - Eingreifen des Westens verhindert weitere Eskalation und vermittelt das Ohrider Abkommen das Albanern größere Autonomie gibt und die Einheit des Staats sichern soll. NACHKRIEGSSITUATION UND AUSBLICK Slowenien - Jugoslawische Erfolgsstory. - Schon damals fortschrittlichste Republik. - Ethnisch kompakt. - Mitglied der EU. Kroatien - Tudjman baut nationalistischen Personenkult auf und ohne seine Partei (HDZ) läuft nichts im Staate. - Zwielichtige Privatisierungen führen zu oligarchischen Wirtschaftsstrukturen. - Westliche Kritik an Tudjmans autokratischem Stil provoziert antieuropäische Politik. - Zusammenarbeit mit Kriegsverbrechertribunal und Rückkehr der geflohenen Serben wird abgelehnt. - Isolation wie in Slowakei unter Meciar droht. - Nach Tudjman s Tod gewinnt die Mitte-Links-Opposition und öffnet das Land, auch gegenüber den ehemaligen Kriegsgegnern. - Sie kann aber nicht viel an den verhärteten oligarchischen Strukturen ändern und sich nur schwer dem Nationalismus widersetzen. - Die reformierte HDZ kommt 2003 wieder an die Macht, Sorgen des Auslandes, Kroatien würde wieder in die Isolation driften, bestätigen sich nicht. - Auch die HDZ verfolgt einen Europakurs und Öffnung des Landes. - Offizieller EU-Beitrittskandidat. - Ausblick: - Da alle Parteien einen europäischen Kurs verfolgen kann eine positive Entwicklung erwartet werden. - Schwierigkeiten könnte der immer noch verbreitete Nationalismus und die Zusammenarbeit mit dem Kriegsverbrechertribunal bereiten. - Die von Europa erwartete Rückkehr der geflohenen Serben wird von weiten Teilen der kroatischen Bevölkerung nicht gewollt. - Radikale, nationalistische und oft kriminelle Kreise der bosnischen Kroaten haben einen hohen Einfluss auf die HDZ und könnten ihren Kurs ändern. Bosnien-Herzegowina - Teilung des Landes in Dayton in zwei Entitäten, Austausch der Führungseliten (Karadzic, Mladic), Hoher Repräsentant als oberste Instanz. - Dayton-Staatsstruktur funktioniert nur bedingt und erst auf Druck des Westens. - Entitäten immer noch nicht genügend integriert, kein Wille zur Kooperation.

8 - Serben und Kroaten hoffen auf Auseinanderfallen Bosniens und Angliederung an Serbien, bzw. Kroatien. - Bosnier hoffen auf Zentralisierung des Landes und Auflösung der Republika Srpska. - Treibende Integrationskraft ist Hoher Repräsentant : überstimmt oft die Entscheidungen der Entitäten und setzt Integrationsprozesse durch, die werden aber als oktroyiert angesehen und meist kaum umgesetzt, Bosnien ist de facto Protektorat. - Instabile und ständig wechselnde Regierungsmehrheiten in den Entitäten, Nationalisten kommen wieder an die Macht. - Wirtschaft liegt immer noch am Boden, keine Perspektive auf Besserung. - Ausblick: - Bosnien bleibt noch auf lange Sicht ein gespaltenes Land, da Bevölkerungsgruppen diametral andere Ziele verfolgen. - Abhängig von Entwicklungen in Nachbarländern: Allgemeine Neuregelung der Grenzen im Balkan denkbar. - Integrationsschritte nur formal. - Ohne politische Stabilität bleibt ein Wirtschaftsaufschwung aus. - Europäische Perspektive in weiter Ferne. - Präsenz des Westens auf lange Sicht notwendig. Mazedonien - Verlässt als letzte Republik friedlich Rest-Jugoslawien. - Streit mit Griechenland über Namen Mazedonien, offiziell Former Yugoslav Republic of Macedonia (FYROM). - Katastrophale wirtschaftliche Folgen des Embargos gegen Rest-Jugoslawien, mazedonische Wirtschaft war eng an Serbien gekoppelt. - Stationierung von UNO-Truppen zur Vorbeugung ethnischer Konflikte. - Albaner wollen größere Rechte und Autonomie, Anfänge einer ähnlichen parallelen Gesellschaft, wie im Kosovo. - Während Kosovo-Krieg nimmt Mazedonien Hunderttausende Flüchtlinge auf und riskiert damit Kollaps des Staates, gleichzeitig erlaubt es NATO- Stützpunkte, die Krieg ins Land holen könnten heizt UCK aus dem Kosovo die ethnischen Konflikte in Mazedonien an und hofft auf Abtrennung und Anschluss ans Kosovo. - Westen greift ein: Ohrid-Abkommen soll Albanern mehr Rechte geben. - Abkommen umstritten, wird dennoch ausgeführt. - Ausblick: - Ethnische Konflikte bleiben bestehen und können jederzeit neu aufflammen - Demographische Entwicklung verschärft das Problem: Anteil der Albaner wächst - Entwicklung im Kosovo ausschlaggebend: Wenn Kosovo unabhängig wird, werden mazedonische Albaner auch die Unabhängigkeit fordern - Wirtschaftlicher Aufschwung kommt schwer in Gang: Instabile Lage, Unterentwickeltheit, Korruption

9 Serbien und Montenegro - Milosevic-Ära: - War bis zum Nato-Angriff nie im Krieg offiziell. - Milosevic brachte schon 1987 die serbische KP unter Kontrolle und heizte den Nationalismus an. - Wandelte 1990 die KP in die Sozialistische Partei um und gewann mit dem gleichen Apparat die erste demokratische Wahl, Opposition uneinig und manchmal noch nationalistischer. - Montenegrinische Führung ist ihm ergeben. - Indirekte und geheime Unterstützung der aufständischen Serben in Kroatien und Bosnien, Ziel: Serbisch besiedelte Gebiete sollten bei Serbien verbleiben ( Groß-Serbien ). - Sicherung der eigenen Position im Land: während des Kriegs wird Regierung bekanntlich nicht gewechselt Wirtschaftssanktionen schaden der Wirtschaft sehr (Hyperinflation), Privatisierung bringt milosevictreue Oligarchen hervor. - Im Kosovo wird repressiver Staatsapparat aufgebaut um für Ruhe zu sorgen Wendet sich Milosevic von den Serben in Bosnien und Kroatien ab und lässt kroatische Offensive zu ohne einzugreifen: Kosten zu hoch. - In Dayton wird Milosevic vom Kriegstreiber zum Garant der Stabilität /97 verliert er zum ersten Mal bei Wahlen in Serbien, nach drei Monaten Demonstrationen muss er Niederlage eingestehen. - Montenegrinischer Präsident Djukanovic wendet sich von Milosevic ab, seine Machtbasis schwindet. - Lässt sich 1997 zum Jugoslawischen Präsidenten wählen erste Aufstände im Kosovo: Milosevic setzt wieder auf nationalistische Karte um eigene Position zu sichern NATO-Bombardement, Kosovo kommt unter UN-Mandat Opposition tritt geschlossen bei Wahl gegen Milosevic an und stürzt ihn nach Wahlmanipulationen, Polizei und Armee schlagen sich auf die ihre Seite, Kostunica wird Präsident. - Nach dem 5. Oktober 2000: - Machtübergang soll ohne Verluste und legal verlaufen: nach Milosevics Sturz bleiben Machtapparate noch zwei Monate bis zur Parlamentswahl unverändert Zeit um Beweise zu vernichten und neue Netze zu knüpfen. - Opposition gewinnt Zweidrittelmehrheit aber spaltet sich bald in liberalen Flügel unter Djindjic und konservativen Flügel unter Kostunica: Regierung wird nur noch von Djindjic gestellt. - Wirtschaftlicher Aufschwung und Öffnung des Landes. - Problem: Intakte Machtapparate und Mafia aus Milosevics Zeit widersetzen sich der Auflösung und der Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal. - Als Djindjic diese Probleme angehen will, wird er 2003 ermordet. - Danach Machtwechsel zu Kostunica, der aber wieder mit der Milosevic-Partei paktiert: Politische Lage in Serbien ist instabil und apathisch, ultrarechte Radikale Partei gewinnt an Boden.

10 - Montenegro: - Bis 1997 ist Montenegro nur Anhängsel Serbiens wendet sich Djukanovic von Milosevic ab und verfolgt vorsichtig das Ziel Unabhängigkeit. - Seit Sturz von Milosevic steht Unabhängigkeit auf der Agenda, aber keine ausreichende Mehrheit und deswegen noch kein Referendum. - Unabhängigkeit wird zum Instrument des Machterhalts von Djukanovic. - Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro: - Auf drängen Montenegros Reform der Bundesrepublik Jugoslawien zur Staatengemeinschaft SM. - Lockere Gemeinschaft mit wenigen zentralen Bereichen, funktioniert aber nicht sehr gut, da Montenegro immer noch blockiert. - Serbien will aber Gemeinschaft erhalten, da dadurch Anspruch auf Kosovo besser aufrecht erhalten werden kann. - Ausblick: - Kosovo: Keine serbische Regierung kann Anspruch auf Kosovo aufgeben ohne Selbstmord zu begehen - Montenegro: Unschlüssigkeit Montenegros zur Selbständigkeit ist lähmend, jede Entscheidung wird von Serbien hingenommen werden, nur muss sie endlich fallen - Politische Instabilität: Nach langer Instabilität haben sich drei Gruppen herausgebildet: die Demokratische Partei von Boris Tadic, die nationalistisch-populistische Radikale Partei und kleiner Parteien dazwischen. Erst die nächste Regierung wird wahrscheinlich unter Führung von Präsident Tadic Stabilität bringen. - Überreste des alten Regimes: Auch die endgültige Demontage der Regimeüberreste hängt von der nächsten Regierung und ihrer Kraft ab dagegen anzutreten. Um die Zusammenarbeit mit dem Kriegsverbrechertribunal führt kein Weg. Eine Perspektive in der EU hat Serbien nur dann, wenn es die nationalistischen Elemente und die Mafia in den Griff bekommt und seinen Rolle/Grenzen in der Region klärt. D.h. Verzicht auf Kosovo und Montenegro. Kosovo - Seit 1999 wird das Kosovo von den VN verwaltet, die militärische Sicherung übernimmt die NATO. - Die albanischen Flüchtlinge konnten zurückkehren, allerdings floh nun ein Großteil der serbischen Bevölkerung nach Serbien oder in das serbisch besiedelte Nordkosovo, es existieren noch einige serbische Enklaven, ethnisch gemischte Gebiete gibt es fast nicht mehr. - Die Partei des Präsidenten Rugova ist weiterhin die stärkste politische Kraft, gefolgt von der radikaleren Partei von UCK-Kommandant Taqi; Die UCK ist zwar formal aufgelöst, die Strukturen bestehen aber weiter. - Ziel der Kosovo-Albaner ist die Unabhängigkeit, formal ist das Kosovo immer noch Teil Serbiens. - Wirtschaftlich liegt das Kosovo am Boden. Dringend benötigte Investitionen sind nicht in Sicht, da die Lage zu instabil ist und hohe Korruption grassiert.

11 - Mafiastrukturen sind weit verbreitet und kontrollieren große Teile der Wirtschaft und Gesellschaft. - Im März 2004 brach erneut Gewalt aus, als Albaner Pogrome an der serbischen Bevölkerung vornahmen: zeigt dass das Verhältnis noch lange nicht normalisiert ist. - Die Zivilverwaltung scheint mit den Aufgaben überfordert zu sein: Jedes Jahr wechselt der UN-Sonderbeauftragte. - Ausblick: wird mit der Klärung des endgültigen Status gerechnet, da momentane Lage untragbar ist. - Unabhängigkeit erwartet, da Albaner kategorisch Verbleib bei Serbien ablehnen. - Teilung und Gebietsaustausch möglich, da Nordkosovo serbisch besiedelt und einige albanische Landkreise in Südserbien liegen. - Allerdings wird auch ein unabhängiges Kosovo noch lange europäisches Protektorat bleiben müssen. - Hilfsleistungen des Auslands auch in Zukunft überlebensnotwendig. Probleme der gesamten Region - Vergangenheitsbewältigung: Solange der letzte Krieg nicht aufgeklärt ist und die Schuldigen nicht benannt und zur Verantwortung gezogen sind, werden immer noch Mythen von der eigenen Opferrolle für Zündstoff sorgen. Die schuldigen nationalistisch-populistischen Gruppen der 90er müssen klar benannt und aus dem politischen und wirtschaftlichen Leben verbannt werden. - Regionale Kooperation: Wenn diese Länder in die EU wollen, müssen sie schon in der Region beweisen, dass sie integrations- und kooperationsbereit sind. Wirtschaftliche Ansätze gibt es schon, es fehlen aber politische Initiativen. - Korruption, Mafia: Durch Krieg und wirtschaftlichen Niedergang haben sich Korruption und Mafiastrukturen verfestigt. Sie werden den Europakurs sabotieren, da sie eher in anarchischen Gesellschaften profitieren können. - Wirtschaft: Der Krieg hat die vormals fortschrittlichste sozialistische Wirtschaft auf den letzten Platz verwiesen und zudem zersplittert. Die Volkswirtschaften werden noch größere Probleme im Transformationsprozess durchgehen müssen, als die Nachbarn. Sie können aber auch aus ihren Fehlern lernen. - Demokratisierung: Auch vor dem Krieg hat die Region wenig Erfahrung mit der Demokratie machen können. Ziel muss es sein stabile Demokratien in einem Rechtsstaat zu etablieren etwas das auf dem Balkan wenig Tradition hat.

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