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1 Rhetorik und Argumentationstheorie 3 [frederik.gierlinger@univie.ac.at]

2 Teil 3 Widerlegungsstrategien I 2

3 Widerlegung von Argumenten Allgemeine Hinweise Ein Argument kann widerlegt werden indem gezeigt wird, dass (1) es ungültig ist oder (2) zumindest eine der Annahmen falsch ist. Anmerkung: Wenn gezeigt werden kann, dass die Schlussfolgerung falsch ist, dann ist nur gezeigt, dass etwas am Argument verkehrt sein muss, aber nicht notwendigerweise was. 3

4 Zurückweisung von Argumenten Allgemeine Hinweise Jedes widerlegte Argument kann zurückgewiesen werden. Argumente, die auf Annahmen beruhen, die keine oder eine unzureichende Rechtfertigung besitzen, können zurückgewiesen werden. Argumente, deren Schlussfolgerung als falsch gezeigt wurde, können zurückgewiesen werden. 4

5 Kritisches Vorgehen Allgemeine Hinweise Als Grundregel sollte man bei der Kritik eines Arguments, dieses immer so stark als möglich auslegen. 5

6 Allgemeine Hinweise Im Weiteren wird vom Inhalt der Annahmen und der Schlussfolgerung abstrahiert und lediglich die Form von Argumenten betrachtet. Wir beschränken uns also auf die Gültigkeit von Argumenten als Ansatzpunkt für Kritik. 6

7 Syllogismen Unter einem Syllogismus versteht man eine Schlussform, die aus zwei Annahmen und einer Schlussfolgerung besteht. 7

8 Syllogismen Annahmen und Schlussfolgerung eines Syllogismus sind entweder allgemein bejahend, allgemein verneinend, partikulär bejahend oder partikulär verneinend. bejahend allgemein A-Urteil Alle S sind P verneinend E-Urteil Kein S ist P partikulär I-Urteil Einige S sind P O-Urteil Einige S sind nicht P 8

9 Das logische Quadrat... gibt die logischen Beziehungen, die zwischen diesen vier Aussagetypen bestehen, wieder. 9

10 Zwei Aussagen sind... kontradiktorisch genau dann, wenn sie weder gleichzeitig wahr noch gleichzeitig falsch sein können. konträr genau dann, wenn sie nicht beide zugleich wahr, wohl aber beide zugleich falsch sein können. subkonträr genau dann, wenn nicht beide zugleich falsch, wohl aber beide zugleich wahr sein können. 10

11 Syllogismen In einem Syllogismus werden stets drei Begriffe, ein Ober-, ein Mittel- und ein Unterbegriff, verwendet. Wir werden den Oberbegriff mit P, den Mittelbegriff mit M und den Unterbegriff mit S bezeichnen. Diese Konvention erlaubt verschiedene syllogistische Schlussformen auf knappe Weise anzuschreiben. 11

12 Syllogismen Alle Quadrate sind Rechtecke. Einige Rhomben sind Quadrate. Einige Rhomben sind Rechtecke. Beispiele MaP SiM SiP Kein Säugetier atmet mit Kiemen. Einige Wassertiere sind Säugetiere. Einige Wassertiere atmen nicht mit Kiemen. MeP SiM SoP 12

13 Syllogismen Die vorgestellte Schreibweise erlaubt die Gültigkeit verschiedener syllogistischer Formen auf systematische Weise zu untersuchen. 13

14 Syllogismen In diesem Zusammenhang werden 4 Figuren unterschieden. 1. Figur 2. Figur 3. Figur 4. Figur M - P P - M M - P P - M S -M S -M M -S M -S S - P S - P S - P S - P 14

15 Syllogismen Da jeder Syllogismus aus 3 Aussagen besteht, wovon jede einem der 4 Aussagetypen (A, E, I, O) angehört, ergeben sich pro Figur 4 * 4 * 4 = 64 mögliche Kombinationen. Aus den damit insgesamt 64 * 4 = 256 möglichen Syllogismen sind lediglich 24 gültig. Diese 24 lassen sich wiederum auf 4 Syllogismen der ersten Figur reduzieren. 15

16 Syllogismen Die gültigen Syllogismen werden oft auch mit Merkwörtern versehen. Die Vokale stehen dabei für den jeweiligen Aussagentyp. Hier vier Beispiele der ersten Figur. Barbara Celarent Darii Ferio MaP MeP MaP MeP SaM SaM SiM SiM SaP SeP SiP SoP 16

17 Andere Schlussformen Für die folgenden Überlegungen seien P und Q beliebige Aussagen. Die Bezeichnungen non-p und non-q stehen für die Verneinungen der Aussagen P und Q. 17

18 Modus Ponens Wenn P, dann Q P Q Nicht zu verwechseln mit der Affirmation des Konsequens. 18

19 Affirmation des Konsequens Wenn P, dann Q Q P Dieser Schluss ist ungültig! 19

20 Induktive Vorgehensweise Wenn es ein Naturgesetz G gibt, dann wird X beobachtet. X wird beobachtet. Es gibt ein Naturgesetz G. Wissenschaftsphilosophie 20

21 Modus Tollens Wenn P, dann Q non-q non-p Nicht zu verwechseln mit der Verneinung des Antezedens. 21

22 Verneinung des Antezedens Wenn P, dann Q non-p non-q Dieser Schluss ist ungültig! 22

23 Kontraposition Wenn P, dann Q Wenn non-q, dann non-p 23

24 Fehlerhafte Kontraposition Wenn P, dann Q Wenn Q, dann P Affirmation des Konsequens Wenn P, dann Q Wenn non-p, dann non-q Verneinung des Antezedens 24

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