Palliative Basisversorgung und Spezialisierte Palliative Care
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- August Bieber
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Palliative Basisversorgung und Spezialisierte Palliative Care Palliative Care: neue Entwicklungen Oberarzt Palliativzentrum St. Gallen
2 Inhalt Wem nützt Palliative Care? Spezialisierte Palliative Care als Angebot des Zentrums Neue Trends und Möglichkeiten in der Betreuung Schwerkranker und Sterbender
3 Wem hilft eine Palliative Care Intervention
4 Palliative Care hilft: allen, die es nötig haben!? bei starkem Leiden bei hoher Komplexität sterbenden Patienten Kollegen (supportiv) dem Gesundheitssystem u.a.
5 These 1 Palliative Care, das machen wir schon lange! Wieso dieses......um den Begriff
6 Begriffsklärung Zu unterscheiden sind: palliative Haltung Primäre Palliative Care Spezialisierte Palliative Care
7 Palliative Versorgung stationär Langzeitbetreuung ambulant Hospizdienst Palliativstation Konsiliardienst Hospiz Kons. D/ Mobile Equipe Pall-Ambulatorium, Tageshospiz Mobile Equipe, Brückendienst SPC Spital Abteilung Pflegeheim, Altersheim Hausarzt, Spitex Seelsorge... GV Hospizdienst
8 Palliative Care, wer macht dies? Spezialisten (SPC) 5% Palliativstation Mobile Equipe (Brückendienst) Stationäres Hospiz Ambulatorium Hospizdienste Grundversorger (Prim PC) 90-95% Spitex, Hausarzt Langzeitpflege Abteilungen im Spital Krebsliga, Lungenliga Seelsorge Laien, Hospizdienste
9 Evidence: Leiden Suffering with advanced Cancer. JCO 2007; 25 (13): Nur 50% der Patienten mit fortgeschrittener Tumorerkrankung leiden, 25 % davon nur mild, 13% stark bis extrem stark Diese leiden v.a. an: General malaise Weakness Pain Depression
10 Leiden: Häufig Syndrome, nicht Symptome Komplexes Zusammenspiel von vielen Faktoren/Problemen aus vielen Dimensionen
11 Beispiel: Komplexität Herr W: Schmerztherapie Entscheidungsfindung Sicherheit Support von Patient und Angehörigen
12 Evidence... for improving palliative care at the end of life. Ann Intern Med 2008;148: Wann beginnt das Ende des Lebens? Wer diagnostiziert dieses und wie sicher? Dürfen wir eine unsichere Diagnose stellen und mit dieser Arbeitshypothese arbeiten? Konsequenzen hätte es!!! soziale finanzielle existentielle
13 Evidence: Dying Christakis NA. Death foretold: prophecy and prognosis in medical care Maltoni. PaP-Score. J Pain Symp Manage. 1999; 17(4): Levy. The Seattle Heart Failure Model. Circulation 2006;113: US-Hospizärzte bei Eintritt von Patienten: spontan : habe vor zu sagen : tatsächlich gesagt: ø 25 Tage ø 50 Tage ø 90 Tage und was nimmt der Patient auf? und was wird im Team weitergegeben?
14 Evidence: Kollegen What the clinician taught the ethicist. MedSciMonit 2003;9(9): ET21-27 Niemand hat das absolute Wissen auch der Ethiker oder der Pathologe nicht Wir sind lernende Systeme, die den Menschen aus verschiedenen Blickwinkeln ansehen und seinen Gesundheitszustand beurteilen Lernen wir uns gegenseitig zu verstehen und unsere Standpunkte in Erwägung zu ziehen, nicht erst, wenn nichts mehr zu tun ist.
15 These 2 Palliative Care ist billiger, hilft Kosten sparen Klar, wenn man die Menschen sterben lässt!?
16 Evidence: Kosten Clinical & economic impact of palliative care. J Pain Sympt Manage 2008 Opioid use and survival at the end of life. J Pain Symptom Manag 2006 Tägliche interdisziplinäre Konsilien bei Schwerkranken hospitalisierten Patienten (USA) angemeldet vom betreuenden Team: billiger (10-20%), Symptome, 43% starben im Spital, DNR Opioide verkürzen das Überleben nicht signifikant
17 Evidence: Kosten Proactive palliative care in the medi ICU. Crit Care Med. 2007;35: Effect of a clinical pathway to reduce hospitalization in nursing home residents with pneumonia. JAMA 2006;295: Früher Einbezug von PC auf ICU verkürzt den Aufenthalt auf der ICU aber nicht das Leben bei Hochrisikopatienten Klarer Algorythmus bei Behandlung von AltersheimbewohnerInnen bei Infekten der unteren Atemwege verhindert Hospitalisationen, verkürzt die Spitalaufenthalte und senkt die Gesamtkosten
18 Spezialisierte Palliative Care als Angebot des Zentrums
19 Zentrumsaufgabe für PC: Palliative Care braucht Vernetzung, jedes Netz hat ein Zentrum Netz braucht Struktur Edukation (Wissen, Skills, Haltung, Erfahrung) Forschung Hohe Exposition mit komplexen Patienten/Leiden Kollegiale Auseinandersetzung auf hohem Niveau
20 These 3 Palliative Care lebt von der Vernetzung! Ein Netz braucht ein Zentrum!...aber das Netz kennt (idealerweise) keine Hierarchie.
21 Aufgaben Aufgabenverteilung Grundversorger Unterstützende Dienste Spezialisierte Teams mit eigener Infrastruktur Aufgabenerfüllung Geht meist nur interprofessionell Soll möglichst am Ort des Patienten geschehen (resp wo es der Patient wünscht)
22 Evid: Was brauchen die Partner? Professional Competence and Palliative Care. J Pall Care 2003; 19: Educational needs of GP in Palliative Care. J Cancer Ed 2005; 20: Wissen SymptomKontrolle Skills Kommunikation Koordination Konsultation von/austausch mit erfahrenen Kollegen Konsultationen in ungewohnter Umgebung Komplexität reduzieren, um Probleme zu lösen Kooperation mit anderen Diensten
23 Haltung Kommunikation im multiprofessionellen Team Konflikt-Management Kontinuität über den Tod hinaus (Trauerarbeit) Non-Kompliance (der schwierige Patient = der interessante Patient) Coping-Stil (Biographie-Arbeit, Kontinuität = Lebenssymphonie beenden) K.o bis o.k. (parternalistisch bis autonom)
24 Beispiel: Kommunikation Herr O: Lebensmüdigkeit Unerträglicher Schmerz Leiden an der Lebensgeschichte Unerledigtes
25 Evidence: Bewertung Palliative home care. Support Care Cancer 2002; 10: Hausärzte schätzen die SPC (mobile Equipe): 94 % zufrieden Bedürfnisse pharmakologische Unterstützung, technische Kompetenz, medizinische Ausstattung Information am wenigsten wichtig
26 Exposition Palliative Care kann man nicht nur theoretisch lernen hat viel mit Praxis zu tun Intuition ist wichtig Einschätzung ist wichtig (PaP- Score) Team muss trainiert sein
27 Frage?? Wie viele Netze verträgt der Patient? Und der Grundversorger?
28 Neuere Trends und Möglichkeiten in der Betreuung Schwerstkranker und Sterbender
29 Trends Nicht nur onkologische PatientInnen Braucht es auch innerhalb der PC Sub-Spezialisten (Kinder, Neurologen, Kardiologen...) Paradigmawechsel? Integration? Supportive Care? Begriffs-Neu-Bildungen Keine Ghettos Kein Monopol
30 Möglichkeiten Wenige Medikamente, diese sehr genau kennen Orphan Applikationstechniken (subcutan) Behandlungsmöglichkeiten: konservative Therapie des Ileus Beziehungsebene Verhandeln: patientenzentriert Der andere Fokus
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