Die Herzgruppe Entwicklung, Inhalte und Ziele
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- Catrin Baumgartner
- vor 7 Jahren
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1 Die Herzgruppe Entwicklung, Inhalte und Ziele Herzgruppen-Lizenzausbildung Sabrina Bittkau Herz InForm September 2016
2 Einleitung Die kardiologische Rehabilitation ist Bestandteil einer langfristigen, erfolgsorientierten und umfassenden Versorgung von Herz-Kreislauf-Patienten. Ziel ist die körperliche und psychosoziale Rehabilitation nach und bei einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.
3 Einleitung Herz InForm - Landesarbeitsgemeinschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.v. Hamburg Aufgaben: Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Herz InForm setzt sich für Patienten mit kardiologischen Erkrankungen, und jene, die davon bedroht sind, ein. Herz-Reha-Gruppen sind ein Baustein der kardiologischen Reha.
4 Begriffs-Definitionen Prävention Oberbegriff für zielgerichtete Maßnahmen, um Krankheiten oder gesundheitliche Schäden zu vermeiden das Risiko einer Erkrankung zu verringern das Auftreten von Folgeerkrankungen zu verzögern
5 Begriffs-Definitionen Primär-Prävention zielt darauf ab, die Entstehung von Krankheiten zu verhindern. Sekundär-Prävention ist auf die Früherkennung von Krankheiten gerichtet. Diese sollen zu einem möglichst frühen Zeitpunkt erkannt werden, um so frühzeitige Therapiemaßnahmen einleiten zu können. Tertiär-Prävention ist weitgehend identisch mit der medizinischen Rehabilitation. Ziel ist es Krankheitsfolgen zu mildern, einen Rückfall bei schon entstandenen Krankheiten zu vermeiden und eine Verschlimmerung zu verhindern.
6 Rehabilitation Begriffs-Definitionen Oberbegriff für zielgerichtete Maßnahmen, um körperliche, berufliche und/oder soziale Fähigkeiten zu erhalten oder wieder zu erlangen. Krankheitsfolgen zu mildern, einen Rückfall bei schon entstandenen/chronischen Krankheiten zu vermeiden und eine Verschlimmerung zu verhindern.
7 Begriffs-Definitionen Es werden drei Rehabilitationsleistungen unterschieden: 1) Leistungen zur medizinischen Rehabilitation 2) Leistungen zur beruflichen Rehabilitation 3) Leistungen zur sozialen Rehabilitation
8 Begriffs-Definitionen 1) Leistungen zur medizinischen Rehabilitation Ziele: möglichen Behinderungen vorbeugen mögliche Pflegebedürftigkeit vermeiden oder beseitigen jegliche Zustandsverschlimmerungen vermeiden
9 Begriffs-Definitionen 2) Leistungen zur beruflichen Rehabilitation Ziel: Wiedereingliederung in das Arbeitsleben fördern
10 Begriffs-Definitionen 3) Leistungen zur sozialen Rehabilitation Ziele: Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft fördern Bewältigung der alltäglichen Anforderungen Wiedereingliederung in das soziale Umfeld
11 Kardiologische Rehabilitation Bis Ende der 60er Jahre
12 Kardiologische Rehabilitation Drei Phasen Phase 1: Akutphase Stabilisierung, Diagnose und Aufklärung, psychologische Betreuung, Frühmobilisation Phase 2: Anschluss- bzw. Frührehabilitation Therapieziele, Rehabilitationsplan, Therapie (Medikamente, Training, Krankengymnastik, Ernährung), Schulungen Phase 3: Rehabilitation / Sekundärprävention Regelmäßige medizinische Betreuung, Ausbau des Rehabilitationserfolges, Lebensstiländerung > Herzgruppe
13 Das Hamburger Modell Bezeichnet die nahtlose Therapiestraße in (bis dato erstmaliger) Zusammenarbeit mit Sportvereinen in Hamburg etabliert Phase 1 Phase 2 Hausarzt Phase 3 Herzgruppe Hans Bock, Klaus Donat, Georg Ilker, Horst Jungmann, E. O. Krasemann und Gunther Stein
14 Kardiologische Rehabilitation In der Praxis existieren heute viele Abläufe VOR einem Akutereignis (z.b. Stent oder medikamentöse Behandlung)
15 Konzept der Herzgruppe Bewegungs- und Sporttherapie Ernährungsumstellung Stressbewältigung und Entspannung Krankheitsbewältigung Umdenken in Alltag, Freizeit und Lebensstil Herzgruppe
16 Aufbau einer Herzgruppe max. 20 Teilnehmer Übungsleiter betreuender Arzt Notfallgeräte Herz InForm
17 Ziele der Herzgruppe Die Ziele der Herzgruppe basieren auf 4 Säulen und bedingen bzw. verstärken sich gegenseitig. Nachhaltiger Rehabilitationserfolg durch Lebensstiländerung. Krankheitsadäquates, gesundheitsbewusstes Verhalten. Physiologische Ziele Psychologische Ziele Soziale Ziele Edukative Ziele
18 Ziele der Herzgruppe Physiologische Ziele Erhöhung der körperlichen Belastbarkeit Ökonomisierung der Herzmuskelarbeit Reduktion des Körpergewichtes Verbesserung krankheitsbedingter Bewegungseinschränkungen positive Beeinflussung von Stoffwechsel, Blutzucker und Blutdruck Linderung der Risiko- und Verbesserung der Schutzfaktoren Verbesserung der Körperwahrnehmung
19 Ziele der Herzgruppe Physiologische Ziele Spezielle Anpassungserscheinungen durch Ausdauersport: Senkung der Herzfrequenz in Ruhe Steigerung der maximalen Herzfrequenz Niedrigere Herzfrequenz bei gleichen Belastungen Verbesserte Kapillarisierung (Verbesserte Blutversorgung Sportlerherz Hypertrophie (Dickenwachstum) und Dilatation (Erweiterung der Herzkammern ) Erhöhung der Sauerstofftransportkapazität Verbesserung der Thermoregulation
20 Ziele der Herzgruppe Psychologische Ziele Akzeptanz der Krankheit durch den Betroffenen (Coping) Erhöhung der Bereitschaft zur nachhaltigen Verhaltensänderung und Therapietreue (Compliance) Stärkung der Persönlichkeit und des Selbstwertgefühls Emotionale Unterstützung durch Übungsleitung, Arzt und andere Teilnehmer Steigerung der Lebensfreude Erhöhung der Lebensqualität
21 Ziele der Herzgruppe Soziale Ziele Aufbau neuer Bekanntschaften und Freundschaften kritische Betrachtung und Hinterfragen des gewohnten Umfeldes Klärung der Fragen und Ängste hinsichtlich einer Wiedereingliederung in das Arbeitsleben
22 Ziele der Herzgruppe Edukative Ziele Erlangen von Hintergrundwissen über die eigene Krankheit und deren Therapiemöglichkeiten Kenntnisse über eine gesunde Lebensführung und das vermeiden von Risikofaktoren Gesundheitsbildende Maßnahmen über die eigentliche Krankheit hinaus
23 Einteilung von Herzgruppen Es wird nach dem Grad der Belastbarkeit unterteilt: Übungsgruppe Belastbarkeit: weniger als 75W (bzw. weniger als 1W/kg) Trainingsgruppe Belastbarkeit: ab 75W (bzw. 1W/kg Gemischte Gruppe Alle Belastungsgrade zusammen in einer Gruppe.
24 Herzgruppen damals
25 Herzgruppen heute
26
27 Vorteile einer Herzgruppe Erhöhung der Körperlichen und seelischen Belastbarkeit Steigerung der Motivation durch Gruppenverbund Spaß und Freude an Bewegung Anlaufstelle und Treffpunkt Verbindlichkeit durch wöchentliche Termine Knüpfung sozialer Kontakte und Freundschaften Stärkung des Selbstvertrauens und des Körperbewusstseins Alltagstransfer durch kompetente Anleitung und Information Von der Kranken- oder Rentenkasse finanziert
28 Entwicklung der Herzgruppen Anzahl der Herzgruppen in Deutschland (Grafik: Peter Ritter, DGPR)
29 Herz InForm Gründung: Ehrenamtlicher Vorstand aus 5 Personen (3 Ärzte) 3 Mitarbeiter in der Geschäftsstelle DGPR als Bundesverband Ähnliche Organisationen in anderen Bundesländern
30 Herz InForm ca Patienten in 145 Herzgruppen bei 37 Anbietern Aktuelle Arbeits-Schwerpunkte: Betreuung der Hamburger Herzgruppen Herz InForm CLUB Schulungen zur Bestimmung der Blutgerinnung Abrechnung mit den Kostenträgern
31 Aufgaben Herz InForm Beratung und Vermittlung von Patienten in wohnortnahe Herzgruppen Veranstaltung von Patientenseminaren und Workshops Erarbeitung von Leitlinien und Qualitätsstandards Verhandlungen mit Kostenträgern über Inhalte, Anforderungen und Finanzierung der ambulanten Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
32 Aufgaben Herz InForm Aus- und Fortbildungen von Ärzten und Übungsleitern Vermittlung von Übungsleitern und Ärzten in die Herzgruppen Erstellung des Patientenmagazins Impulse Beratung von Vereinen, Ärzten, Übungsleitern und Patienten hinsichtlich der ambulanten Reha
33 Herz InForm CLUB Angebote für Betroffene und Angehörige Patienten-Seminare und Vorträge Aktiv-Workshops zum Mitmachen Patientenzeitschrift Impulse Medizinisch begleitete Herzreisen Vermittlung in Selbsthilfegruppen Reanimations-/ Erste Hilfe-Seminare
34 Herz InForm als Partner Herz InForm unterstützt Euch als Übungsleiter durch Beratung bei jeglichen Herzgruppen-/Reha-Fragen Aus- und Fortbildungen Hilfe bei Vertretungssuchen, ÜL-Vermittlung Versand von Vordrucken und Patientenzeitschrift Übungsleiter-Treffen und -Workshops
35 Herz InForm als Partner Herz InForm unterstützt den Herzgruppen-Träger Beratung bei jeglichen Herzgruppen-/Reha-Fragen Kostenlose Bereitstellung des 1. Notfallkoffers und danach Austausch der abgelaufenen Medis Hilfe bei Vertretungssuchen (ÜL und Ärzte) Versand von Vordrucken Kostenloser Verleih von Reanimationspuppen
36 Herausforderungen Mangel an betreuenden Ärzten Mangelnder Übungsleiter-Nachwuchs Unterfinanzierung Bürokratie Qualitätsverluste durch Dumping-Angebote Veraltete Herzgruppen-Angebote/-Konzepte Fehlende Raumkapazitäten
37 Was können wir tun? Trotz Akutereignis oder Krankenhausaufenthalt gehen viele Patienten auf der Therapiestraße verloren
38 Was können wir tun? Es ist also noch VIEL POTENTIAL vorhanden! Erzählt Euren sonstigen Gruppenteilnehmern und Eurem Bekanntenkreis von den Herzgruppen!
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