Musiktauschbörsen. file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%202/Musiktauschbörsen.html

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1 Musiktauschbörsen Musiktauschbörsen sind Programme, mit denen es möglich ist, Musikstücke, die auf dem eigenen Computer gespeichert sind, über das Internet mit anderen Menschen zu tauschen. Musiktauschbörsen sind in der heutigen Zeit deshalb so wichtig, da sie von Millionen von Menschen genutzt werden und von der Musikindustrie stark verurteilt werden, da die Musikindustrie schon Milliarden Dollar Schulden aufweißt, obwohl es Musiktauschbörsen erst seit dem Jahre 1999 erfunden wurden. Aber nicht nur die Musikindustrie zieht ihre Schadensbilanz. Seit knapp zwei Jahren werden auch vermehrt Filme über das Netz getauscht. Deshalb möchte ich Ihnen hier die Geschichte von Musiktauschbörsen präsentieren. Auch wer daran verdient, wer verliert, etc. Der Erfinder: Shawn Fanning, 1980 in Brockton und Harwich Port (Massachusetts) geboren, lebte in sehr ärmlichen Verhältnissen bei seiner Mutter, die später noch vier Söhne und Töchter zur Welt brachte. Ein Jahr lebte er sogar obdachlos, da seine Eltern Job und Wohnung verloren hatten. Man könnte fast sagen, dass er kein gutes Verhältnis zu seiner Familie hatte. Doch in seinem Onkel (und späteren Teilhaber) John Fanning fand er einen großzügigen Förderer. Im Jahre 1996 schenkte ihm John Fanning einen Apple Macintosh 512+ inklusive eines Internetanschlusses geschenkt. Auch konnte Shawn in seiner Firma über die Sommerferien erste Computer Erfahrungen machen. Nach kurzer Zeit war sein Interesse an Computern geweckt und seine anfängliche Sportbegeisterung trat in den Hintergrund. Nach dem Abschluss der High School begann er im Jahre 1998 ein Studium über Computerwissenschaften. Neben seinem Studium diskutierte er mit erfahreren Programmierern über Internet Relay Chaträume (IRC), wo auch schon sein Benutzername Napster hieß, wie später auch seine Tauschbörse heißen sollte. So lernte er sich sehr schnell sehr viel Wissen an. Die Erfindung: Die Kreierung des Programms Napster geschah total zufällig. Sein Freund und Mitbewohner Matt downloadete sich des öfteren Musikstücke in MP3 Format herunter. Doch er beschwerte sich des öfteren bei seinen Mitbewohnern über nicht aktualisierte Suchmaschinen, tote Links oder langsame Downloads. Bis Shawn eines Tages die Initiative ergriff und Napster erfand. Ein Tool, mit dem man auf einfachstem Wege Musikstücke tauschen kann. Anfangs wollte er nur mit ein paar Freunden Musikstücke tauschen, doch als er in der ersten Woche 400 Anfragen, ohne irgendwelche Werbung dafür gemacht zu haben, bekam, merkte er, was für ein Potential in dieser Software steckt. Deshalb gründete er die Napster Incorporated und unterbrach sein Studium, um die Software fertig zu stellen. Er verfeinerte seine Software mit einigen Freunden, die er in einem IRC kennengelernt hatte. Das Tool sprach sich sehr schnell herum, wodurch seine Community einen wöchentlichen Anstieg von 5 25 % hatte, was sich viele Firmenchefs nur erträumen könnten. Als Download.com Napster zum Download of the week machte, konnte sich Napster kaum mehr vor Neuanmeldungen retten. file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%202/Musiktauschbörsen.html (1 von 5) :40:43

2 Der Untergang von Napster: Nachdem Millionen Napster beigetreten waren, erhob der Verband der amerikanischen Musikindustrie (RIAA) eine Klage wegen Verletzung der Urheberrechte. Shawn Fanning konnte mit einer Strafe von bis zu $ pro Urheberrechtsverletzung rechnen, womit man sogar Bill Gates in den Ruin getrieben hätte. Die Firma BMG machte der Firma ein Angebot, die gesamte Firma und deren Software für 20 Millionen Dollar zu kaufen und somit die Klage zurück zu ziehen. Fanning lehnte ab. Nachdem aber ein grossteil seiner Mitarbeiter kündigte, nahm Fanning das zweite Angebot über 8 Millionen Dollar an. Seit Ende 2003 / Anfang 2004 gibt es eine kostenpflichtige Version von Napster, die aber nur mit mäßigem Erfolg sich verkauft. Auch wird geplant, die Geschichte von Napster zu verfilmen. Der Film soll noch im diesem Jahr erscheinen. Die Nachfolger: Einige Monate nachdem Napster verklagt wurde, versuchte Napster alle durch ein Copyright geschützte Musik durch einen Filter auszusortieren. Doch es half nichts. Napster konnte sich nicht über Wasser halten. Der Sturz von Napster ergab natürlich für andere Programme, die es neben Napster schon gab oder in dieser Zeit entwickelt wurden, neu Chancen. Doch war bei diesen Alternativ Programmen die Benutzerzahl noch relativ gering, da es eine Zeit brauchte, bis sich die Benutzer auf ein Programm einigen konnten. Der Nachfolger stand nach einigen Monaten fest. Sein Name war Morpheus und bekam tagtäglich tausende von neuen Mitgliedern. Mit Morpheus wurde aber nicht nur ein neues Programm erschaffen, sondern auch neue Möglichkeiten. Denn von nun an konnte man auch Videos, Bilder und andere Dateien über eine Musiktauschbörse teilen. Auch unterstütze Morpheus Multisource und Partsharing. Multisource bedeutet, dass es möglich ist, ein und das selbe Lied von mehreren Personen gleichzeitig herunterzuladen. Partsharing unterstützt dieses System noch zusätzlich, in dem, dass man bei Personen Teile von Musikstücken herunterladen kann, die selbst gerade dieses Musikstück herunterladen. Komischerweise konnte sich Morpheus aber auch nicht halten und musste nach einem Jahr die Morpheus Preview Version ins Netz stellen, dass nicht mehr über den eigenen Server lief, sondern über das Gnutella System. Doch die User waren von dieser Version nicht überzeugt und suchten nach einem neuen Programm, da Gnutella zwar seit Napster bis heute präsent ist, sich aber bis heute nicht wirklich durchgesetzt hat. Doch es sollte einen Nachfolger geben, der alles bisherige in den Schatten stellen sollte. Kazaa hieß das neue Wunderprogramm, dass zwar über nichts Neues verfügte, trotzdem aber durch seine einfache Bedienung punktete. Doch die neu gegründete Firma Kazaa und deren Erfinder Niklas Zennström entdeckten die finanziellen Möglichkeiten, die in diesem Produkt steckten und fügten viele Werbeträger in dieses Programm ein, wodurch einige erboste User Kazaa Lite entwickelten. Kazaa Lite ist grundsätzlich das selbe Programm, nur hatte Kazaa Lite keine Werbung und ab Version 2.4 noch kleine nützliche Zusatzprogramme, die beim normalen Kazaa nicht vorhanden waren. Die Anklage gegen Kazaa Lite Normalerweise war man es schon langsam gewohnt, wenn die Musikindustrie kleine Firmen und deren Musiktauschbörsen verklagten, doch dieses Mal sollte es anders kommen. Denn nachdem Kazaa eine kostenpflichtige werbefreie Version ins Internet gestellt hatte, file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%202/Musiktauschbörsen.html (2 von 5) :40:43

3 verklagten sie Kazaa Lite wegen Urheberrechtsverletzung und Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen des Kazaa-Clients und gewannen. Denn der Kazaa Vorstand glaubte, dass sie Millionen von Schulden nur durch die Werbung auf der kostenfreien, durch Werbung finanzierte Version und der kostenpflichtigen werbefreien Version entginge. Kazaa Lite musste ihr Tauschprogramm aus dem Internet nehmen. Schäden durch Musiktauschbörsen: 1. Die Musikindustrie: Durch den stetigen Anstieg der Musiktauschbörsen sinkt auch gleichzeitig der Kauf von CDs. Was aber nicht bedeutet das Personen, die über eine Musiktauschbörse ihre Musik tauschen, keine CDs mehr kaufen. Obwohl viel weniger Sampler und Singles gekauft werden, ist der Verkauf von Alben konstant gleich geblieben. Denn auch User von Musiktauschbörsen kaufen die Alben ihrer Lieblingsbands. 1. Die Filmindustrie: Seit Morpheus 1.0 ist es möglich neben Musik auch andere Dateiformate herunterzuladen, wie auch Filme. So werden DVDs einfach gerippt, codiert, um die Datei möglichst klein zu halten und dann einfach über das Internet zu tauschen. Der neueste Trend ist, die aktuellen Kinofilme, die von einzelnen Personen abgefilmt werden, vor Kinostart ins Internet zu stellen. 1. Die Loveparade: Die Loveparade ist eine der größten und spektakulärsten Paraden weltweit. Doch in den letzten Jahren hatte man oft darüber spekuliert, ob man die Loveparade absagen sollte. Bis sie 2001 in Wien und dieses Jahr in Berlin abgesagt wurde. Der Grund dafür ist, dass die mobilen Trucks bis vor einigen Jahren zu einem großen Teil von der Musikindustrie gezahlt wurden und nun die Clubs die Trucks (Kosten ca ) selbst bezahlen müssen. Zudem kamen von Jahr zu Jahr weniger Zuschauer. Nur die Streetparade in Zürich hat im Gegensatz zu allen anderen Großparaden durchgehalten und erfreut sich jedes Jahr über mehr Besucher (letztes Jahr 0,9 Mill.) 1. Jungmusiker: Die Bertelsmann AG hat im letzten Jahr angekündigt, dass sie durch die Milliarden Euro Verluste weniger Jungmusiker und alternative Musikrichtungen unterstützen wird und sich mehr auf die Mainstream Musik konzentrieren wird. So wird es für neue Musiker und alternativen Musikrichtungen immer schwerer eine CDs aufzunehmen und erfolgreich zu verkaufen. Die Reaktionen der Musikindustrie und anderen Firmen: Nachdem die Zahl der Mitglieder bei Kazaa, Emule und ähnlichen Musiktauschprogrammen file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%202/Musiktauschbörsen.html (3 von 5) :40:43

4 stetig stieg, versuchte die Musikindustrie mit verschiedensten Mitteln die User dieser Tauschbörsen wieder zum CD Kauf zu animieren. Der erste Schritt der Musikindustrie war, dass sie ihre CDs durch einen Brennschutz vor dem einfachen Überspielen auf den Computer verhindern sollte. Doch es half nicht viel, nur dass die ehrlichen User sich gekränkt fühlten. Eine andere Maßnahme der Musikindustrie war die sogenannten Fake Lieder, die wesentlich effektiver waren als der Brennschutz, aber trotzdem nicht wirklich viel half. Die Fake Lieder sind einfache Lieder, die entweder eine Aufeinanderfolge von gewissen kurzen Abschnitten eines Liedes sind oder einfach mit schrecklichsten Tönen nach einer kurzen Zeit stoppen. Doch machte es das dem User nur ein wenig aufwendiger, aber immer noch nicht unmöglich. Und zu guter letzt die uneffektivste Variante, nämlich das Verklagen von einzelnen Usern. Denn diese Variante ist, ähnlich wie bei der Drogenpolitik einiger Länder, das Ärgern von einzelnen kleinen Fischchen (bei durchschnittlich 2-4 Millionen Usern, die online sind). Auch die Filmindustrie versuchte mit ähnlichen Mitteln, den Download von Kinofilmen im Internet zu stoppen. Doch es gab auch Ideen, die den Musikfreund wieder in den Laden locken sollten. Zum Beispiel mit Musik-DVDs, die letztes Jahr ein Umsatzplus von 30 % hatten. Bezahl-Tauschbörsen Nachdem einige User nicht mehr über die teils illigalen Musiktauschbörsen herunterladen wollten, gleichzeitig aber nicht CDs kaufen wollen, auf denen einem niemals alle Lieder gefallen, stieg die Nachfrage nach sogenannten Bezahl-Tauschbörsen. Kurz nachdem Napster das erste Mal verklagt wurde, gab es bei Napster die Überlegung nach einer Bezahl- Börse. Sie sollte die erste sein, doch gab es Napster als Bezahl-Tauschbörse erst seit 2004, nachdem der Start des öfteren aufgeschoben wurde. Doch während sich Napster immer noch in der Entwicklungsphase stand, enstanden 2003 die ersten Tauschbörsen, die nur mit mäßigem Erfolg starteten. Seit Herbst 2003 gibt es auch österreichische Tauschbörsen, wie zum Beispiel musicdownload.aon.at, Tiscali Music Club und Doch seit 2004 gibt es eine Neuheit unter den Bezahl Tauschbörsen in Österreich, denn Coca Cola hat nach England als zweites Land in Österreich ein Musikportal gegründet und zwar mycokemusic.at, dass derzeit das größte Portal in Österreich ist, über Songs beinhaltet und sich besonders auf Austro Pop und Mainstream konzentriert. Doch sind diese Bezahl - Tauschbörsen noch immer Alternativen, da sich die Begeisterung, wegen der immer noch großen Beliebtheit der Gratis - Tauschbörsen und wegen den hohen Preisen der Bezahlbörsen, noch in Grenzen hält. Andere Alternativen: Neben den Bezahl Musiktauschbörsen hat die Musikindustrie noch wesentlich mehr auf Lager, um deren finanzielle Probleme wieder in den Griff zu bekommen, dass sie auch derzeit sehr stark ausbaut. Klingeltöne: Viele Jugendliche, besonders im Alter von Jahren, stylen ihr Handy mit file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%202/Musiktauschbörsen.html (4 von 5) :40:43

5 individuellen Klingeltönen. Hier hat die Musikindustrie sehr hohe Einnahmen, da die meisten aller Klingeltöne Ausschnitte aus Musikstücken sind und die Musikindustrie hier sehr viele Lizenzen verkaufen kann. Musik-DVDs: Wie bereits genannt, steigt der Verkauf von Musik DVDs stetig, da der Käufer sich ein Konzert seiner Lieblingsband in bester Bild- und Tonqualität ansehen möchte, um möglichst das Gefühl zu haben, live dabei zu sein. Auch sind auf Musik DVDs für gewöhnlich Bonusmaterialien dabei, bei denen der Käufer hinter die Kulissen seiner Lieblingsband bzw. seines Lieblingssängers blicken kann. Kooperationen mit großen Firmen: Die Musikindustrie hat in den letzten Jahren versucht, mit größeren Firmen Pakte zu schließen, um den Umsatz beider zu steigern. Wie soll das funktionieren? Ganz einfach! Man nehme eine große Firma wie Pepsi oder Mac Donalds und biete ihnen ein Geschäft an. Wenn der Kunde bei den genannten Firmen ein Produkt erwirbt (in diesem Fall eine Flasche Pepsi bzw. ein Menü bei Mac Donalds [Angebot gab es in Deutschland]), bekommt der Kunde einen Gutschein in Form eines Codes, mit dem er sich über ein bestimmtes Portal ein Musikstück herunterladen kann. So hat der Kunde gleich zwei gute Gründe, dieses Produkt zu kaufen. Und die eine Firma verkauft mehr Produkte und die Musikindustrie hat der Firma ein Song verkauft und gleichzeitig Werbung für sein Portal gemacht. Meine Meinung zu dieser Problematik: Da ich nicht einsehe, wieso eine CD 250 Schilling kosten muss und nicht einfach 100 Schilling, dann sehe ich auch nicht ein, wieso ich für Musik bezahlen sollte. Denn es ist ein Unterschied, ob ich für 1000 Schilling 10 CDs bekomme oder schlappe 3. Denn auch mit 100 Schilling würden alle beteiligten mehr als genug verdienen. Trotzdem bin ich einem CD- Kauf nicht abgeneigt, da eine CD ein ganz anderes Flair hat als ein paar Mp3s und da ich vor allem CDs von unbekannten Bands kaufe, die das Geld auch benötigen. Auch würde ich nicht vor einem Einkauf in einem Musikportal zurückschrecken, doch würde ich hauptsächlich wie auch bei den CDs unbekanntere Mp3s einkaufen, die es in den normalen Musiktauschbörsen nicht zu finden sind, doch gibt es eine solche Bezahl Tauschbörse leider (noch) nicht. file:///d /Refs/_To%20Do/13_01_06/Tag%202/Musiktauschbörsen.html (5 von 5) :40:43