Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt Wie könnte die MiD der Zukunft inhaltlich aussehen? 24. Mai 2013 Praxisform Verkehrsforschung 2013
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- Maximilian Möller
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1 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt Wie könnte die MiD der Zukunft inhaltlich aussehen? 24. Mai 2013 Praxisform Verkehrsforschung 2013
2 Inhalt - Einleitung - Inhalte zukünftiger Mobilitätserhebungen Welche Inhalte werden bereits abgedeckt und wo sollte weiterentwickelt werden? - Vielfalt sichtbar machen Wie differenzierte Auswertungen neue Blickwinkel auf die Daten ermöglichen. - Nachfragen und Diskussion Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt 2
3 Vielfalt sichtbar machen Wie differenzierte Auswertungen neue Blickwinkel ermöglichen.
4 Hintergrund und Zielsetzung der Weiterentwicklung: Vielfalt verdeutlichen Bei Bedarf füllen Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt 4
5 Vielfalt sichtbar machen Analyse entlang individueller Lebenszusammenhänge
6 Vorgehen: Analyse entlang individueller Lebenszusammenhänge Häufig überlagern sich Effekte mehrere Merkmale. Deshalb ist der Fokus auf Lebenszusammenhänge wichtig. Lebenszusammenhänge können anhand der Merkmale: Geschlecht, Lebensphase (nach Tätigkeit) und Haushaltskontext (nach Anzahl und Alter der Haushaltsmitglieder) beschrieben werden. Neben diesen Merkmalen können auch weitere betrachtet werden, wie das Alter, das verfügbare Einkommen oder die Anbindung an den ÖPNV. Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt 6
7 Mobilitätskennzahlen nach Lebensphase und Geschlecht: Unterschiede bei Erwerbstätigen Ergebnisse aus Mobilität in der Region Hannover 2011, Personen, alle Wege, Angaben in Prozent bzw. Mittelwerte 0 5 Personen ,4 3,4 3, , , , , ,6 2, ,1 3, ,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 Mobilität am Stichtag Anteil mobiler Personen durchschnittliche Unterwegszeit in Minuten durchschnittliche Anzahl Wege 0 89 Region insgesamt Vollzeit Erwerbstätige Teilzeit Erwerbstätige Kinder und Schüler Rentner 0,5 0 durchschnittliche Tagesstrecke in Kilometer Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt
8 Mobilitätskennzahlen nach Haushaltskontext und Geschlecht: Aktivitäten vergleichbar, aber Frauen mit kürzeren Tagesstrecken Ergebnisse aus Mobilität in der Region Hannover 2011, Personen, alle Wege, Angaben in Prozent bzw. Mittelwerte 0 5 Personen ,8 3,6 3,7 3,4 3,4 3, Region insgesamt Singlehaushalte 81 3,2 28 Haushalte mit zwei Erwachsenen 72 2,8 81 3, Haushalte mit mehr als zwei Erwachsenen ,8 3, ,5 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 Haushalte mit zwei Erwachsenen und Kind(ern) Mobilität am Stichtag Anteil mobiler Personen durchschnittliche Unterwegszeit in Minuten durchschnittliche Anzahl Wege durchschnittliche Tagesstrecke in Kilometer Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt 8
9 Vielfalt hinter den Mobilitätskennzahlen: unterschiedlich groß Ergebnisse aus Mobilität in der Region Hannover 2011, Personen ab 18 Jahre, alle Wege Angaben in Prozent bzw. Mittelwerte, prozentuale Abweichung vom Gesamtwert niedrigster Wert Gesamtwert über alle Personen höchster Wert Personen Anteil mobiler Personen Rentnerinnen 89 Familienväter durchschnittliche Unterwegszeit in Minuten Mädchen/ Schülerinnen 79 teilzeiterwerbstätige Frauen durchschnittliche Tagesstrecke in Kilometer Rentnerinnen 39 Familienväter durchschnittliche Anzahl Wege Mädchen/ Schülerinnen 3,4 teilzeiterwerbstätige Frauen Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt 9
10 Hauptverkehrsmittel nach Lebenshase und Geschlecht: Unterschiede vor allem bei den Erwerbstätigen Ergebnisse aus Mobilität in der Region Hannover 2011, Wege, Angaben in Prozent Wege Hauptverkehrsmittel MIV-Fahrer MIV-Mitfahrer öffentliche Verkehrsmittel Fahrrad zu Fuß Region insgesamt Vollzeit Erwerbstätige Teilzeit Erwerbstätige Kinder und Schüler Rentner Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt
11 Hauptverkehrsmittel nach Haushaltstyp und Geschlecht: Frauen fahren seltener selbst und sind häufiger zu Fuß unterwegs Ergebnisse aus Mobilität in der Region Hannover 2011, Wege, Angaben in Prozent Wege Hauptverkehrsmittel MIV-Fahrer MIV-Mitfahrer öffentliche Verkehrsmittel Fahrrad zu Fuß Region insgesamt Singlehaushalte Haushalte mit zwei Erwachsenen Haushalte mit mehr als zwei Erwachsenen Haushalte mit zwei Erwachsenen und Kind(ern) Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt 11
12 Vielfalt hinter den Mobilitätskennzahlen: unterschiedlich groß Ergebnisse aus Mobilität in der Region Hannover 2011, Personen ab 18 Jahre, alle Wege Angaben in Prozent bzw. Mittelwerte, prozentuale Abweichung vom Gesamtwert Anteil der Wege niedrigster Wert Gesamtwert über alle Personen höchster Wert Personen Männer in HH mit mehr als 2 Erwachsenen 21 Mädchen/ Schülerinnen Familienväter teilzeiterwerbstätige Männer Rentner Männer in Haushalten mit mehr als 2 Erwachsenen als MIV-Mitfahrer Männer in Teilzeit/ Vollzeit und in HH mit mehr als 2 Erwachsenen 12 Jungen/Schüler als MIV-Fahrer (ab 18 Jahre) Männer in Singlehaushalten/ in Teilzeit 37 Männer in Haushalten mit mehr als 2 Erwachsenen Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt 12
13 Vielfalt sichtbar machen Weiterentwicklung bestehender Wegezweckkategorien
14 Vorgehen: Erweiterung der klassischen MiD-Wegezwecke Was liegt vor? Die klassischen MiD-Wegezwecke beschreiben die Zweckstrukturen differenziert, abervor allem aus dem Blickwinkel erwerbstätiger Personen. Was fehlt? Wege, die zur Versorgung des Haushalts unternommen werden. Was ist Versorgungsarbeit? Unter dem Begriff werden jene Arbeiten zusammengefasst, die zur Versorgung des Haushalts, der Kinder, des Partners und der Familienangehörigen dienen und unbezahlt verrichtet werden. Wie kann man die klassischen Kategorien neu ordnen? In die Kategorie Versorgung fallen die Begleitung Anderer, der Einkauf für den täglichen Bedarf, Erledigungen und die Pflege Angehöriger. Welche Grenzen hat die Neuordnung? Vor allem Wege zur Pflege Angehöriger sind mithilfe der klassischen MiD-Wegezweckkategorien schwer zu identifizieren. Teilweise werden sie als Betreuung erfasst, teilweise als Besuche und damit als Freizeitwege verstanden. Eine genaue Abgrenzung und Erfassung dieser Wege sollte in zukünftigen Mobilitätserhebungen berücksichtigt werden. Klassische MiD- Wegezwecke Freizeit Einkauf private Erledigungen Begleitung Anderer dienstlich Ausbildung Arbeit Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt 14
15 Zuordnung der Detailzwecke zur Kategorie Versorgung: alles Wege, die zur Versorgung des Haushalts unternommen werden Detailzwecke Einkaufen 501: täglicher Bedarf (z.b. Lebensmittel, Tanken etc.) 502: sonstige Waren (z.b. Kleidung, Möbel, Hausrat etc.) 503: allgemeiner Einkaufsbummel 504: Dienstleistungen (z.b. Friseur, Schuster etc.) 505: sonstiges und zwar Detailzwecke: private Erledigung 601: Arztbesuch 602: Behörde, Bank, Post, Geldautomat 504: Dienstleistungen 603: private Erledigung für andere Person (unentgeltlich) 605: Betreuung anderer Personen 701: Besuch oder Treffen mit/von Freunden, Verwandten, Bekannten 705: Weiterbildung 706: Restaurant, Gaststätte, Mittagessen etc. 711: Hund ausführen 713: Kirche, Friedhof 714: Ehrenamt, Verein, politische Aktivitäten 717: Hobby (z.b. Musizieren) 7: Jobben in der Freizeit gegen Entgeld 716: Begleitung von Kindern (Spielplatz etc.) 503: allgemeiner Einkaufsbummel 11: Begleitung Erwachsener (nur für Kinder) Versorgungswege Detailzwecke Freizeit 701: Besuch oder Treffen mit/von Freunden, Verwandten, Bekannten 702: Besuch kultureller Einrichtung (z.b. Kino, Theater, Museum) 703: Besuch einer Veranstaltung (z.b. Fußballspiel, Markt) 704: Sport (selbst aktiv), Sportverein (z.b. Training, Wettkampf) 705: Weiterbildung(z.B. Sprachkurs, Volkshochschule, Nachhilfe, etc.) 706: Restaurant, Kneipe, Gaststätte, Disco 707: Schrebergarten, Wochenendhaus 708: Tagesausflug, mehrtägiger Ausflug (bis 4 Tage) 709: Urlaub (ab 5 Tage) 7: Spaziergang, Spazierfahrt 711: Hund ausführen 712: Laufen, Joggen, Inlineskating, Nordic Walking etc. 713: Kirche, Friedhof 714: Ehrenamt, Verein, politische Aktivitäten 7: Jobben in der Freizeit gegen Entgeld 717: Hobby (z.b. Musizieren) 503: allgemeiner Einkaufsbummel 716: Begleitung von Kindern (Spielplatz etc.) 719: Spielplatz, Spielen auf der Straße etc. (nur Kinder) 718: Jugendfreizeitheim etc. (nur Kinder) 11: Begleitung Erwachsener (nur für Kinder) Bringen und Holen von Personen Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt
16 Erweiterung der MiD-Wegezwecke: Blick auf Versorgungswege Ergebnisse aus Mobilität in der Region Hannover 2011, Wege, Angaben in Prozent Wege Wegezweck Freizeit Einkauf private Erledigungen Begleitung Versorgung dienstlich Ausbildung Arbeit Region insgesamt Region insgesamt Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt 16
17 Erweiterte Wegezwecke nach Lebenshasen und Geschlecht: teilzeiterwerbstätige Frauen mit höchsten Anteil Versorgungswege Ergebnisse aus Mobilität in der Region Hannover 2011, Wege, Angaben in Prozent Wege Wegezweck Freizeit Einkauf (ohne täglichen Bedarf) private Erledigungen Versorgung dienstlich Ausbildung Arbeit Region insgesamt Vollzeit Erwerbstätige Teilzeit Erwerbstätige Kinder und Schüler Rentner Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt 17
18 Erweiterte Wegezwecke nach Haushaltskontext und Geschlecht: Väter auf Dienstreise, Mütter im Dienst der Familie Ergebnisse aus Mobilität in der Region Hannover 2011, Wege von Personen ab 18 Jahre, Angaben in Prozent Wege Wegezweck Freizeit Einkauf (ohne täglichen Bedarf) private Erledigungen Versorgung dienstlich Ausbildung Arbeit Region insgesamt Singlehaushalte Haushalte mit zwei Erwachsenen Haushalte mit mehr als zwei Erwachsenen Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt Haushalte mit zwei Erwachsenen und Kind(ern) 18
19 Unterschiede in der Alltagsmobilität Kinder, Schüler und auch Rentner bewegen sich im Alltag hauptsächlich im näheren Wohnumfeld. Fast die Hälfte der Wege wird zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt. Erwerbstätige legen weite Tagesstrecken zurück. Die weitesten Entfernungen werden von erwerbstätigen Männern zurückgelegt. Sie sind vergleichsweise häufig beruflich unterwegs und nutzen am häufigsten das Auto. Übernehmen Männer und Frauen als Paar Verantwortung für Kinderoder pflegebedürftige Angehörige unterscheiden sich ihre Mobilitätsmuster deutlich: Die Frauen übernehmen einen Großteil der Versorgungswege und legen die meisten Wege pro Tag zurück. Die Ziele liegen häufig im Wohnumfeld und werden zu fast einem Drittel zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht. Welche Anforderungen ergeben sich aus der Vielfalt? schnelle Verbindungen für Erwerbstätige, um tägliche Wege flexibel gestalten zu können gute Wegenetze in Wohnquartieren, die selbstständige Mobilität und eigenständigen Alltag von Kindern, Schülern und auch Älteren ermöglichen Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt 19
20 Zusammenfassung: Vielfalt unter der Oberfläche erkennbar Vielfalt verbirgt sich hinter scheinbar Bekanntem bereits vorhandene Daten ermöglichen einen neuen Blick auf alltägliche Vielfalt aber: differenzierte Betrachtung notwendig eindimensionale Analysen verdecken Unterschiede teilweise eher als sie aufzudecken Unterschiede werden nicht in allen Parametern gleichermaßen deutlich typische Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind nicht in allen Lebensphasen und Haushaltskontexten zu finden Vielfalt des Alltags beim Erhebungsdesign berücksichtigen Kategorien und Raster müssen für unterschiedliche Lebenswelten passen Erhebungsdesigns müssen weiterentwickelt werden, um Alltagswirklichkeit zuverlässig abzubilden sowohl bezüglich der Inhalte als auch bezüglich der Methoden Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt 20
21 Ansprechpartnerinnen Dana Gruschwitz Senior-Projektleiterin Tel. 0228/ Fax 0228/ Katja Striefler Fachbereich Verkehr, Team ÖPNV-Marketing Tel. 0511/ infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH Friedrich-Wilhelm-Straße Bonn Region Hannover Hildesheimer Straße Hannover Praxisforum Verkehrsforschung 2013, Workshop 2 Mobilität für alle Herausforderung Vielfalt , Gd
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