Handzettel Kräuterführung

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1 Handzettel Kräuterführung Augentrost Euphrasia officinalis Halbschmarotzer, zieht Kraft aus den Wurzeln von Gräsern. Euphrasia bedeutet auf Griechisch Wohlbefinden und wird schon lange bei Augenkrankheiten genutzt Bindehautentzündung, Gerstenkorn, Lidrandentzündung. Innerlich bei Magenbeschwerden, Schnupfen, Alkohol- oder Nikotinmissbrauch Braunelle - Prunella vulgaris Ästiger Wurzelstock mit Ausläufern, bis 30 cm hoch, vierkantiger Stängel, schwach behaart, rötlich überlaufen, ovale gezähnte Blätter, blau-violette Blüten wie Scheinähre. Wächst auf kalkhaltigen Böden, an Waldrändern, auf Wiesen, oder im Brachland; Trockenpflanze. Blüte Juni September, evt. 2. Mal nach dem Schnitt. junge Blätter und Triebe vor der Blüte, in Kräutersuppen, gemischt mit anderen Kräutern und Gemüse als Rohkost und Salat Dost origanum vulgare cm hoch wegen des würzigen Duftes wird er auch wilder Majoran genannt Blütezeit Juli September Salzmischung, ähnlich Kräuter der Provence 50 g Dost 20 g Pastinak Blätter 20 g Quendel 5 g Gundelrebe oder 10 g Basilikum getrocknete Kräuter im Mörser zerstoßen und luftdicht aufbewahren, für Tomatensoßen, - suppen & Salate Echtes Labkraut Gallium verum Wurde früher für die Käseherstellung genutzt Labferment lässt die Milch gerinnen, es wurden auch Farbstoffe daraus gewonnen; Blüten duften nach Honig Blütezeit von Juni - September

2 Gänsefingerkraut Ptentilla anserina silbrige Blattunterseiten wie andere Fingerkräuter, aber gefiederte Blätter (7 12), die sich mit sehr kleinen Blättern abwechseln. Wächst häufig an verunreinigten Stellen, früher oft an Gänsefutterstellen - Tee wird eingesetzt bei Muskelkrämpfen, Magen und Darm, Leber, Galle, Frauenkrankheiten, PMS, Augenlidentzündungen - Tinktur ist hochwirksam bei Muskelkrämpfen: helles Schraubglas mit kleingeschnittenem Kraut füllen, mit 40 % Alkohol bedecken, drei Wochen am Fenster stehen lassen, gelegentlich schütteln, ziehen lassen, abseihen in kleine dunkle Gläser füllen Tropfen bei Menstruationsbeschwerden nehmen. - Als Gemüse in Suppen - Wurzeln können wie Pastinaken, auch roh, zubereitet werden - keine Nebenwirkungen bekannt Blütezeit: Mai August Hirtentäschel Capsella bursa-pastoris Hat seinen Namen nach der Form seiner Frucht: ähnelt einer alten Hirtentasche; es gibt mehr als 200 Varianten, abhängig von Umweltbedingungen, die nicht konstant sind. - bei oberflächlichen Blutungen der Haut und Schleimhaut (Tinktur) - regulierend für das geschwächte Herz (Tee) - in der Frühjahrskur blutreinigend (Tee) Blütezeit von Februar Oktober, in warmen Wintern auch das ganze Jahr Samen 1 Pflanze! Johanniskraut Hypericum perforatum - Hartheu Nur das echte Johanniskraut hat dunkle Punkte Löcher = Öldrüsen, Blüten färben beim zerquetschen die Finger rötlich. Aus den Blüten lässt sich Rotöl herstellen: als Massageöl, bei Hämorriden wirkt es schmerzlindernd Zweikantiger Stängel, das gefleckte Johanniskraut hat einen

3 vierkantigen Stängel und wenige durchscheinende Punkte Legende: Hypericin = Blut Jesu Christi Wirkt als Tee indem es die Stimmung aufhellt (Depressionen), wirkt beruhigend, entspannend, wirkt langsam und nur in hoher Dosis. Nebenwirkung : erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut Kamille Matricaria chamomilla cm hoch das Blütenköpfchen der echten Kamille ist hohl, genutzt werden nur die Köpfchen Kamille ist vielfältig einzusetzen: - entkrampfend bei allen Bauchschmerzen - gut bei Verstopfung von Leber, Milz, Niere und Gebärmutter - entzündungshemmend in Ägypten war die Kamille dem Sonnengott Ra gewidmet, die Araber setzten Kamillenöl zur Massage bei Rheuma ein, Hippokrates nutze es gegen Geburtsschmerzen Nebenwirkung: chronischer Gebrauch kann die Magenschleimhaut aufweichen, allergische Reaktionen möglich Kleiner Wiesenknopf Sanguisorba minor Pimpinelle cm hoch, liebt Kalkböden, Magerrasen oder Trockenböden Blütezeit: Mai Juli Blüten im unteren Teil der Blüte sind männlich und blühen früher als die oberen, weiblichen Blüten in der Mitte = zwittrige Blüten. - duftet nach Gurken und wird als Gewürz und Wildgemüsepflanze genutzt - als Kräuterbutter - gehört in die Frankfurter Grüne Soße - Aufgüsse bei Durchfall - äußerlich als Wundauflage und zur Hämorrhoidenbehandlung Schon im Mittelalter in Kräutergärten angebaut, galt der Wiesenknopf als Mittel zur Pestvorbeugung.

4 Rotklee Trifolium pratense - Wiesenklee cm hoch; enthält 4 pflanzliche Östrogene, wird auch als Trostklee eingesetzt, besonders in den Wechseljahren - enthält eine den Krebs bekämpfende Substanz (Genistin) - eingesetzt bei Entzündungen der Schleimhäute - gegen Husten/ Keuchhusten - Zur Wundheilung: Kompresse mit Tee tränken und auflegen - Tee: 6 Blütenköpfe mit l Wasser übergießen, nach 15 Min. abseihen; zur Blutreinigung 5 Wochen lang täglich drei Tassen, evt. mit Honig - für Bienen/Hummelweide, wichtige Futterpflanze An den Wurzeln sitzen Knötchen, die den Stickstoff der Luft für die Pflanze verwertbar machen, daher auch geeignet als Gründüngung Schafgarbe Achillea millefolium auch Bauchwehkraut - Schafgarb im Leib tut wohl jedem Weib = Frauenpflänzchen, hat positive Wirkung auf Frauenleiden garbe bzw. garvan heißt althochdeutsch heilen Aus der griechischen Mythologie (achilla): der Centaur Chiron verriet Achill die wundheilenden Eigenschaften der Pflanze. In Troja wurde sie Augenbraue der Venus (nach dem Blatt) genannt. In Frankreich war es immer das Kraut der Zimmerleute, weil es blutstillend wirkt. - Tee gegen krampfartige Unterleibsschmerzen: 2 Tl zerkleinerter Blüten und Kraut in 150 ml kochendes Wasser geben, kurz aufkochen, 10 Min. ziehen lassen, abgießen, lauwarm 3-4 Tassen für vier Wochen trinken. - 1 Liter Tee täglich nach OP oder Unfall - mit Tee getränkte Wattetampons helfen gegen Nasenbluten - wurde früher direkt auf die Wunde gelegt, wird heute wegen der Umweltverschmutzung von abgeraten. - Fördert die Verrottung im Kompost - Hoher Kieselsäuregehalt Nebenwirkungen!!! Hautrötungen, - jucken, Wiesendermatitis!!!

5 Spitzwegerich - Plantago lancelota/major Fußtritt des weißen Mannes in Amerika eingeschleppt durch die weißen Siedler - bewährtes Hustenmittel - harntreibend - krampflösend - blutreinigend - frische zerquetschte Blätter auf Mückenstiche, Brennnesselquaddeln, kleine Schnitt- oder Brandwunden = Wiesenpflaster Hustensirup: 3 El frische Spitzwegerichblätter 3 El Thymian 200 ml Wasser 200 ml Akazienhonig Kräuter übergießen und 30 Min. ziehen lassen, den Honig dazugeben unter rühren leicht erhitzen, kalt werden lassen, zweimal wiederholen, Sirup abfiltern, im Kühlschrank aufbewahren. 3-5 x tgl. 1-2 El Thymian Thymus vulgaris 40 cm hoher Halbstrauch Ist eine uralte Heilpflanze, schon im alten Ägypten als solche bekannt - gegen Pilze, Viren und Bakterien wirksam - bei Hildegard v. Bingen besonders bei Atemnot, Asthma, Keuchhusten verwendet Tee: 1-2 Tl Kraut mit einer Tasse heißem Wasser übergießen, nach 10 Min. abseihen; 3-4 Tassen tgl., als Hustentee mit Honig süßen und warm trinken, als Magentee ungesüßt. Kann lauwarm auch zum Benetzen schlecht heilender Wunden eingesetzt werden. Nicht in der Schwangerschaft, bei Schilddrüsenüberfunktion, Bluthochdruck und Epilepsieformen. Bei längerer Anwendung evt. Leberschädigende Wirkung.