Die andere Welt. von Berenika Schiel

Transkript

1 Die andere Welt von Berenika Schiel Roxen meinte: Jetzt haben wir NWA. Den Raum finde ich nie. Einmal habe ich mich verirrt und bin in der 10ten Klasse gewesen. Das war so peinlich. Als die Pause vorbei war, suchten die drei Schüler den NWA-Raum. Die anderen aus der Klasse waren noch nicht da. Also gingen sie in Raum Nr Als sie dort waren, wurde die Tür plötzlich von außen geschlossen. Alles war dunkel. Vanessa tastete nach dem Türgriff und versuchte die Tür wieder aufzumachen. Aber sie schaffte es nicht. Dann suchten alle nach einem Lichtschalter. Nach einer Weile schrie Vanessa: Aua, sie war gegen etwas gestoßen. Lee fragte: Was ist? Da hängt irgendetwas. Als sie es anfasste, war da ein Knopf. Sie drückte darauf und das Licht ging an. Plötzlich zitterte Nici. Was ist denn los, Nici?, fragte Vanessa. Mir ist kalt. Kein Wunder, du hast ja nur ein T-Shirt und eine Dreiviertelhose an. Als die anderen die Jacken und Westen auszogen, merkten sie, dass es wirklich kalt war. Der Raum war sehr klein. Hinten stand ein Tisch und auf dem Tisch war eine Spraydose und ein Buch. Nici nahm sich die Spraydose. Ob das wohl für die Haare ist, auf jeden Fall steht nichts drauf. Ich probiere es mal aus. Als sie anfing sich die Haare einzusprayen, wurden ihre Haarspitzen plötzlich unsichtbar. Hör auf!, schrie Vanessa. Was ist denn, sieht es scheiße aus?, wollte Nici wissen. Nein, aber ein Teil deiner Haare ist weg. Vanessa musste laut auflachen. Es stimmt, schau. Roxen kruschtelte in ihrem East Pack. Dann gab sie Nici den Spiegel. Ahh!, schrie sie, dann fiel ihr Blick auf Vanessa. Was liest du da? Das ist ein Buch, in dem Zaubersprüche drinstehen. Lies mal einen vor. 1 von 5

2 Erikkamadaruavasina, buchstabierte Vanessa. Plötzlich stand auf dem Tisch eine Vase mit Blumen. Obwohl sie sich langsam Sorgen machten, weil sie eingeschlossen waren, konnten sie das Buch nicht aus den Händen legen, immer weitere Zaubersprüche probierten sie aus. Ein Quietschen brachte sie zurück in die Wirklichkeit. Die Tür ging ganz langsam auf. Roxen stand in der Mitte. Ich mach das Licht aus, flüsterte sie und kroch dann zu den anderen unter den Tisch. Nun kam ein hässlicher alter Mann rein, der neue Hausmeister. Er war sehr klein und hatte eine Glatze. Er schaute zum Tisch, sprach mit rauer Stimme: Alles noch da!, dann drehte er sich wieder um. Die Tür ging zu. Kommen wir jetzt raus?, flüsterte Vanessa ängstlich. Er hat die Tür nicht wieder zugeschlossen, glaube ich. Nici ging mutig voran, öffnete die Tür und schaute raus. Dann kam sie wieder zu den anderen. Der Mann ist dort drüben. Nach einer Weile schaute sie wieder nach. Nun war keiner mehr da. Nici musste niesen. Gesundheit, oh, deine Haare sind wieder da, freute sich Roxen. Alle drei rannten nun zurück zur Aula. Das Buch hatten sie rasch eingesteckt, das Spray hingegen war vom Tisch gerutscht, sie hatten es vergessen. Vorsichtshalber benutzen sie einen Umweg und passten auf, dass sie niemandem begegneten, der sie kannte. Was ist mit Olivia?, fragte Nici, sie muss im gleichen Bus fahren und ihr wisst, sie ist eine Petze. Sie wird uns verpetzen, dass wir nicht in NWA waren. Sie hatten Glück, Olivia sah sie nicht. Am nächsten Tag, sahen sie den neuen Hausmeister wie er fluchend durchs Schulhaus lief. Schaut mal da, der Alte flucht, wahrscheinlich flucht er wegen des Buches. Kommt, heute schwänzen wir mal die Schule, meinte Roxen. Spinnst du?, schrie Vanessa. 2 von 5

3 Aber wir können statt dessen das Zaubern erlernen, ich wollte schon immer mal einen Klon zaubern, rechtfertigte sich Roxen. O.k., sagte Vanessa. Auch Nici war einverstanden. Also gingen sie zu Vanessa, denn ihre Eltern arbeiten fast immer. Vanessa lebte in Schulnähe, in einer Villa. Zwei Stunden dauerte es, bis sie eine Idee hatten, wie man einen Klon zaubern könnte, da hörten sie wie die Außentür ins Schloss fiel. Oh nein, meine Eltern kommen. Schnell, wir müssen in den Abstellraum, flüsterte Vanessa. Alle gingen Vanessa hinterher. Der Abstellraum ist genauso groß wie mein Wohnzimmer, staunte Roxen. Eifrig und heimlich lernten sie weiter, doch einen Klon konnten sie nicht zaubern. Am nächsten Tag sahen sie den Hausmeister bei MacDonalds. Roxen hatte das Zauberbuch unvorsichtigerweise auf den Tisch gelegt. Der Alte starrte darauf. Eilig rannten sie weg. Er rannte ihnen hinterher. Aber er bekam sie nicht, denn sie sprangen rasch in einen Zug. Hinter sich hörten sie ihn schimpfen. Was hat der Mann wohl gemeint mit: Ich kriege euch schon. Und warum hat er witch gerufen, ist das Englisch?, wollte Vanessa wissen. Es bedeutet Hexe. Vielleicht hat er aber auch etwas anderes gemeint, sagte Nici. Am nächsten Tag waren sie wieder in der Stadt. Aber dieses mal, suchten sie sich ein besseres Versteck. Sie kletterten auf den Dom. Ich glaube, ich krieg Höhenangst, flüsterte Nici ängstlich als sie die letzten Stufen hochgingen. Zwei Stunden lang arbeiteten sie konzentriert, und deshalb bemerkten sie nicht, dass der neue Hausmeister sie gefunden hatte. Plötzlich stand er vor ihnen. Ihr gebt mir sofort die Formel, sonst gibt s Krach, schrie der Mann und hob Roxen in die Luft. Was für eine Formel?, fragte sie ängstlich. Mach keine Faxen, sonst schmeiß ich dich runter, rief er. 3 von 5

4 Aber wir haben keine Formel, bitte glauben sie uns, schrieen nun die beiden anderen. Roxen brach in Tränen aus. Der Mann nahm etwas aus der Tasche und sprühte sie alle ein. Alle drei wurden ohnmächtig. Wo, wo bin ich?, fragte Nici verwundert. Die anderen waren alle schon aufgewacht. Keine Ahnung, antwortete Roxen. In einer Art Verlies, oder so. Es sieht alles so fremd aus, als wären wir in einer anderen Welt. Aber Gott sei Dank wir haben noch das Buch. Und worauf sitze ich hier? Ah, das Spray. Alle hörten ein lautes Stampfen. Es kam von draußen. Rasch griff Nici zum Spray und sprühte sich ein. Die Tür ging auf und der Hausmeister kam herein. Na, sagt ihr mir jetzt die Formel?, fragte er. Wir bleiben dabei, dass wir keine haben, schrie Roxen. Da drehte der Mann sich enttäuscht um. Als er den Raum verließ, ging Nici mit ihm, sie war ja unsichtbar geworden. Eine halbe Stunde später holte sie die anderen raus, doch kaum hatten sie einen finsteren Gang durchquert, erwischte sie der Alte und zerrte sie zu einem Lift. Als sie im Aufzug waren sagte der Alte: Also, ich brauche eure Hilfe. Ich habe gesehen, wie gut ihr mit meinem Buch umgehen könnt und wie ihr die Zaubersprüche gelernt habt. Ich bin kein richtiger Hausmeister, sondern lebe in einer anderen Welt, wie ihr wissen solltet und da bin ich König. Aber der dunkle Lord nimmt mir mein Hab und Gut. Deshalb brauche ich euch. Ihr sollt mir helfen. Befinden wir uns jetzt in dieser fremden Welt?, fragte Roxen und nachdem der Alte nickte, willigte Nici ein. O.k., diesen Lord schaffen wir mit links, denn wir kennen Zaubersprüche für den Kampf, Wie heißen sie eigentlich?, wollte Vanessa wissen. Albertus, Albertus Magnus. So heißt eine Schule. Albertus zeigte ihnen sein Reich vom Zauberlift aus. Das Reich war sehr groß. Dort gab es auch einen Mac Donald. Man sah von oben alles. Alles war 4 von 5

5 schön aber dann kam eine dunkle Stelle, alles wirkte hässlich. Als sie in Albertus Schloss ankamen zauberten sich die Mädchen Sachen für den Kampf. Ein paar Tage später kam der Lord. Die Mädchen fingen an zu kämpfen, aber es brachte nichts. Vier Stunden vergingen, aber sie kamen nicht weiter. Der Lord lachte sie aus. Dann kam Vanessa ein Gedanke, sie hatte den Zauberspruch bereits auf den Lippen, doch da kam der Lord und tat ihr so weh, dass sie nichts mehr sagen konnte. Roxen kam auf die Idee, nett zu dem Lord zu sein. Also zauberte sie rasch Blumen herbei und allerlei Geschenke. Der Lord wurde immer kleiner und zerbrechlicher, bis er nur noch Staub war. Albertus kam und dankte allen für ihre Heldentat. Sie wurden mit verschiedenen Geschenken behäuft und bekamen ein Schloss. Ihre Eltern glaubten es zuerst nicht, doch dann erzählten sie von der anderen Welt. Nach reiflicher Überlegung beschlossen sie, zusammen mit den Eltern, in die andere Welt zu ziehen und sie wurden sehr reich und wurden berühmter als Britney Spears. Ende 5 von 5