Volkskrankheit Osteoporose

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1 Volkskrankheit Osteoporose

2 Volkskrankheit Osteoporose Definition Problem und Prävalenz Einfluss von Frakturen Mortalitätsdaten Osteoporose in Deutschland Kosten der Osteoporose Anforderungen an eine Osteoporosetherapie

3 Definition Osteoporose normaler Knochen Osteoporose Eine chronisch-systemische Skeletterkrankung mit generalisierter, progredienter Verminderung der Knochenmasse und Veränderung der Mikroarchitektur, was in der Folge zu erhöhter Brüchigkeit führt. NIH Consensus Development Panel on Osteoporosis Prevention, Diagnosis and Therapy. JAMA 2001; 285:

4 Das Osteoporose Kontinuum Gesunde Wirbelsäule Kyphotische Wirbelsäule 50 Menopausal vasomotorische Symptome 55+ Postmenopausal Größeres Risiko für vertebrale Frakturen als für alle anderen Frakturarten Kyphotisch Risiko für Hüftfrakturen und andere Arten von nichtvertebralen Frakturen

5 Osteoporose ein Problem! WHO: Osteoporose ist eine der 10 häufigsten und bedeutendsten chronischen Krankheiten Europa: alle 30 Sekunden kommt es zu einer osteoporotischen Fraktur einer von 5 Patienten verstirbt in Folge einer osteoporotischen Fraktur Tote jedes Jahr Osteoporose betrifft Frauen und Männer Ł Osteoporose ist eine klar definierte, zuverlässig diagnostizierbare und erfolgreich zu therapierende systemische Skeletterkrankung

6 Osteoporose Prävalenz der Krankheit Betrifft 200 Millionen Frauen weltweit 1 1/3 der Frauen zwischen 60 und 70 Jahren 2/3 der Frauen älter als 80 Jahre Ungefähr 20-25% der Frauen älter als 50 Jahre haben eine oder mehrere Wirbelkörperfraktur(en) 2 Vereinigte Staaten: 25% 3 Australien: 20% 4 Westeuropa: 19% 5 1 International Osteoporosis Foundation 4 Jones G et al., Osteoporos Int 1996, 6: Melton LJ 3rd et al., Spine 1997, 22: S 5 O Neill et al., J Bone Miner Res 1996, 11: Ettinger B et al., J Bone Miner Res 1992, 7: 449

7 Osteoporotische Frakturen bei Frauen: Vergleich mit anderen Erkrankungen Jährliche Inzidenz x * Hüfte Unterarm andere Wirbel * jährl. Inzidenz, jedes Alter jährl. geschätzt, Frauen 29+ jährl. geschätzt, Frauen neue Fälle, jedes Alter Osteoporotische Frakturen Herzinfarkt Schlaganfall Brustkrebs Riggs BL, Melton LJ. Bone 1995 Heart and Stroke Facts, 1996, American Heart Association Cancer Facts & Figures, 1996, American Cancer Society

8 Wirbelkörperfrakturen erhöhen das Risiko für weitere Fragilitätsfrakturen 5-fach erhöhtes Risiko für neue Wirbelkörperfrakturen innerhalb eines Jahres 1 2-fach erhöhtes Risiko für Frakturen des proximalen Oberschenkels 2 1 Melton et al, Osteoporos Int 19 Lindsay et al., JAMA, Black et al., J Bone Miner Res 1999

9 Einfluss von rezividierenden vertebralen Frakturen Größenverlust Chronische Rückenschmerzen Reduzierte pulmonale Funktion Einfluss auf die täglichen Aktivitäten Verlust der Lebensqualität

10 Wirbelkörperfraktur-Kaskade Ausgangsuntersuchung 10 Jahre 20 Jahre

11 Mortalitätsmodell für ältere Frauen nach Hospitalisierung wg. vertebraler oder Hüftfraktur Fraktur der WS Mortalität (Rate/1.000) Hüftfraktur Population Jahre Zeit nach der Fraktur (in Jahren) Kanis et al., Osteoporos Int 2004; 15:

12 Mortalität durch hüftgelenksnahe Frakturen und Schlaganfall bei älteren Frauen Hüftgelenksnahe Frakturen* Schlag- Anfall* Schweden Dänemark Deutschland *pro Frauen Frakturdaten: Alter 80; Kanis JA, J Bone Miner Res 2002, 17: 1237 Schlaganfalldaten: Alter 65-74; Sans et al., Eur Heart J 1997, 18: 1231

13 Osteoporose in Deutschland: Patientinnen vs. Therapie Betroffene (6,5 Mio) 1,8 Mio Frauen J 2,1 Mio Frauen J 2,6 Mio Frauen > 74 J Therapierte Patienten [%]* 31% 23% 19% * inkl. Calcium/Vit. D Quelle: IMS., Bone Eva Studie: Häusler et al, Dtsch. Ärzteblatt Jg 103, Heft 39, 29.September 2006:

14 Patienten werden im Alter weniger behandelt Anzahl behandelter Patienten (Mio): 100 1,8 2,1 2,6 (6,5 Mio total) [%] Patienten unter Therapie BMD Messungen/ Jahr in Tsd. 1,2 Mio 31% 9% J 31 1,6 Mio 23% 11% J Häusler et al, Dtsch. Ärzteblatt Jg 103, Heft 39, 29.September 2006: ,0 Mio 19% 9% > 75 J 29 Höchste Behandlungsraten bei Jüngeren Meisten diagnostischen Untersuchungen bei neuen Patienten mittleren Alters Höchste Potenzial bei Älteren nicht behandelt behandelt spezifische Therapie

15 Klinische Folgen von Frakturen Kyphose Größenverlust Vorwölben des Abdomens Akuter und chronischer Schmerz Atembeschwerden, Reflux und andere gastrointestinale Symptome Depression Ł Reduzierte Lebensqualität

16 Primärprophylaxe Knochengesunde Lebensweise: regelmäßige körperliche Aktivität und täglicher Aufenthalt im Freien ausreichende Grundversorgung mit Calcium und Vitamin D. Bei gesunden und mobilen Frauen i. d. R. durch entsprechende Ernährung gewährleistet. Sonst Suppl.: Calcium mg/tag Vit D 800 IE/Tag Meiden von Genussgiften (Alkohol, Nikotin) DVO-Leitlinie 2006,

17 Kosten der Osteoporose in Europa Für Europa belaufen sich die direkten Kosten pro Jahr für osteoporotische Frakturen auf mehr als 31 Milliarden und werden bis 2050 voraussichtlich auf mehr als 76 Milliarden anwachsen. Osteoporosis in the European Community: A Call to Action. IOF Nov, 2001

18 Kosten der Osteoporose in Deutschland Mio Euro % aller Kosten Stationär % Rehabilitation 233 4% Ambulant* 232 4% Physikalische Therapie* 169 3% Hilfsmittel* 73 1% Pflege % 63% Analgetika 37% Basistherapie & spezielle Therapie Medikamente % % *Inkrementelle Kosten: Kostenzuwachs, der durch Entscheidungen beeinflusst werden kann Häusler et al, Dtsch. Ärzteblatt Jg 103, Heft 39, 29.September 2006:

19 Osteoporosetherapie Langzeitbehandlung mit unterschiedlichen Herausforderungen Erst-Diagnose Osteoporose Alter (Jahre) Postmenopause Patienten ohne Fraktur, mit Riskofaktoren Patienten mit Fraktur hochbetagte Patienten, oft multiple Frakturen

20 Anforderungen an Therapie der postmenopausalen Osteoporose langjährige Wirksamkeit gegen vertebrale und nicht-vertebrale Frakturen bei einem breiten Patientenkollektiv unabhängig vom Schweregrad der Osteoporose mit oder ohne vorbestehende osteoporotische Frakturen unabhängig vom Alter