Ganztagsschule: Entwicklungen und Wirkungen. Pressekonferenz, Berlin, 11. November 2010

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1 steg.de Ganztagsschule: Entwicklungen und Wirkungen Ergebnisse der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen () Pressekonferenz, Berlin, 11. November 2010 Gefördert vom:

2 Ein kooperatives Forschungsprojekt Konsortium Prof. Dr. Eckhard Klieme (Sprecher) Dr. Natalie Fischer (Wissenschaftliche Koordinatorin) Prof. Dr. Thomas Rauschenbach Prof. Dr. Heinz Günter Holtappels Prof. Dr. Ludwig Stecher Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF, Frankfurt/M.) Deutsches Jugendinstitut (DJI, München) Institut für Schulentwicklungsforschung (, Technische Universität Dortmund) Justus-Liebig-Universität (JLU, Gießen) Gefördert vom:

3 Die Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen ()

4 Mehrperspektivität Eltern Schüler/-innen befragte Personen Lehrkräfte Schulleitungen Kooperationspartner Weiteres pädagogisch tätiges Personal

5 Bundesweite Stichprobe W1= W2= W3= Eltern Schüler/-innen W1= W2= W3= W1=357 W2=316 W3=300 Schulleitungen befragte Personen Lehrkräfte W1=8.837 W2=6.772 W3=6.311 W1=676 W2=812 W3=729 Kooperationspartner Weiteres pädagogisch tätiges Personal W1=1.750 W2=1.690 W3=1.584

6 Längsschnittliches Design Welle Eingangserhebung 2. Welle Zwischenerhebung 3. Welle Abschlusserhebung

7 Längsschnittliches Design Schüler/-innen Eingangserhebung 2005 Zwischenerhebung 2007 Abschlusserhebung

8 Längsschnittliches Design Schüler/-innen Eingangserhebung 2005 Zwischenerhebung 2007 Abschlusserhebung

9 Befunde

10 Teilnahme

11 Teilnahme der Schüler/-innen am Ganztag Ganztagsschule erfährt eine breite Akzeptanz. Im Sekundarbereich ist eine ausgewogene Beteiligung aller sozialen Schichten erreicht, in der Primarstufe nehmen Kinder aus sozial besser gestellten Familien etwas häufiger teil. Kinder mit Migrationshintergrund sind im Primarbereich noch etwas weniger repräsentiert als Kinder ohne Migrationshintergrund. Kinder nehmen eher am Ganztag teil, wenn ihre Eltern beide erwerbstätig sind und wenn Schulen ein flexibles Angebot an Ganztagsplätzen vorhalten.

12 Teilnahme am Ganztag nach Schulstufe und Migrationsstatus Grundschulen Sekundarstufe I (5. Klasse) Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund Mit Migrationshintergrund Ohne Migrationshintergrund Angaben in Prozent Angaben in Prozent Quelle: -Schülerbefragung (Panel-Schulen, Querschnitte)

13 Sekundarstufe: Teilnahme nach Jahrgangsstufe 5. Klasse 7. Klasse 66,9% 74,6% 71,3% 61,1% 62,4% 64,7% Klasse 44,0% 51,8% 56,4% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Quelle: -Schülerbefragung (Panel-Schulen, Angaben auf Schulebene aggregiert, Querschnitt)

14 Teilnahme an verschiedenen Angebotsformen Teilnahme an Ganztagselementen in Grundschulen Hausaufgabenbetreuung Fachbezogene Förderangebote Arbeitsgemeinschaften 21,6% 27,3% 28,2% 47,5% 51,9% 46,1% ,7% 73,4% 77,3% Regelmäßige Themenangebote/Projekte 37,7% 40,9% 40,0% Ungebundene Freizeit/Spiel 72,2% 77,1% 79,1% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Quelle: -Schülerbefragung (Grundschulen; Angaben auf Schulebene aggregiert; Panel-Schulen, Ganztagsschüler)

15 Teilnahme an verschiedenen Angebotsformen Teilnahme an Ganztagselementen in Schulen der Sekundarstufe Hausaufgabenbetreuung Fördergruppen/ Förderunterricht Fachbezogene Angebote Fächerübergreifende AGs/Kurse/Projekte 31,9% 31,6% 30,2% 20,7% 25,3% 25,2% 24,9% 28,5% 24,9% ,3% 68,2% 64,8% Projektspezifische Angebote 45,4% 40,4% 40,4% Gebundene/ungebundene Freizeitangebote 28,2% 24,2% 32,0% 0% 20% 40% 60% 80% Quelle: -Schülerbefragung (Sekundarstufe I; Angaben auf Schulebene aggregiert, Querschnitte, Panel- Schulen, Ganztagsschüler)

16 Individuelle Wirkungen

17 Individuelle Wirkungen der Ganztagsteilnahme Dauerhafte Teilnahme verringert das Risiko für Klassenwiederholungen. Dauerhafte Teilnahme verringert problematisches Sozialverhalten. Dauerhafte Teilnahme verbessert bei hoher Schulqualität, z.b. differenzierenden Lehrmethoden, die Schulnoten. Wirkungen auf die Entwicklung von Schulnoten, Motivation und Schulfreude der Schüler/-innen sind abhängig von Angebotsqualität und Regelmäßigkeit der Teilnahme.

18 Risiko für Klassenwiederholungen Anteil der Klassenwiederholungen im Längsschnitt 30% 20% Keine Teilnahme GT-Teilnahme mind. zwei Wellen 10% 8.4% 0% 2.4% offene und teilgebundene Ganztagsschulen 1.4% vollgebundene Ganztagsschule Quelle: -Schülerbefragung (Sekundarstufe I, Panelstichprobe)

19 Entwicklung des Sozialverhaltens Problematisches Verhalten im Schulalltag 5,0 4,0 3,0 Dauerhafte GT-Teilnahme (drei Wellen) Keine GT-Teilnahme 2,0 1,0 5. Klasse 7. Klasse 9. Klasse Quelle: -Schülerbefragung (Sekundarstufe I, Panelstichprobe) Skala 1 bis 5

20 Entwicklung von Schulnoten Kombinierte Einflüsse von Ganztagsteilnahme und Schulqualität: Hohes Ausmaß an differenzierenden Lehrmethoden 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 Teilnahme (3 Wellen) Differenzierung hoch Nie Teilnahme Differenzierung hoch 1,0 5. Klasse 7. Klasse 9. Klasse Mathematiknoten (1-6) Quelle: -Schülerbefragung (Sekundarstufe I, Panelstichprobe (Extremgruppenvergleich)) Noten 1 bis 6

21 Entwicklung von Schulnoten Kombinierte Einflüsse von Ganztagsteilnahme und Schulqualität: Niedriges Ausmaß an differenzierenden Lehrmethoden 3,5 3,0 2,5 2,0 1,5 Teilnahme (3 Wellen) Differenzierung niedrig Nie Teilnahme Differenzierung niedrig 1,0 5. Klasse 7. Klasse 9. Klasse Mathematiknoten (1-6) Quelle: -Schülerbefragung (Sekundarstufe I, Panelstichprobe (Extremgruppenvergleich)) Noten 1 bis 6

22 Entwicklung von Schulnoten Die Noten in den Kernfächern entwickeln sich günstiger wenn die Intensität der Ganztagsteilnahme dauerhaft mindestens drei Tage pro Woche beträgt. wenn die Schüler/-innen sich in den Angeboten herausgefordert fühlen und sich aktiv beteiligen können (=hohe Angebotsqualität). wenn in der Schule insgesamt die Schüler-Betreuer-Beziehung in den Angeboten positiv wahrgenommen wird.

23 Familie

24 Ganztagsschule und Familie Ganztagsschule erleichtert die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Eltern fühlen sich durch die Ganztagsschule entlastet. Das gilt besonders für Familien mit niedrigerem sozioökonomischen Status. Das Familienklima entwickelt sich positiver, wenn Kinder regelmäßig die Ganztagsschule besuchen.

25 Vereinbarkeit von Beruf und Familie Teilnahme am Ganztagsangebot nach Erwerbsbeteiligung der Mutter 100% 80% 80,1% 66,5% 60% 48,5% 40% 20% 0% Mutter in Vollzeit erwerbstätig Mutter in Teilzeit erwerbstätig Mutter nicht oder stundenweise erwerbstätig Quelle: -Schülerbefragung 2009 (Grundschulen, Querschnitt)

26 Unterstützungsfunktion der Ganztagsschule Entlastung und Unterstützung der Eltern nach sozioökonomischem Status Angaben in Prozent Bei Hausaufgabenhilfe entlastet In Erziehungsproblemen unterstützt Unterstes Quartil Zweites Quartil Drittes Quartil Oberstes Quartil Quelle: -Elternbefragung 2009 (Querschnitt) HISEI

27 Veränderung des Familienklimas durch die GTS Beziehung des Kindes zum Vater Beziehung des Kindes zur Mutter Teilnahme am Ganztag 1-3 Tage pro Woche 4-5 Tage pro Woche 1-3 Tage pro Woche 4-5 Tage pro Woche Beziehung hat sich verschlechtert Beziehung ist gleich geblieben Beziehung hat sich verbessert 2,6% 3,3% 2,9% 3,3% 93,1% 87,9% 89,9% 83,8% 4,3% 8,8% 7,2% 12,8% Quelle: -Elternbefragung 2009 (Querschnitt)

28 Kooperationspartner

29 Wichtige Kooperationspartner % der Schulen, die mit kooperieren Grundschule Sport 76,6 85,1 Kinder- und Jugendhilfe 54,4 65,8 Kulturelle Bildung 55,7 64,8 % der Schulen, die mit kooperieren Sekundarstufe I Sport 69,3 70,5 Kinder- und Jugendhilfe 54,1 58,7 Kulturelle Bildung 50,5 53,6 Quelle: -Schulleitungsbefragung (Panel-Schulen) Angaben in Prozent

30 Personal

31 Personalverhältnis im Ganztagsbetrieb Sekundarstufe I Primarstufe ,0 37,4 35,6 68,8 70,1 69,7 66,0 62,6 64,4 31,8 29,9 30,3 Lehrkräfte Personal Quelle: -Schulleitungsbefragung (Querschnitte, Panel-Schulen) Angaben in Prozent

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