Ehrenamt, freiwilliges und bürgerschaftliches Engagement in Hessen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Ehrenamt, freiwilliges und bürgerschaftliches Engagement in Hessen"

Transkript

1 Ehrenamt, freiwilliges und bürgerschaftliches Engagement in Hessen Ergebnisse der Freiwilligensurveys TNS Infratest Sabine Geiss Hochschule Darmstadt Prof. Dr. Gisela Jakob Christine Englert München, Darmstadt, September

2 2

3 INHALT Seite Zusammenfassung 5 (Gisela Jakob, Christine Englert, Sabine Geiss) Einleitung 13 (Sabine Geiss, Christine Englert, Gisela Jakob) Teil 1: Zugang der Hessinnen und Hessen zum freiwilligen Engagement 15 (Sabine Geiss) 1. Informelle Unterstützungsleistungen, öffentliche Aktivitäten und freiwilliges Engagement im Trend Informelle Unterstützungsleistungen in Hessen Öffentliche Aktivitäten von hessischen Bürgerinnen und Bürgern Erfassung von freiwilligem Engagement im Freiwilligensurvey Engagement in verschiedenen Engagementbereichen Freiwilliges Engagement nach Geschlecht, Alter und Erwerbsstatus Freiwilliges Engagement nach Geschlecht und Alter Freiwilliges Engagement bei jüngeren und älteren Frauen und Männern Freiwillig Engagierte nach Erwerbsstatus Freiwilliges Engagement bei Migrantinnen und Migranten Freiwilliges Engagement in den Bundesländern und in Regionen Hessens Engagementbereitschaft in Hessen Interne und externe Engagementbereitschaft Interesse an Engagement nach Geschlecht, Alter und Erwerbsstatus Interesse an Engagement nach Siedlungstyp 49 3

4 Teil 2: Freiwilliges Engagement in Hessen Motive, Strukturen und Unterstützungsbedarfe 51 (Sabine Geiss) 1. Motive und Erwartungen an das Engagement Motive für freiwilliges Engagement Selbstverständnis des Engagements Persönliche Erwartungen an das freiwillige Engagement Strukturen des freiwilligen Engagements Organisatorische Strukturen Zeitliche Strukturen der freiwilligen Tätigkeiten Unterstützung des freiwilligen Engagements in Hessen Unterstützung durch die Arbeitgeber Wünsche der Engagierten an die Organisationen Wünsche an den Staat / die Öffentlichkeit 64 Teil 3: Empfehlungen für die Engagementförderung in Hessen 67 (Gisela Jakob, Christine Englert) Anhang: Anlage der Untersuchung und methodisches Vorgehen 81 4

5 Der 3. Freiwilligensurvey für Hessen Zusammenfassung Gisela Jakob, Christine Englert, Sabine Geiss Was ist der Freiwilligensurvey? Repräsentative Befragung zum freiwilligen Engagement Bereits zum dritten Mal ist der Freiwilligensurvey vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in Auftrag gegeben und vom Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest Sozialforschung durchgeführt worden. Nach den ersten beiden Erhebungen in den Jahren 1999 und 2004 wurde 2009 der 3. Freiwilligensurvey gestartet, so dass Aussagen über die Entwicklung des Engagements über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg getroffen werden können. Als personenbezogenes Informationssystem gibt die repräsentative Befragung Auskunft über das freiwillige und ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Dies enthält auch Informationen, wie sich aus der Sicht der Befragten die organisatorischen Rahmenbedingungen ihres Engagements darstellen und wo sich die Engagierten Veränderungen wünschen. Landesstudie Hessen Parallel zu der bundesweiten Erhebung hat das Land Hessen die hier vorliegende Landesstudie in Auftrag gegeben. Der 3. Freiwilligensurvey für Hessen gibt Auskunft über das freiwillige Engagement der hessischen Bürgerinnen und Bürger und liefert vielfältige Informationen über das Wo und Wie dieses Engagements, über die Zugänge, Erwartungen und Motive der Engagierten sowie auch darüber, wo die Engagierten Probleme, Hindernisse und Förderbedarf sehen. Darüber hinaus wird auch das Engagementpotenzial sowohl bei den bereits Engagierten ( internes Engagementpotenzial) als auch bei (noch) nicht Aktiven ( externes Potenzial) ermittelt. Ausgehend von den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen entwickelt, um die Bedingungen für das freiwillige Engagement zu verbessern. Wie viele Bürgerinnen und Bürger engagieren sich freiwillig? Informelle Unterstützungsleistungen Erstmals werden in der Landesstudie auch die sog. informellen Unterstützungsleistungen in Hessen betrachtet. Hier wird der Tatsache Rechnung getragen, dass auf der nichtorganisationsgebundenen Ebene engagementähnliche Strukturen bestehen, die beachtet werden sollten. Dazu zählen Unterstützungsleistungen von Freunden, Nachbarn oder sonstigen Personen, die Menschen empfangen, sowie Hilfeleistungen für Freunde, Nach- 5

6 barn u.a., die Menschen an andere Personen außerhalb des familiären Umfeldes geben. In Hessen konnten % der Menschen im Notfall auf Hilfe außerhalb ihres Haushalts zurückgreifen (1999: 91 %). Geringer ist die Zahl von Menschen, die selbst gelegentlich oder regelmäßig Verwandten, Freunden, Nachbarn oder sonstigen Menschen halfen (2009: 64 %). Informelle Hilfeleistungen für andere Menschen haben zwischen 1999 und 2009 an Bedeutung verloren (1999: 75 %, 2009: 64 %). Erfreulich ist, dass sich immerhin 50 % der Hessinnen und Hessen auf nachbarschaftliche Unterstützung im Alltag verlassen können (mit steigender Tendenz in den letzten zehn Jahren). Im Gegenzug halfen auch immer mehr Menschen in Hessen ihrem Nachbarn gelegentlich oder regelmäßig (1999: 41 %, 2004: 43 %, 2009: 45 %). Einbindung in öffentliche Aktivitäten Der Freiwilligensurvey schafft den Zugang zum freiwilligen Engagement über ein mehrstufiges Verfahren. Zunächst werden die Interviewten gefragt, ob sie außerhalb ihres persönlichen und beruflichen Umfeldes öffentlich aktiv sind. Demnach waren % der Bevölkerung über 14 Jahren in Hessen in einem Verein, einer Gruppe oder Initiative aktiv waren es 71 %, %, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die Beteiligung der hessischen Bevölkerung in zivilgesellschaftlichen Organisationen über die letzten 10 Jahre hinweg stabil geblieben ist. Freiwilliges Engagement Im Anschluss an die Erhebung der öffentlichen Aktivität fragt der Freiwilligensurvey danach, ob man in diesem Bereich auch freiwillig engagiert sei war dies in Hessen bei 36 % der befragten Bürgerinnen und Bürger ab 14 Jahren der Fall, d.h. sie haben über ein Mitmachen hinaus konkrete Aufgaben in Vereinen, Verbänden, Einrichtungen und Initiativen übernommen. Damit liegt Hessen im Bundesdurchschnitt, wo die Engagementquote ebenfalls 36 % beträgt und platziert sich gemeinsam mit Bundesländern wie Bayern und Nordrhein-Westfalen im bundesweiten Mittelfeld. Im Vergleich zum Jahr 2004 mit einer Engagementquote von 39 % hat das freiwillige Engagement in Hessen in den letzten fünf Jahren allerdings abgenommen. Die Ursachen für diese Entwicklung sind komplex und nur eingeschränkt erklärbar. Im Zusammenhang mit einer gesunkenen Engagementquote im Bereich Sport und Bewegung sowie eines Rückgangs beim freiwilligen Engagement von Frauen im Alter bis zu 45 Jahren ergeben sich allerdings Hinweise auf mögliche Hintergründe für die leicht gesunkene Engagementquote in Hessen. 6

7 Engagementpotenzial Zunächst noch einige Informationen zum Engagementpotenzial, das in den letzten fünf Jahren gestiegen ist. Über ein Drittel der bereits Engagierten ist daran interessiert, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Auch bei den nicht (mehr) Engagierten lässt sich ein gestiegenes (externes) Engagementpotenzial feststellen. Äußerten 1999 noch ein Viertel der Befragten Interesse an einer freiwilligen Tätigkeit (26 %), waren es 2004 bereits 30 % und %. Das Engagementinteresse ist besonders bei Frauen (und dies mit steigender Tendenz) und jungen Leuten stark ausgeprägt. Auffällig ist jedoch, dass der Großteil der Interessierten ein eher unverbindliches Interesse äußerte ( wenn sich etwas Interessantes findet ). Der Anteil der verbindlich zu einem Engagement Bereiten lag im Zeitverlauf konstant bei etwa zehn Prozent der Befragten. Das bedeutet zwar, dass sich über die letzten zehn Jahre vor allem das Meinungsklima zum Thema Engagement stark verbessert hat, was ein positiver Befund für die Zivilgesellschaft ist. Gleichwohl ist es sicherlich schwieriger, einen Zugang zu dieser eher locker und wenig konkret interessierten Gruppe zu finden, bzw. ein für sie passendes Engagementangebot zu gestalten. In welchen Bereichen und Regionen findet freiwilliges Engagement statt? Engagementbereiche Der weitaus größte Teil der engagierten Bürger ist im Bereich Sport und Bewegung tätig. Gut ein Zehntel der hessischen Bevölkerung (11 %) ist in diesem Bereich engagiert. Gleichzeitig musste dieses Feld aber auch die stärksten Verluste verzeichnen, von 14 % zu 11 % in den letzten zehn Jahren. Dieser Rückgang ist vor allem dem ausbleibenden Engagement von Frauen und dabei ausschließlich der Frauen im jungen und mittleren Lebensalter geschuldet. In den letzten fünf Jahren ist das Engagement von Frauen im Sport von 11 % (2004) auf nur noch 7 % (2009) zurück gegangen. Allein das Feld Kirche und Religion konnte als einer der größeren Engagementbereiche an Bedeutung gewinnen (2004: 6,5 %, 2009: 7,5 %). Erneut rückläufig waren die Bereiche Kunst und Kultur sowie Freizeit und Geselligkeit. Im Bereich Kindergarten und Schule ist das Engagement in den letzten fünf Jahren um 3 % zurückgegangen. Dieser deutliche Rückgang ist ebenfalls dem Rückzug von Frauen im jungen und mittleren Alter geschuldet und konnte auch durch den gestiegenen Männeranteil in diesem frauendominierten Bereich nicht kompensiert werden. Über die Gründe für den deutlichen Rückgang des Engagements im Bereich Schule und Kindergarten lassen sich auf der Basis des Freiwilligensurveys keine gesicherten Aussagen treffen. 7

8 Engagement in Städten, im Umland und auf dem Land Bezogen auf die drei siedlungsstrukturellen Typen Hessens (Kernstädte, verdichtetes Umland und ländliche Gebiete) ging das Engagement auf dem Land besonders stark zurück. Lag die Engagementquote in ländlichen Gebieten 2004 noch bei 45 %, belief sie sich 2009 nur noch auf 37 %. Möglicherweise wirken sich hier der demografische Wandel und die Zunahme der älteren und hochaltrigen Bevölkerung in ländlichen Regionen aus. Weitestgehend stabil blieben die Kernstädte und die Gebiete des verdichteten Umlandes. In welchem Maße engagieren sich verschiedene Bevölkerungsgruppen? Frauen und Männer Betrachtet man die Engagementbeteiligung in Hessen geschlechterbezogen, sind Männer mit einer Engagementquote von 41 % deutlich stärker engagiert als Frauen mit einer Quote von 32 %. Im Jahr 2004 konnten die Frauen zwar aufholen (von 31 % auf 37 %) und die Geschlechter hatten sich angenähert zeigt sich allerdings, dass sie dieses Wachstum nicht aufrechterhalten konnten und ihr Engagement wiederum auf 32 % zurückging. Die Einbußen gehen dabei ausschließlich auf Frauen unter 46 Jahren zurück. Wenn man weitere Informationen aus den Daten des Freiwilligensurveys hinzunimmt, so ergibt sich ein komplexes Bündel von Faktoren, um diese Auf- und Ab-Bewegung im Engagement von Frauen im jungen und mittleren Lebensalter zu erklären. Veränderungen in der beruflichen und familiären Lebenssituation sowie berufsbedingte Mobilitäten wirken sich auch auf das freiwillige Engagement aus. Hinzu kommt, dass in dieser Altersgruppe zeitlich befristete Engagementaktivitäten in Kindergarten und Schule eine große Rolle spielen. Und nicht zuletzt sind nach wie vor besonders die Frauen in dieser Altersgruppe damit konfrontiert, die Anforderungen aus Familie, Beruf und Engagement miteinander zu vereinbaren. Dabei ist dann das Engagement oft der Bereich, der (notgedrungen) eingeschränkt wird. Dies heißt nicht, dass junge Frauen freiwilliges Engagement ablehnen, sie sind im Gegenteil mit am stärksten an der Übernahme einer Aufgabe interessiert. Allerdings müssen die Rahmenbedingungen des Engagements an die speziellen Bedürfnisse der Frauen angepasst sein. Auch das männliche Engagement weist bei genauerer Betrachtung Unregelmäßigkeiten auf. Zwar übten 2009 überdurchschnittlich viele Männer ebenso wie 2004 eine freiwillige Tätigkeit aus (41 %). Allerdings zeigt sich mit Blick auf die Altersgruppen, dass zwar wieder mehr Männer von Jahren engagiert sind, sie aber ab 46 Jahren weniger stark beteiligt sind als 2004 (von 44 % auf 35 %). 8

9 Junge Leute Die 14- bis 24-Jährigen verbleiben 2009 mit 34 % weitestgehend auf ihrem Niveau von 2004 (33 %) und konnten demnach den starken Rückgang von ehemals 40 % engagierter junger Menschen im Jahr 1999 nicht ausgleichen. 25- bis 34-Jährige, die 2004 mit 11 Prozentpunkten (PP) Zuwachs (1999: 28 %, 2004: 39 %) noch zu den großen Gewinnern zählten, haben einen Rückgang von 3 PP auf 36 % verzeichnen. Als bedenkliche Entwicklung lässt sich beobachten, dass in Hessen wie auch im Bundesgebiet insgesamt das freiwillige Engagement junger Leute zunehmend von schichtspezifischen Merkmalen bestimmt wird. Je höher die Schulbildung, desto stärker ausgeprägt ist das Engagement. Mittlere Altersgruppen und Ältere In den drei mittleren Altersgruppen, die traditionell zu den am stärksten engagierten Gruppen gehören, ging das Engagement 2004 zurück und stagniert In der Gruppe der 35- bis 44-Jährigen verbleibt die Quote bei 42 % und liegt gleichauf mit der auf Bundesebene, die 45- bis 54-Jährigen sind weiterhin zu 45 % engagiert und weisen damit sogar eine höhere Engagementbeteiligung auf als im Bundesschnitt (2009: 41 %). Erneut rückläufig war das Engagement der 55- bis 65-Jährigen (1999: 42 %; 2004: 40 %; 2009: 38 %). Beim Engagement älterer Bürgerinnen und Bürger lässt sich bundesweit und auch in Hessen eine interessante Tendenz beobachten, nach der sich die Altersgrenze, bis zu der sich Menschen engagieren, in die älteren Jahrgänge (jenseits von 70 Jahren) verschiebt. Erst in der Gruppe der über 75-Jährigen geht die Engagementquote deutlich zurück, was vor allem mit gesundheitlichen und mobilitätsbezogenen Einschränkungen zusammenhängen dürfte. Warum engagieren sich Bürgerinnen und Bürger freiwillig? Motive und Erwartungen Bei den Motiven für ein Engagement spielen gemeinwohlbezogene Haltungen eine ebenso große Rolle wie selbstbezogene Faktoren. Eine Mehrheit der Befragten (58 %) verbindet mit ihrem Engagement die Erwartung, damit die Gesellschaft mitgestalten zu können. Fast genau so wichtig (56 %) ist den Befragten aber auch, mit dem Engagement Kontakte zu anderen Menschen zu bekommen und gemeinsam etwas mit anderen zu tun. Dabei steht für ältere Menschen stärker die gesellschaftliche Mitgestaltung im Vordergrund, bei jüngeren Engagierten steht hingegen der persönliche Kontakt an erster Stelle. 9

10 Im Jahr 2009 wurden erstmalig interessenbezogene Motive abgefragt. Solche Faktoren scheinen aber nur geringe Auswirkungen auf die Motivation der Engagierten zu haben. Gerade mal 10 % stimmten der Aussage zu, durch ihre Tätigkeit auch beruflich vorankommen zu wollen und 13 % erhofften sich dadurch Ansehen und Einfluss. Ein Viertel der Befragten vor allem junge Leute wollen auf diese Weise auch wichtige Qualifikationen erwerben. Insbesondere für Engagierte ab 46 Jahren ist es wichtig, beim Engagement auch mit Angehörigen anderer Generationen in Kontakt zu kommen. Für jüngere Befragte spielt dies allerdings keine große Rolle. In welchen Organisationsformen und zeitlichen Strukturen spielt sich freiwilliges Engagement ab? Organisationen des Engagements Bei den Organisationsformen zeichnen sich Verschiebungen ab, die auf Veränderungen in der Engagementlandschaft hindeuten. Eine ausgeprägte Stabilität gibt es bei Vereinen und kirchlichen Vereinigungen. Der Verein stellt mit 46 % auch 2009 die häufigste Organisationsform des freiwilligen Engagements dar. 15 % sind in kirchlichen und religiösen Vereinigungen tätig. Deutliche Verschiebungen hat es allerdings bei den anderen Organisationsformen gegeben: Die freiwillige Tätigkeit im Kontext von Verbänden, Parteien und Gewerkschaften ist von 16 % (2004) auf 12 % (2009) zurück gegangen. Auch das Engagement in Gruppen und Initiativen geht seit 1999 kontinuierlich zurück (von 14 % auf 9 %). Gewinner dieser Verschiebungen sind staatliche und kommunale Einrichtungen wie Schulen, Kindertageseinrichtungen etc. sowie private Träger wie (Bürger-) Stiftungen u. a.: So ist der Anteil der Engagierten in staatlichen Einrichtungen in den letzten zehn Jahren von 6 % auf 12 % im Jahr 2009 gestiegen. In den privaten Einrichtungen sind 6 % der Engagierten aktiv und hier hat es vor allem in den letzten fünf Jahren eine Steigerung gegeben. Zeitliche Strukturen des Engagements Auch bei den zeitlichen Strukturen zeichnet sich eine Veränderung ab. Über die letzten zehn Jahre hinweg zeigt sich, dass regelmäßig ausgeführte Tätigkeiten zurück gingen. Waren 1999 noch 70 % der Tätigkeiten mit regelmäßigen terminlichen Verpflichtungen verbunden, so ging dieser Anteil bis 2009 um mehr als 10 PP auf 58 % zurück. Auch die Häufigkeit, in der die Tätigkeiten ausgeführt werden, nimmt ab. Immer weniger Tätigkeiten werden täglich oder mehrmals in der Woche ausgeübt. 10

11 Wie hat sich die Unterstützung des Engagements seit 1999 entwickelt? Unterstützung durch Arbeitgeber Arbeitgeber können die erwerbstätigen Engagierten durch verschiedene Instrumente unterstützen: eine flexible Arbeitszeitgestaltung, eine zeitweise Freistellung für das Engagement, eine Nutzung der Infrastruktur am Arbeitsplatz sowie eine betriebsinterne Anerkennungskultur. Im zeitlichen Verlauf zeichnet sich hier eine erfreuliche Tendenz ab. Mehr als ein Viertel der befragten Arbeitnehmer bekommt am Arbeitsplatz Unterstützung für sein Engagement, und diese Unterstützung hat seit 2004 zugenommen. Dabei sind vor allem Möglichkeiten für eine flexible Arbeitszeitgestaltung wichtig, die von 83 % der Befragten genutzt werden, sowie die Nutzung der betrieblichen Infrastruktur, die von 73 % der Befragten in Anspruch genommen wird. Unterstützung durch Organisationen Auch die Organisationen können ihre Engagierten unterstützen. Hatten die Befragten im Jahr 2004 eine geringere Problemwahrnehmung, erklärten sie in 2009 wiederum einen erhöhten Verbesserungsbedarf. Nach wie vor wünschen sich die Engagierten vor allem mehr finanzielle Unterstützung, um Projekte umsetzen zu können (64 %). Während sich die Unterstützung durch die Bereitstellung von Infrastrukturen der Organisation (Räumlichkeiten, Sachmittel etc.) in den letzten Jahren deutlich verbessert hat, gibt es einen hohen und in den letzten Jahren sogar gestiegenen Bedarf nach fachlicher Unter-stützung und besseren Weiterbildungsmöglichkeiten. Zwar hat es in den letzten Jahren in einigen Organisationen und forciert durch Programme des Bundeslandes neue Initiativen zur Verbesserung der Qualifizierung der Engagierten gegeben. Offensichtlich reicht dies aber nicht aus, dem ausgeprägten Qualifizierungsbedarf ausreichend nachzukommen, bzw. wurde dieser durch die bereitgestellten Angebote möglicherweise erst geweckt. Unterstützung durch Staat Auch bei den Wünschen nach einer Unterstützung des Engagements durch den Staat zeichnet sich 2009 im Vergleich zu 2004 wieder eine stärkere Problemwahrnehmung der befragten Bürgerinnen und Bürger ab. Besonders der Wunsch nach mehr Informationen über Engagementmöglichkeiten ist in Hessen stark ausgeprägt. 11

12 Vorschläge zur Förderung des freiwilligen Engagements in Hessen Aus den Erkenntnissen und Trends, die anhand des Freiwilligensurveys für Hessen ermittelt wurden, ergeben sich Handlungsbedarfe für die Landespolitik, Kommunen, zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen. Um das freiwillige Engagement zu stärken und auszubauen, sind Initiativen in folgenden Bereichen empfehlenswert: Förderung des freiwilligen Engagements von Frauen im jungen und mittleren Lebensalter durch geeignete Angebote, die sich mit den vielfältigen Anforderungen privater, beruflicher und familiärer Art vereinbaren lassen. Gewinnung von mehr (jungen) Menschen mit mittlerem und niedrigem Bildungsabschluss bzw. Bildungsaspiration durch zivilgesellschaftliche Kooperationen mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen. Verbesserung der Engagementförderung in ländlichen Gebieten durch besondere Angebote und neue Engagementstrukturen, die den spezifischen Anforderungen infolge des demografischen Wandels und der Abwanderung junger Bevölkerungsgruppen gerecht werden. Stärkere fachliche Unterstützung der Freiwilligen durch die Hauptamtlichen in den Organisationen und vermehrte Weiterbildungsangebote. Passgenaue Angebote, die den Zeitressourcen der Engagierten gerecht werden durch projektbezogenes Engagement und niedrigschwellige Zugänge. Mehr Informationen über die Möglichkeiten zu freiwilligem Engagement um interessierte Menschen für freiwilliges Engagement zu gewinnen. Dies kann durch lokale Anlaufstellen zur Engagementförderung wie z.b. Freiwilligenagenturen sowie durch eine stärkere Nutzung des Internets erfolgen. Bessere Anerkennungskultur sowohl in den Organisationen als auch durch öffentliche Maßnahmen. 12

13 Einleitung Sabine Geiss, Christine Englert, Gisela Jakob Das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest Sozialforschung erhielt 2009 zum dritten Mal nach 1999 und 2004 den Zuschlag für die Durchführung des Freiwilligensurveys, einer repräsentativen Befragung zu Ehrenamt, Freiwilligenarbeit und bürgerschaftlichem Engagement in Deutschland. Im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wurden von Ende April bis Ende Juli 2009 ca telefonische Interviews mit deutschsprachigen Personen ab 14 Jahren in der Bundesrepublik durchgeführt. Steckbrief : Freiwilligensurvey 1999, 2004, 2009 (Ehrenamt, Freiwilligenarbeit, Bürgerschaftliches Engagement) Auftraggeber: BMFSFJ Erhebungszeit: April-August 1999 / 2004 / 2009 Methode: Telefonische Befragung (CATI) Befragte: 1999 und 2004 je ca , 2009 ca deutschsprachige Personen ab 14 Jahren, Zufallsauswahl Hessen 1999: 901 Personen Hessen 2004: 895 Personen Hessen 2009: Personen Ziele: Umfragegestützte Dauerberichterstattung durch repräsentative Erfassung des freiwilligen Engagements in Deutschland Quelle: Freiwilligensurvey Hessen 1999, 2004 und 2009 Sozialforschung Der Freiwilligensurvey ist eine deutschlandweite repräsentative telefonische Befragung, in der 1999 und 2004 jeweils zufällig ausgewählte deutschsprachige Personen ab 14 Jahren befragt wurden konnte die Zahl der Befragten erstmals auf erhöht werden dieser Interviews konnten durch das Engagement der Bertelsmann Stiftung sowie des Generali Zukunftfonds realisiert werden (1.000 davon bei 14- bis 24-Jährigen). Die hohe Anzahl von Befragten sowie die regelmäßige 13

14 Durchführung nach einem einheitlichen Konzept und hohen Qualitätsstandards sichern eine gute Verlässlichkeit der Daten. Darüber hinaus ermöglicht eine Wiederholungsbefragung im Abstand von fünf Jahren einen Vergleich darüber, wie sich das freiwillige Engagement in den letzten zehn Jahren entwickelt hat. Einige Bundesländer, darunter auch Hessen, haben von der Möglichkeit der Länderauswertungen Gebrauch gemacht. Im Rahmen des Freiwilligensurveys wurden in Hessen 1999 und 2004 jeweils ca. 900 Personen interviewt, im Jahr 2009 waren es gut Befragte. Die Staatskanzlei des Landes Hessen hat TNS Infratest Sozialforschung mit der landesspezifischen Auswertung des Freiwilligensurveys beauftragt. Die Hochschule Darmstadt erhielt den Auftrag, auf der Basis der ausgewerteten Daten und in Kooperation mit der LandesEhrenamtsagentur die hessische Landesstudie zu erstellen. Die nachfolgende Auswertung knüpft an die erste landesspezifische Auswertung für Hessen an, die im Jahr 2005 von TNS Infratest Sozialforschung durchgeführt wurde. Dies eröffnet den Blick darauf, wie sich das Engagement in Hessen in den letzten fünf Jahren entwickelt hat. Auf der Grundlage der Auswertungsergebnisse wurden Handlungsempfehlungen und Hinweise erarbeitet, die darauf zielen, die Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement zu verbessern und eine engagementförderliche Umgebung zu schaffen. Dabei wurden Vorschläge integriert, die in einem Workshop gemeinsam mit ausgewählten Vertreterinnen und Vertretern aus dem Bereich der Engagementförderung und gemeinnützigen Organisationen erarbeitet wurden. Im Kontext des 3. Freiwilligensurveys erfolgt erstmals eine Untersuchung des freiwilligen Engagements in zwei kommunalen Einheiten. Die Stadt Augsburg und der Landkreis Offenbach gaben eine Stichprobe mit je Befragten in Auftrag, die zeitlich parallel zur Hauptstudie realisiert wurde. Die Ergebnisse der Befragung im Landkreis Offenbach werden separat ausgewertet und in einem eigenen Bericht aufbereitet. Dafür wird die Hochschule Darmstadt unter der Projektleitung von Prof. Dr. Gisela Jakob zusätzliche Informationen zu den sozialstrukturellen Gegebenheiten im Landkreis und zur Engagementförderung der Kommune einbeziehen. 14

15 Teil 1: Zugang der Hessinnen und Hessen zum freiwilligen Engagement Sabine Geiss 1. Informelle Unterstützungsleistungen, öffentliche Aktivitäten und freiwilliges Engagement im Trend Der Freiwilligensurvey ist eine personenbezogene Befragung, mit der erfasst wird, wie sich zivilgesellschaftliche Aktivitäten und freiwilliges Engagement aus der Sicht der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland darstellen. Zivilgesellschaftliches Handeln beginnt aber bereits damit, dass man sich jenseits seiner privaten Belange für andere Menschen und öffentliche Dinge interessiert. Es zeichnet sich ferner durch ein aktives Handeln der Menschen aus, die Gesellschaft in Richtung einer mitbürgerlichen Gesellschaft weiterzuentwickeln. 1.1 Informelle Unterstützungsleistungen in Hessen Neben öffentlichen Aktivitäten und freiwilligem Engagement in Organisationen, Vereinen, Gruppen oder Initiativen, zählen auch informelle Unterstützungsleistungen zum zivilgesellschaftlichen Handeln. Dazu gehört, ob man sich bei Besorgungen, kleineren Arbeiten oder Kinder- bzw. Krankenbetreuung ohne Probleme an Personen außerhalb des Haushalts (z.b. Freunde, Bekannte, Verwandte, Nachbarn oder andere Menschen) wenden kann bzw. gelegentlich oder regelmäßig selbst für andere da ist. Die überwiegende Mehrheit der Menschen in Hessen und Deutschland kann, wenn nötig, auf Verwandte, Freunde, Bekannte, Nachbarn oder sonstige Personen zurückgreifen (bundesweit 87 %, in Hessen 88 %). Am häufigsten konnten die Menschen 2009 in Hessen auf ihre Verwandten zählen, wenn sie Hilfe brauchen (76 %). Freunde oder Bekannte waren in zwei von drei Fällen verfügbar (67 %). Immerhin die Hälfte der Menschen in Hessen kann auf ihre Nachbarn zählen, wenn sie mal Hilfe bei Besorgungen, kleineren Arbeiten oder Kinder- bzw. Krankenbetreuung benötigen (50 %). 15

16 Grafik 11 Erhalt informeller Unterstützungsleistungen ( ) Bevölkerung im Alter ab 14 Jahren (Angaben in in Prozent): Mehrfachnennungen Hilfe von Personen außerhalb des HH möglich Hessen Bund Von Bekannten bzw. Freunden Hessen Bund Von Verwandten Hessen Bund Von Nachbarn Hessen Bund Von anderen Personen 1999 Hessen Bund Sozialforschung Das nachbarschaftliche Klima hat sich in den letzten 10 Jahren deutlich verbessert, und zwar sowohl in den Kernstädten Hessens, als auch im großstädtischen Umland und im ländlichen Raum. Gleichwohl und kaum verwunderlich wird die Hilfsbereitschaft auf dem Land positiver beurteilt als in den Großstädten (2009: 54 % auf dem Land, 43 % in Großstädten). 16

17 Grafik 22 Erhalt informeller Unterstützungsleistungen ( ) Bevölkerung im Alter ab 14 Jahren (Angaben in in Prozent): Mehrfachnennungen Hilfe für Personen außerhalb des HH Hessen Bund Für Bekannte bzw. Freunde Hessen Bund Für Verwandte Hessen Bund Für Nachbarn Hessen Bund Für andere Personen 1999 Hessen Bund Sozialforschung Informelle Unterstützungsleistungen können darüber hinaus auch von anderen Personen erbracht werden. Diese externe Unterstützung außerhalb des nachbarschaftlichen und persönlichen Nahkreises ist seit 2004 deutlich wichtiger geworden, in Hessen (von 4 % auf 15 %) wie auch auf Bundesebene (von 4 % auf 13 %). Viele Menschen können nicht nur auf andere Menschen zählen, wenn sie im Alltag Hilfe benötigen, sondern leisten auch selbst gelegentlich oder regelmäßig informelle Hilfestellungen erbrachten 75 % der Hessinnen und Hessen Hilfen für Nachbarn 17

18 und andere Personen in ihrem Umfeld. Zehn Jahre später, 2009 betrug diese Quote nur noch 64 %. Die abnehmenden realen Hilfstätigkeiten zeichnen sich in sämtlichen Altersgruppen sowie auch in der Großstadt, im großstädtischen Umland und auf dem Land ab. Diese Entwicklung sagt jedoch nichts über die Bereitschaft in der Bevölkerung aus, helfen zu wollen. Die Tatsache, dass die Menschen in Hessen in konstant hohem Umfang Zugang zu Unterstützungsleistungen haben, zeigt das insgesamt gute zivilgesellschaftliche Klima in Hessen. Sofern Menschen in Hessen gelegentlich oder regelmäßig anderen Menschen helfen, kommt dies in 71 % der Fälle den Verwandten zugute, 60 % unterstützen ihre Freunde und Bekannte. In 44 % der Fälle können die Nachbarn auf Hilfe zählen. Interessant ist die seit 2004 deutlich gestiegene Bedeutung der anderen Personen, die einerseits Hilfe leisten und denen die Befragten andererseits selbst helfen. Sowohl auf Bundesebene als auch in Hessen reicht diese Form der informellen Unterstützungsleistung weit über den persönlichen und privaten Nahkreis hinaus und könnte eine wichtige Grundlage zur weiteren Entwicklung der Zivilgesellschaft darstellen. 18

19 1.2 Öffentliche Aktivitäten von hessischen Bürgerinnen und Bürgern Für den Freiwilligensurvey wurde ein mehrstufiges Verfahren zur Messung von freiwilligem Engagement entwickelt. In einem ersten Schritt gaben die Befragten an, ob sie in einem der vierzehn thematischen Bereiche öffentlich aktiv waren. Die Quote der öffentlichen Beteiligung wird im Freiwilligensurvey als Reichweite der Zivilgesellschaft bezeichnet. Öffentliche Aktivitäten werden öffentlich mit Anderen, in einer organisatorischen Einbindung und regelmäßig ausgeübt und verlangen den Menschen mehr ab, als nachbarschaftliche Hilfen oder Freundschaftsdienste. Erfassung von öffentlicher Aktivität im Freiwilligensurvey Fragetext Es gibt vielfältige Möglichkeiten, außerhalb von Beruf und Familie irgendwo mitzumachen, beispielsweise in einem Verein, einer Initiative, einem Projekt oder einer Selbsthilfegruppe. Ich nenne Ihnen verschiedene Bereiche, die dafür in Frage kommen. Bitte sagen Sie mir, ob Sie sich in einem oder mehreren dieser Bereiche aktiv beteiligen. Quelle: Freiwilligensurvey Hessen 1999, 2004 und 2009 Sozialforschung 19

20 Grafik 3 Öffentliche Aktivität in Vereinen, Gruppen, Organisationen (in mindestens einem Bereich) Bevölkerung ab 14 Jahren (Angaben in in %) FWS 1999 Hessen FWS 2009 Hessen Nicht Beteiligte Nicht Beteiligte 29% 71% 28% 72% Öffentlich Aktive Öffentlich Aktive Quelle: Freiwilligensurvey Hessen 1999, 2004 und 2009 Sozialforschung In Hessen waren im Jahr % der über Bevölkerung öffentlich aktiv (1999: 71 %, 2004: 73 %). D.h. eine seit 1999 konstant hohe Anzahl an Hessinnen und Hessen machten in einem Verein, einer Einrichtung oder in einer Organisation mit. In Hessen haben damit in etwa gleich viele Menschen wie im Bundesdurchschnitt die Schwelle vom rein Privaten in Richtung Öffentlichkeit überschritten. Besonders aktiv sind junge Leute und Familien. Ältere Menschen nehmen aber eine zunehmend aktive Rolle in der Gesellschaft ein. Zu allen drei Befragungszeitpunkten am häufigsten öffentlich aktiv waren die Befragten im Bereich Sport und Bewegung (42,5 %). Zu den bedeutendsten Aktivitätsbereichen gehören ferner Freizeit und Geselligkeit (21 %), Kunst und Kultur (18 %), der soziale Bereich (13,5 %) sowie Schule und Kindergarten und Kirche und Religion (je 12,5 %). Nach der Darstellung der öffentlichen Aktivitäten und deren Ausprägung in den verschiedenen Bereichen, soll im folgenden Punkt das freiwillige Engagement im Mittelpunkt stehen. 20

21 Grafik 44 Öffentliche Aktivität in in Hessen in in 14 Bereichen ( ) Bevölkerung im Alter ab 14 Jahren (Angaben in in Prozent): Mehrfachnennungen Sport und Bewegung 39,5 42,5 42,5 Freizeit und Geselligkeit Kultur, Kunst, Musik 21,0 21,0 19,5 18,0 27,0 26,5 Sozialer Bereich Berufliche Interessenvertretung Kindergarten und Schule Religion und Kirche Natur- und Umweltschutz Politische Interessenvertretung Jugendarbeit und Erwachsenenbildung Lokales Bürgerengagement Freiwillige Feuerwehr und Rettungsdienste Gesundheit 14,0 14,5 13,5 11,5 11,0 9,5 10,5 13,0 12,5 10,5 11,0 12,5 10,5 9,5 9,0 8,5 8,5 7,5 7,0 8,5 8,0 7,0 7,0 8,5 6,0 8,0 8,5 5,5 4,5 5, Kriminalitätsprobleme 1,5 1,5 1,0 Sozialforschung 21

22 1.3 Erfassung von freiwilligem Engagement im Freiwilligensurvey Sofern die Befragten angaben, in einem oder mehreren Bereichen öffentlich aktiv zu sein, wurden sie gefragt, ob sie in diesen Bereichen auch ehrenamtliche oder freiwillige Aufgaben übernommen hatten. Bejahten die Befragten dies, wurden sowohl die Tätigkeit als auch der Name der Organisation bzw. der Gruppe, in der die Tätigkeit ausgeübt wurde, wortwörtlich erfasst. Erfassung von freiwilligem Engagement im Freiwilligensurvey (1) Fragetext Uns interessiert nun, ob Sie in den Bereichen, in denen Sie aktiv sind, auch ehrenamtliche Tätigkeiten ausüben oder in Vereinen, Initiativen, Projekten oder Selbsthilfegruppen engagiert sind. Es geht um freiwillig übernommene Aufgaben und Arbeiten, die man unbezahlt oder gegen geringe Aufwandsentschädigung ausübt. Quelle: Freiwilligensurvey Hessen 1999, 2004 und 2009 Sozialforschung Demnach haben im Jahr 2009 in Hessen 36 % der Menschen ab 14 Jahren mindestens eine freiwillige Tätigkeit ausgeübt. Ebenso viele Menschen engagierten sich 2009 in Gesamtdeutschland. Im Vergleich zu den ersten beiden Freiwilligensurveys 1999 und 2004 ist allerdings die Engagementquote in Hessen damit etwas zurückgegangen. Während sich 1999 und % der hessischen Bürger engagierten, waren es 2009 noch 36 %. 22

23 Grafik 5 Freiwillige/ehrenamtliche Übernahme von Aufgaben und Arbeiten (mind. eine Aufgabe) = Freiwilliges Engagement Bevölkerung ab 14 Jahren (Angaben in in %) FWS Hessen FWS Hessen 39% Freiwillig Engagierte 39% Freiwillig Engagierte Nicht freiwillig Engagierte 61% Nicht freiwillig Engagierte 61% FWS Hessen 36% Freiwillig Engagierte 64% Nicht freiwillig Engagierte Quelle: Freiwilligensurveys 1999, 2004 und 2009 Sozialforschung Grafik 6 Nur öffentlich Aktive und Freiwillige Bevölkerung ab 14 Jahren (Angaben in in %) FWS Hessen FWS Hessen Nichts davon 28% 39% Freiwillig engagiert Nichts davon 27% 39% Freiwillig engagiert 33% 34% Aktiv, aber ohne freiwillige Aufgaben FWS Hessen Aktiv, aber ohne freiwillige Aufgaben Freiwillig engagiert Nichts davon 28% 36% 36% Aktiv, aber ohne freiwillige Aufgaben Quelle: Freiwilligensurveys 1999, 2004 und 2009 Sozialforschung 23

24 Gemäß der zugrunde liegenden Definition von öffentlicher Aktivität und freiwilligem Engagement lässt sich die Bevölkerung in drei Gruppen einteilen. Neben den nur öffentlich Aktiven und den Engagierten verbleibt eine Gruppe, die weder öffentlich aktiv noch freiwillig engagiert ist. Die Gruppe derjenigen, die die Schwelle zwischen Privatem und Öffentlichkeit nicht überschreitet, umfasst, wie auch auf Bundesebene, seit 1999 gut ein Viertel der Bevölkerung ab 14 Jahren (1999: 28 %, 2004: 27 %, 2009: 28 %). Während die Quote derjenigen, die nicht aktiv ist, in den letzten zehn Jahren gleich geblieben ist, gibt es leichte Verschiebungen zwischen der Gruppe der Aktiven und der Gruppe der freiwillig Engagierten. Im Jahr 2009 haben zwar weniger Menschen in Hessen eine freiwillige Tätigkeit ausgeübt, dafür waren aber etwas mehr Menschen öffentlich aktiv (1999: 33 %, 2009: 36 %). 24

25 1.4 Engagement in verschiedenen Engagementbereichen Freiwilliges Engagement spielt sich in einer großen Bandbreite von Engagementbereichen ab. Um Informationen über das Engagement in den verschiedenen Bereichen zu erhalten, wurden die Befragten in einem weiteren Schritt nach ihren übernommenen Aufgaben und der organisatorischen Einbindung befragt. Erfassung von freiwilligem Engagement im Freiwilligensurvey (2) Fragetext Sie sagten, Sie sind im Bereich Sport und Bewegung aktiv. Haben Sie derzeit in diesem Bereich auch Aufgaben oder Arbeiten übernommen, die Sie freiwillig oder ehrenamtlich ausüben? In welcher Gruppe, Organisation oder Einrichtung sind Sie da tätig? Sagen Sie mir bitte den Namen und ein Stichwort, um was es sich handelt. Und was machen Sie dort konkret? Welche Aufgabe, Funktion oder Arbeit üben Sie dort aus? Quelle: Freiwilligensurvey Hessen 1999, 2004 und 2009 Sozialforschung Eine Analyse der Engagementbereiche gibt einen Einblick in deren quantitative Bedeutung und verweist zugleich auf Veränderungen in einzelnen Bereichen. Die Daten enthalten gleichzeitig auf Ursachen für die gesunkene Engagementquote in Hessen. Quantitativ am bedeutsamsten war 2009 in Hessen nach wie vor der Engagementbereich Sport und Bewegung. Gut ein Zehntel der hessischen Bevölkerung hatte in diesem Bereich eine freiwillige Tätigkeit übernommen. 25

26 Grafik 77 Freiwilliges Engagement in 14 Bereichen in Hessen ( ) Bevölkerung im Alter ab 14 Jahren (Angaben in in Prozent): Mehrfachnennungen Sport und Bewegung 11,0 14,0 13,0 Kultur, Kunst, Musik 5,5 7,0 6,5 Kindergarten und Schule 5,0 6,0 8,0 Religion und Kirche 5,5 6,5 7,5 Freizeit und Geselligkeit 4,0 5,5 5,0 Sozialer Bereich 4,5 4,5 5,5 Politische Interessenvertretung Freiwillige Feuerwehr und Rettungsdienste Berufliche Interessenvertretung 1,5 4,0 3,0 3,0 3,5 3,5 3,5 3,0 3, Natur- und Umweltschutz 2,5 2,5 2,5 Lokales Bürgerengagement Jugendarbeit und Erwachsenenbildung 1,0 2,5 2,0 2,5 3,0 3,0 Gesundheit Kriminalitätsprobleme 0,5 0,0 0,5 0,5 1,5 2,0 Sozialforschung 26

27 Zwischen 2004 und 2009 hat dieser Bereich allerdings an Bedeutung eingebüßt (1999: 14 %, 2004: 13 %, 2009: 11 %), was in erster Linie an der geringeren Zahl engagierter Hessinnen im Bereich Sport und Bewegung liegt. Im Gegensatz zu 2004, als noch 11 % der hessischen Frauen eine freiwillige Tätigkeit in diesem Bereich ausübten, waren 2009 nur noch 7 % der Frauen dort engagiert (2009: 16 % Männer). Weniger Menschen waren 2009 auch im Bereich Schule und Kindergarten engagiert, der 2004 zu den Wachstumsbereichen gehörte und traditionell frauen-dominiert ist. Von 8 % im Jahr 2004 ist der Bereich Kindergarten und Schule auf 5 % 2009 zurück gegangen. Erstmals waren im Jahr 2009 nahezu gleich viele Männer (5,5 %) und Frauen (5 %) in Schulen und Kindergärten engagiert. Der Rückgang der Engagementquote in diesem Bereich ist insbesondere dem gesunkenen Engagement junger Frauen geschuldet. Leichte Rückgänge des Engagements hat es außerdem in den Bereichen Kultur und Musik sowie Freizeit und Geselligkeit gegeben. In beiden Bereichen waren schon 2004 etwas weniger Menschen freiwillig engagiert; im Jahr 2009 setzte sich dieser Trend in Hessen fort. Als einziger größerer Engagementbereich konnte Kirche und Religion (bereits seit 1999) mehr Freiwillige gewinnen. Dies könnte allerdings vor allem in dem forschungsmethodischen Vorgehen begründet sein. So macht sich hier stärker als 1999 und 2004 ein sog. Vercodungseffekt bemerkbar wurde im Anschluss an die Erhebung eine höhere Zahl an Tätigkeiten als 1999 und 2004, die die Befragten irrtümlicherweise einem anderen Bereich zugeordnet hatten, nachträglich dem thematisch passenderen Bereich Kirche und Religion zugeschlagen. Dadurch erhöhte sich die Größe dieses Bereichs. Ungewöhnlich ist der 2009 etwas höhere Männeranteil im sozialen Bereich, in dem bislang ähnlich wie bei den Bereichen Schule und Kindergarten sowie Kirche und Religion, mehr Frauen als Männer engagiert waren. Diese traditionelle Geschlechterverteilung hatte im sozialen Bereich 1999 noch Bestand, änderte sich aber mit der höheren Anzahl engagierter Männer 2004 bzw. mit der geringeren Anzahl engagierter Frauen Die folgende Grafik zeigt die Geschlechterverteilungen in den verschiedenen Engagementbereichen: 27

28 Grafik 88 Freiwilliges Engagement in in 14 Bereichen nach Geschlecht in in Hessen ( ) Bevölkerung im Alter ab 14 Jahren (Angaben in in Prozent): Mehrfachnennungen Sport und Bewegung 7,0 16,0 Kultur, Kunst, Musik 4,0 7,0 Religion und Kirche Kindergarten und Schule Sozialer Bereich 6,0 5,5 5,0 5,0 4,5 8,5 Freiwillige Feuerwehr und Rettungsdienste 2,0 5,0 Politische Interessenvertretung Freizeit und Geselligkeit 1,0 5,0 4,5 4,0 Männer Frauen Lokales Bürgerengagement 1,0 4,0 Jugendarbeit und Erwachsenenbildung 2,0 3,5 Berufliche Interessenvertretung Natur- und Umweltschutz Gesundheit Kriminalitätsprobleme 0,5 0,0 1,0 2,5 2,0 3,0 2,0 2,0 Sozialforschung 28

29 Bei den mittelgroßen und kleinen Engagementbereichen wie Feuerwehr /Rettungsdienste, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, Umwelt- und Tierschutz usw. sind in der hessischen Studie zwischen 1999 und 2009 kaum Veränderungen bezüglich der Engagementquoten und der Geschlechterverteilung erkennbar. Einzig im Bereich der beruflichen Interessenvertretung waren 2009 weniger Menschen engagiert als Interessant ist die positive Entwicklung des Bereichs Gesundheit. Er gehört zwar nach wie vor zu den kleineren Bereichen, jedoch ist er seit 1999 sowohl in Hessen als auch bundesweit stetig gewachsen und liegt 2009 in Hessen bei einer Engagementquote von 2 %. Diese Steigerung ist vor allem in dem seit 1999 zunehmenden Engagement älterer Menschen in diesem Bereich begründet. 2. Freiwilliges Engagement nach Geschlecht, Alter und Erwerbsstatus Neben einer allgemeinen Betrachtung der Daten des Freiwilligensurveys, kann das freiwillige Engagement auch mit unterschiedlichen soziodemografischen Aspekten in Verbindung gesetzt werden, um Aussagen über das Engagement ausgewählter Bevölkerungsgruppen treffen zu können Freiwilliges Engagement nach Geschlecht und Alter Schon die Ergebnisse des ersten und zweiten Freiwilligensurveys zeigten, dass Männer in Hessen deutlich häufiger freiwillig engagiert waren als Frauen. Allerdings hatte sich die 1999 weit auseinander liegende Engagementquote im Jahr 2004 erheblich angeglichen, da die (jungen) hessischen Frauen zu den großen Wachstumsgruppen des freiwilligen Engagements gehörten. So stieg die Engagementquote der Frauen von 31 % im Jahr 1999 auf 37 % Im aktuellen Freiwilligensurvey gaben 32 % der befragten Frauen in Hessen an, eine freiwillige Tätigkeit übernommen zu haben und lagen damit nur noch knapp über ihrem Engagementniveau von Die geringere Engagementbeteiligung der Frauen ging ausschließlich auf Frauen im Alter bis zu 45 Jahren zurück. 29

30 Die Männer waren 2004, ausgehend von einer weit überdurchschnittlich hohen Engagementbeteiligung 1999, zu 41 % freiwillig engagiert und haben dieses hohe Engagementniveau auch 2009 gehalten. Allerdings sind in den Altersgruppen unterschiedliche Entwicklungen zu beobachten. Grafik 9 Freiwillig Engagierte nach Geschlecht in Hessen Bevölkerung ab 14 Jahren (Angaben in in %) Männer Frauen Quelle: Freiwilligensurvey Hessen 1999, 2004 und 2009 Sozialforschung Freiwilliges Engagement in unterschiedlichen Altersgruppen Mit der 3. Erhebung des Freiwilligensurveys ist es nunmehr möglich, die Entwicklung der Engagementbeteiligung einzelner Altersgruppen über ein Jahrzehnt hinweg zu betrachten. Die Ergebnisse können nun auf zwei Arten interpretiert werden: im direkten Vergleich der Engagementquote einer Altersgruppe zwischen und bezogen auf die Entwicklung des freiwilligen Engagements einer Altersstufe, die sich zehn Jahre nach der ersten Erhebung in der altersbezogen nächst höheren Gruppe wiederfindet. Diese zweite Variante nennt sich Kohortenanalyse und wird in der Grafik 10a dargestellt. 30

31 Grafik 10 Freiwillig Engagierte nach 6 Altersgruppen in Hessen Engagierte ab 14 Jahren (Angaben in in %) Quelle: Freiwilligensurveys 1999, 2004 und 2009 Sozialforschung Grafik 10a Freiwillig Engagierte nach 6 Altersgruppen (Kohorteneffekte ) Engagierte ab 14 Jahren (Angaben in) PP = Prozentpunkte -4 PP + 14 PP -2 PP -16 PP - 15 PP Quelle: Freiwilligensurveys 1999, 2004 und 2009 Sozialforschung 31

32 Für die beiden jüngsten Altersgruppen zeigt sich hier eine interessante Entwicklung. Auf der einen Seite reduzierte sich das Engagement der 14- bis 24-Jährigen in den letzten zehn Jahren um 6 PP von ursprünglich phänomenalen 40 % auf nunmehr 34 %. Dieser Rückgang fand jedoch bereits 2004 statt und blieb auch fünf Jahre später auf diesem Niveau. Möglicherweise findet diese Altersgruppe aufgrund zusätzlicher Verpflichtungen und Erwartungen in Schule, Ausbildung und Studium immer weniger Zeit, sich freiwillig zu engagieren. Als bedenkliche Entwicklung lässt sich beobachten, dass in Hessen wie auch im Bundesgebiet das freiwillige Engagement der jungen Menschen zunehmend von schichtspezifischen Merkmalen bestimmt wird. Das heißt, je höher die Schulbildung von jungen Menschen ist, desto häufiger sind sie auch freiwillig engagiert. Damit setzt sich ein Trend fort, der bereits beim ersten Freiwilligensurvey 1999 festgestellt wurde und sich seither in zunehmendem Maße vollzieht. Andererseits waren die Hessinnen und Hessen zwischen 25 und 34 Jahren 1999 mit 28 % vergleichsweise wenig engagiert. Ein Jahrzehnt später haben sie sich aber enorm gesteigert und waren zu 42 % engagiert. Die 25- bis 34-Jährigen konnten 2004 mit 39 % auch deutlich aufholen und pendelten sich 2009 bei 36 % ein. Es scheint, als hätten die 1999 stark engagierten jungen Menschen ihr Engagement 2009 weitestgehend beibehalten. Das Engagement steigt mit zunehmendem Alter kontinuierlich an, erreicht bei den 45- bis 54-Jährigen den Höhepunkt und geht dann wieder zurück. Jedoch ist das freiwillige Engagement aller Altersgruppen rückläufig. Gerade in den mittleren Altersgruppen, einer traditionell hoch engagierten Gruppen, sind seit 2004 abnehmende Engagiertenzahlen zu erkennen. Dieser Trend führt dazu, dass die ehemals überdurchschnittlich hohe hessische Engagementquote in den beiden mittleren Altersgruppen nunmehr auf dem Bundesdurchschnitt liegt. Betrachtet man das Engagement der Altersgruppen wiederum bezogen auf ihre Weiterentwicklung zwischen 1999 und 2009, zeigen sich die 35- bis 44-Jährigen auch ein Jahrzehnt später relativ stabil. Ihr Engagement geht von 47 % nur um 2 PP zurück auf 45 %. Aus dieser Perspektive besonders auffällig ist aber der starke Engagementverlust der Gruppe zwischen 45 und 54 Jahren waren sie mit 54 % die bei weitem am stärksten engagierte Gruppe; zehn Jahre später haben sie als 55- bis 64-Jährige einen Rückgang von 16 PP zu verzeichnen. Die Ursachen hierfür sind fraglich. Zwar 32

33 haben die bis 64-Jährigen ihr Engagement 2009 ebenfalls stark zurückgefahren, hier scheint jedoch eine zunehmende Belastung durch gesundheitsbedingte Einschränkungen eine plausible Erklärung zu sein. Dieser Aspekt sollte bei den 55- bis 64-Jährigen aber noch keine so große Rolle spielen. Die Grenze, bis zu der sich ältere Menschen noch aktiv in die Gesellschaft einbringen, hat sich in den letzten zehn Jahren deutlich in die älteren Jahrgänge (jenseits von 70 Jahren) verschoben. Besonders dynamisch, auch im Vergleich zum Bundesschnitt, hatte sich zwischen 1999 und 2004 das freiwillige Engagement älterer Menschen in Hessen entwickelt. Jeder dritte Befragte über 65 Jahre gab 2004 an, eine freiwillige oder ehrenamtliche Tätigkeit auszuüben (1999: 25 %). Fünf Jahre später waren offenbar wieder weniger ältere Menschen, vor allem ältere Männer, in der Lage, eine freiwillige Tätigkeit auszuführen, wodurch die hessische Engagementquote auch in dieser Altersgruppe 2009 mit 27 % in etwa auf dem Bundesdurchschnitt lag. Aufgrund der ausgeprägten Unterschiede und Veränderungen in den Altersruppen wird im Folgenden das Engagement von Männern und Frauen auf ihre altersgruppenspezifischen Besonderheiten hin untersucht. 33

34 2.2 Freiwilliges Engagement bei jüngeren und älteren Frauen und Männern Bei den Frauen bis 45 Jahre zeigt sich in Hessen über den Zeitverlauf einer Dekade eine uneinheitliche Engagemententwicklung. Im Gegensatz zu 1999 waren 2004 deutlich mehr Frauen bis 45 Jahre freiwillig engagiert (1999: 30 %, 2004: 39 %). Fünf Jahre später ist die Engagementbeteiligung der Frauen bis 45 Jahre wieder auf 29 % zurückgegangen, während in der Altersgruppe über 45 Jahren zwischen 1999 und 2009 Stabilität herrscht. Grafik 11 Weibliche Engagierte nach Alter in Hessen (1999, 2004, 2009) Bevölkerung ab 14 Jahren (Angaben in in %) Frauen Jahre Frauen 46 Jahre und älter Quelle: Freiwilligensurvey Hessen 1999, 2004 und 2009 Sozialforschung Diese Auf-und-Ab-Bewegung im Engagement von Frauen im jungen und mittleren Lebensalter ist wohl zum einen den sich häufig ändernden Lebensumständen in dieser Altersgruppe geschuldet. Faktoren wie eine für die Gruppe typische ausbildungs- und berufsbedingte Mobilität sowie Veränderungen im familiären und privaten Bereich wirken sich auch auf das Engagement aus. Zum anderen spielen auch tätigkeitsspezifische Besonderheiten eine Rolle. Gerade in dieser Altersgruppe haben 2004 deutlich mehr Frauen als Männer eine zeitlich befristete freiwillige Tätigkeiten ausgeübt (z.b. Tätigkeiten in der Schule, an der Hochschule, im Kindergarten usw.). Offenbar gelang es vielen der 2004 engagierten jüngeren Frauen nicht, eine neue 34

35 freiwillige Tätigkeit im Anschluss an die auslaufende Tätigkeit zu finden und aufzunehmen. Viele der ehemals engagierten Frauen bis 45 Jahre haben außerdem angegeben, dass ihre freiwillige Tätigkeit zu zeitaufwendig war und sie diese deshalb nicht weitergeführt haben. Häufig müssen diese Frauen zum einen dem (gestiegenen) (Erfolgs-)Druck in Schule und Ausbildung gerecht werden und stehen zudem unter Zeitdruck, möglichst schnell ihren Berufseinstieg zu schaffen. Ab einem gewissen Alter kommen häufig noch familiäre Verpflichtungen hinzu. Das heißt nicht, dass das freiwillige Engagement für sie nicht wichtig ist, die Rahmenbedingungen müssen sich aber im Besonderen nach ihren speziellen Bedürfnissen richten und ihrer individuellen Lebenssituation gerecht werden. Die nicht engagierten Frauen stehen einem freiwilligen Engagement keinesfalls ablehnend gegenüber. Wie später zu sehen sein wird, ist die Mehrzahl der hessischen Frauen in dieser Altersgruppe gegenüber einem freiwilligem Engagement grundsätzlich offen und interessiert sich für die Übernahme einer (neuen) Tätigkeit. Nur eine kleine Gruppe von Frauen (etwa gleich viele Frauen wie Männer) schließt die zukünftige Übernahme einer freiwilligen Tätigkeit für sich aus, darunter die meisten im Alter ab 66 Jahren. 35

36 Auch bei den hessischen Männern, deren Engagementquote über die zehn Jahre hinweg stabil ist, gibt es interessante Entwicklungen, wenn man sich die Ergebnisse in den Altersgruppen anschaut. Grafik 12 Männliche Engagierte nach Alter in Hessen (1999, 2004, 2009) Bevölkerung ab 14 Jahren (Angaben in in %) Männer Jahre Männer 46 Jahre und älter Quelle: Freiwilligensurvey Hessen 1999, 2004 und 2009 Sozialforschung Zum einen haben 2009 wieder mehr Männer bis 45 Jahre eine freiwillige Tätigkeit übernommen, nachdem sie 2004 deutlich seltener als 1999 engagiert waren. In dieser Altersgruppe herrscht, ähnlich wie bei den Frauen bis 45 Jahre, mehr Dynamik als in der Altersgruppe ab 46 Jahren. Diese schwankenden Ergebnisse sind vermutlich Ausdruck eines abwechslungsreichen und häufiger durch Brüche in der Biografie gekennzeichneten Lebens, als dies bei Menschen über 45 Jahren der Fall ist. Während die Engagementbeteiligung hessischer Frauen ab 45 Jahren konstant hoch lag, haben 2009 weniger Männer ab 45 Jahren (vor allem aber ab dem Ruhestandsalter) eine freiwillige Tätigkeit ausgeübt. 36

37 2.3 Freiwilliges Engagement nach Erwerbsstatus Untersucht man das Engagement bezogen auf den Erwerbsstatus der freiwillig Tätigen ist auffallend, dass außer bei den Schüler/innen, Studierenden und Personen in Ausbildung das freiwillige Engagement in allen Erwerbsgruppen abgenommen hat. Die geringere Anzahl von erwerbstätigen Engagierten geht dabei auf die erwerbstätigen Frauen zurück, die 2004 noch zu den Wachstumsgruppen gehörten. Grafik ik 13 Freiwillig Engagierte nach Erwerbsstatus in He ssen Bev ölkerung ab 14 Jahren (Angaben in in %) Erw erbstätige Schüler / in Ausbildung / Studenten Andere nicht Erwerbstätige (Arbeitslose/Hausfrauen) Rentner / Pensionäre Quelle: Freiwilligensurvey Hessen 1999, 2004 und 2009 Sozialforschung In der Gruppe der nicht Erwerbstätigen, zu denen hauptsächlich Arbeitslose und Hausfrauen bzw. Hausmänner gehören, haben 2009 zum einen Hausfrauen bzw. Hausmänner seltener eine freiwillige Tätigkeit ausgeübt. Unter der Einschränkung geringer Fallzahlen konnten auch Arbeitslose in Hessen ihr überdurchschnittliches Engagement von 2004 nicht halten; ihre freiwillige Beteiligung liegt nunmehr etwa auf dem Bundesschnitt. Einzig Schüler/innen, Studierende und Personen in Ausbildung waren mit 37 % im selben Umfang engagiert wie noch fünf Jahre zuvor. 37

38 Geringfügig seltener engagiert waren auch Personen im Ruhestand bzw. Pensionäre, die 2009 zu 30 % eine freiwillige Tätigkeit ausübten. Die jungen Rentner/Pensionäre bis 65 Jahre haben dabei durch ihr höheres Engagement das niedrigere Engagement der Menschen ab 66 Jahren abgebremst. 2.4 Freiwilliges Engagement von Migrantinnen und Migranten Aufgrund des weitgehend beibehaltenen, telefonisch erhobenen Fragenkatalogs des Freiwilligensurveys, kann die Untersuchung auch im Jahr 2009 keine differenzierten und repräsentativen Aussagen zur Gruppe der Migranten treffen. Die gewählte Methode des Surveys setzt ein Mindestmaß von Kenntnissen der deutschen Sprache voraus. Menschen mit Verständigungsproblemen werden hierüber nicht erreicht, da die telefonischen Interviews ausschließlich in Deutsch geführt werden. Die Daten gestatten also primär Aussagen über das freiwillige Engagement der deutschsprachigen Migranten. Um detailliertere Informationen über das Engagement von Migranten zu gewinnen, braucht es in Zukunft weitere Forschungsvorhaben, die den Anforderungen dieser Bevölkerungsgruppe gerecht werden. Wirft man dennoch einen kurzen Blick auf die Ergebnisse, so ist zunächst erfreulich, dass das Engagement der befragten hessischen Migranten innerhalb der letzten fünf Jahre um 5 Prozentpunkte gestiegen ist. Auch im Bundesvergleich hier blieb das Engagement weitestgehend stabil bewegt sich Hessen mit diesem Ergebnis über dem Durchschnitt. Parallel dazu haben deren öffentliche Aktivitäten jedoch abgenommen. Waren % öffentlich aktiv, so traf dies 2009 nur noch auf 53 % der hessischen Migrantinnen und Migranten zu. Damit stieg der Anteil der weder öffentlich Aktiven noch Engagierten um 5 Prozentpunkte von 42 % auf 47 %. Es scheint in Hessen weniger gut zu gelingen, die höchst heterogene Gruppe der Migranten in bestehende zivilgesellschaftliche Strukturen einzubinden. 38

39 Grafik ik 14 Freiwilliges Engagement von Migrantinnen und Migranten Bev ölkerung ab 14 Jahren (Angaben in in %) BRD Hessen Freiw illig engagiert Freiw illig engagiert 24% 28% 40% 36% 47% 25% Nichts davon Nichts davon Aktiv, aber ohne f reiw illige / ehrenamtliche Aufgaben Aktiv, aber ohne freiwillige / ehrenamtliche Aufgaben Grafik ik 15 Freiwilliges Engagement von Migrantinnen und Migranten Bev ölkerung ab 14 Jahren (Angaben in in %) Hessen 2004 Hessen 2009 Freiw illig engagiert Freiw illig engagiert 23% 28% 42% 35% 47% 25% Nichts davon Nichts davon Aktiv, aber ohne f reiw illige / ehrenamtliche Aufgaben Aktiv, aber ohne freiwillige / ehrenamtliche Aufgaben 39

1. Stabile Engagementquote: Ostdeutschland hat aufgeholt 34%* % % * Deutschland insgesamt Westdeutschland Ostdeutschland In de

1. Stabile Engagementquote: Ostdeutschland hat aufgeholt 34%* % % * Deutschland insgesamt Westdeutschland Ostdeutschland In de Zivilgesellschaftliches Informationssystem Freiwilligensurvey Der Freiwilligensurvey ist ein öffentliches Informationssystem, das umfassende und detaillierte bundesund landesweite Informationen zum freiwilligen,

Mehr

5.8 Mecklenburg-Vorpommern

5.8 Mecklenburg-Vorpommern 5.8 Zu welchen Anteilen sind die Menschen öffentlich gemeinschaftlich aktiv und freiwillig engagiert? In beträgt der Anteil der öffentlich gemeinschaftlich Aktiven 68,5 und liegt damit nur geringfügig

Mehr

Freiwilliges Engagement in Deutschland

Freiwilliges Engagement in Deutschland Thomas Gensicke Sibylle Picot Sabine Geiss Freiwilliges Engagement in Deutschland 1999-2004 Ergebnisse der repräsentativen Trenderhebung zu Ehrenamt, Freiwilligenarbeit und bürgerschaftlichem Engagement

Mehr

Öffentliche Beteiligung und freiwilliges Engagement in Mecklenburg-Vorpommern

Öffentliche Beteiligung und freiwilliges Engagement in Mecklenburg-Vorpommern Öffentliche Beteiligung und freiwilliges Engagement in Mecklenburg-Vorpommern Ergebnisse des Freiwilligensurveys der Bundesregierung (1999-2004-2009) Vortrag im Auftrag des Netzwerks Freiwilliges Engagement

Mehr

Öffentliche Beteiligung und freiwilliges Engagement in Deutschland im Trend

Öffentliche Beteiligung und freiwilliges Engagement in Deutschland im Trend Öffentliche Beteiligung und freiwilliges Engagement in Deutschland im Trend 1999 2004 2009 Ergebnisse zur Entwicklung der Zivilgesellschaft il ll in Deutschland auf Basis des Freiwilligensurveys Präsentation

Mehr

Stand der Freiwilligensurveys und Besonderheiten der Länderauswertungen

Stand der Freiwilligensurveys und Besonderheiten der Länderauswertungen Stand der Freiwilligensurveys und Besonderheiten der Länderauswertungen Präsentation von Dr. Thomas Gensicke, TNS Infratest München auf der Fachtagung Freiwilligensurvey und Engagementpolitik der Länder

Mehr

Freiwilliges Engagement Jugendlicher im Zeitvergleich 1999 bis Jugendauswertung des Freiwilligensurveys

Freiwilliges Engagement Jugendlicher im Zeitvergleich 1999 bis Jugendauswertung des Freiwilligensurveys Freiwilliges Engagement Jugendlicher im Zeitvergleich 1999 bis 2009 Jugendauswertung des Freiwilligensurveys Vortrag vor dem Bundestagsausschuss Bürgerschaftliches Engagement Berlin, 26. 10. 2011 Sibylle

Mehr

Abbildungen FWS-Länderbericht 2014 Brandenburg

Abbildungen FWS-Länderbericht 2014 Brandenburg Abbildungen FWS-Länderbericht 2014 Brandenburg Eckdaten zum Deutschen Freiwilligensurvey (FWS) Repräsentative telefonische Befragung zum freiwilligen Engagement in Deutschland, die sich an Personen ab

Mehr

Entwicklung und Ausgestaltung freiwilligen Engagements: Befunde des Deutschen Freiwilligensurveys 2014

Entwicklung und Ausgestaltung freiwilligen Engagements: Befunde des Deutschen Freiwilligensurveys 2014 Entwicklung und Ausgestaltung freiwilligen Engagements: Befunde des Deutschen Freiwilligensurveys 2014 Dr. Julia Simonson Deutsches Zentrum für Altersfragen Freiwilliges Engagement in Deutschland Der Deutsche

Mehr

Freiwilliges Engagement in Sachsen-Anhalt Ergebnisse des Freiwilligensurveys Dr. Julia Simonson Deutsches Zentrum für Altersfragen

Freiwilliges Engagement in Sachsen-Anhalt Ergebnisse des Freiwilligensurveys Dr. Julia Simonson Deutsches Zentrum für Altersfragen Freiwilliges Engagement in Sachsen-Anhalt Ergebnisse des Freiwilligensurveys 2014 Dr. Julia Simonson Deutsches Zentrum für Altersfragen Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Sachsen-Anhalt

Mehr

Gewinnung von Ehrenamtlichen Peter Klösener M.A. Fit für die Vereinsarbeit Gewinnung von Ehrenamtlichen. 14.

Gewinnung von Ehrenamtlichen Peter Klösener M.A.   Fit für die Vereinsarbeit Gewinnung von Ehrenamtlichen. 14. 1 Fit für die Vereinsarbeit Gewinnung von Ehrenamtlichen 14. Februar 2019 2 www.klvhs.de 1 Zum Ablauf Programmüberblick Entwicklungen im Ehrenamt Was heißt das für uns? Empfehlungen Hinweise auf weitere

Mehr

Engagement junger Menschen heute Sigrid Meinhold-Henschel. 2. Fachwerkstatt deutscher Jugendstiftungen Stuttgart, 2. Juli 2014

Engagement junger Menschen heute Sigrid Meinhold-Henschel. 2. Fachwerkstatt deutscher Jugendstiftungen Stuttgart, 2. Juli 2014 Engagement junger Menschen heute Sigrid Meinhold-Henschel 2. Fachwerkstatt deutscher Jugendstiftungen Stuttgart, Überblick 1 Rahmenbedingungen des Engagements 2 Daten und Fakten 3 Zielgruppenspezifische

Mehr

Welchen Anteil nehmen Spender an der Gesamtbevölkerung ein? Anteil der Spender nach Geschlecht.

Welchen Anteil nehmen Spender an der Gesamtbevölkerung ein? Anteil der Spender nach Geschlecht. Welchen Anteil nehmen Spender an der Gesamtbevölkerung ein? Anteil der Spender nach Geschlecht. Anteil der Spender in den neuen und alten Bundesländern. Bürger Westdeutschlands sind spendenfreudiger. 2002

Mehr

Freiwilliges Engagement in Deutschland Ergebnisse des Deutschen Freiwilligensurveys 2014

Freiwilliges Engagement in Deutschland Ergebnisse des Deutschen Freiwilligensurveys 2014 Freiwilliges Engagement in Deutschland Ergebnisse des Deutschen Freiwilligensurveys 2014 Clemens Tesch-Römer Deutsches Zentrum für Altersfragen Vortrag auf der Jahrestagung der Landesagentur Generationendialog

Mehr

Der Freiwilligensurvey 2004

Der Freiwilligensurvey 2004 Der Freiwilligensurvey 2004 Ergebnisse und Trends für Nordrhein-Westfalen Dr. Thomas Gensicke, Sabine Geiss, Kathrin Lopez-Diaz TNS Infratest München 19.7.2005 Steckbrief : Freiwilligensurveys (Ehrenamt,

Mehr

Unterschiede und Gemeinsamkeiten im freiwilligen Engagement von Männern und Frauen. Analyse des Freiwilligensurvey 2009 bezogen auf Baden-Württemberg

Unterschiede und Gemeinsamkeiten im freiwilligen Engagement von Männern und Frauen. Analyse des Freiwilligensurvey 2009 bezogen auf Baden-Württemberg Unterschiede und Gemeinsamkeiten im freiwilligen Engagement von n und. Analyse des Freiwilligensurvey 2009 bezogen auf Baden-Württemberg Silke Marzluff Freiburg, 9. Mai 2011 zze Zentrum für zivilgesellschaftliche

Mehr

Das Fragenprogramm der Erhebung

Das Fragenprogramm der Erhebung Bernhard von Rosenbladt Das Fragenprogramm der Erhebung In: BMFSFJ (Hrsg.). (2001). Freiwilliges Engagement in Deutschland. Freiwilligensurvey 1999. Ergebnisse der Repräsentativerhebung zu Ehrenamt, Freiwilligenarbeit

Mehr

Thomas Gensicke Sibylle Picot Sabine Geiss. Freiwilliges Engagement in Deutschland

Thomas Gensicke Sibylle Picot Sabine Geiss. Freiwilliges Engagement in Deutschland Thomas Gensicke Sibylle Picot Sabine Geiss Freiwilliges Engagement in Deutschland 1999 2004 Empirische Studien zum Bürgerschaftlichen Engagement Herausgegeben vom Thomas Gensicke Sibylle Picot Sabine Geiss

Mehr

Das Verhältnis von Engagement und Erwerbsarbeit Erkenntnisse aus dem aktuellen Freiwilligensurvey

Das Verhältnis von Engagement und Erwerbsarbeit Erkenntnisse aus dem aktuellen Freiwilligensurvey Das Verhältnis von Engagement und Erwerbsarbeit Erkenntnisse aus dem aktuellen Freiwilligensurvey Dr. Julia Simonson Deutsches Zentrum für Altersfragen Lebenszeit gestalten: Engagement und Erwerbsarbeit

Mehr

Freiwillig und unentgeltlich, aber nicht umsonst. Herausforderungen und Perspektiven Bürgerschaftlichen Engagements in Rheinland-Pfalz

Freiwillig und unentgeltlich, aber nicht umsonst. Herausforderungen und Perspektiven Bürgerschaftlichen Engagements in Rheinland-Pfalz Freiwillig und unentgeltlich, aber nicht umsonst. Herausforderungen und Perspektiven Bürgerschaftlichen Engagements in Rheinland-Pfalz Birger Hartnuß, Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung in der Staatskanzlei

Mehr

Freiwilliges Engagement im Ruhestand

Freiwilliges Engagement im Ruhestand Freiwilliges Engagement im Ruhestand Claudia Vogel Deutsches Zentrum für Altersfragen Gesellschaftliche Teilhabe im Alter Welche flexiblen Altersgrenzen brauchen wir in Zukunft? Workshop: Aktive Teilhabe

Mehr

Neues vs. Altes Ehrenamt in Deutschland

Neues vs. Altes Ehrenamt in Deutschland Neues vs. Altes Ehrenamt in Deutschland Tagung des Fundraisingverbands Österreich: Die Zukunft des Ehrenamts Wien, 04. Dezember 2015 Mirko Schwärzel Szene vor der Erstaufnahmestelle LAGESO Berlin-Moabit

Mehr

Der Süden Deutschlands trägt mehr als 40% zum Gesamtspendenvolumen an Geldspenden bei.

Der Süden Deutschlands trägt mehr als 40% zum Gesamtspendenvolumen an Geldspenden bei. Wo wohnen die spendenfreudigsten Bundesbürger? Im Osten ist die geringste Reichweite und Durchschnittsspende zu beobachten, im Norden die geringste Spendenhäufigkeit. Reichweite ist der Anteil der Befragten,

Mehr

Der Blick auf die Engagierten: Wer engagiert sich in Rheinland-Pfalz?

Der Blick auf die Engagierten: Wer engagiert sich in Rheinland-Pfalz? Der Blick auf die Engagierten: Wer engagiert sich in Rheinland-Pfalz? Zentrale Befunde des Freiwilligensurveys 2014 Dr. Claudia Vogel Deutsches Zentrum für Altersfragen Vortrag zur Fachtagung Bürgerschaftliches

Mehr

Engagement-Lotsen Programm Hessischen Landesregierung. der

Engagement-Lotsen Programm Hessischen Landesregierung. der Engagement-Lotsen Programm 2017 der Hessischen Landesregierung 1. Engagementförderung mit Engagement-Lotsen Bürgerschaftliches Engagement befindet sich in einem deutlichen Wandel. Neben dem Engagement

Mehr

Sozio-demografischer Wandel Herausforderung für Ehrenamt und Freiwilligenarbeit

Sozio-demografischer Wandel Herausforderung für Ehrenamt und Freiwilligenarbeit Älter, weniger, weiter weg Demografischer Wandel als Gestaltungsaufgabe für den Umweltschutz Konferenz des DNR, BUND, NABU am 08.11. 2006 in Berlin AG 4 Sozio-demografischer Wandel Herausforderung für

Mehr

Wer engagiert sich freiwillig? Kernergebnisse des Deutschen Freiwilligensurveys 2014

Wer engagiert sich freiwillig? Kernergebnisse des Deutschen Freiwilligensurveys 2014 Wer engagiert sich freiwillig? Kernergebnisse des Deutschen Freiwilligensurveys Julia Simonson Claudia Vogel Clemens Tesch-Römer Freiwilliges Engagement ist vielfältig, es stellt eine zentrale Form der

Mehr

Bildungschancen und Möglichkeiten im Ehrenamt

Bildungschancen und Möglichkeiten im Ehrenamt Bildungskonferenz 19.03.2018 Bildungschancen und Möglichkeiten im Ehrenamt Erstellt von Sabine Fischer 31.10.2016 Ann-Katrin Fachdienst 4340 Michel Fachdienst 4360 Fakten und Daten zum Ehrenamt Ehrenamtliches

Mehr

Ehrenamtliches Engagement im Zivil- und Katastrophenschutz. Kurzfassung. 19. Dezember 2011

Ehrenamtliches Engagement im Zivil- und Katastrophenschutz. Kurzfassung. 19. Dezember 2011 Fakultät für Kulturreflexion Prof. Dr. Hans-Jürgen Lange Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Sicherheitsforschung und Sicherheitsmanagement Alfred-Herrhausen-Str. 50 D-58448 Witten Telefon : 02302/926-809

Mehr

Soziale und regionale Ungleichheiten im freiwilligen Engagement Älterer

Soziale und regionale Ungleichheiten im freiwilligen Engagement Älterer Soziale und regionale Ungleichheiten im freiwilligen Engagement Älterer Julia Simonson & Claudia Vogel Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA) Produktivität und Potenzial : Neues Alter alte Ungleichheiten?

Mehr

Jugend in der Zivilgesellschaft

Jugend in der Zivilgesellschaft Jugend in der Zivilgesellschaft Auszug aus der Publikation zum Themenbereich Engagementprofile Jugendlicher Freiwilliges Engagement Jugendlicher von 1999 bis 2009 Auszug aus der Publikation Jugend in der

Mehr

Frauen und freiwilliges Engagement

Frauen und freiwilliges Engagement Frauen und freiwilliges Engagement Einführung 2011 ist das Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit. Gleichzeitig nimmt die Diskussion um das Ehrenamt, freiwilliges oder bürgerschaftliches Engagement,

Mehr

EHRENAMTSSTIFTUNG MV 1

EHRENAMTSSTIFTUNG MV 1 15.11.2017 EHRENAMTSSTIFTUNG MV 1 Anteile freiwillig Engagierter im Ländervergleich 2014 42,7 36,0 42,8 42,3 46,2 37,2 Quelle: Freiwilligensurvey 2014 Bundesland Engagementquote Rheinland-Pfalz 48,3 Baden-Württemberg

Mehr

Das Freiwilligenwesen in Deutschland, unter Berücksichtigung neuer Formen der Freiwilligkeit im DRK

Das Freiwilligenwesen in Deutschland, unter Berücksichtigung neuer Formen der Freiwilligkeit im DRK Das, unter Berücksichtigung neuer Formen der Freiwilligkeit im DRK oder der Versuch einen Überblick zu geben zu etwas, was sich kaum überblicken lässt Zu Anfang der 90iger Jahre des letzten Jahrhunderts

Mehr

Engagement-Management im Sportverein: Bindung und Gewinnung von Ehrenamtlichen und Freiwilligen

Engagement-Management im Sportverein: Bindung und Gewinnung von Ehrenamtlichen und Freiwilligen Engagement-Management im Sportverein: Bindung und Gewinnung von Ehrenamtlichen und Freiwilligen Vortrag auf der Fachtagung Aufgabe Ehrenamtsförderung Perspektiven Ansätze Beispiele Köln, 13.11.2012 Prof.

Mehr

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Bürgerschaftliches Engagement 30.04.2015 Lesezeit 4 Min. Unruhe im Ruhestand Immer mehr Unternehmen engagieren sich für das Gemeinwohl, indem

Mehr

Ehren, würdigen, wertschätzen Elemente einer Kultur der Anerkennung freiwilligen Engagements von Kindern und Jugendlichen

Ehren, würdigen, wertschätzen Elemente einer Kultur der Anerkennung freiwilligen Engagements von Kindern und Jugendlichen Ehren, würdigen, wertschätzen Elemente einer Kultur der Anerkennung freiwilligen Engagements von Kindern und Jugendlichen Birger Hartnuß, Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung in der Staatskanzlei

Mehr

ENGAGEMENT MONITOR. Information. Engagementpolitik

ENGAGEMENT MONITOR. Information. Engagementpolitik Information MONITOR ENGAGEMENT Ausgabe Nr. 2 Freiwilliges Engagement in Deutschland 1999 2004 2009 Kurzbericht des 3. Freiwilligensurveys Engagementpolitik zurück weiter MONITOR ENGAGEMENT Freiwilliges

Mehr

Die Generation Unerlässlich für Vereinsführungspositionen

Die Generation Unerlässlich für Vereinsführungspositionen Die Generation 45+ - Unerlässlich für Vereinsführungspositionen Attraktives Ehrenamt im Sport Neue Wege in der Vorstandsarbeit im Sportverein 12. Februar 2016 Berlin Prof. Dr. Sebastian Braun Humboldt-Universität

Mehr

Migranten und Ehrenamt

Migranten und Ehrenamt Migranten und Ehrenamt Sozio-Demographische Entwicklungen Frankfurt am Main, 12. Juni 2015 Lorenz Overbeck, BDO-Geschäftsführer Gliederung des Vortrags 1) Initiative Integration durch Musik 2) Begriffsklärungen

Mehr

Katja Stamer (Autor) Ehrenamt Management Impulse und praktische Hilfestellungen zur Förderung des Ehrenamtes in Sportvereinen

Katja Stamer (Autor) Ehrenamt Management Impulse und praktische Hilfestellungen zur Förderung des Ehrenamtes in Sportvereinen Katja Stamer (Autor) Ehrenamt Management Impulse und praktische Hilfestellungen zur Förderung des Ehrenamtes in Sportvereinen https://cuvillier.de/de/shop/publications/6637 Copyright: Cuvillier Verlag,

Mehr

Mitstreiter gewinnen und binden

Mitstreiter gewinnen und binden Mitstreiter gewinnen und binden Zukunftsworkshop des LSB Bremen 05.02.2010 Führungs-Akademie des DOSB /// Willy-Brandt-Platz 2 /// 50679 Köln /// Tel 0221/221 220 13 /// Fax 0221/221 220 14 /// info@fuehrungs-akademie.de

Mehr

Bürgerschaftliches Engagement Entwicklungen und Trends, Herausforderungen und Perspektiven

Bürgerschaftliches Engagement Entwicklungen und Trends, Herausforderungen und Perspektiven Birger Hartnuß Bürgerschaftliches Engagement Entwicklungen und Trends, Herausforderungen und Perspektiven Fachtagung Elternarbeit, Frühe Hilfen und Migrationsfamilien EFI 11. Dezember 2014, Hannover Gliederung

Mehr

Engagementatlas 09: Was nützt bürgerschaftliches Engagement?

Engagementatlas 09: Was nützt bürgerschaftliches Engagement? Präsentation Engagementatlas 09: Was nützt bürgerschaftliches Engagement? im Auftrag von Dr. Iris Pfeiffer Dr. Philip Steden Prognos AG Köln, 19.11.2008 Engagementatlas 09 Ziel und Methodik der Studie

Mehr

Cannabiskonsum der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland

Cannabiskonsum der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland Cannabiskonsum der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland Ergebnisse der Repräsentativbefragungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln Juni 2007 Cannabiskonsum der Jugendlichen

Mehr

Freiwilligenmanagement 50 plus. Neue Freiwillige gewinnen und begleiten. Praxiswerkstatt. 15. und Roncalli-Haus Magdeburg

Freiwilligenmanagement 50 plus. Neue Freiwillige gewinnen und begleiten. Praxiswerkstatt. 15. und Roncalli-Haus Magdeburg Freiwilligenmanagement 50 plus Neue Freiwillige gewinnen und begleiten Praxiswerkstatt 15. und 16.06.2010 Roncalli-Haus Magdeburg Einstieg Was ist mir am wichtigsten, wenn ich freiwillig/ehrenamtlich engagiert

Mehr

DATEN ZUR LAGE DER DEUTSCHEN VEREINE: FOKUS ENGAGEMENT

DATEN ZUR LAGE DER DEUTSCHEN VEREINE: FOKUS ENGAGEMENT Berlin, 6. Februar 2018 DATEN ZUR LAGE DER DEUTSCHEN VEREINE: FOKUS ENGAGEMENT Jana Priemer KAPITEL 01 DER ZIVIZ-SURVEY ZIVIZ-SURVEY 2017 2 DER ZIVIZ-SURVEY Befragungsinstrument organisierte Zivilgesellschaft

Mehr

Freiwilligenzentrum Mittelhessen

Freiwilligenzentrum Mittelhessen Freiwilligenzentrum Mittelhessen Verantwortung übernehmen - mit Engagement begeistern Freiwilligenzentrum Mittelhessen - Bürgerschaftliches Engagement in Deutschland Zahlen Daten - Fakten - Warum engagieren

Mehr

Claudia Vogel, Christine Hagen BBE-Newsletter 2/2013

Claudia Vogel, Christine Hagen BBE-Newsletter 2/2013 Claudia Vogel, Christine Hagen BBE-Newsletter 2/2013 Generationenübergreifendes freiwilliges Engagement Analysepotenziale des Deutschen Freiwilligensurveys i Einleitung Freiwilliges Engagement, das zur

Mehr

WIE GEHT ES UNSEREN VEREINEN? TRENDS UND ENTWICKLUNGEN

WIE GEHT ES UNSEREN VEREINEN? TRENDS UND ENTWICKLUNGEN Frankfurt, 24. April 2018 WIE GEHT ES UNSEREN VEREINEN? TRENDS UND ENTWICKLUNGEN Jana Priemer DER ZIVIZ-SURVEY: WISSENSGRUNDLAGE FÜR VEREINE, STIFTUNGEN UND CO. Befragt werden eingetragene Vereine, Stiftungen,

Mehr

Befragung von Migrantinnen und Migranten im Deutschen Freiwilligensurvey 2014

Befragung von Migrantinnen und Migranten im Deutschen Freiwilligensurvey 2014 Befragung von Migrantinnen und Migranten im Deutschen Freiwilligensurvey 2014 Dr. Claudia Vogel & Dr. Julia Simonson Deutsches Zentrum für Altersfragen 42. Sitzung der AG 5 Migration und Teilhabe des Bundesnetzwerks

Mehr

Thomas Gensicke BBE-Newsletter 19/2009

Thomas Gensicke BBE-Newsletter 19/2009 Thomas Gensicke BBE-Newsletter 19/2009 Der Freiwilligensurvey (1999, 2004, 2009) Ein umfragegestütztes Informationssystem für die Zivilgesellschaft in Deutschland Die Bürger- und Zivilgesellschaft rückte

Mehr

Entwicklung der Zivilgesellschaft in Ostdeutschland

Entwicklung der Zivilgesellschaft in Ostdeutschland Thomas Gensicke Thomas Olk Daphne Reim Jenny Schmithals Hans-Liudger Dienel Entwicklung der Zivilgesellschaft in Ostdeutschland Quantitative und qualitative Befunde In Auftrag gegeben und herausgegeben

Mehr

Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin Abteilung Soziales und Gesundheit Sozialamt Juli 2011

Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin Abteilung Soziales und Gesundheit Sozialamt Juli 2011 Bezirksamt Treptow-Köpenick von Berlin Abteilung Soziales und Gesundheit Sozialamt 1 Juli 2011 Leitlinien für die Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements des Bezirksamtes Treptow-Köpenick von Berlin

Mehr

Freiwilliges Engagement älterer Menschen

Freiwilliges Engagement älterer Menschen Freiwilliges Engagement älterer Menschen und dessen besondere Beiträge zur Zivilgesellschaft Präsentation von Dr. Thomas Gensicke, TNS Infratest München bei der Preisverleihung des Bundeswettbewerbs Das

Mehr

Statistischer Monatsbericht für Mai 2015

Statistischer Monatsbericht für Mai 2015 Statistischer Monatsbericht für Mai 2015 Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth 30.07.15 M449 Ehrenamtliche Tätigkeit in Nürnberg Wie viele Nürnbergerinnen und Nürnberger sind ehrenamtlich

Mehr

Fragebogen zur Bedeutung von ehrenamtlicher oder freiwilliger Tätigkeit

Fragebogen zur Bedeutung von ehrenamtlicher oder freiwilliger Tätigkeit Fragebogen zur Bedeutung von ehrenamtlicher oder freiwilliger Tätigkeit Liebe Buchholzer Bürger, in dem Buchholzer Projekt Engagierte Stadt möchten wir Grundlagen für ein gelingendes Zusammenleben in unserer

Mehr

Freiwilliges Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund: Befunde des Deutschen Freiwilligensurveys 2014

Freiwilliges Engagement von Menschen mit Migrationshintergrund: Befunde des Deutschen Freiwilligensurveys 2014 Freiwilliges Engagement von Menschen mit : Befunde des Deutschen Freiwilligensurveys 2014 Dr. Claudia Vogel Deutsches Zentrum für Altersfragen Freiwilliges Engagement in Deutschland Der Deutsche Freiwilligensurvey

Mehr

ZUR ZEIT 7/2009. Freiwilligenarbeit in der Stadt Zürich. Präsidialdepartement

ZUR ZEIT 7/2009. Freiwilligenarbeit in der Stadt Zürich. Präsidialdepartement ZUR ZEIT 7/9 Unbezahlt, aber nicht umsonst in der Stadt Zürich Präsidialdepartement Inhalt 1 In Kürze 3 2 UM WAS GEHT ES 3 3 WER ENGAGIERT SICH? 4 4 ZEITAUFWAND 7 5 ENTWICKLUNG SEIT 8 QuelleN 9 Glossar

Mehr

Grußworte Auftaktveranstaltung Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Rheinland-Pfalz: Warum ein Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement?

Grußworte Auftaktveranstaltung Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Rheinland-Pfalz: Warum ein Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement? Grußworte Auftaktveranstaltung Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Rheinland-Pfalz: Warum ein Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement? Sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin, sehr geehrte

Mehr

Die Entwicklung der Pflegebedürftigen in Thüringen bis 2020

Die Entwicklung der Pflegebedürftigen in Thüringen bis 2020 Die Entwicklung der Pflegebedürftigen in Thüringen bis 2020 Die Anzahl alter und hochbetagter Menschen in Thüringen wird immer größer. Diese an sich positive Entwicklung hat jedoch verschiedene Auswirkungen.

Mehr

Urbanes Grün und Gesundheit

Urbanes Grün und Gesundheit Urbanes Grün und Gesundheit Ergebnisse einer Befragung von Bewohnern in deutschen Großstädten 5. Juni 2015 q5436/31707 Pl, Ma forsa Politik- und Sozialforschung GmbH Büro Berlin Schreiberhauer Straße 30

Mehr

Die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für eine gelingende Integration

Die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für eine gelingende Integration Die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für eine gelingende Integration Engagement für alle! Kooperation zwischen Engagementförderung und Integrationsarbeit Fachtagung des Hessischen Ministeriums

Mehr

Meinungen zum Ehrenamt

Meinungen zum Ehrenamt Meinungen zum Ehrenamt Datenbasis: 1.000 Erwerbstätige Erhebungszeitraum: 25. bis 31. Januar 2017 statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte Auftraggeber: Körber-Stiftung 1. Ehrenamtliches Engagement

Mehr

Aktives Altern und Geschlechterperspektiven. Petra-Angela Ahrens / Gerhard Wegner 11. September 2015 in Hannover

Aktives Altern und Geschlechterperspektiven. Petra-Angela Ahrens / Gerhard Wegner 11. September 2015 in Hannover Aktives Altern und Geschlechterperspektiven Petra-Angela Ahrens / Gerhard Wegner in Hannover Was Sie erwartet 1. Geschlechtsspezifische Altersbilder Ausgangspunkt im 6. Altenbericht der Bundesregierung

Mehr

Jahresempfang der Stadt Sundern am

Jahresempfang der Stadt Sundern am Jahresempfang der Stadt Sundern am 16.01.2011 Ehrenamt im Wandel Peter Hölzer Trainer im Bereich Konfliktmanagement in der Freiwilligenarbeit Dozent der Akademie für Ehrenamtlichkeit Referent im Ausbildungsteam

Mehr

Negativer empirischer Zusammenhang von Armut und freiwilligem Engagement

Negativer empirischer Zusammenhang von Armut und freiwilligem Engagement Thomas Gensicke, TNS Infratest München Armut und freiwilliges Engagement geht das zusammen? Der Freiwilligensurvey bietet alle 5 Jahre ein repräsentatives Bild der Zivilgesellschaft in Deutschland, und

Mehr

Corporate Social Responsibility

Corporate Social Responsibility Corporate Social Responsibility Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Bankenverbandes Januar 2015 Thema und Intention der Umfrage Das über die reine Geschäftstätigkeit hinausgehende gesellschaftliche

Mehr

Gerechtigkeit alles eine Frage der Wahrnehmung

Gerechtigkeit alles eine Frage der Wahrnehmung Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln Gerechtigkeit 10.08.2017 Lesezeit 4 Min. Gerechtigkeit alles eine Frage der Wahrnehmung Diese Daten dürften all jene überraschen, die in Deutschland

Mehr

Freiwilliges Engagement in der Seniorenarbeit

Freiwilliges Engagement in der Seniorenarbeit Freiwilliges Engagement in der Seniorenarbeit Gespräch der Seniorenservicebüros 6. September 2011 09.01.2011 1 Freiwilligensurvey 2009 (TNS Infratest Sozialforschung München im Auftrag des BM FSFJ) Entwicklungen

Mehr

Auswertung der Befragung zum bürgerschaftlichen Engagement Landkreis Tübingen

Auswertung der Befragung zum bürgerschaftlichen Engagement Landkreis Tübingen Auswertung der Befragung zum bürgerschaftlichen Engagement Landkreis Tübingen Stand 08. September 2009 1 Befragung zum bürgerschaftlichen Engagement Hintergrund und Rücklauf Das Leuchtturmprojekt BEST

Mehr

Aktuelle Herausforderungen im Vereinswesen

Aktuelle Herausforderungen im Vereinswesen Aktuelle Herausforderungen im Vereinswesen Gerolzhofen 11. Dezember 2017 Dr. Thomas Röbke Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern Übersicht Zahlen, Daten, Fakten zur Lage der zivilgesellschaftlichen

Mehr

Ergebnisse Umfrage Generationengerechtigkeit. TNS Infratest im Auftrag der IG Metall, April 2014

Ergebnisse Umfrage Generationengerechtigkeit. TNS Infratest im Auftrag der IG Metall, April 2014 Ergebnisse Umfrage Generationengerechtigkeit TNS Infratest im Auftrag der IG Metall, April 2014 Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick Die Junge Generation sorgt sich um das gesetzliche Rentensystem und

Mehr

Trends im Ehrenamt. Freiräume im Alter nutzen EFI Fachtag 2018 Ingolstadt 20. September 2018

Trends im Ehrenamt. Freiräume im Alter nutzen EFI Fachtag 2018 Ingolstadt 20. September 2018 Trends im Ehrenamt. Freiräume im Alter nutzen EFI Fachtag 2018 Ingolstadt 20. September 2018 Dr. Thomas Röbke Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern Stimmt das denn? Willst du froh und glücklich

Mehr

Vorstellung des neuen Berichtes zum Ehrenamt 2011 Presentazione del nuovo Rapporto sul volontariato Hermann Atz. Institut Instituto

Vorstellung des neuen Berichtes zum Ehrenamt 2011 Presentazione del nuovo Rapporto sul volontariato Hermann Atz. Institut Instituto Vorstellung des neuen Berichtes zum Ehrenamt 2011 Presentazione del nuovo Rapporto sul volontariato 2011 Institut Instituto Hermann Atz Auftraggeber Committente Datum/Data Autonome Provinz Bozen Abteilung

Mehr

Freiwilliges Engagement von Frauen

Freiwilliges Engagement von Frauen MAECENATA INSTITUT FÜR PHILANTHROPIE UND ZIVILGESELLSCHAFT, BERLIN Freiwilliges Engagement von Frauen Ergebniskonferenz zur Zeitverwendungserhebung 2012/2013 Statistisches Bundesamt in Wiesbaden, 5./6.

Mehr

Demographische Situation in Schalkenmehren. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung

Demographische Situation in Schalkenmehren. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung Demographische Situation in Schalkenmehren Überblick langfristig gewachsene Ortsgemeinde Die OG Schalkenmehren hat seit 1962 deutlich an Bevölkerung gewonnen. Dass sich das langfristig zu beobachtende

Mehr

Demographische Situation in Immerath. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung

Demographische Situation in Immerath. Überblick. Historische Bevölkerungsentwicklung Demographische Situation in Immerath Überblick im Vergleich stabile und junge Ortsgemeinde Immerath ist eine Ortsgemeinde mit vergleichsweise stabilen demographischen Bedingungen. Die langfristige Betrachtung

Mehr

Zugänge zur Selbsthilfe schaffen In-Gang-Setzer als Bestandteil des bürgerschaftlichen Engagements zur Unterstützung von Selbsthilfegruppen

Zugänge zur Selbsthilfe schaffen In-Gang-Setzer als Bestandteil des bürgerschaftlichen Engagements zur Unterstützung von Selbsthilfegruppen Zugänge zur Selbsthilfe schaffen In-Gang-Setzer als Bestandteil des bürgerschaftlichen Engagements zur Unterstützung von Selbsthilfegruppen Dr. Christopher Kofahl Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf

Mehr

Interkulturelle Vergesellschaftung im ländlichen Raum durch Vereine und Initiativen

Interkulturelle Vergesellschaftung im ländlichen Raum durch Vereine und Initiativen Interkulturelle Vergesellschaftung im ländlichen Raum durch Vereine und Initiativen Dr. Sabine Weck, ILS - Institut für Landesund Stadtentwicklungsforschung, Dortmund Jahrestagung des AK Geographische

Mehr

Frauendomäne Teilzeitarbeit Wunsch oder Notlösung?

Frauendomäne Teilzeitarbeit Wunsch oder Notlösung? Frauendomäne Teilzeitarbeit Wunsch oder Notlösung? Destatis, 28. April 2009 Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten in steigt seit Anfang der neunziger Jahre kontinuierlich an. In der öffentlichen Diskussion

Mehr

Ergebnisse der Bürgerbefragung von AGP Freiburg und Miteinander Stegen

Ergebnisse der Bürgerbefragung von AGP Freiburg und Miteinander Stegen Ergebnisse der Bürgerbefragung von AGP Freiburg und Miteinander Stegen 1 Gliederung: 1. Allgemeines zur Befragung 2. Der eigene Wohn- und Lebensraum 3. Persönliche Einschränkungen und Bedarf an Hilfe 4.

Mehr

Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland

Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Freiwilliges Engagement von Türkinnen und Türken in Deutschland Projekt der Stiftung Zentrum für Türkeistudien im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Vortrag im Unterausschuss

Mehr

EHRENAMTSSTIFTUNG MV 1

EHRENAMTSSTIFTUNG MV 1 03.08.2017 EHRENAMTSSTIFTUNG MV 1 03.08.2017 EHRENAMTSSTIFTUNG MV 2 03.08.2017 EHRENAMTSSTIFTUNG MV 3 Anteile freiwillig Engagierter im Ländervergleich 2014 42,7 36,0 42,8 42,3 46,2 37,2 Bundesland Engagementquote

Mehr

Ehrenamt im ländlichen Raum Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement gestalten. Olaf Ebert & Uwe Lummitsch LAGFA Sachsen-Anhalt e.v.

Ehrenamt im ländlichen Raum Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement gestalten. Olaf Ebert & Uwe Lummitsch LAGFA Sachsen-Anhalt e.v. Ehrenamt im ländlichen Raum Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement gestalten Olaf Ebert & Uwe Lummitsch LAGFA Sachsen-Anhalt e.v. Bürgerschaftliches Engagement ist das eigensinnige selbstgewählte

Mehr

Vortragende: Laura Burmeister und Dirk Schacher

Vortragende: Laura Burmeister und Dirk Schacher Bremen engagiert sich Kurzvorstellung des ersten Freiwilligensurveys für das Bundesland Bremen 01.12.2010 Vortragende: Laura Burmeister und Dirk Schacher Gliederung Der Freiwilligensurvey: Was ist das?

Mehr

Migrantinnen und Migranten in der zweiten Lebenshälfte

Migrantinnen und Migranten in der zweiten Lebenshälfte Migrantinnen und Migranten in der zweiten Lebenshälfte Sonja Nowossadeck, Dr. Daniela Klaus, Dr. Laura Romeu Gordo & Dr. Claudia Vogel Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA), Berlin Arbeitskreis Altern

Mehr

Freiwilliges Engagement in Zahlen. Quelle: Freiwilliges Engagement in Österreich, 1. Freiwilligenbericht. Herausgegeben von bmask.gv.

Freiwilliges Engagement in Zahlen. Quelle: Freiwilliges Engagement in Österreich, 1. Freiwilligenbericht. Herausgegeben von bmask.gv. Freiwilliges Engagement in Zahlen Quelle: Freiwilliges Engagement in Österreich, 1. Freiwilligenbericht. Herausgegeben von bmask.gv.at Seite 2 Beteiligung an in Österreich 3.019.242 Personen über 15 n

Mehr

Zur aktuellen Situation des Ehrenamtes in der Flüchtlingshilfe

Zur aktuellen Situation des Ehrenamtes in der Flüchtlingshilfe Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie Zur aktuellen Situation des Ehrenamtes in der Flüchtlingshilfe Eine Studie, erstellt im Auftrag der Landesintegrationsbeauftragten durch

Mehr

Deutschland-Check Nr. 23

Deutschland-Check Nr. 23 Chancen und Risiken auf dem Arbeitsmarkt Ergebnisse des IW-Arbeitnehmervotums Bericht der IW Consult GmbH Köln, 12. Dezember 2011 Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH Konrad-Adenauer-Ufer

Mehr

Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt Pressekonferenz Leben in Deutschland: Datenreport 2013 am 26. November 2013 in Berlin -Statement von Roderich Egeler- Es gilt das gesprochene Wort Das deutsche Jobwunder Beim Blick auf den deutschen Arbeitsmarkt

Mehr

Altersvorsorge. 21. Februar 2019 n9325/37328 Mü

Altersvorsorge. 21. Februar 2019 n9325/37328 Mü Altersvorsorge 21. Februar 2019 n9325/37328 Mü forsa Politik- und Sozialforschung GmbH Büro Berlin Schreiberhauer Straße 30 10317 Berlin Telefon: (0 30) 6 28 82-0 Inhaltsverzeichnis Vorbemerkung 3 1. Beschäftigung

Mehr

Weniger Engagement bei Jugendlichen, mehr bei den Älteren : Ergebnisse der Freiwilligensurveys 1999, 2004 und 2009 Gensicke, Thomas; Geiss, Sabine

Weniger Engagement bei Jugendlichen, mehr bei den Älteren : Ergebnisse der Freiwilligensurveys 1999, 2004 und 2009 Gensicke, Thomas; Geiss, Sabine www.ssoar.info Weniger Engagement bei Jugendlichen, mehr bei den Älteren : Ergebnisse der Freiwilligensurveys 1999, 2004 und 2009 Gensicke, Thomas; Geiss, Sabine Veröffentlichungsversion / Published Version

Mehr

Ältere Menschen in der BRD und in Berlin - Soziale Integration und Engagement

Ältere Menschen in der BRD und in Berlin - Soziale Integration und Engagement Ältere Menschen in der BRD und in Berlin - Soziale Integration und Engagement Impulsvortrag bei der Veranstaltung Lebensqualität im Alter Altenpolitik gestalten 6. November 2013, Berlin Frank Berner Deutsches

Mehr

KUNDEN ZUFRIEDENHEITS BEFRAGUNG

KUNDEN ZUFRIEDENHEITS BEFRAGUNG KUNDEN ZUFRIEDENHEITS BEFRAGUNG Präsentation Klenke Kundenbefragung Zufriedenheit Durch GO Research GmbH Demographische Daten der teilnehmenden Ärzte Geschlecht Facharzt 18% 36% weiblich männlich 4% %

Mehr

Haupt- und Ehrenamt wie passt das zusammen? Wie sieht eine Kooperationskultur zwischen Haupt- und Ehrenamt aus?

Haupt- und Ehrenamt wie passt das zusammen? Wie sieht eine Kooperationskultur zwischen Haupt- und Ehrenamt aus? Haupt- und Ehrenamt wie passt das zusammen? Wie sieht eine Kooperationskultur zwischen Haupt- und Ehrenamt aus? Dr. Jürgen Schumacher Vortrag im Rahmen der Fachtagung 200 Jahre freiwilliges Engagement

Mehr