V. Reissner. Screening auf psychische Störungen bei Arbeitslosen ALG-II-Empfängern unter 25 Jahren
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- Christian Hummel
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Transkript
1 HERZLICH WILLKOMMEN
2 V. Reissner Screening auf psychische Störungen bei Arbeitslosen ALG-II-Empfängern unter 25 Jahren Ein Kooperationsprojekt des JobCenters Essen & Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters (Prof. J. Hebebrand), Universität Duisburg-Essen / LVR-Klinikum
3 Agenda Agenda 1. Kooperation 2. Ablauf und Fallbericht 3. Evaluation 4. Diskussion & Ausblick 3
4 Kooperation: Ziele Beratung des Fallmanagements und der Arbeitsvermittler Verbesserung der psychischen Gesundheit Reintegration in den sozialen Kontext und Prävention von Folgeerkrankungen der Langzeitarbeitslosigkeit Die enge Zusammenarbeit von psychiatrischen und berufsfördernden Institutionen erhöht die Integrationswahrscheinlichkeit der Kunden in den 1. Arbeitsmarkt um das 1,5-fache bzw. 2-fache (Cook et al., 2005) 4
5 Kooperation: Integrationsprozess Erstkontakt Anliegenklärung Kundensteuerung und Erstberatung Betreuung Übernahme in Betreuung durch Integrationsfachkraft Integration Integration in Erwerbstätigkeit ohne Beendigung der Hilfebedürftigkeit Profiling / Standortbestimmung Zieldefinition / Zwischenziele Umsetzung des Integrationskonzepts Integrationsplanung Eingliederungsvereinbarung mit Beendigung der Hilfebedürftigkeit S 25 Abgeändert nach: Betreuungsstufen im SGB II, Regionaldirektion NRW,
6 Agenda 1. Kooperation 2. Ablauf und Fallbericht 3. Evaluation 4. Diskussion & Ausblick 6
7 Ablauf 7
8 Fallbericht: Romina S. Bericht vom Fallmanagement - Romina S., 21 Jahre alt, Hauptschulabschluss 10. Klasse; Vor kurzem erst nach Essen gezogen - Keine berufliche Maßnahme regulär beendet - Auffällig: im Kontakt eher zurückhaltend und misstrauisch, weint zwischendurch, spricht sehr wenig, Schwierigkeiten dem Blickkontakt zu halten Screening und Stellen einer Verdachtsdiagnose - Vertrauen und Transparenz herstellen: Projekt erläutern & Schweigepflichtsentbindung - Anamnese: Biographie, Schullaufbahn, soziale Kontakte usw.; Screening-Instrumente: z.b. Fragebögen Biographie - Mutter sei überfordert gewesen; mehrere Kinder ins Heim gekommen - Schwere Traumatisierung im Kindes-/Jugendalter (sexueller Missbrauch) Symptomatik: - Schlafstörungen, Alpträume, depressive Verstimmung, sehr misstrauisch, selbstverletzendes Verhalten (Spannungsabbau), emotionale Instabilität, Suizidgedanken in der Vorgeschichte, Schwierigkeiten, Beziehungen einzugehen, Wenig Freunde, da sehr zurückgezogen 8
9 Fallbericht: Romina S. Ergebnisse des Screenings - Hohe Belastungswerte in den Symptom-Fragebögen - Verdachtsdiagnosen:Posttraumatische Belastungsstörung?, Rezidivierende depressive Störung? Borderline-Persönlichkeitsstruktur? / -störung? Vorbehandlungen /-diagnostik /-beratung: Keine! Motivation und Beratung - Aufklärung über Ergebnisse des Screenings - Empfehlung: Diagnostische Abklärung beim niedergelassenen Kollegen (EKG, EEG, CCT,SORK etc.) - Ggf. Therapie, z.b. Aufnahme einer Behandlung in Tagesklinik Feedback & Zusammenarbeit für FM/Arbeitsvermittlerin - Besprechung der Verdachtsdiagnosen - Überlegungen zum Einsatz in verschiedenen Maßnahmen - Planung einer Umschulung zur Altenpflegehelferin 9
10 Agenda 1. Kooperation 2. Ablauf und Fallbericht 3. Evaluation 4. Diskussion & Ausblick 10
11 Arbeitsamtsärztliche Begutachtung Arbeitsloser 11
12 S25: Soziodemo- & biographie Gender: 57 % weiblich Durchschnittsalter: 21.6 Jahre (41 % unter 21 J.) Institutionelle Erziehung: 14.4 % Schulbildung: 46% Kein Schulabschluss, 26% Hauptschulabschluss, 21% Realschulab. Berufliche Biographie: 31.6 % mind. 1 Maßnahme abgeschlossen 68.4 % Achiever keine Maßnahme abgeschlossen oder begonnen Under-Achiever 12
13 S25: Screening-Ergebnisse: Verdachtsdiagnosen Neg. Screen V.a.Depression V.a. Persönlichkeitsstörung V.a.Abhängigkeit V.a. Angststörung 13
14 S25: Screening-Ergebnisse: Inanspruchnahme Bei 30% der Untersuchten besteht der Verdacht auf mindestens drei psychische Erkrankungen Bei 65% der Untersuchten besteht der Verdacht auf mindestens zwei psychische Erkrankungen Inanspruchnahme des psychiatrischen Versorgungssystems Letzte 3 bzw. 6 Monate vor erster Befragung 16 % Inanspruchnahme psychiatrischen Versorgungssystems Zwischen Teilnahme and SUPPORT25 und Nachbefragung (1 J.) 54 % Inanspruchnahme psychiatrischen Versorgungssystems 14
15 S25 Verlauf: Schweregrad Symptomatik S25 Erstgespräch Ein Jahr später 15
16 S25 Verlauf: Arbeitslosigkeit Achiever: Underachiever: Patient schloss mindestens 1 Maßnahme regulär ab Alle Job-Maßnahmen abgebrochen od. keine begonnen S25-Erstgespräch Ein Jahr später Achiever 31,6 % 48,5 % Underachiever 68,4 % 51,5 % 16
17 Agenda 1. Kooperation 2. Ablauf und Fallbericht 3. Evaluation 4. Diskussion & Ausblick 17
18 Schulvermeiderambulanz des Uni-Klinikums Essen Med in.nrw 18
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
20 HERZLICH WILLKOMMEN
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