ANJA KITTLITZ, M.A. / TRÄGERKREIS JUNGE FLÜCHTLINGE E. V. 25. SEPTEMBER 2014

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1 ANJA KITTLITZ, M.A. / TRÄGERKREIS JUNGE FLÜCHTLINGE E. V. 25. SEPTEMBER 2014

2 Bildungsperspektiven mit umf entwickeln Einblicke in die SchlaU-Schule Anja Kittlitz, M.A., Melanie Weber, M. A. Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. / SchlaU-Schule Rosenheim, 23. Oktober 2014

3 Bildungssituation junger Flüchtlinge 2010: Rücknahme des dt. Vorbehalts gegenüber der UN-Kinderrechtskonvention 2011: Berufsschulpflicht für junge Flüchtlinge (16-21/25 Jahre) in Bayern Einrichtung von Klassen für junge Flüchtlinge an 39 Schulstandorten Statistische Daten zum (StMAS): 6951 berufsschulpflichtige junge Flüchtlinge bayernweit 2489 berufsschulpflichtige junge Flüchtlinge kreisfreie Stadt München/ LKR München 633 Schulplätze in der kreisfreien Stadt München

4 Bildungssituation junger Flüchtlinge o Beschränktes Schulplatzangebot o Zeitlich beschränkte Schuldauer von zwei Jahren o Zielsetzung: Eingliederung in den Arbeitsmarkt o Adäquate Ausbildung von Lehrkräften ist nicht gewährleistet Problem: Benachteiligung von AnalphabetInnen im derzeitigen staatlichen System Höhere Bildungsabschlüsse sind bislang nicht vorgesehen

5 Die SchlaU-Schule schulanaloger Unterricht für junge Flüchtlinge Schulträger: Trägerkreis Junge Flüchtlinge e. V. Gründung und Vorstandsvorsitz: Michael Stenger Schulleitung: Antonia Veramendi Angebot: ISuS: Integration durch Stabilisierung und Sofortbeschulung SchlaU: Schulanaloger Unterricht für junge Flüchtlinge SchlaUzubi: Übergangsprogramm für Alumni der SchlaU-Schule

6 Die SchlaU-Schule schulanaloger Unterricht für junge Flüchtlinge o Durchschnittlicher Schulbesuch: 2-3 Jahre o Schule als Raum des gemeinsamen Lernens, der Persönlichkeitsentwicklung fördert und Zukunftschancen eröffnet o durchlässiges Klassenstufensystem: unterjähriger Wechsel möglich o kein Durchfallen; bestmögliche Förderung o geringe Klassenstärken (max. 16 Lernende) o Klasseneinstufung anhand eines Einstufungstests

7 Die SchlaU-Schule schulanaloger Unterricht für junge Flüchtlinge Klassenstruktur: o Alphabetisierungsstufe, Grundstufe, Mittelstufe, Abschlussstufe Fächer: o Im Klassenverbund: Deutsch, Ethik, AWT, GSE, PCB, Projektunterricht Technik/Wirtschaft o In einem parallelen Kurssystem: Mathematik, Englisch Förderklasse: Neue Einrichtung im Schuljahr 2014/2015

8 Klassenstufensystem ANJA KITTLITZ, M.A. /MELANIE WEBER, M. A. TRÄGERKREIS JUNGE FLÜCHTLINGE E. V. 23. OKTOBER 2014

9 Im Klassenzimmer o wenig wissenschaftliche Auseinandersetzung o kaum angepasstes Lehrmaterial publiziert o extrem hohe LernerInnenheterogenität o Unterricht umfasst mehr als klassischen Fremdsprachenunterricht o Beeinflussung des Unterrichts durch prekäre Lebenslagen o Notwendig: inklusives Schulkonzept im Sinne einer anerkennenden und wertschätzenden Pädagogik

10 Im Klassenzimmer o intime Lernräume o Kleine Klassen (max. 16 SchülerInnen) o Jede/n dort abholen, wo er/sie steht o intensive psychosoziale Betreuung -> Schulsozialpädagogik, Schulpsychologie o geregelte Alltage + klare Regeln + vertrauensvolle Atmosphäre o Stabiles Bezugspersonensystem -> Schule als sicherer Ort / Schule als Schutzraum

11 Im Klassenzimmer o Unterrichtszeiten: 9:00 Uhr bis 14:15 o 90-minütige Unterrichtseinheiten o 20-minütige Pausen o binnendifferenzierender Unterricht o angepasstes Lehrmaterial

12 Im Klassenzimmer Sprach- und kultursensibler Unterricht Kultursensibilität bezieht sich auf individuelle und kollektive Werte- und Normensysteme Kulturbegriff ist nicht beschränkt auf einen nationalen Rahmen Wesentliches Element des Unterrichts: offene Diskussion

13 Gesunde Schule o Im Miteinander ist auf das Wohlbefinden aller zu achten o Vertrauensfördernde Strukturen im gesamten Schulteam o Kollegiale Unterstützungsangebote schaffen: Intervision, Supervision

14 Bildungsperspektiven entwickeln o Der Akzent liegt auf dem Miteinander o Lokale Strukturen kennen, um passende Möglichkeiten zu erkennen oder gemeinsam ins Leben zu rufen o Bildungsperspektiven zu entwickeln, bedeutet einen gemeinsamen Beitrag zu einer Bildungsgerechtigkeit für ALLE zu leisten

15 Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit!