Financial Stability Report 31
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- Heike Fürst
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1 Financial Stability Report 31 Gouverneur Univ.-Prof. Dr. Ewald Nowotny Vize-Gouverneur Mag. Andreas Ittner Hauptabteilungsdirektorin Dr. Doris Ritzberger-Grünwald Hauptabteilungsdirektor Mag. Philip Reading Wien, 1. Juli 216
2 Die expansive Geldpolitik des Eurosystems Bilanzsummen der Zentralbanken Jänner 27 = Quelle: Thomson Reuters. Eurosystem Bank of England (published sterling liabilities) Federal Reserve SNB OeNB Liquiditätsbereitstellung im Euroraum nach Fristigkeit und Operation, in Mrd EUR Jän.8 Jän.9 Jän.1 Jän.11 Jän.12 Jän.13 Jän.14 Jän.15 Jän.16 Quelle: EZB, eigene Berechnungen. APP SMP (nicht sterilisiert) TLTROs I+II LTROs 6 Monate 3 Monate 1 Monat HRG Liquiditätsbedarf - 2 -
3 Die Geldpolitik sorgt für sinkende Finanzierungskosten des Unternehmenssektors und hilft die Kreditvergabe anzukurbeln Zinsen für Kredite an Unternehmen 1 in % Wachstum der Kredite an Unternehmen Jahresveränderungsrate in % Quelle: EZB, OeNB. 1 Zinsbindungsfrist bis 1 Jahr (Neugeschäft) Euroraum Österreich Kernländer (DE, FR, NL, AT, FI) Peripherie (ES, GR, IE, IT, PT)
4 Österreich von Brexit über direkte Kanäle weniger stark betroffen als der Euroraum-Durchschnitt Stylized Facts rund um den BREXIT Güterexporte Österreichs 215 (Anteile in %) Euroraum UK Rest der Welt Wechselkurse letzter Wert: Index: 1. Jänner 216 = Jän Feb Mär Apr Mai Jun EUR je GBP USD je GBP USD je EUR Anmerkung: Entwicklung nach unten stellt eine Abwertung aus Sicht von Großbritannien (EUR/GBP sowie USD/GBP) und dem Euroraum (USD/EUR) dar. Dienstleistungsexporte Österreichs 215 (Anteile in %) 15 Aktienmärkte Index: 1. Jänner 216 = 1 letzter Wert: Euroraum UK Rest der Welt Quelle: Statistik Austria, OeNB, Thomson Reuters. 8 Jän Feb Mär Apr Mai Jun ATX DAX FTSE 1 DOW JONES - 4 -
5 Erholung der Profitabilität der österreichischen Banken im Jahr 215 Nachhaltigkeit muss sich aber erst beweisen Bankenprofitabilität auf konsolidierter Basis 6 in Mrd EUR Jahresergebnis der österreichischen Banken 2, in % Gesamtkapitalrentabilität (RoA) europäischer Bankensysteme 5 1,5 4 1, 3 2,5, -,5 1-1, -1,5-1 -2, ,5 RO BG CZ PL AT SI ES SE NL FR IT HU PT UK DE HR GR Quelle: OeNB, EZB. 215Q3 (annualisiert)
6 Nettozinsergebnis in Österreich im Jahr 215 durch geringere Margen und rückläufiges Geschäftsvolumen unter Druck Einflussfaktoren auf das Nettozinsergebnis in Österreich 2, 1,5 1,,5, -,5 Änderung des Nettozinsergebnisses in Mrd EUR Vor der Finanzkrise: steigende Volumina kompensierten den (aufgrund des Wettbewerbs ausgelösten) Zinsmargendruck. In den letzten Jahren: Volumina sanken aufgrund von Bilanzverkürzungen, aber Zinsmarge ist etwas gestiegen (v.a. bei den Großbanken) und hatte zumeist positiven Effekt -1, Quelle: OeNB. Margeneffekt Volumenseffekt Sonstiges Saldo Änderung des Nettozinsergebnisses In 215 und Anfang 216: sowohl negativer Margen- als auch Volumensdruck - 6 -
7 Strukturelle Herausforderungen: Österreichisches Bankensystem schrumpft, verschlechterte operative Effizienz im Inland - 7 -
8 Bevölkerung erwartet bis 22 gleichbleibende oder nur etwas höhere Zinsen Erwartete Zinsentwicklung für 22 % der Befragten 1% 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% % Leitzins Sparbuchzinsen Kreditzinsen Niedriger Ungefähr gleich Etwas höher Deutlich höher Weiß nicht / Keine Antwort Quelle: OeNB-Barometerumfrage 215; MoP 1/216. Kenntnis der Zinshöhe - 35% geben an, Höhe des Leitzinses nicht zu kennen; bei den Sparbuchzinsen sind es 16% und bei Kreditzinsen 3%. - Es zeigt sich eine Tendenz zur Überschätzung der Zinshöhe. Zinserwartung en der Bevölkerung - Laut OeNB-Umfrage erwartet Mehrheit der Bevölkerung eine Fortsetzung des Niedrigzinsumfeldes. - Unterschiede zwischen Sparbuch und Krediten: Bei Sparbuchzinsen relativ hohe Erwartungen für weiteren Rückgang; bei Kreditzinsen hingegen für (leichten) Anstieg. - Allerdings haben bei Leitzinsen und Kreditzinsen 22% und bei den Sparbuchzinsen 15% keine Zinserwartungen gebildet
9 Weiterhin hoher Anteil variabel verzinster Kredite bei relativ geringer Verschuldung der privaten Haushalte Anteil variabel verzinster Kredite an private Haushalte in % der neu vergebenen Kredite Verschuldung des Haushaltssektors in % der verfügbaren Einkommen (214) LT LV SI SK EE AT IT DE FR GR BE FI ES PT IE CY NL Österreich Quelle: OeNB, Eurostat. Euroraum-Durchschnitt Euroraum-Durchschnitt - 9 -
10 Anhaltender Immobilienpreisanstieg in Österreich Wohnimmobilienpreisindex Veränderung zum Vorjahr in % OeNB-Fundamentalpreisindikator für Wohnimmobilien Abweichung der Preise vom Fundamentalpreis in % Österreich Wien Österreich ohne Wien Quelle: TU Wien, OeNB. Österreich Wien - 1 -
11 Kreditqualität bei CESEE-Tochterbanken in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, Vorsorgen für Fremdwährungskredite steigen
12 Risikokosten in CESEE rückläufig, aber weiterhin materiell
13 Österreichische Banken reduzieren Abstand zu Kapitalquoten anderer europäischer Banken bei gleichzeitig hoher Risikotragfähigkeit für notleidende Kredite Konsol. Texas Ratio (Notleidende Kredite nach Wertberichtigungen im Verhältnis zu Kapital) 1 9 in % Quelle: IWF (Financial Soundness Indicators, Konsolidierungsbasis: CBCSDI oder DCCBS) und OeNB (eigene Berechnungen), Q4/215 oder letztverfügbare Zahlen. Anm.: Um so niedriger die Quote, desto besser
14 MREL soll verhindern, dass in Zukunft Steuerzahler bei Bankenabwicklungen belastet werden Ziel des Abwicklungsregimes: Beteiligung der Eigentümer und Gläubiger bei Bankenrettung statt Rettung durch Steuerzahler: Bail-in statt Bail-out MREL (Minimum Requirement for own funds and Eligible Liabilities): neue Mindestanforderung an Banken 1 zur Sicherstellung genügend Bail-in-fähiger Masse im Abwicklungsfall Single Resolution Board plant erste MREL-Vorschreibung bereits in 216 (Übergangsfristen zur Erfüllung) Erste Abschätzung über Auswirkungen auf AT-Banken 2 zeigt auf Basis derzeitiger MREL- Definition im Baseline-Szenario auf aggregierter Ebene keine massiven Shortfalls EK arbeitet allerdings derzeit an einem integrierten Konzept für MREL und TLAC (Total Loss Absorbing Capacity gemäß Basler Vorgabe), deshalb noch signifikante Änderungen bei Auswirkung möglich Banken sollten aktuelle regulatorische Entwicklungen beobachten und gegebenenfalls Vorbereitungsmaßnahmen treffen 3 1 Festlegung durch Abwicklungsbehörde individuell pro Bank 2 siehe Studie im aktuellen FSR 3 z.b. frühzeitige Emission MREL-fähiger Verbindlichkeiten
15 Die OeNB empfiehlt: Weiterführung von Strukturreformen und Anpassung der Geschäftsmodelle Verbesserung der Effizienz (u.a. Kostenreduktion, Digitalisierung) Abbau von notleidenden Krediten weiter vorantreiben (v.a. in CESEE) Vermeidung exzessiver Risiken ( hunt for yield ) Weitere Verbesserung der Risikotragfähigkeit Schließen der Kapitallücke zu vergleichbaren Banken Systemrisikopuffer (SRP, Phase-in von 216 bis 219) Mindestliquiditätsquote (LCR, Phase-in von 215 bis 218) Mindestbetrag an Eigenmitteln und berücksichtigungsfähigen Verbindlichkeiten (MREL) Schaffung neuer makroprudenzieller Aufsichtsinstrumente Unterstützung der von der OeNB initiierten FMSG-Empfehlung zur präventiven Erweiterung der makroprudenziellen Instrumente im Immobilienkreditbereich Weiterhin: Einhaltung aufsichtlicher Mindeststandards und Leitlinien Fremdwährungskredite, Tilgungsträgerkredite, Nachhaltigkeitspaket
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