L e i t a r t i k e l

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1 MEiER - Medieninformationsdienst für alle Erziehenden von Schnittpunkt e.v. Nr. 4 / 2008 INHALT - Schlechtes Fernsehen - BPjM-Aktuell - Migration, Wahlkämpfe und Medien - ebooks auf dem Vormarsch - Der Streit geht weiter - Web-Aktivitäten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks - Sesam öffnet dich - Computer überholt Fernseher - Kinderhörspielpreis Was heißt denn Mediensucht? - Jugend und Handy - Mehr Schutz bei Glücksspielen im Rundfunk - Jugendschutzverstoß bei Wagner-Inszenierung? - Infos aus der Region L e i t a r t i k e l Schlechtes Fernsehen? Gewusst haben wir es ja schon immer, aber es brauchte erst die Schelte eines alten Mannes, damit wir wieder mal über das Fernsehen schimpfen. Gezeigt werde überwiegend nur Schund, Blödel TV und niveauloses Zeug. Nun ja, das gibt es natürlich auch und es kann einem in der Tat Angst und Bange werden über den Verstand der Zuschauer, die sich vorwiegend durch das Privatfernsehen zappen: Frauentausch, Bauer sucht Frau, die Liste der überflüssigen und peinlichen Sendungen ließe sich fortsetzen. Aber es gibt natürlich auch das andere Fernsehen in öffentlich-rechtlichen, aber auch privaten Programmen. Vielleicht nicht, wenn man nur bei einem Programm bleibt. Ein bisschen Aktivität des Zuschauers ist schon erforderlich, sprich der Blick in die Programmzeitschrift. Und wenn man will, kann man den ganzen Tag qualitätsvolles Fernsehen sehen. Denn das Angebot ist ja im Vergleich zu früher größer geworden, weil es mehr Sender gibt, auch bei den öffentlich-rechtlichen. Nicht nur die dritten Programme, arte und 3SAT, sondern auch das Angebot im Digitalen ist groß und gut. Aber solange auch die öffentlich-rechtlichen Sender sich dem Quotendruck stellen (müssen), kommen sie nicht umhin, ihre Hauptprogramme auch am mainstream auszurichten. Auch hier bleibt die Frage, wo die Grenze ist, sicher. Doch in erster Linie sollte die Politik vorbehaltlos hinter dem Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks stehen und keine Debatte mehr über die Sinnhaftigkeit der Rundfunkgebühren führen. Und zu Reich-Ranickis Auftritt bleibt nur Atze Schröder zu zitieren Endlich einer, der uns allen gezeigt hat, wie echte Comedy funktioniert. Dafür hätte er gleich noch einen Preis bekommen müssen.

2 A k t u e l l e s a u s d e r B P j M Broschüre "Computerspiele - 20 Fragen und Antworten zu gesetzlichen Regelungen und zur Medienerziehung" Was muss ich beim Kauf eines Computerspiels beachten? Wann wird ein Computerspiel indiziert? Wo kann ich mich über pädagogische Empfehlungen informieren? Was sollten Eltern und Erziehende beachten, wenn sie Regelungen für die Spielzeit treffen? Die neue BPjM Broschüre gibt mit Antworten auf diese und 16 weitere Fragen Eltern und Erziehenden Hilfestellungen im Umgang mit Computerspielen. Die Broschüre kann angefordert werden bei: Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) Postfach D Bonn T +49(0) F +49(0) info@bpjm.bund.de M e d i e n a l l g e m e i n Migration, Wahlkämpfe und Medien 2009 ist ein Superwahljahr und es stehen uns wieder diverse Wahlkampfschlachten bevor. Ausländerpolitik hat in Wahlkämpfen immer schon eine Rolle gespielt, das letzte Beispiel ist die Landtagswahl in Hessen 2008, als Roland Koch versuchte, damit Punkte zu machen. Den Medien kommt dabei eine besondere Rolle zu, vermitteln sie doch die Inhalte der Politik und tragen selber mit Berichten dazu bei Vorurteile zu bestätigen oder abzubauen. Leider, so konstatiert Karl-Heinz Meier Braun, Integrationsbeauftragter beim SWR, mangelt es noch an grundsätzlicher Information und Hintergrundberichten. ebooks auf dem Vormarsch Auch vor der Literatur macht die Digitalisierung nicht halt. In der internationalen Verlagsbranche gibt es ein Bedürfnis nach Vernetzung besonders mit der Telekommunikationsindustrie, liegt doch da ein neuer Markt. Auch der brasilianische Erfolgsautor Paulo Coelho stellte das kreative Potenzial des Internets in den Mittelpunkt seiner Rede auf der Frankfurter Buchmesse und hob die schnelle und kostenlose Ausbreitung von Ideen hervor. Unterstützt wird der Kauf von ebooks, als das Buch in digitaler Form, durch ebook reader und unabhängige Handelsplattformen wie z. B. xinxii. Dort können (freie) Autoren ihre Bücher online stellen, auch ohne Verlag. Autoren-und-Leser-ist-Online-Plattform-XinXii.html Der Streit geht weiter Inzwischen müssen auch Rundfunkgebühren für internetfähige PCs gezahlt werden, kann man damit doch prinzipiell Fernsehen und Radio hören. Gegen einen solchen Gebührenbescheid legte ein Student aus Münster Widerspruch ein und bekam vom Verwaltungsgericht Recht. Nun geht der WDR in Berufung.

3 Mehr lesen unter: Rundfunkgebuehren-geht-in-neue-Runde.html Web-Aktivitäten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Im Entwurf zum neuen Rundfunkstaatsvertrag werden die Internetaktivitäten von ARD und ZDF neu definiert. Neue Spielregeln sollen sicherstellen, dass der Wettbewerb im publizistischen Bereich nicht verzerrt wird. Vor allem die Zeitungsverleger hatten sich beschwert, dass mit öffentlichen Geldern durch die Internetauftritte von ZDF und ARD ihnen Konkurrenz gemacht würde. Nun soll es einen 3-Stufenplan geben, der alle zufrieden stellt. Mehr lesen unter: M e d i e n p ä d a g o g i k SESAM öffne dich Eine riesige Auswahl didaktischer Medien finden Pädagogen in der Datenbank SESAM, die vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg betrieben wird. Hier sind neben Materialien auch viele Unterrichtsmodule für alle Schulformen zu finden. Das Besondere an SESAM ist, dass die gefundenen Medien direkt auf den PC des Lehrers geladen werden können. Es lassen sich Unterrichtspakete zusammenstellen, die sowohl im Klassenverband genutzt werden, aber auch an einzelne Schüler zu Selbstlernzwecken weitergegeben werden können. Computer überholt Fernsehen Erstmals haben mehr Jugendliche zwischen 12 und 19 Jahren einen Computer als einen Fernseher. Das ergab die JIM Studie 2008 des medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest (mpfs). Außerdem wurde in der Studie einmal mehr die wachsende Bedeutung des Internets im Alltag von Jugendlichen deutlich. Auch Kommunikationsplattformen wie schülervz sind bei den jungen Leuten äußerst beliebt. Insgesamt wird im Vergleich dieser Studie mit der vor 10 Jahren (von 1998) eindrucksvoll deutlich, wie die digitale Revolution die Kinder und Jugendlichen erfasst hat. Kinderhörspielpreis 2008 Es ist eine packende Abenteuergeschichte mit tollen Figuren, hohem Tempo und einer anspruchsvollen Erzähltechnik. Die Rede ist von Die abenteuerliche Welt der Piraten, einem Hörspiel von Regisseur Volker Präkelt, das den diesjährigen Hörspielpreis gewonnen hat. Verliehen wird der Preis auf den ARD Hörspieltagen Anfang November. Was heißt denn Mediensucht? Das Thema Mediensucht hat Konjunktur. Dabei wird die Computersucht gerne mit den anderen Suchtkrankheiten wie Alkoholismus, Magersucht, usw. in eine Reihe gestellt. Allerdings melden sich bei dieser Debatte oft Leute zu Wort, deren Kompetenz zweifelhaft ist. Die American Psychiatric Association z. B. lehnt es ab, bei exzessiver

4 Computerspielenutzung von Sucht zu sprechen. Mike Große-Loheide versucht ein bisschen Klarheit in eine schwierige Debatte zu bringen. Jugend und Handy Ein neues Internetportal soll vor allem Eltern über Möglichkeiten und Probleme bei der Handynutzung informieren. Es geht vor allem darum, über jugendschutzrelevante Inhalte auf dem Handy aufzuklären. Aber es werden auch Tipps rund um die Funktionsweise des Handys gegeben. Auch wird der Kostenfaktor nicht ausgespart. Die Seite ist ein Angebot der Mobilfunkindustrie und der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia (FSM) Mehr Information unter: M e d i e n r e c h t Mehr Schutz bei Glücksspielen im Rundfunk Für Gewinnspiele im Radio und Fernsehen wird es bald strengere Vorschriften geben. Die für die Aufsicht zuständigen Landesmedienanstalten wollen vor allem den Anbietern einen Riegel vorschieben, die den Zuschauern mit unseriösen Methoden das Geld aus der Tasche ziehen. Minderjährige sollen überhaupt nicht mehr an diesen Glücksspielen teilnehmen dürfen. Jugendschutzverstoß bei Wagner-Inszenierung? Eine Theateraufführung muss nicht unbedingt immer allen gefallen sie kann auch provozieren, aber sicher nicht gegen den Jugendschutz verstoßen. Hier gilt die Abwägung zwischen der Kunstfreiheit und eben dem Jugendschutz, zwei Rechtsgüter, die sehr hoch angesiedelt sind. Nun muss sich die Leipziger Justiz mit dieser Frage auseinandersetzen. Ein Bürger hat Strafanzeige gegen die Inszenierung der Aufführung Der fliegende Holländer gestellt, mit der Bitte zu prüfen, inwieweit die eingespielten Videos gegen den Jugendschutz verstoßen. A u s d e r R e g i o n Schulkinowochen in Hamburg und Schleswig-Holstein Bei den jährlich stattfindenden Schulkinowochen wird das Kino zum Klassenzimmer. Den Schulen wird von der Bundesinitiative VisionKino ein vielfältiges Programm aus Filmen angeboten, zu denen auch Begleitmaterial vorliegt. Es wird dabei darauf geachtet, dass die Filme auch im Unterricht besprochen werden können. Dabei geht es den Veranstaltern auch darum, Film als Kunst zu vermitteln. In Hamburg findet die Schulkinowoche vom erstmals statt, in Schleswig- Holstein vom

5 8/ und Im Netz der neuen Medien Am 6. November 2008 findet in der Zeit von bis Uhr in der Verwaltungsfachhochschule Altenholz die Auftaktveranstaltung zur IQSH-Fortbildungsreihe zum Thema "Im Netz der Neuen Medien" statt. Referent u. a. Professor Dr. Franz-Josef Röll. icationfile.pdf Filmworkshop "Mobbing" Der Verein Schnittpunkt e. V. veranstaltet in Zusammenarbeit mit der internationalen Bildungsstätte SCHEERSBERG vom einen Filmworkshop mit der Kamerafrau Ines Müller zum Thema Mobben. Teilnehmen können Jugendliche ab 14 Jahren. Nach der Anmeldung wird ein Vorbereitungstreffen organisiert, auf dem die Drehbuchskizze gemeinsam erarbeitet wird. Ziel ist die Erstellung eines Kurzfilms, der auch in Schulen eingesetzt werden kann und soll. Zum Film wird es eine kleine Infobroschüre geben. Für Unterkunft und Verpflegung fallen 40 an. Anmeldungen unter: abgedreht - die 10. Hamburger Jugendmediale 2008 Am 21. November 2008 findet die Jugendmediale für Video und Multimedia im CINEMAXX am Dammtor statt. Hier werden wieder viele Hamburger Filmproduktionen im Regionalprogramm und anschließender HIGHLIGHT-GALA präsentiert. I m p r e s s u m November_2008, Schnittpunkt e.v., Heide, Redaktion und v.i.s.d.p.: Leo Hansen MEiER ist ein Informationsdienst, der im Mediendschungel ein bisschen Klarheit verschafft. MEiER erscheint alle 6 Wochen und ist kostenlos. MEiER wird unterstützt vom der MA HSH, der Landesmedienanstalt für Hamburg und Schleswig-Holstein Quellen: fr-online spiegel-online netzzeitung.de mediaculture gmk landesmedienzentrum bw friedrich-ebert-stiftung openpr bpjm jugendmediale.de IQSH kinofenster.de Schnittpunkt e.v. Landvogt-Johannsen-Straße Heide Tel. + fax: , info@schnittpunkt-ev.de,