Routinedatennutzung im Leistungsbereich Dekubitus
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- Bernhard Böhme
- vor 7 Jahren
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1 Routinedatennutzung im Leistungsbereich Dekubitus Berlin, 28. November 2011 Karen Pottkämper AQUA-Institut
2 Ausgangslage In Deutschland erfolgt für die Qualitätssicherung im Verfahren Dekubitus eine Datenerhebung aller Krankenhausfälle im 1. Quartal > 74 Jahre Im Ergebnis werden jährlich über 1 Millionen QS Dokumentationen erstellt mit der Information: kein Dekubitus bei Aufnahme und kein Dekubitus bei Entlassung ist dieses erforderlich? International erfolgt eine Datenerhebung des Dekubitus im Krankenhaus ausschließlich mit DRG-Routinedaten - ohne eine zusätzlich Dokumentation ist dieses auch bei uns möglich?
3 Prüfauftrag des G-BA ob Routinedaten genutzt werden können Fragestellung: Welche Routinedaten, die aktuell gesetzlich zur Verfügung stehen nach 299 SGB V (Daten nach 21 KHEntgG), können für die QS Dokumentationserfordernisse genutzt werden?
4 Alternative Auslösemöglichkeiten über die ICD-10 Kodierung ICD-10: L 89 Dekubitus Lokalisation Gradeinteilung Aber es ist keine Differenzierung möglich, ob ein Dekubitus schon bei der Aufnahme bestand oder im Krankenhaus erworben wurde Fazit: Grundsätzlich ist die Nutzung des ICD 10: L89 möglich Fragestellung: Wird die Codierung konsequent genutzt, um sie für die Qualitätssicherung nutzen zu können?
5 Auslösung der Daten ESQS / nach 21 KHEntgG Auslösung durch den QS-Filter (ESQS) Auslösung : 21 KHEntgG ICD 10: L89 Alter >=75 Jahre ICD 10: L89 Alter >= 20 Jahre Aufnahme: 1.Quartal 2009 Entlassung: bis Ende April 2009 Entlassung in 2009 Vollstationäre Fälle Vollstationäre Fälle 1,06 M Fälle 15,77 M Fälle
6 Ergebnisse der Auswertungen der Routinedaten Vergleich Prävalenz InEK vs. ESQS (2009) auf Basis QS-Filter (ESQS) 3,50% Prävalenz von Dekubitalulcera nach Schweregraden Abrechnungsdaten (InEK 2009) vs. ESQS ,00% Prävalenz Dekubitus 2,50% 2,00% 1,50% 1,00% 21er Daten 2009 (InEK) ESQS ,50% 0,00% 1.Grades 2 Grades 3 Grades 4 Grades Grad n. näher bez. Grad des Dekubitus
7 Ergebnisse der Auswertungen der Routinedaten Vergleich Anzahl InEK vs. ESQS (2009) auf Basis QS-Filter (ESQS) Anzahl Dekubitusfälle gesamt 21 Daten 2009 vs. ESQS er Daten 2009 (InEK) ESQS Anzahl Fälle Dekubitus gesamt Grad Dekibitus
8 Literaturauswertung Die generelle Nutzung von Routinedaten zur Qualitätssicherung ist nach wie vor umstritten Insbesondere unter dem Aspekt der Dokumentationsersparnis nehmen die Befürworter zur Nutzung der Routinedaten in jüngster Zeit jedoch zu Die Frage, ob bei der Nutzung der Kodierung des ICD 10 L89 alle Dekubitus im Krankenhaus erfasst werden, wird unterschiedlich beurteilt: Zwei Studien aus großen Universitätskliniken zeigen, dass mehr Dekubitus in den DRG Daten dokumentiert werden, als in den Daten der QS Eine andere Studie kam mit Daten von 2007 aller Krankenhäuser zu ähnlichen Ergebnissen wie wir, dass der Dekubitus Grad 1-2 schlechter und der Dekubitus Grad 3-4 vergleichbar gut kodiert werden
9 Kann die gesamte QS-Dokumentation DEK durch Routinedaten abgebildet werden? Fallauslösung durch ICD 10: L89 möglich Nach ersten Prüfungen können auch die Daten zur Risikoadjustierung durch ICD 10 und OPS abgebildet werden Nach dem derzeitigen Stand können weitere wichtige Risikofaktoren in die Risikoadjustierung aufgenommen werden Es fehlt allerdings die Unterscheidung zwischen einem im Krankenhaus erworbenen Dekubitus und einem schon bei Aufnahme bestehenden Dekubitus (Inzidenz-Prävalenz) Diese Information ist für die QS unverzichtbar und verbleibt als alleinige zusätzlich Dokumentation erhalten Mögliche Lösung: Beantragung eines Zusatzcodes (z.b. bei Aufnahme vorhanden) beim DIMDI?
10 Entscheidungsprozess Wiegt der Tatbestand, dass der Dekubitus Grad 1-2 schlechter als bisher erfasst wird, den QS-Erkenntnisgewinn für die Beurteilung der Qualität und die Dokumentationsersparnis auf? (Im Ergebnis könnten über 1. Millionen Dokumentationen eingespart werden)
11 AQUA Empfehlung an den G-BA Umstellung der Fallauslösung auf den ICD 10: L89 Studien zeigen, dass die Einschätzung der Gradeinteilung des Dekubitus Grad 1-2 schwierig ist und nicht immer sicher erfolgt, besonders wichtig ist die gute Erfassung des schwerwiegenden Dekubitus Grad 3-4 Um den Erkenntnisgewinn für die Qualitätssicherung zu erhöhen sollte die Datenerhebung über alle 4 Quartale und ohne Alterseinschränkung erfolgen Hinzuziehung der Daten nach 21 KHEntgG zur Risikoadjustierung Aufnahme zusätzlicher Risikofaktoren zur Risikoadjustierung (als Ergebnis einer Literaturrecherche) Eine begleitende Datenvalidierung wird empfohlen
12 Herzlichen Dank! AQUA Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH Maschmühlenweg Göttingen Telefon: (+49) 0551 / Telefax: (+49) 0551 / office@aqua-institut.de Internet: Qualitätsreport 2010 verfügbar unter
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