Beispiel. Und ein paar Meter weiter vor lauter Aufregung gleich das zweite. Ängstlich wirkt er dabei nicht. Er hüpft sogar vergnügt herum, schnüffelt

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2 Beispiel. Und ein paar Meter weiter vor lauter Aufregung gleich das zweite. Ängstlich wirkt er dabei nicht. Er hüpft sogar vergnügt herum, schnüffelt hier, schnuppert da, patscht mit der rechten Vorderpfote in eine Pfütze, schlabbert ein paarmal aus dem mitgebrachten Wassernapf und verschwindet bald darauf wieder in dem mit dem Gurt sicher vertäuten Katzenkörbchen auf der Rückbank. Die zweite Rast verläuft nicht anders, und unterwegs macht Hoover Schläfchen, angekuschelt an Tintenfisch und Pfötchendecke und lässt sein neues Leben auf sich zukommen. Ab und zu fiept er im Traum. Verspielt klingt das, irgendwie heiter. Es muss ein schöner Traum sein. Doch die nächste Herausforderung nach dem Abschied von Familie und Zuhause steht bereits bevor: Wie wird der kleine Kerl auf die Autofähre

3 zwischen Rødby und Puttgarden reagieren? Auf das Gerumpel bei der Einfahrt in den metallenen Schiffsleib, auf die Echo-Akustik, wenn dort Wagentüren knallen, Menschen in doppelter Lautstärke reden, Türen mit Pfeifton elektrisch auf- und zugehen? Und wie lässt sich ihm dieses Erlebnis am angenehmsten verpacken? Einfach so: Mr. Quick-as-Hell bleibt im Katzenkörbchen, wird mit geschlossenem Gittertürchen und aller neuen Ausrüstung im Inneren der Behausung aus dem Auto gehievt und übers Treppenhaus zwei Stockwerke hoch bis in den Wartebereich für Passagiere getragen. Da steht er nun mit seinem geflochtenen Zuhause auf dem Tisch, kann halb Richtung Ostsee durchs große Fenster, halb zu seinem neuen Menschen blicken und fast gar nicht zum breiten Flur, auf dem sich die anderen Passagiere Richtung Bord-

4 Supermarkt zum Schnapseinkauf entlangschieben. Irgendwer ruft trotzdem:»guck mal, wie süüüß«, und Hoover lässt sich an den dünnen Gitterstäben seiner Haustür vorbei in größter Entspanntheit mit einem Finger streicheln. Er scheint sich geborgen zu fühlen, hat seinen Frieden mit dem Auszug bei Mutti in kürzester Zeit gemacht, wird bald schwankend zurück zum Auto geschleppt und findet auch das gänzlich unproblematisch. Was für ein entspannter Geselle und das als Flat Coated, die zwar als ziemlich furchtlos bekannt sind, aber eher hektisch als entspannt, eher permanent auf hocherfreuten 180 sind, als dass sie die Dinge in aller Seelenruhe auf sich zukommen ließen. Einmal noch gibt es einen Boxenstopp am Rande eines Rapsfeldes wieder mit Schnüffeln, Pischen, Trinken. Und wieder passt die knallrote Leine perfekt zu den Farben der Umgebung. Und zum

5 schwarzen Welpenpelz. Dann ist Hoover auf der Zielgeraden. Was für ein Tag! Der Einzug ins neue Zuhause Beim Einzug ins neue Zuhause ist Hoover so entspannt wie unterwegs und anfangs etwas vorsichtig, als würde er auf den großen Rüden warten, dessen Geruch seine kleine Nase hier bereits wahrgenommen hat. Er schnauft sich neugierig die Fußleisten entlang, hält zunächst respektvoll Abstand vom Hundesofa im Wintergarten. Und in seinem kleinen Gesicht lassen sich diese Fragen ablesen: Wie wird der Große auf mich reagieren? Darf ich hier sein? Hinein in sein Reich, ohne ihn vorher zu fragen? Wird er mich erschrecken, zurechtweisen oder vielleicht doch auf Anhieb lieb haben? Hoover sucht und schnauft und macht seinem neuen

6 Namen alle Ehre. Erst drinnen, dann draußen im Garten. Wen er nicht findet, das ist der große Hund, der hier nach allen Gerüchen zu urteilen zu Hause sein muss. Was er nicht weiß, ist, dass der große Hund fünf Tage vor Hoovers Einzug gestorben ist. Der Plan war nicht aufgegangen, dass der Große den Kleinen erziehen und die beiden einander zwei, drei, vier und gerne noch viel mehr Jahre begleitet hätten. Denn eigentlich hätte Hoover erst vier Monate später einziehen sollen und wäre jetzt noch nicht mal geboren. Der Züchterkontakt stand bereits, der Welpe war vorgemerkt. Dann wäre ein anderer zum Hoover geworden. Jetzt ist es dieser kleine entspannte Däne. Denn nach dem plötzlichen Tod des Großen gab es nur zwei Möglichkeiten: nie wieder einen Hund zu haben, um nie mehr die Angst der letzten