LIGHT HIGH DAS FACHMAGAZIN DER LICHTBRANCHE. FORUM Preview Euroshop. LEUCHTENDESIGN_TITEL Stella_KPM-Leuchten. LICHTPLANUNG Shopbeleuchtung

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1 HIGH LIGHT DAS FACHMAGAZIN DER LICHTBRANCHE K45886_8.0 EUR 1/ LEUCHTENDESIGN_TITEL Stella_KPM-Leuchten LICHTPLANUNG Shopbeleuchtung FORUM Preview Euroshop

2 FORUM LED ZWISCHEN CHANCE UND GEFAHR Die LED-Technik ist eine noch junge Lichttechnik, deren Wurzeln jedoch nicht in den F&E-Abteilungen der traditionellen lichttechnischen Industrie zu finden sind. Das sollte egal sein, meint man, wäre da nicht das eigene Fachgebiet Licht mit all seinen über Jahrzehnte gemachten Erfahrungen, gewonnenen Erkenntnissen und daraus resultierenden spezifischen Anforderungen an Licht für uns Menschen. Und diese Anforderungen, die auf den Bedürfnissen unseres Wahrnehmungssystems beruhen, das sich in den letzten Jahrhunderten nicht generell verändert hat, aufgrund zu geringer Kenntnisse nicht oder zu gering zu beachten, kann fatale Folgen haben. Betrachten wir einmal die Problem- bzw. Diskussionsthemen und beginnen dabei mit den weniger technischen. Die zumeist medizinisch orientierte Diskussion um mögliche Auswirkungen des hohen Blauanteils weißer LEDs mit Auswirkung u. a. auf den Melatoninhaushalt spezifisch bei Nachtarbeit sollte Ausgang für entsprechende Untersuchungen sein. Eine Untersuchung vom Oktober 2010 im Auftrag der französischen Agence nationale de sécurité sanitaire de l alimentation, de l environnement et du travail beschäftigt sich mit diesem Aspekt und dem Problem der bei Hochleistungs- LEDs sicher neu zu beurteilenden Blendung. Diese Einwände sollten jedoch nicht von Lampen- oder Leuchtenherstellern mit dem Kommentar abgetan werden der Hinweis, das nächtliche Beleuchtung direkte Gesundheitsgefährdung mit sich bringt, ist nicht belegt. Dass die physischen und psychischen Auswirkungen neu entwickelter Techniken nicht das Fachgebiet von Ingenieuren und Physikern ist, wie man als Reaktion auch hört, mag vom Prinzip her stimmen, jedoch stellt der auch in der Beleuch- Neuartige Reflektorlösung für LED von Alux- Luxar. Der primäre und sekundäre Reflektor aus Miro- Silver-Aluminium verhindert sichtbare Punktleuchtdichten und sorgt für eine gezielte Lichtverteilung (Diagramm und Schnitt rechts). Rechts oben: abstrahlende LED Gruppe Rechts unten: abstrahlender klassischer Reflektor 56 HIGHLIGHT

3 tung im Vordergrund stehende Begriff der Ergonomie die deutliche Schnittstelle zwischen Technik und Auswirkung auf den Menschen dar. Die ergonomische Gestaltung neuer Techniken sollte also für alle Beteiligten ein grundsätzliches Ziel darstellen und nicht im Hype für eine neue Technik untergehen. Konzepte, um den Einblick auf die LED zu verhindern (von rechts): primär-sekundär, z. B. mit side emittting lense und Reflektor; als Primär-Sekundär-Reflektor; als Primär-Reflektor. Untere Reihe: jeweils möglicher Blick in die Leuchte mehr, mal weniger beachteter Aspekt, jedoch mit extremen Auswirkungen auf unser Wahrnehmungssystem. Jedem ist das Thema Blendung bewusst, wenn es sich denn recht drastisch zeigt, wie z. B. das entgegenkommende Fahrzeug bei Nacht (siehe Bild Seite 59). Diese Form der Adaptationsblendung entsteht, wenn unser Auge auf eine recht niedrige Leuchtdichte adaptiert und dann mit einer recht hohen Leuchtdichte konfrontiert wird. Der Unterschied in der Leuchtdichte ist einer der wichtigsten Faktoren für eine solche Art von Störung. -als Kombination in einer Linse -als Kombination Reflektor mit LED Die LED ist sicher eine zukunftsträchtige Technik, aber welche grundsätzlichen Bedingungen müssen mit ihr neben der Effizienz erfüllt werden, wenn eine ergonomische Beleuchtung realisiert werden soll? Dies sind insbesondere Vermeidung von Blendung, sinnvolle Lichtverteilung und langfristige Nutzerakzeptanz für alle Altersgruppen. Diese Aufgabe nehmen in der aktuellen Lichttechnik die Leuchten und in ihnen die Reflektoren oder andere lichtbehandelnde bzw. lichtlenkende Systeme war. Die Versuche mit der LED aus der Lampe nun die Leuchte zu machen, lassen, betrachten wir die LED-Leuchten der letzten vier Jahre, Zweifel daran aufkommen, ob man der Begeisterung für eine neue Technik die Erkenntnisse über ergonomische Beleuchtung nicht zu opfern scheint. Beleuchten ist mehr, als Licht so effizient wie möglich von A nach B zu bringen. Machen wir uns einige Gedanken zur Vermeidung von Blendung: Blendung ist ein je nach modischem Beleuchtungstrend mal Nicht zu vergessen ist auch die Beeinträchtigung durch die sogenannte Schleierleuchtdichte. Das im Auge erzeugte Streulicht, ein Effekt der sich mit zunehmendem Alter verstärkt, legt sich wie ein Schleier über die Netzhaut und beeinträchtigt unsere Wahrnehmung (siehe Bilder Seite 58 unten). Und vergessen wir nicht, der Anteil älterer Menschen in unserer Gesellschaft hat eine stetig steigende Bedeutung. In der ergonomischen Beleuchtung nutzen wir seit vielen Jahren diese Kenntnis und vermeiden entweder den direkten Einblick in eine Fläche hoher Leuchtdichte (Entblendung) oder aber wir erhöhen die Leuchtdichte des Umfeldes und verkleinern so den Leuchtdichteunterschied mit dem Ergebnis einer für unsere Wahrnehmung akzeptablen Situation. Der gleiche in der Nacht blendende Scheinwerfer wird ja auch im helleren Umfeld des Tages weniger oder gar nicht als blendend empfunden. Dieser Umstand ist z. B. auch in der Blendungsbewertung der europäischen Norm für die In-

4 FORUM nenraumbeleuchtung, der EN12464, zu finden. Im Rahmen des dort zur Blendungsbeurteilung herangezogenen UGR (Unified Glare Rating) Verfahrens wird eine Fläche höherer Leuchtdichte weniger als blendend bewertet, wenn die Umfeldleuchtdichte entsprechend erhöht wird. So müssen wir also auch für neue Leuchtmittel wie die LED die direkte Blendung durch zu hohe Leuchtdichten genauso vermeiden, wie zu hohe Leuchtdichteunterschiede. Dass die zurzeit geltenden Normen für die Beurteilung dieser Anforderung nicht geeignet sind, ist in Fachkreisen kein Geheimnis. Jedoch konzentriert sich die Diskussion vorerst auf die Normen, die die Beurteilung der LED als Lichtquelle betreffen, jedoch kaum auf die Beurteilung einer Leuchte oder Beleuchtungssituation mittels einer Vielzahl von LEDs innerhalb eines Produktes. Dass der gleiche Lichstrom aus einzelnen Punkten einer Fläche in eine Richtung abgestrahlt (Bild der abstrahlenden LED- Gruppe auf Seite 56) eine größere Lichtstärke haben muss, als dieser Lichtstrom in gleicher Richtung abgestrahlt aus der gesamten Fläche (Bild abstrahlender Reflektor, Seite 56), ist ein Teil der lichttechnischen Erklärung für die höheren Punktleuchtdichten, ein Problem, das mit steigender LED-Effizienz größer und deutlicher wird. Langsam erweist sich der Weg, aus der LED in Kombination mit einer Linse eine Leuchte zu generieren, als zu einfach gedacht. Funktionelle Leuchten werden auch mit steigender LED-Effizienz immer eine Gruppe von LEDs benötigen. Neben den beschriebenen Wahrnehmungsproblemen weisen die gerade für die Straßenbeleuchtung massiv an den Markt drängenden LED-Produkte auch andere aus einer vereinfachenden Sichtweise der Beleuchtung resultierende Schwächen auf. Natürlich ist es am effizientesten, wenn das Licht der Straßenbeleuchtung konzentriert auf die Straße gelenkt wird. Wenn jedoch durch absolute Konzentration auf diesen Ausleuchtungsbereich die Straße mangels visuellen Eindrucks außerhalb der Fahrbahn ihren räumlichen Eindruck für uns verliert, sind wir vielleicht über das Ziel hinausgeschossen. Die Beleuchtung auf diese Art effizienter zu gestalten, könnte auch mit Reflektorsystemen und klassischer Lampentechnologie erreicht werden, war jedoch so nie das Ziel. Und nicht nur dieser Effekt führt für den Fachmann zu häufig absurden Vergleichsberechnungen zwischen LED und klassischen Lösungen. Hier seien einige Unstimmigkeiten aufgeführt, die einer vernünftigen Beurteilung von LED-Produkten gerade der Straßenbeleuchtung im Wege stehen. Da ist beispielsweise der Vergleich mit Jahre alter klassischer Technik ein optimierter Straßenleuchtenreflektor hat heute nicht wie häufig dargestellt 50 % Betriebswirkungsgrad, sondern kann zwischen % liegen. Dann werden Angaben von spezifischem Lichtstrom auf zu niedrige Temperaturen des LED Trägers bezogen (häufig auf 25 C, obwohl das System letztlich bei 50 C und mehr arbeitet, was eine deutlich geringere Lichtausbeute und Auswirkungen auf die Lebensdauer zur Folge hat). Weiter gibt es keine Angaben zur Degradation der Linsen diese schlagen je nach Qualität mit 10 % bis nahezu 30 % Verlusten im Neuwert zu Buche, und es gibt in der Regel keine Aussagen über die mit Alterung der Kunststofflinsen zu erwartenden größeren Verluste. Je mehr sich nun die lichttechnischen Fachleute der Leuchtenindustrie und nicht nur die Elektroniker mit der LED als neuer und interessanter Lichtquelle beschäftigen, um so mehr zeigen sich die Möglichkeiten, wie hohe Punktleuchtdichten zu beherrschen und die physikalischen Vorteile der LED in Vorteile für die angewandte Lichttechnik umzusetzen sind. Im Bild auf Seite 57 zeigen wir drei Beispiele, nach welchen Konzepten der direkte Einblick in Hochleistungs LEDs und somit Blendung vermieden werden kann. So konzipierte Reflektoraufbauten, die die Kenntnis, wie Licht gezielt zu behandeln ist, mit den Vorteilen der in einen Halbraum 58 HIGHLIGHT

5 abstrahlenden LED verbinden, gefertigt aus einem beständigem und mit 98 % Lichtgesamtreflexion hocheffizientem Miro-Silver- Aluminium von Alanod, sind letztlich in der Lage, Blendung zu verhindern, eine Optik hoher Effizienz ohne Alterungsprobleme anzubieten, in der Trennung von Lichterzeugung und Optik der Entwicklung von austauschbaren LED-Modulen entgegenzukommen und der LED zu einem auch für unser Wahrnehmungssystem komfortablen Durchbruch zu verhelfen. Und auch die Zulieferindustrie, die Spezialisten für die Reflektortechnik, zeigen die ersten diese Chance wahrnehmenden Entwicklungen, wie das Beispiel des deutschen Unternehmens Alux-Luxar zeigt. Der primäre und sekundäre Reflektor aus Miro-Silver- Aluminium verhindern sichtbare Punktleuchtdichten und sorgen für eine gezielte Lichtverteilung. Wir dürfen gespannt sein, welche Chancen wahrgenommen und genutzt werden, nicht nur im Sinne hoher Effizienz, sondern auch im Sinne guter Beleuchtung für den Menschen. Detlef Düe, Alanod Links: Schleierleuchtdichte durch Blendung Rechts: keine Schleierleuchtdichte durch Entblendung

6 FORUM ISSN: HIGHLIGHT März/April 2011 ERSCHEINT MIT FOLGENDEN THEMEN: Foto: Meinolf Jürgens Licht für Schulen ist ein Thema, das im Zuge der Pisa-Diskussion in den Fokus geraten ist. Studien belegen den Einfluss dynamischen Lichts, was in ersten Projekten auch bereits umgesetzt wird. Dazu kommen aber auch energetische Gesichtspunkte, die viele Sanierungen der letzten Jahre getrieben haben. Wir zeigen auch dazu Beispiele. IMPRESSUM VERLAG HIGHLIGHT Verlagsgesellschaft mbh Braugasse 2 D Rüthen Telefon: Telefax: info@highlight-verlag.de HERAUSGEBER HIGHLIGHT Verlagsgesellschaft mbh, D Rüthen REDAKTION Dipl.-Kfm. Markus Helle (ViSdP) Jens Dumschat Dipl.-Ing. Torsten Cramer Dipl.-Ing. Ursula Sandner (ständige freie Mitarbeiterin) MARKETING UND ANZEIGEN Markus Helle (verantwortlich für den Anzeigenteil) Jutta Füser VERTRIEB Jens Dumschat DTP UND LAYOUT Redaktion HIGHLIGHT Jocelyn Blome PLANUNG Licht in Schulen TECHNIK LED im Shop FORUM Review IMM GRAFISCHES KONZEPT 08/16 quergedacht GbR info@quergedacht.com DRUCK Kunst- und Werbedruck, Bad Oeynhausen INSERENTENVERZEICHNIS Arclite, Bargteheide B-Leuchten, Arnsberg Bankamp, Arnsberg BöSha, Rüthen Delta Line+Light, Übach-Palenberg DIAL, Lüdenscheid EMS, Bornheim Euroluce/Cosmit, IT-Mailand Future Lighting Europe, Amsterdam Ilumetrix, Meschede Insta, Lüdenscheid Ledon, Dornbirn Lichtwoche Sauerland Megaman, Langenselbold Messe Stuttgart Oktalite, Köln Osram, München Philips, Hamburg Public11, Düsseldorf Reutlinger, Frankfurt Ridi, Jungingen Rüschenbaum, Arnsberg SLV, Übach-Palenberg Sorpetaler Leuchten Tyntek, TW-Taipei Zumtobel, Lemgo SEITE 02. US Beilage US / 07 / Beilage Besuchen Sie unseren Online-Shop: Ihr Lichtportal im Internet: VERLAGS- UND ANZEIGEN-REPRÄSENTANTEN Region Baden-Württemberg, Saarland, Südpfalz Verlagsbüro G. Fahr, Marktplatz 10, Neckartenzlingen, Postfach 27, Neckartenzlingen, Tel.: /85, Fax: BeNeLux John Tindall Avenue des Alouettes 33, BE-1428 Lillois-Witterzée Tel. + Fax: ANZEIGENPREISLISTE Gültig Nr. 18 vom Nachdruck (auch auszugsweise), Vervielfältigungen jeder Art bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Verlages. Fremdbeiträge, die mit Namen des Verfassers gezeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe oder andere Beiträge evtl. gekürzt zu veröffentlichen oder zu zitieren. BEZUGSPREIS Jährlich 45, inkl. MwSt. zzgl. 8, Versandgebühr (Ausland 20, ). Studierende erhalten gegen Vorlage einer gültigen Immatrikulationsbescheinigung eine Ermäßigung von 30 %. HIGHLIGHT erscheint 6x jährlich. Für Mitglieder der LTGR Lichttechnische Gesellschaft des Ruhrgebietes e.v. und des Vereins zur Förderung des Museums für Licht und Beleuchtung e.v. ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. GESCHÄFTSBEDINGUNGEN FÜR ABONNEMENTS 1 Eigentumsvorbehalt gem. 455 BGB bis zur Bezahlung aller Ansprüche aus laufender Geschäftsverbindung. 2 Kostenlose Nachlieferung in Verlust geratener Hefte oder Bücher kann nicht erfolgen. 3 Für beschädigt eingehende Sendungen sind Schadensersatzansprüche beim Anlieferer (Post, Bahn, Kommissionär usw.) geltend zu machen. 4 Abonnements, die nicht 3 Monate vor Ablauf des Abonnementjahres gekündigt werden, verlängern sich jeweils um ein weiteres Jahr. 5 Der jeweils gültige Abonnementpreis ist in jeder HIGHLIGHT-Ausgabe dem Impressum zu entnehmen. Zahlung: rein netto; Erfüllungsort und Gerichtsstand Warstein. 82 HIGHLIGHT