Synthetische Cannabinoide Nürnberg

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1 Synthetische Cannabinoide Nürnberg

2 Beginn des Legal-High-Phänomens 2006 Verkauf von Spice in England Mitte/ Ende 2008: mysteriöse Kräutermischung Spice wird erstmals öffentlich in Deutschland diskutiert Medienhype / Lieferengpässe Dezember 2008: Deutsche Labore entdecken synthetische Cannabinoide in Spice (JWH-018, CP47,497) BtMG- Unterstellung der Substanzen bzw. des Produktes im Januar /2009 Räuchermischungen anderer Hersteller kommen auf den Markt 2014 Europäischer Gerichtshof kippt Unterstellung unter das AMG 2016 NPSG

3 Cannabinoide aktivieren sogenannte Cannabinoid-Rezeptoren. Bisher sind zwei Cannabinoid-Rezeptoren beschrieben worden, die beide zu der Klasse der G-Proteingekoppelten Rezeptoren gehören.[1] Beide Cannabinoid-Rezeptoren modulieren verschiedene Ionenkanäle. Weiterhin werden verschiedene Signalwege innerhalb der Zelle durch Cannabinoid-Rezeptoren beeinflusst: Der Cannabinoid-Rezeptor 1 (oder kurz: CB1) findet sich vorwiegend in Nervenzellen. Am häufigsten kommt er im Kleinhirn, in den Basalganglien sowie im Hippocampus vor. Aber auch im peripheren Nervensystem (z. B. im Darm) ist er zu finden. Der Cannabinoid-Rezeptor 2 (oder kurz: CB2) findet sich dagegen vorwiegend auf Zellen des Immunsystems und auf Zellen, die am Knochenauf- (Osteoblasten) und - abbau (Osteoklasten) beteiligt sind. Weiterhin nimmt man an, dass die G-Protein-gekoppelten Rezeptoren GPR18, GPR119 und GPR55 auch Cannabinoid-Rezeptoren im Endocannabinoid-System sind.[2][3][4][5][6] Quelle: Wikipedia

4 thetic-cannabinoids#panel2

5 Namensgebung Anfangs Namensgebung durch die forschenden Labore: Z.B.: Heute Namensgebung nach chemischer Formel JWH John W. Huffman AM Alexandros Makriyannis BAY Bayer HU Hebrew University O NH 2 NH N N O ADB-CHMINACA aminodimethyloxobuta n cyclohexylmethyl indazole carboxamide 5

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7 Beschlagnahmte Mengen Quelle: EMCDDA

8 Internetshops

9

10 Darknet illegale Substanzen ca ,80 51, =1BTC

11 Rechtslage: Einige Inhaltsstoffe unterliegen dem BtmG, also werden behandelt wie alle illegalen Drogen Alle nicht dem BtmG unterstellten Substanzen wurden nach dem Arzneimittelgesetz (AMG) behandelt. Diese Regelung wurde vom EuGH gekippt, da sie wegen fehlender heilender Wirkung keine Arzneimittel darstellen. Geplant ist ein Neues psychoaktives Substanzen Gesetz NPSG

12 Mögliche momentane Verstöße: - Verstoß gegen Arzneimittelgesetz - Verstoß Lebensmittelgesetz - Verstoß Tabakgesetz - Verstoß Betäubungsmittelgesetz - FEV Anlage mißbräuchliche Einnahme (regelmäßig übermäßiger Gebrauch) von psychoaktiv wirkenden Arzneimitteln und anderen psychoaktiv wirkenden Stoffen

13 Product monitoring 2015 Herbal blends: 346 Bath salts: 18 negative 1 substance 2 or more substances correct declaration wrong declaration right declaration + x Herbal blends 1% 80% 19% E-Liquids: 15 Bath salts 11% 22% 67% Research chemicals: 43 E-liquids Research chemicals 27% 73% 74% 23% 2% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Quelle: Verena Angerer /Universität Freiburg 13

14 Replacement of the active ingredient Product Mean SC content [mg/g] Synthetic cannabinoid K i CB 1 [nm] Blaze Peace Vegas Titanium JWH ± JWH ± JWH ± XLR JWH ± XLR The added amount of synthetic cannabinoids often stays the same despite significant differences in the binding affinity of the newly added synthetic cannabinoid à Intoxications likely to occur Quelle: Verena Angerer /Universität Freiburg

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16 Inter-package variability 313 sachets analysed (27 brands): highest standard deviation in product Summerlicious (AM- 2232): mg/g (n=23) five brands with the most sachets investigated: MNK (n=55) Monkees go Bananas (M.G.B. n=33) Summerlicious (n=23) OMG (n=22) ACME (n=19) Quelle: Verena Angerer /Universität Freiburg

17 Nebenwirkungen Cannabinoide Typische Symptome Bluthochdruck Schlaf, Bewußtlosigkeit Unruhe, Erregung Hyperkaliämie (Elektrolytstörung) Übelkeit, Brechreiz Krämpfe Seltenere Symptome Herzrasen Sedierung Angstzustände Halluzinationen Orthostatische Hypotonie Blackout Schwerwiegende Komplikationen (Herzanfall, Hirninfarkt, akutes Nierenversagen) Synthetische Cannabinoide können zu einer starken Abhängigkeit führen Quelle : Universität Freiburg 17

18 Räuchermischungen Räuchermischungen enthalten synthetische Cannabinoide und (nicht psychoaktiv wirksame) Pflanzenteile Das enthaltene synthetische Cannabinoid wird nicht auf der Verpackung angegeben Synthetische Cannabinoide sind geruchlos, Räuchermischungen sind Aromastoffe beigemengt Synthetische Cannabinoide werden auch in Reinform gekauft Konsum in Joints, Bong, Vaporizern, E-Zigaretten Synthetische Cannabinoide Sind deutlich potenter als THC

19 Research Chemicals Es handelt sich um Reinsubstanzen Werden häufig als Forschungschemikalien verkauft Inhaltsstoff wird angegeben

20 Besonderheiten des Phänomens Internet spielt ein große Rolle Online-Shops, Wikipedia, Online-Foren, Blogs, soziale Online- Netzwerke (Facebook, Twitter etc.) Neue psychoaktive Substanzen werden bei herkömmlichen Drogentests nicht angezeigt Konsumierende kaufen ein Produkt in Unkenntnis des Inhaltsstoffs Lieferung per Post Zugänglich für Jeden

21 Foren:

22

23 Unsere Arbeit: Bereitstellen von Analyseergebnissen Aufsuchen von gängigen Foren und Internetplattformen Einbindung der Konsumenten als Experten Anonyme Beratung über Internet Verbreitung von Forschungsergebnissen Vernetzung mit anderen Institutionen und Behörden Anonymes Kontaktmedium zu Pharmakologen, Chemikern und Juristen Multiplikatorenschulungen

24 Netzwerk Eltern Konsumenten Mitarbeiter JVA Psychologen Sozialarbeiter Polizisten Jugendschutz Lehrer Ärzte Legal High Inhaltsstoffe Juristen Gerichtsmedizin Freiburg TEDI Kongresse Drogenreferat Userforen Sonics EMCDDA NewNET DBDD BKA Fachtagungen (Deutsche Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht) Early warning system

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26

27

28 Arbeitsmethoden und Grundlagen Klientenzentrierter Ansatz (C.Rogers) 4 Folien Modell (Knatz/Dodier) 4 Ohren Modell(Schulz v. Thun) Motivational interviewing (Miller/Rollnick)

29 Team und Experten: Karsten Tögel-Lins Diplom Sozialpädagoge mit therapeutischer Zusatzausbildung Danny Wolf Master of Science (Chemie) Prof. Dr. Volker Auwärter Uniklinik Freiburg Verena Angerer Uniklinik Freiburg Dr. Bernd Werse CDR Christian Steup THC-Pharm

30 Legal-High-Inhaltsstoffe.de ist ein Projekt von Basis e.v. und wird finanziert und unterstützt durch: Bundesministerium für Gesundheit Drogenreferat der Stadt Frankfurt Gesellschaft Bürger &Polizei in Frankfurt

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