Kurzkonzeption Für die Betreuung von Kindern im Alter von zwei Jahren (U3) in der Evangelischen Tageseinrichtung für Kinder Villa Regenbogen
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- Guido Weiß
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1 Kurzkonzeption Für die Betreuung von Kindern im Alter von zwei Jahren (U3) in der Evangelischen Tageseinrichtung für Kinder Villa Regenbogen
2 Inhaltsangabe: 1. Eingewöhnungsphase Seite 1 2. Der kindorientierte Tagesablauf Seite 1 a) Rituale Seite 1 b) Gruppenalltag Seite 2 3. Bildung und Erziehung Seite 3 a) Grobmotorik Seite 3 b) Feinmotorik Seite 3 c) Sprache Seite 3 d) Kreativität, Naturwissenschaften und Umwelt Seite 4 4. Gesundheit und Ernährung Seite 4 a) Sauberkeitserziehung und Hygiene Seite 4 b) Ernährung Seite 5 c) Ruhe- und Schlafbedürfnisse der Kinder Seite 5 5. Elternarbeit Seite 5 6. Rolle der Mitarbeiterinnen Seite 6
3 1. Eingewöhnungsphase: Die Eingewöhnungsphase wird dafür genutzt, eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Kind, Eltern und Mitarbeitern herzustellen. Da die Eingewöhnungsphase individuell ist, planen wir eine Zeitspanne von fünf bis maximal zehn Werktagen ein. Während dieser Zeit sollte das Kind eine enge Bezugsperson aus der Familie in der Gruppe haben und immer die gleiche pädagogische Mitarbeiterin. Den Eltern und Kindern wird Gelegenheit gegeben, die Räumlichkeiten kennen zu lernen. Da die Begrüßung durch die Mitarbeiterinnen der Gruppe sehr wichtig ist, wird das Kind immer persönlich mit Namen angesprochen. Das zeigt dem Kind, dass es den Personen wichtig ist, und dass es wahrgenommen wird; somit wird der Übergang von der Familie zu unserer Einrichtung erleichtert. Ganz langsam versuchen sich dann die Mitarbeiterinnen dem neuen Kind zu nähern, sich aber nicht aufzudrängen. Im Laufe der Zeit wird die Annäherung immer intensiver stattfinden, die Mitarbeiterinnen regen das Kind häufiger zu Spielangeboten an, bis es sich an die neue Umgebung gewöhnt hat und den Mitarbeiterinnen vertrauen kann. Durch das langsame Eingewöhnen des Kindes wird die emotionale Sicherheit gefördert. Die begleitende Bezugsperson wird nun eine kleine Zeitspanne abwesend sein, diese Zeit verlängert sich von Tag zu Tag. Die Eingewöhnungsphase ist abgeschlossen, wenn jedes Kind den Vormittag in der Gruppe ohne seine Bezugsperson verbringen kann. Die Situation der Eltern haben die Mitarbeiterinnen stets im Auge. Angst und Sorge, dass Richtige zu tun, sowie das schlechte Gewissen plagen die Eltern in der ersten Zeit, wenn sie ihr Kind abgeben müssen. Deshalb ist es wichtig, Zeit und Bereitschaft für intensive Gespräche zu haben, um Eltern zu beruhigen, Ängste abzubauen und Vertrauen zu schaffen. 2. Der kindorientierte Tagesablauf a) Rituale: Um den Kindergartenalltag für die Kinder transparenter zu machen, sind Rituale sehr wichtig, weil sie den Tag strukturieren. Es ist von großer Bedeutung, in der ersten Zeit Kontinuität zu sichern. Somit kann sich das Kind auf weitere Bezugspersonen, bzw. Mitarbeiterinnen einstellen. Um alles Neue zu verarbeiten, braucht es Zeit, Geduld, Verständnis und die Unterstützung durch die familiäre Bezugsperson und die Mitarbeiterinnen. Die Kinder orientieren sich an bestimmten Aktionen im Alltag. Gruppenrituale im Tagesablauf fördern das Gefühl einer Zugehörigkeit, z.b. -2-
4 -2- - Begrüßung und Abschluss - Beten vor dem gemeinsamen Frühstück - Andachten - Gruppeninterne Sing- Spiel- und Gesprächskreise usw. Der Jahresverlauf bietet auch wiederkehrende Rituale, wie z.b. - Gemeinsame Feste und Feiern im Jahresverlauf ( Ostern, Weihnachten, Karneval, Geburtstage usw. ) Die täglichen Rituale, wie der Morgenkreis, geben dem Tag Struktur und den Kindern Halt und Sicherheit. Spiele, bei denen jedes einzelne Kind kurz mit Namen begrüßt wird, stärken dessen Bewusstsein: zum einen in der Gruppe, zum anderen als Individium. Kleine Fingerspiele und Sprechverse im direkten Dialog mit jedem Kind dauern nur wenige Minuten und signalisieren gleichzeitig: Ich bin für dich da und nehme mir Zeit für dich. b) Gruppenalltag Zwischen 7.30 Uhr und 9.00 Uhr beginnt unser Gruppenalltag mit der Begrüßung eines jeden einzelnen Kindes durch die Erzieherinnen der Gruppe. Der Vormittag gestaltet sich individuell: -Gleitendes Frühstück einmal in der Woche gemeinsames Frühstück ( in der Gruppe für alle zubereitet ) -Freies Spielen -Malen und basteln -Bauen und gestalten -Turnen -Experimentieren -Geburtstage feiern -Aktionsreihen -Aufenthalt im Freien Am Ende des Vormittages beginnt die Verabschiedungsphase, für die Tageskinder das Mittagessen mit anschließender Ruhephase. Die Ruhephase und die Phase des Mittagessens kann dann individuell ( nach den Bedürfnissen der Kinder) gestaltet werden. -3-
5 -3-3. Bildung und Erziehung Aus eigener Erfahrung heraus entwickeln und konstruieren die Kinder Strukturen, mit denen sie ihre soziale, sachliche und geistige Welt erfassen. Die frühkindliche Erziehung ist in erster Linie Selbstbildung durch das Spiel. Durch Beobachtungen erkennen die Mitarbeiterinnen, welche Impulse und Anregungen das Kind in der jeweiligen Situation benötigt. Die Mitarbeiterinnen bringen ihr Wissen und ihre Erfahrungen ein, um die Kinder zu unterstützen und zu begleiten. a) Grobmotorik Die Kinder brauchen Platz für großräumige Bewegung kindgerechte Räume, die zum aktiven Handeln auffordern und in der sich motorische Grundfähigkeiten weiterentwickeln lassen. -Unterschiedliche Ebenen, Treppen, Leitern, Rutschen... -Möglichkeiten zum Kriechen, Krabbeln, Klettern, Laufen... -Großzügiges Bewegungsangebot in der Turnhalle -Anregendes, vielseitiges Außengelände b) Feinmotorik -Anregungen für Finger und Hände -Unterschiedliche Alltagsmaterialien ( Sand, Knete, Spiele, Stifte, Scheren...) -Fingerspiele c) Sprache Die emotionale Sicherheit ist die Voraussetzung zur Sprachentwicklung. Das bedeutet, wenn Kinder sich wohlfühlen und angenommen werden, öffnen sie sich und beginnen zu sprechen. -Spiele -Rollenspiele -Musikalische und rhythmische Früherziehung -Literatur -Kommunikation fördern ( z.b. Sprachvorbilder, altersgemischte Gruppen ) -Bewegung und Wahrnehmungsförderung -4-
6 -4- d) Kreativität, Naturwissenschaften und Umwelt Das Interesse und die natürliche Entdeckungsfreude der Kinder werden durch die Mitarbeiterinnen aufgegriffen, gefördert und herausgefordert. Um eigene und miteinander gemachte Erfahrungen und gefundene Lösungen zu sammeln, dürfen die Kinder experimentieren, beobachten, prüfen und wiederholen. Dazu steht den Kindern das kindgerechte Außengelände zur Verfügung. -Sammeln, suchen und sortieren in Haus und Natur -Verschiedene Materialien zur Verfügung stellen -Durch das Experimentieren mit verschiedenen Materialien erlernen die Kinder naturwissenschaftliches Grundwissen. -Beim Basteln stellen wir den Kindern verschiedene, immer wechselnde Materialien zur Verfügung ( verschiedene Farben, Stifte, Kleber, Kleister, Rasierschaum, Scheren...) 4. Gesundheit und Ernährung a) Sauberkeitserziehung und Hygiene Bei jedem Kind wird die Erziehung und Entwicklung zur Sauberkeit als wichtiger Prozess individuell gestaltet. Jedes Kind bekommt am ersten Kindergartentag ein eigenes Fach für Windeln, feuchte Tücher, Creme, Umkleidesachen und den Schnuller. Langsam werden die Kinder herangeführt, sich auch die vollen Windeln wechseln zu lassen. Durch die räumlich abgegrenzten Bereiche wird die Intimsphäre der Kinder ( im Wickelbereich ) respektiert. Es findet dabei eine Interaktion zwischen Mitarbeiterin und Kind statt. Durch Vorbilder lernen die Kinder in ihrem eigenen Tempo erste Schritte zur Sauberkeit (z.b. Wickeln oder den Toilettengang). Vor dem Frühstück, Mittagessen, den hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, nach dem Toilettenbesuch sowie nach dem Spielen im Außenbereich lernen die Kinder sich die Hände zu waschen. Regelmäßiges Zähneputzen bieten wir auf Wunsch der Eltern an. Wichtig ist uns auch das Eincremen bei trockener Haut und wunden Stellen, aber auch als Schutz gegen die Sonne. Zusätzlich beobachten wir die Kinder, die Anzeichen von Erkrankungen aufweisen, um die Eltern zu informieren und beraten zu können. -5-
7 -5- b)ernährung Bei den Mahlzeiten werden die Kinder gefüttert, die Größeren essen selbstständig. Die Mahlzeiten richten sich nach den individuellen Bedürfnissen der Kinder. Wir achten auf gesundheitliche Probleme bei der Ernährung, wie z.b. Allergien oder andere Unverträglichkeiten. Wir legen Wert auf eine ausgewogene Ernährung. Diese vermitteln wir den Kindern durch gemeinsame Zubereitung von Speisen, z.b. dem gesunden Frühstück. Wir regen im Gespräch die Kinder an, gesunde Dinge, wie z.b. Obst, Gemüse und dunkles Brot mitzubringen und auf Milchschnitte und das Teilchen vom Bäcker zu verzichten. Bei der Auswahl der Speisen ( das Mittagessen) nehmen wir Rücksicht auf die Kinder anderer Kulturen (türkische Kinder kein Schweinefleisch ). Wir leiten die Kinder an, mit Messern, Gabeln und Löffeln zu essen. Um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen, achten wir besonders auf einen den Jahreszeiten entsprechend gedeckten Tisch. c) Ruhe und Schlafbedürfnisse der Kinder Den Kindern werden im Tagesablauf Ruhephasen angeboten, damit sie nach dem Spielen neue Kräfte sammeln können. Ein separater Raum für den Mittagsschlaf ist vorhanden, damit die Kinder sich zurückziehen und zur Ruhe kommen können. 5. Elternarbeit Wir vermitteln den Eltern durch eine gute Zusammenarbeit: Sie sind uns herzlich willkommen! Durch -Regelmäßige Einzelgespräche -Tür und Angelgespräche -Regelmäßige Elternabende / oder Nachmittage zum Austausch von Infos - Beratung der Eltern -Dokumentation und Transparenz der eigenen Arbeit -Gemeinsame Feste -Hospitationen der Eltern nach Absprache wird eine Vertrauensbasis geschaffen. -6-
8 -6-6. Rolle der Mitarbeiterinnen Die Mitarbeiterin schafft eine Atmosphäre, in der sich die Kinder wohl und geborgen fühlen, indem sie ihnen Wertschätzung entgegenbringt und ein liebevoller Ansprechpartner ist, damit sich ein Vertrauensverhältnis aufbauen kann. Es ist wichtig, die Kinder gezielt zu beobachten, um sie individuell fördern zu können. Die Kinder bekommen von uns Raum, Zeit und Material zur Verfügung, damit sie entsprechend ihrem Entwicklungsstand selbstständig lernen, forschen, erkunden und ausprobieren können. Die Mitarbeiterinnen erweitern ihre Kompetenzen durch regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen. Zitat aus der Zeitung Kindergarten heute: Wer laufen gelernt hat, kann aber noch nicht rennen!
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