der Suche nach dem besten Kompromiss zwischen Komfort, Leistung und Preis konkurrieren die Bewerber mit Alleinstellungsmerkmalen

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1 Gleich sechs Boote aus der so genannten Mittelklasse nahm die YACHT in den Ausgaben 17 und 18/05 im Rahmen eines Vergleichstests unter die Lupe, reine Fahrtenyachten zwischen elf und zwölf Meter Länge. So unterschiedlich die Produkte aus den Großserien bezüglich Konzeption und Ausführung auch sind, sie verfolgen alle dieselbe Maxime: ein größtmögliches Angebot an Raum und Komfort auf einer optimal segelnden Basis unterbreiten. Auf der Suche nach dem besten Kompromiss zwischen Komfort, Leistung und Preis konkurrieren die Bewerber mit Alleinstellungsmerkmalen und individuellen Detaillösungen. In diesen Vergleich hätte auch die neue Sun Odyssey 39i ganz geschmeidig hineingepasst, wenn sie schon auf dem Markt gewesen wäre. Aber Jeanneaus neue Modelle schwimmen gerade mal seit einigen Wochen. Das erste Boot aus der Serie stand der YACHT für einen Exklusiv- U Komp Mit der Sun Odyssey Was das neue Boot

2 Prägnant: dynamische Linienführung, doppelte Radsteuerung, simples Deckslayout FOTO: H.-G. KIESEL lettes Paket 39i stellt sich Jeanneau der großen Konkurrenz in der Mittelklasse. wirklich kann, zeigt der Exklusiv-Test bei Wind und Welle 107

3 Test an der französischen Atlantikküste zur Verfügung. Die 39i (das i steht für Injektionsverfahren) folgt im Programm der sehr erfolgreich verkauften 37er. Über 1300 Schiffe dieses Typs wurden bereits ausgeliefert. Von einer direkten Nachfolge ist jedoch keine Rede. Einerseits bleibt die Sun Odyssey 37 zumindest vorerst im Jeanneau-Programm bestehen, andererseits spricht die doch deutlich kleinere, neue Yacht mit Option auf einen Hubkiel eine andere Klientel an. So bietet die 39i auch keine Alternative mit variablem Tiefgang. Die gegenüber dem neuen Boot etwas größere Sun Odyssey 40.3 bleibt ebenfalls weiterhin im Programm. Auch das hat seinen Grund: Die 40.3 besitzt standardmäßig zwei Nasszellen, während die 39i nur einen Toilettenraum offeriert. Dazu später mehr. Zunächst will das neue Boot von Jeanneau gesegelt werden. Dafür halten die Wind- und Wetterverhältnisse am Testtag optimale Bedingungen bereit. An der Atlantikküste vor Les Sables d Olonne weht es ablandig mit gut 5 Beaufort. Um zunächst einmal aus der Landabdeckung zu gelangen, wird der Bergestrumpf mit dem Gennaker bis 9/10 der Masthöhe gezogen und das Ballonsegel aus dem Schlauch befreit. Mit zunehmendem Wind schnellt auf dem angestellten Raumwind-Kurs ebenfalls der Speed in die Höhe. 9 Knoten sind problemlos drin, mit Wellenunterstützung von achtern nimmt die Yacht auch mal die 10-Knoten-Hürde. Was sich für einen ungeübten Fahrtensegler nicht unbedingt empfiehlt, ist für Könner eine wahre Freude. Die Sun Odyssey lässt sich bei viel Wind unter Gennaker mühelos über und auf die Wellen setzen und macht im Surf richtig viel Spaß. Sie bleibt dabei jederzeit kontrollierbar und liegt sauber auf dem Ruder. Die guten Eigenschaften sprechen ganz klar für ein ausgewogenes Design, speziell im Bereich unterhalb der Wasserlinie. Der Gennaker wird übrigens an einem demontierbaren Bugspriet gefahren. Krampf: Zum Öffnen des Ankerkastens muss der angeschlagene Bugspriet weggeschoben werden. Verbesserung ist in Sicht Die Raumaufteilung im Cockpit ist übersichtlich und nahezu perfekt Der allerdings könnte insgesamt etwas länger sein. In der Halse verfängt sich das Segel leicht in der aufgerollten Genua. Nur eine geübte Crew schiftet die 97 Quadratmeter Stoff rechtzeitig auf die andere Seite. Einen überraschend guten Eindruck hinterlässt die Sun Odyssey 39i vor allem auf den Kreuzschlägen. Ab 22 Knoten Wind braucht das Schiff in der Standardkonfiguration trotz der verhältnismäßig niedrigen Segeltragezahl von nur 4,3 ein Reff. Das Großsegel fällt sonst komplett ein, und die Wendewinkel erreichen kaum weniger als 100 Grad. Das erste Reff im Großsegel schafft aber schon Abhilfe. Über Schotzug, Traveller und Baumniederholer lässt sich wieder Profil ins Tuch bringen. Das Resultat sind 85 Grad Wendewinkel und 6,3 Knoten Speed gegen etwa 1,5 Meter Welle die Werte liegen für ein reines Fahrtenboot über dem Durchschnitt. Enormes Raumangebot: In der Plicht ist auch für eine große Crew genügend Platz. Der Cockpittisch ist beidseitig abklappbar, stört nicht und dient als Halt für Füße und Hände Gelungene Konzeption Wie schon im Test der 42 DS positiv erwähnt, arbeitet auch die doppelte Steueranlage im Heck der 39i vorbildlich. Damit lässt sich das Boot tadellos und besonders feinfühlig steuern. Das System mit Seilzügen auf den Quadranten ist quasi schlupffrei. Das sieht man selten bei Yachten mit doppelter Radanlage, weil die Wege von den Rädern zur Ruderwelle ja doch recht weit sind. Apropos: Durch das relativ breite Heck der Sun Odyssey 39i macht die Zwei-Räder-Lösung viel Sinn. Der Durchgang ins Cockpit bleibt damit offen, ohne dass es im Arbeitsbereich des Steuermanns zu eng wird. Die Konkurrenz in diesem Längensegment (siehe Seite 111 und Vergleichs- FOTOS: H.-G. KIESEL 108

4 Schön: Eine zehn Millimeter starke Teakauflage wird schon werftseitig im Standardpaket auf die Sitzduchten montiert test YACHT 17/05) offeriert fast ausnahmslos einzelne große Steuerräder. Lediglich Bénéteau setzt bei der Cyclades 39 ebenfalls auf eine doppelte Anlage. Wurde beim Test der Sun Odyssey 45 (YACHT 13/05) noch die kantige, unschöne Ausführung der Steuersäulen aus Aluminium bemängelt, sind diese bei der neuen 39i nun sauber und formschön ins Cockpit integriert. Dahinter arbeitet der Steuermann geschützt und mit viel Überblick. Allerdings sind die seitlichen Sitzflächen mit Teakauflage nur unwesentlich abgeschrägt. Bei viel Krängung fühlt man Übersichtlich: Die Backskisten sind gut dimensioniert, flach gehalten und rundum abgedichtet. Der Zugang ist ungehindert sich dort ziemlich haltlos. Die Crew dagegen nimmt auf allen Positionen gut und sicher Platz. Eine Sprayhood gibt es gegen Aufpreis, und bei Sonne schützt auf Wunsch ein Bimini-Verdeck über dem Cockpit. Das Stauraumangebot an Deck ist ausreichend. Die beiden Backskisten unter den Duchten sind flach gehalten und daher gut zugänglich. Eine Rettungsinsel findet in einem eigens dafür geschaffenen Staukasten im Heck Platz eine überaus gelungene Einrichtung für mehr Sicherheit an Bord. Umsichtig: Für die Rettungsinsel ist im Heckbereich ein eigener Staukasten vorgesehen, eine intelligente Lösung Die Beschläge an Deck sind alle am richtigen Ort montiert. Harken als Standard-Lieferant in Sachen Ausrüstung garantiert leichten Lauf und einfache Bedienung. Die beiden Winschen seitlich vom Niedergang reichen für die Trimm- und Fallenfunktion aus. Für das Dichtnehmen der Großschot jedoch sind sie eher zu knapp dimensioniert. Das Rigg stammt von Seldén. Im Gegensatz zur 42 DS ist der Rollmast bei diesem Boot allerdings nur als Extra zu bekommen. Die sinnvolle Erleichterung für eine Fahrtenyacht dieses Kalibers U

5 Hohes Freibord und das sehr breite Heck sorgen für reichlich Platz utechnische DATEN WERFTANGABEN uausstattung UND PREISE INKLUSIVE MWST. Konstrukteur Marc Lombard CE-Entwurfskategorie.. A (Hochsee) Lüa (Rumpflänge) ,62 m Gesamtlänge ,86 m LWL (Wasserlinienlänge) ,71 m Breite ,88 m Tiefgang (Altern.) ,00 (1,50) m Theor. Rumpfgeschw ,0 kn Gewicht ,3 t Ballast/-anteil ,3 t/32 % Masthöhe über Wasserlinie.. 17,5 m Großsegel ,0 m 2 Rollgenua (120 %) ,0 m 2 Segeltragezahl ,3 Maschine Welle, 29 kw/40 PS Kraftstofftank Kunststoff, 130 l Frischwassertank... Kunststoff, 355 l Fäkalientank Kunststoff, 45 l Rumpf- und Decksbauweise Rumpf aus GFK-Massivlaminat. Vinylesterharz außen, Polyesterharz innen. Deck in Injektions-Bauweise. Bodengruppe aus GFK eingeklebt und zusätzlich anlaminiert. Verbindung von Deck und Rumpf geklebt und verbolzt u MESSWERTE INNEN Koje Vorschiff.... 2,05 x 1,70/0,71 m Koje Salon ,02 x 0,68 m Koje achtern ,00 x 1,43/1,17 m Stauraum Vorschiff ca l Stauraum Salon ca l Stauraum Navigation ca. 110 l Stauraum Pantry ca. 730 l Stauraum Nasszelle ca. 35 l Stauraum Achterkab. (2).. ca l Stauraum Backskisten.... ca l Höhe Vorschiff ,89 m Höhe Salon Mitte ,96 m Höhe Nasszelle ,87 m Höhe Achterkammer ,98 m u SEGELLEISTUNGEN O. ABDRIFT U. STROM Am Wind (ca. 43 Grad) ,3 kn 60 Grad Windeinfall ,0 kn 90 Grad Windeinfall ,5 kn 120 Grad Windeinfall ,0 kn 180 Grad Windeinfall ,4 kn Testbedingungen Windgeschw.: kn (5 6 Bft.), Wellenhöhe: ca. 1,0 1,5 m Auffällig: lange Kielwurzel, ausgeprägte Bombe. Das Innenlayout zeigt die Zwei-Kabinen-Version mit breiter Doppelkoje achtern u SCHALLDRUCK Gemessen in Marschfahrt (80 % der Höchstdrehzahl): 7,2 kn, 2560 min -1 Plicht Kajüte Achterkabine Vorschiff 65 db(a) 76 db(a) 78 db(a) 81 db(a) LEISE 70 db(a) NORMAL 80 db(a) LAUT Der Yanmar-Einbaudiesel (3YH4-E) mit Welle ist für Wartungsarbeiten gut zugänglich. Die Lärmpegel unter Deck sind teilweise aber grenzwertig hoch Offen: Zugang zur Kielaufhängung und zum Bilgenbrunnen Y Y - BEWERTUNG Die Sun Odyssey 39i überzeugt vor allem mit guten Segeleigenschaften. Das Angebot ist komplett und im Vergleich preislich klar konkurrenzfähig ukonstruktion und Konzept Å Faire Preispolitik Å Durchdachtes Deckslayout usegelleistung und Trimm Å Erstaunliche Sportlichkeit Å Auch bei Wind gut kontrollierbar Í Achterstag nicht justierbar uwohnen und Ausbauqualität Å Großes Stauraumangebot Í Verarbeitungsmängel im Detail uausrüstung und Technik Å Hochwertige Beschlagsausrüstung Å Vorbildliche Ruderanlage Å Teak im Cockpit als Standard Grundpreis ab Werft Euro Standardausrüstung 2 : Motor, Großsegel, Vorsegel, Schoten, Reling, Positions- Laternen, Batterie, Kompass, Polster, Pantry/Kocher, Lenzpumpe, WC, Segelkleid, E-Kühlfach, Fäkalientank mit Absaugung inkl. Ankergeschirr mit Kette Euro Fender/Festmacher Euro Feuerlöscher Euro Antifouling-Anstrich Euro Segelklare Übergabe Euro Preis segelfertig Euro Aufpreis für Komfort-Ausstattung 2, gültig für Seeschiffe ab 10 Meter Gesamtlänge: Leinenverstellbare Holep Euro Traveller mit Leinenführung.... inkl. Elektrische Ankerwinsch Euro Rohrkicker Euro Achterstagspanner inkl. Springklampen Euro Sprayhood Euro Teak im Cockpit inkl. UKW-Funkg. m. Verkabelg Euro Logge und Echolot Euro Windmessanlage Euro Autopilot Euro Ladegerät Euro Landanschl. m. FI-Schalter. 147 Euro 230-Volt-Steckdose (eine) inkl. 12-Volt-Steckd. in der Navi..... inkl. Heizung Euro Druckwassersystem inkl. Warmwasser-Boiler inkl. Dusche WC-Raum inkl. Cockpitdusche inkl. Komfortpreis (inklusive YACHT-Komfort-Paket oben) Euro Darüber hinaus im Preis enthalten Beschläge von Harken, Rollreff-Ausrüstung für Vorsegel, Teak auf den Sitzflächen im Cockpit, Staufach für Rettungsinsel Generelle Garantie Jahre Garantie gegen Osmose Jahre Werft Chantiers Jeanneau, Les Herbiers (Frankreich), Vertrieb Händlernetz 110

6 Die Konkurrenten im Vergleich DIE KONKURRENZ IM VERGLEICH FOTOS: H.-G. KIESEL (4), WERFT (R.); ZEICHNUNGEN: A. HOPPENHAUS ubénéteau CYCLADES 39 Lüa (Rumpflänge) ,64 m LWL (Wasserlinienlänge) ,24 m Breite ,96 m Tiefgang ,80 m Verdrängung ,4 t Segelfläche m 2 Segeltragezahl ,2 Preis Euro Komfortpreis Euro Stückzahl/seit /2005 YACHT-Test /2005 Unkompliziert und groß: Die Kleinste aus Bénéteaus Günstig-Serie Cyclades ist ein Boot zum Wohnen, für Käufer ohne Sonderwünsche uhanse 400 Lüa (Rumpflänge) ,99 m LWL (Wasserlinienlänge) ,80 m Breite ,08 m Tiefgang/Alternative.... 1,98/1,65 m Verdrängung ,3 t Segelfläche m 2 Segeltragezahl ,6 Preis Euro Komfortpreis Euro Stückzahl/seit /2005 YACHT-Test /2005 Hanses Angriff auf die Mittelklasse mit fairer Preispolitik und modernem Design. Die Segeleigenschaften überzeugen. Auch in Epoxid zu haben uharmony 38 Lüa (Rumpflänge) ,25 m LWL (Wasserlinienlänge) ,05 m Breite ,82 m Tiefgang/Alternative.... 1,50/1,90 m Verdrängung ,7 t Segelfläche m 2 Segeltragezahl ,3 Preis Euro Komfortpreis Euro Stückzahl/seit /2005 YACHT-Test /2005 Preisschlager aus Frankreich mit umfassender Serienausstattung. Gebaut im Injektions-/Infusions-Verfahren. Gutes Verhalten unter Segeln uhunter 38 1 Dimensionslose Zahl. Berechnung: 2 S/ 3 V. Je höher der Wert, desto mehr Segelfläche (S) hat das Schiff in Relation zur Verdrängung (V) 2 Gemäß YACHT-Definition Lüa (Rumpflänge) ,64 m LWL (Wasserlinienlänge) ,56 m Breite ,93 m Tiefgang/Alternative.... 1,98/1,53 m Verdrängung ,3 t Segelfläche m 2 Segeltragezahl ,7 Preis Euro Komfortpreis Euro Stückzahl/seit /2004 YACHT-Test Vergleich in 17 u. 18/2005 Gute Segelleistungen dank viel Segelfläche am achterstaglosen Rigg. Sehr geräumiges Cockpit und edle Innenausstattung. Im Vergleich teuer kostet rund 1830 Euro, das ist ein vertretbarer Preis. Schön gemacht ist auch die Führung des stehenden Guts. Die Oberwanten laufen über die zwei langen, stark gepfeilten Salingspaare bis an die Außenhaut des Bootes, die Unterwanten dagegen finden ihre Aufnahme seitlich am Kajütaufbau. Das ermöglicht enges Schoten einer Genua sowie einen freien, ungehinderten Durchgang aufs Vordeck. Das doppelte geführte Achterstag kann leider nur über Wantenspanner justiert werden. Eine beim Segeln verstellbare Einrichtung etwa per Taljenzug gibt es nur über den Händler. Dabei wäre dieses Instrument überaus nützlich. Denn damit lässt sich bei viel Wind Druck aus dem Großsegel nehmen und der Durchhang des Vorstags reduzieren. Ausgewogene Varianz Zwei Ausbau-Versionen stehen dem Käufer einer Sun Odyssey 39i zur Verfügung. Standard ist eine Zwei-Kabinen- Version mit jeweils einer großen Kammer in Vor- und Achterschiff. Als Option dazu und mit einem Aufpreis von rund 1600 Euro versehen werden hinten zwei abgetrennte Wohnzellen angeboten, wie im Testschiff realisiert. In dieser Drei-Kabinen-Version muss allerdings der Duschbereich in der sonst recht großzügigen Nasszelle weichen. Damit wird das Angebot im Toilettenraum eher klein. Wie bereits erwähnt, offeriert Jeanneau in U Inakzeptabel: große Spaltmaße sowie scharfe Kanten an den Bodenbrettern 111

7 Funktionell: Die Kammer im Vorschiff ist einfach, bietet aber genügend Platz für zwei Gemütlich: Der Salon ist dank der Fenster im Rumpf lichtdurchflutet. Zum angenehm luftigen Ambiente tragen auch die helle Polsterung und die weiße Decke bei Praktisch: Der Navi- Tisch ist verschiebbar Sachlich: Minimal- Angebot im WC Der Innenraum wirkt modern und fällt durch schöne Oberflächen auf der Sun Odyssey 39i lediglich eine Nasszelle. Das ist in der Großserie dieser Längenklasse durchaus Standard. Einzig die Bavaria 39 cruiser besitzt zwei WCs in der Grundausstattung. Das Vorschiff bietet den üblichen Komfort. Die Liege ist groß genug und offeriert auch im Fußraum ausreichend Platz, sodass zwei erwachsene Personen bequem schlafen können. Zwei Kästen und viel Stauraum unter den Kojenbrettern sorgen hier für Ordnung. Als Option lässt sich der Tisch im Salon in einer absenkbaren Version ordern. Mit Einlegepolstern verwandelt sich die U-Sitzbank auf der Steuerbordseite in eine große Liege. Der Aufpreis für dieses Extra ist mit 340 Euro bescheiden und deshalb lohnenswert. Toll gelöst: die Kombination von Navigation und Sitzbank auf der Gegenseite. Der Navi-Tisch lässt sich verschieben und macht bei Bedarf Platz für eine lange Koje zum Beispiel für die Freiwache. Auch in der Pantry findet man für diese Schiffsgröße den üblichen Komfort in Sachen Grundausstattung. Hinzu kommt überdurchschnittlich viel Stauraum in zahlreichen Schubladen und Kästen. Über 112 dem zweiflammigen Gasherd mit Backofen ist der Stauraum so dimensioniert, dass dort außerdem ein handelsüblicher Mikrowellenherd Platz findet. Angenehm: Die große Kühlbox ist in Plastik gehalten und nicht wie so oft eine GFK-Konstruktion. Das freut vor allem die Nase, denn die Styrol-Gerüche aus der Polyesterfertigung halten sich gerade in abgeschlossenen Behältnissen unangenehm lange. Nach der Kritik im Test der Sun Odyssey 42 DS hinsichtlich der Ausbauqualität (siehe YACHT 1/06) muss die Werft auch bei diesem Schiff einstecken. Es sind dieselben Punkte: Teilweise stoßen die Einbauten mit großen Spaltmaßen aneinander. Die Schnittflächen von Kojen- und Bodenbrettern sind weder gebrochen noch versiegelt. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern überdies gefährlich. Schnell hat man sich an den scharfen Kanten und Ecken Verletzungen zugezogen. Eigentlich sehr schade, weil ansonsten die Einbauten schön und qualitativ hochwertig verarbeitet sind. Für Abdeckungen und Verkleidungen benutzt Jeanneau edles Moabi-Mahagoni. Für flächige Elemente dagegen kommt das von der Werft entwickelte, so genannte Fine Teak zum Einsatz. Dabei handelt es sich um mit Mahagoni beidseitig auffurnierte Platten aus Sperrholz. Sie sind besonders widerstandsfähig und bei identischer Wandstärke wesentlich leichter als vergleichbares Vollholz. Rundes Angebot Abgesehen von den erwähnten Detailmängeln, die größtenteils im Verborgenen zu finden sind, ist die Sun Odyssey 39i ein gelungenes Schiff. Unter Segeln hinterlässt sie einen überaus starken und vertrauenerweckenden Eindruck. Hier manifestiert sich die langjährige Erfahrung aus der Großserie Jeanneaus. Die Designer und Techniker haben grundsolide Arbeit geleistet. Auf jeden Fall: Die Sun Odyssey 39i stößt mit einem umfangreichen, sehr attraktiven und preislich gemäßigten Angebot in den stark boomenden Markt der Mittelklasse vor. Michael Good boot Düsseldorf: Halle 16, Stand A 22 Tests zu Vergleichsschiffen als PDF- Download plus viele weitere Internet: FOTOS: H.-G. KIESEL