Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme 2015 Berlin im Bundesvergleich
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- Julia Meyer
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1 Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme 2015 Berlin im Bundesvergleich Kathrin Bock-Famulla Politischer Nachmittag des Berliner Kitabündnisses: Kita ein guter Ort für Kinder? Zum Fachkräfte- und Kitaleitungsschlüssel in Berliner Kitas Berlin,
2 Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme Seite 2
3 Lebens- und Bildungsbedingungen für Kinder in Berlin KiTas sind für fast alle Kinder in Berlin ein zentraler öffentlicher Lebens- und Bildungsort Seite 3
4 Bildungsbeteiligung von Kindern in Kindertagesbetreuung , ; Berlin Quelle: Ländermonitor 2015 Seite 4
5 Betreuungsplätze in KiTas und Kindertagespflege für unter Dreijährige Ausbauentwicklung und Betreuungsbedarf der Eltern; (2006/2008) bzw (2010/2012/2014); Berlin Anteil Kinder < 3 Jahren in FBBE in % 10 42, , , , ,6 Betreuungsbedarf/AID:A 53,5 Quelle: Länderreport Frühkindliche Bildungssysteme 2015 Seite 5
6 Vertraglich vereinbarte wöchentliche Betreuungszeiten ; Berlin Quelle: Länderreport Frühkindliche Bildungssysteme 2015 Seite 6
7 In der Kita bildet sich das Kind und es bildet sich die Gesellschaft. (Berliner Bildungsprogramm) Seite 7
8 Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung: Erwartungen und Anforderungen Gesellschaft Volkswirtschaft Eltern Kinder Öffentlicher Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungsauftrag (SGB VIII: die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern; kompensatorischer Auftrag; Ungleichheit der Bildungschancen mindern Ort ethischen und politischen Handelns Familienpolitisches Instrument: Vereinbarkeit von Familie und Beruf Präventive Sozialarbeit: System früher Hilfen Präventives Hilfesystem für Gesundheitsbereich Frühe Förderung des Humankapitals Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen Familienergänzender Bildungs- und Erziehungsauftrag Ort des Austauschs und der Beratung UN-Kinderrechtskonvention / UN-Behindertenrechtskonvention / Nationaler Aktionsplan Individueller Rechtsanspruch (SGB VIII u. Landesgesetz) Teilhabe am sozialen, kulturellen und demokratischen Leben ermöglichen Wohlbefinden, Freude, Freundschaften Seite 8
9 Hoffnungsträger KiTa Querschnittsfunktionen von Kitas für Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-, Familien-, Bildungs-, Sozial-, Gesundheitspolitik Kinderpolitik Anforderungsspektrum an Kitas: komplex, vielfältig nicht immer harmonisch Klärung des gesellschaftlichen Auftrags Berliner Bildungsprogramm Entscheidungen über konzeptionelle, organisatorische und ressourcenbezogenen Rahmenbedingungen Seite 9
10 Gute Kita-Qualität braucht... Professionelle pädagogische Handlungspraxis... ist nicht standardisierbar, oft hochkomplex und mehrdeutig, vielfach schwer vorhersehbar, und deshalb nur begrenzt planbar.... erfordert jeweils begründete, kreative und passgenaue Lösungen im pädagogischen Alltag. Verlässliche strukturelle Rahmenbedingungen für bedarfsorientierte pädagogische Praxis Kompetentes Gesamtsystem Gute-Kita-Qualität braucht alle Ebenen und Akteure Seite 10
11 Qualität ist eine Entscheidung! Gute Qualität in Kitas braucht Aushandlung zwischen allen Beteiligten (Fachkräften, Eltern, Trägern, Kindern, Verwaltung, Politik, Wissenschaft). kann zu kontroversen Diskussionen führen. muss kontinuierlich hinterfragt werden. ist dynamisch, entwickelt und verändert sich. ist abhängig von Rahmenbedingungen. beruht auf ethischen Haltungen und Werten. braucht professionelle Pädagog/innen. (vgl. Peter Moss, 2014) Seite 11
12 Für gute Qualität in der frühkindlichen Bildung: ein kompetentes Gesamtsystem Kompetentes FBBE-System Bund Länder Städte/ Landkreise Träger KiTa Seite 12
13 KiTas sind Orte politischen und ethischen Handelns: Erzieher*Innen sind mittendrin Seite 13
14 Entwicklung der Beschäftigtenanzahl in Kitas bis , absolute und prozentuale Entwicklung; Ländervergleich Berlin: pädagogisch Tätige in KiTas am Quelle: Ländermonitor 2015 Seite 14
15 Gute KiTa: Strukturelle Rahmenbedingungen für das pädagogische Personal Fachkraft-Kind-Relation mit Zeiten für mittelbare pädagogische Arbeit Vertretungskräfte Eisernes Qualitätsdreieck Ressourcen für Leitung Fach-/Praxisberatung Ausbildung, Fort- und Weiterbildung der pädagogischen Fachkräfte Seite 15
16 Status quo der strukturellen Rahmenbedingungen für das pädagogische Personal: Seite 16
17 Personalschlüssel Rechnerischer Personalschlüssel Basiert auf der Relation der Vertraglich vereinbarten Gesamtarbeitszeit des pädagogischen Personals zu vertraglich vereinbarten Betreuungszeiten der Kinder Seite 17
18 Entwicklung der Personalschlüssel in Kitas Krippengruppen; und 2014; ohne Leitung, Median; Ländervergleich Quelle: Ländermonitor 2015 Seite 18
19 Entwicklung der Personalschlüssel in Kitas Kindergartengruppen; und 2014; ohne Leitung, Median; Ländervergleich Quelle: Ländermonitor 2015 Seite 19
20 Gute Bildungs- und Betreuungsqualität braucht verlässliche Personalausstattung Arbeitszeit für mittelbare pädagogische Arbeit Teamgespräche, Dokumentation, Elterngespräche u. a % Arbeitszeit für unmittelbare 23 42% 58 77% pädagogische Arbeit Kontaktzeit mit Kindern Ausfallzeiten Urlaub, Fortbildung, Krankheit 13 19% Vertraglich vereinbarte Gesamtarbeitszeit des pädagogischen Personals Eigene Darstellung nach: Viernickel, Susanne; Schwarz, Stefanie (2009): Schlüssel zu guter Bildung, Erziehung und Betreuung. Wissenschaftliche Parameter zur Bestimmung der pädagogischen Fachkraft-Kind-Relation. Berlin. Seite 20
21 Personalschlüssel und Fachkraft-Kind-Relation Krippengruppen und Kindergartengruppen; ; Personalschlüssel ohne Leitung (Median) und Szenarien der BSt zur Fachkraft-Kind-Relation; Berlin Personalschlüssel (Median) Fachkraft-Kind-Relation: Szenarien der BSt Krippe Kindergarten Krippe Kindergarten 14,7 13,2 11,8 1:8,8 7,8 8,8 9,9 1:8,8 1:5,9 1:5,9 25% 33% 40% 25% 33% 40% Von der BSt empfohlener Personalschlüssel: 1:3 für Kinder < 3 Jahren 1:7,5 für Kinder von 3 Jahren bis Schule Angenommener Anteil mittelbarer pädagogischer Arbeitszeit und Ausfallzeiten Quelle: Ländermonitor 2015 Seite 21
22 Personalausstattung in KiTas ; Krippengruppen, Kinder unter 3 Jahren; Personalschlüssel und Fachkraft- Kind-Relationen (Szenarien) ohne Leitung als Median; Ländervergleich Quelle: Ländermonitor 2015 Seite 22
23 Personalausstattung in KiTas ; Kindergartengruppen, Kinder ab 3 Jahren bis Schule; Personalschlüssel und Fachkraft-Kind-Relationen (Szenarien) ohne Leitung als Median; Ländervergleich Quelle: Ländermonitor 2015 Seite 23
24 KiTa-Leitung in Berlin Seite 24
25 Personalressourcen für Leitungsaufgaben Ausgewählter Ländervergleich; Anzahl KiTas Bayern Hamburg Nordrhein-Westfalen Berlin Thüringen Ostdeutschland (mit BE) Westdeutschland (o. BE) Deutschland % Keine Person ist für Leitungsaufgaben freigestellt Eine Person ist für Leitungsaufgaben freigestellt anteilig vollständig Vollständig/Anteilig freigestelltes Leitungsteam Quelle: Ländermonitor 2015 Seite 25
26 Freistellung für Leitungsaufgaben ; in %; Berlin 31,0 % Eine Person ist vollständig freigestellt 31,2 % Eine Person ist anteilig freigestellt 13,4 % Vollständig/Anteilig Freigestelltes Leitungsteam 24,4 % Ohne Leitungsfreistellung Quelle: Ländermonitor 2015 Seite 26
27 KiTas mit Leitungsfreistellung nach Art der Freistellung ; in % und absolut; Berlin Quelle: Ländermonitor 2015 Seite 27
28 Anteilige Leitungsfreistellung weitere Arbeitsbereiche ; in %; Berlin Quelle: Länderreport Frühkindliche Bildungssysteme 2015 Seite 28
29 Wöchentliche Leitungsfreistellungsstunden ; pro pädagogisch Tätiger; Median; Berlin Für jede KiTa mit Leitungsfreistellung wird errechnet, wie viele Wochenarbeits-stunden dort für Leitungs-aufgaben freigestellt sind. Anschließend wird diese Zahl geteilt durch die Anzahl der Pädagoginnen der KiTa. Ein Beispiel: In einer KiTa mit 10 Pädagoginnen ist eine Person mit 20 WSt. für Leitungsaufgaben freigestellt, dies ergibt einen Wert von 2,0 (20 geteilt durch 10 = 2,0). Ausgewiesen wird der Median im Bundesland. Quelle: Länderreport Frühkindliche Bildungssysteme 2015 Seite 29
30 KiTas ohne Leitungsfreistellung nach Einrichtungsgröße ; in %; Berlin 49 % (430) 14 % (76) 5 % (44) Kleine KiTas (873) < 7 päd. Tätige Mittlere KiTas (550) 7 bis 11 päd. Tätige Große KiTas (828) > 11 päd. Tätige Quelle: FDZ der Stat. Ämter des Bundes und der Länder, Kinder und tätige Personen in Tageseinrichtungen und öffentlich geförderter Kindertagespflege, 2014; zusammengestellt/berechnet vom Forschungsverbund DJI/TU Dortmund, August Seite 30
31 Strukturelle Rahmenbedingungen für kontinuierliche Qualitätsentwicklung Fazit im Länderreport 2015 zur Situation in Berlin: Evaluation pädagogischer Qualität: Bislang ist das BEKi bundesweit einmalig in seiner Rolle und Zuständigkeit für die kontinuierliche Qualitätssicherung und -entwicklung in den Berliner KiTas. Die vorliegenden Informationen werfen allerdings die Frage auf, ob die KiTas über angemessene strukturelle Rahmenbedingungen verfügen, um diese Qualitätsanforderungen auch tatsächlich umsetzen zu können. Verfügt das pädagogische Personal im Krippenbereich beispielsweise über ausreichende mittelbare Arbeitszeit, und haben KiTas Zugang zu Unterstützungssystemen wie Fach-/Praxisberatung (FPB)? Zugang zu Fach-/Praxisberatung In BE ist FPB zwar grundsätzlich im KiTaFöG geregelt, allerdings ist auf Landesebene nicht gelegt, welche Personalkapazitäten für diesen Bereich vorzuhalten sind. Seite 31
32 Handlungsbedarfe für die Berliner KiTa-Landschaft VerVer Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingungen: Angemessene Zeitressourcen für alle Arbeitsbereiche der Pädagogen und Pädagoginnen Sockelausstattung für Leitungsfunktionen unabhängig von Kita-Größe Verbindliche Festlegung/Finanzierung der Personalkapazitäten für Fach-/Praxisberatung Seite 32
33 Pädagogisches Personal in Kitas: Angemessene Arbeitszeit für alle Aufgaben und gesicherte Vertretung - Empfehlung der Bertelsmann Stiftung Fachkraft-Kind-Relationen Gute pädagogische Praxis für jedes Kind. Die Kindergemeinschaft braucht genügend Fachkräfte. Mittelbare pädagogische Arbeitszeit Bildungs- und Betreuungsauftrag nach SGB VIII, Ausführungsgesetzen sowie Bildungsplänen der Länder braucht Zeiten ohne Kinder für Beobachtung und Dokumentation, Elterngespräche, Vorbereitung, Kooperation mit Grundschule, Teamgespräche usw. Ausfallzeiten Verlässliche Finanzierung von Vertretung bei Urlaub, Fort- und Weiterbildung sowie Krankheit, damit Fachkraft-Kind-Relationen eingehalten werden können. Seite 33
34 Bundeseinheitliche Standards für Strukturqualität in KiTas Personalschlüssel (Fachkraft-Kind-Relation und Anteile mittelbare päd. Arbeitszeit); gesicherte Finanzierung von Vertretungskräften KiTa-Leitung Fort- und Weiterbildung für pädagogisches Personal, KiTa-Leitung; hauswirtschaftliches Personal Fachberatung Mittagsverpflegung Seite 34
35 Kosten des Qualitätsausbau in KiTas ; Berlin Entsprechung rechnerische Vollzeitstellen Personalschlüssel Krippe Kindergarten Entsprechung rechnerische Vollzeitstellen 1:8, :5,9 1:7, :3,0 Differenz Empfehlung der BSt Differenz 340,3 Mio.Euro 125,3 Mio. Euro Notwendige Mehrausgaben zur Umsetzung des von der BSt empfohlenen Personalschlüssels: Euro pro rechnerische Vollzeitstelle Quelle: Lange, Jens (2015): Was kostet Qualität? Forschungsverbund DJI/TU Dortmund Seite 35
36 Qualitätsausbau: Zusätzlicher Personalbedarf Zusätzlich benötigte Vollzeitäquivalente zur Realisierung der Personalschlüsselempfehlungen der BST U3 = 1: 3 Ü3 = 1: 7,5 Nordrhein-Westfalen Schleswig-Holstein Bremen 200 Hamburg Niedersachsen Sachsen- Anhalt Mecklenburg- Vorpommern Berlin (10.000)* Brandenburg Ost (mit BE) West Deutschland Hessen Thüringen Sachsen Rheinland-Pfalz Saarland Baden-Württemberg Bayern ; Anzahl Vollzeitäquivalente, gerundet; Ländervergleich *Abschätzung auf Basis von Deutschlandwerten Quelle: Qualitätsausbau in KiTas, Bertelsmann Stiftung 2014 Seite 36
37 Für gute Qualität in der frühkindlichen Bildung: ein kompetentes Gesamtsystem Kompetentes FBBE-System Bund Länder Städte/ Landkreise Träger KiTa Bundesqualitätsstandards für gleiche Bildungschancen für alle Kinder Seite 37
38 Qualitätsausbau: Zusätzliche Personalkosten und Personalkosten insgesamt Personalkosten in Euro/Jahr zur Finanzierung der Personalschlüsselempfehlungen der BST; Abschätzungen auf Basis TVÖD SuE Rheinland-Pfalz +237 Mio. 1 Mrd. Bremen +8,5 Mio. 123 Mio. Nordrhein-Westfalen +766,5 Mio. 3,7 Mrd. Schleswig-Holstein +90 Mio. 528 Mio. Niedersachsen +182 Mio. 1,4 Mrd. Hessen +373 Mio. 1,5 Mrd. Hamburg +143 Mio. 469 Mio. Sachsen- Anhalt +407 Mio. 811 Mio. Thüringen +346 Mio. 834 Mio. Mecklenburg- Vorpommern +297 Mio. 581 Mio. Berlin (+431 Mio.)* (1,2 Mrd.)* Sachsen +730 Mio. 1,4 Mrd. Brandenburg +376 Mio. 803 Mio. Zusätzlich Ost (mit BE) West Deutschland Insgesamt Ost (mit BE) West Deutschland + 2,6 Mrd. + 2,5 Mrd. + 5,1 Mrd. 5,7 Mrd. 13,7 Mrd. 19,4 Mrd. Saarland +60 Mio. 225 Mio. Baden-Württemberg +224,5 Mio. 2,3 Mrd. Bayern +462 Mio. 2,5 Mrd ; Ländervergleich *Abschätzung auf Basis von Deutschlandwerten Quelle: Qualitätsausbau in KiTas, Bertelsmann Stiftung 2014 Seite 38
39 Für gute Qualität in der frühkindlichen Bildung: Verantwortungsgemeinschaft für ein kompetentes Gesamtsystem Bund Land KiTa Träger Stadt/ Landkreis z.b. BMFSFJ, Wohlfahrtsverbände... z.b. Länderministerien, Kommunalverbände, z.b. Team, Elternrat... z.b. Geschäftsführung, Fachberatung... z.b. Jugendamt... Seite 39
40 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 45 40
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