IHK-Umfrage zur Breitbandversorgung der Unternehmen in Augsburg-Lechhausen
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- Britta Abel
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1 IHK-Umfrage zur Breitbandversorgung der Unternehmen in Augsburg-Lechhausen Stand: Seite 1
2 Bedeutung des Themas Breitband für die Unternehmen Standortfaktoren spielen für die Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität von Unternehmen eine übergeordnete Rolle. Eine Standortumfrage der IHK-Schwaben aus dem Jahr 2015 hat gezeigt, dass die Zufriedenheit der Unternehmen bezüglich ihrer Internetverbindung eher gering ist. Der wichtigste Aspekt für die Unternehmen, die Verfügbarkeit eines schnellen Breitbandanschlusses ist für die Unternehmen mittlerweile noch vor der Verkehrsanbindung der wichtigste Aspekt, zugleich aber wird dieser besonders kritisch beurteilt. Fast die Hälfte der Unternehmer zeigte sich unzufrieden oder eher unzufrieden mit der aktuellen Breitbandanbindung. Abb. 1: Beurteilung von Standortfaktoren für Gewerbegebiete in den Kommunen Infrastruktur Wichtigkeit sehr 1 w ichtig w ichtig 2 eher unw 3 ichtig unw ichtig 4 Nähe zu Hochschulen und Forschungseinrichtungen Verfügbarkeit schnelles Internet / Breitband Anbindung Luftverkehr Anbindung Schiene Güterverkehr Überregionale Anbindung Schiene Personenverkehr Überregionale Anbindung Straße Regionale Anbindung Straßen Regionale Anbindung ÖPNV 0% 20% 40% 60% 80% 100% Zufriedenheit sehr zufrieden zufrieden eher unzufrieden unzufrieden Dabei spielt gerade für die Wettbewerbsfähigkeit der schwäbischen Wirtschaft mit ihren weitreichenden Verflechtungen eine leistungsstarke Netzanbindung eine zentrale Rolle. Somit hängt der Erfolg einer Region und ihrer Unternehmen entscheidend von einer leistungsfähigen Breitbandversorgung ab. Die Anforderungen der Unternehmen an Breitband-Anwendungen sind gestiegen und werden weiterhin wachsen. Diese Anforderungen werden absehbar nur teilweise durch die Breitbandförderprogramme von Land und Bund abgedeckt. Dort, wo diese Anforderungen nicht umgesetzt werden, entsteht ein Standortnachteil für Unternehmen bzw. für Kommunen ein Nachteil bei Investitionsentscheidungen von Unternehmen. Beteiligung der Kommunen am Förderprogramm des Freistaats Die Breitbandversorgung in Schwaben entwickelt sich positiv, entspricht jedoch noch nicht überall den Anforderungen der Wirtschaft. Derzeit sind bereits 89 Prozent der 340 Kommunen in Schwaben im Breitband- Förderprogramm aktiv (Antragstellung oder weiter im Verfahren). Wir gehen davon aus, dass sich die digitale Infrastruktur Schwaben in den kommenden Jahren deutlich verbessern wird. Stand: Seite 2
3 Abb. 2: Teilnahme der Schwäbischen Kommunen im Breitbandförderprogramm (Stand ) Landkreise Anzahl der Kommunen Davon im Förderverfahren Anteil in Prozent LK Aichach-Friedberg % LK Lindau-Bodensee % LK Oberallgäu (Kempten) % LK Günzburg % LK Neu-Ulm % LK Kaufbeuren-Ostallgäu % LK Augsburg % LK Unterallgäu (Memmingen) % LK Dillingen % LK Donau-Ries % Schwaben % Bayern % Abb. 3: Schwäbische Kommunen im Breitbandförderprogramm nach Phasen Stand: Seite 3
4 Bewertung der Situation in Augsburg-Lechhausen durch die Unternehmen Immer wieder erhielten wir kritische Hinwiese aus den Unternehmen über den Stand der Internetanbindung im Industriegebiet Lechhausen. Die IHK Schwaben untersuchte daraufhin den Ausbaustand und die Zufriedenheit der Unternehmen mit der Netzinfrastruktur. Ziel war es, in Abstimmung mit der Stadt Augsburg konkrete Vorschläge zur Optimierung gegenüber Netzanbietern und Breitbandzentrum formulieren zu können. An der Breitband-Umfrage im Dezember 2015 haben sich 44 Unternehmen aus Lechhausen beteiligt. Dies liefert noch kein komplett abgeschlossenes Bild, liefert aber eine Basis zur für Trendaussagen zu den Anforderungen sowie zu den Nutzungs- und Nachfragepotentialen. Gegenwärtig geben 93 Prozent der Unternehmen im Industriegebiet Lechhausen an, dass sie keine ausreichende bzw. keine zufriedenstellende Übertragungsbandbreite besitzen. Abb. 4: Befragtes Industriegebiet Lechhausen Stand: Seite 4
5 Drei von vier Unternehmen (75 Prozent) in dem befragten Gebiet verfügen derzeit über Internetzugänge mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von weniger als 10 Mbit/s! 10 Prozent der Teilnehmer geben an, Übertragungsbandbreiten zwischen 10 Mbit/s und 100 Mbit/s zu verwenden und 15 Prozent der Gewerbetreibenden bedienen sich Breitbandanschlüssen in einer Größenordnung von über 2000 Mbit/s. Abb. 5: Wie hoch ist Ihre aktuelle Downstream-Geschwindigkeit? 0,4 - unter 4 Mbit/s 21% 4 - unter 5 Mbit/s 13% 5 - unter 7 Mbit/s 26% 7 - unter 10 Mbit/s 15% 10 - unter 20 Mbit/s 20 - unter 100 Mbit/s 5% 5% und mehr Mbit/s 15% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% Die Beeinträchtigung der Unternehmen steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der jeweils verfügbaren Bandbreite. Die Breitbandbedürfnisse von Unternehmen sind, abhängig von Branchen, Geschäftsmodell, Größe und anderem, sehr unterschiedlich. Der Bedarf liegt deutlich über dem aktuell Darstellbaren. Dabei zeigt sich: Insgesamt verfügen mehr als sieben von zehn Befragten über so geringe Bandbreiten, dass sie ihre Geschäftsabläufe aufgrund der Mangelversorgung negativ beeinflusst sehen. Nur 13 Prozent stellen bislang keine Beeinträchtigung fest. Abb. 6: In welchen Feldern wird die Produktivität Ihres Unternehmens durch unzureichende Breitbandversorgung beeinträchtigt? Ja, aktuell Ja, künftig Nein 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 29% 32% 38% Umsetzung von Heim-/ Tele-Arbeitsplätzen 13% 14% 15% 8% 72% Kunden und Lieferantenbeziehungen 78% Interne Bereiche Stand: Seite 5
6 Einige Firmen haben eine unternehmensspezifische Standleitung realisiert. Diese sind in der Regel mit deutlich höheren Kosten verbunden, die kleinere Unternehmen allein nicht stemmen können. 30 Prozent der befragten Unternehmen haben dafür eine eigenwirtschaftliche Lösung gefunden, 70 Prozent nutzen die Breitbandinfrastruktur, die auf Initiative der Stadt bzw. eines Netzanbieters erfolgt ist. Kooperationen zwischen Unternehmen könnten bei einer unzureichenden Internetanbindung Abhilfe schaffen. Zwei Drittel der Unternehmen können sich auch eine gemeinsame Lösung vorstellen. Abb. 8: Wären Sie eventuell bereit in Kooperation mit anderen Unternehmen eine Lösung zu finden? Ja Nein Sind Sie bereits diesbezüglich im Kontakt mit anderen Unternehmen? 18% 82% Haben Sie Interesse an einer gemeinsamen Lösung? 66% 34% 0% 20% 40% 60% 80% 100% Fast 80 Prozent der befragten Unternehmen sind Kunden der drei Telekommunikationsanbieter Telekom, M-net und Vodafone (Kabel Deutschland). Die meisten Teilnehmer der Umfrage (93%) gehören der Gruppe der Klein- und mittelständischen Unternehmen mit bis zu 49 Beschäftigten an. Sieben Prozent der Befragten ordnen ihr Unternehmen in der Größenklasse 50 und mehr Beschäftigte ein. Fazit: Unternehmen brauchen eine zukunftssichere Lösung Eine Vielzahl der Unternehmen im Industriegebiet Lechhausen hat bereits heute einen höheren Bedarf an Bandbreite als ihr zur Verfügung steht. 50 Mbit/s im Download sind angesichts von Entwicklungen wie Industrie 4.0-Technologien nicht mehr zukunftssicher. Bis spätestens 2020 braucht die Mehrzahl der Unternehmen eine Versorgung mit mindestens 100 Megabit pro Sekunde. Eine Kommune kann jetzt selbst entscheiden, ob der Ausbau in einem Wohn- oder einem Gewerbegebiet erfolgt. Dabei ist es aus Sicht der IHK Schwaben wichtig, den Bedarf der Unternehmen an einer schnellen Internetverbindung vorrangig zu decken. Dieser Standard kann langfristig nur durch Glasfaser erreicht werden. Bereiche, die zukünftig besonders hohe Bandbreiten-Anforderungen haben werden, sind mit FTTB zu erschließen. Gerade eine Produktionsregion wie Schwaben braucht Breitbandnetze, die mit den jeweiligen Anforderungen im Unternehmensbereich wachsen können. Ansprechpartnerin bei der IHK Schwaben: Elena Lohrer, Tel , Stand: Seite 6
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