Sinnesphysiologie und Wahrnehmung. Karl Gegenfurtner

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1 Vorlesung Mo Uhr, HS A1 Sinnesphysiologie und Wahrnehmung WS 2005/06 Karl Gegenfurtner

2 Skript zur Vorlesung Im Internet unter als HTML oder PDF, kostenlos zum Download, in Farbe Im Sekretariat der Allgemeinen Psychologie im Raum 321 (7:45-11:45 und 12:00 16:00 Uhr), für 5 Euro, schwarz-weiß NICHT bei mir im Büro!!!

3 Semesterplan 24. Oktober 31. Oktober 7. November 21. November 28. November 5. Dezember 12. Dezember 19. Dezember Einführung Zentrales Nervensystem Rezeptoren, Transduktion, Auge Physiologie des visuellen Kortex Objektwahrnehmung Farbwahrnehmung Bewegungswahrnehmung Wahrnehmung von Tiefe und Größe

4 Semesterplan 9. Januar 16. Januar 23. Januar 30. Januar 6. Februar 13. Februar Wahrnehmung und Bewegungssteuerung Neuropsychologie Auditorisches System Hautsinne Chemische Sinne Klausur

5 Literatur Gegenfurtner (2003) Gehirn und Wahrnehmung. Frankfurt: Fischer Verlag. Goldstein, E.B. (2002) Wahrnehmungspsychologie. Heidelberg: Spektrum Verlag. Rock, I. (1998) Wahrnehmung. Vom visuellen Reiz zum Sehen und Erkennen. Heidelberg: Spektrum Verlag. Gregory, R.L. (2001) Auge und Gehirn. Psychologie des Sehens. Reinbek: Rowohlt Verlag.

6 More literature! Sekuler & Blake (2002) Perception, 4th ed, McGraw Hill, New York, USA. Levine & Shefner (2000) Fundamentals of sensation and perception. Oxford University Press, Oxford, UK. Palmer (1999) Vision Science: from photons to phenomenology. M.I.T. Press, Cambridge, USA. Bruce, Green & Georgeson (2000) Visual perception: physiology, psychology and ecology. Psychology Press, Bath, UK. Hubel, D. H.: Eye, Brain, and Vision. San Francisco, (dt.: Auge und Gehirn. Neurobiologie des Sehens. Heidelberg, 1989.) Seckel (2000) The art of optical illusions. Carlton Books.

7 Im Internet

8 Von wem habe ich gelernt? Jan Drösler George Sperling John Krauskopf Tony Movshon

9 Wahrnehmung Warum ist die Wahrnehmung Gegenstand der Psychologie? Wahrnehmung als Zyklus aus Perzeption und Aktion Methoden der Wahrnehmungsforschung Psychophysische Methoden Psychobiologische Methoden

10 Was ist Wahrnehmung? Das Auge als Kamera: zwei-dimensionales Abbild der Umwelt

11 Der Beuchet-Stuhl

12 Um zu einer eindeutigen Interpretation der Umwelt zu kommen, müssen oftmals Vorannahmen getroffen werden Vorannahmen

13 Unzureichende Information Da unsere Netzhaut nur ein zweidimensionales Abbild der Umwelt liefert, muss das Gehirn daraus den dreidimensionalen Raum wieder herstellen Dabei kann es zu Problemen kommen Das Gehirn wählt jeweils die Interpretation aus, die auf Grund unserer Erfahrung am wahrscheinlichsten ist

14 Rotierende Maske Im Laufe des Lebens haben wir gelernt, dass Gesichter immer konvex sind Wir nehmen die Maske daher immer mit der Nase zu uns gerichtet wahr

15 Wahrnehmung Wahrnehmung ist nicht einfach die Erzeugung eines Abbilds unserer Umwelt, sondern dient der Steuerung von Verhalten Alle Sinneswahrnehmungen beruhen auf der Aktivierung von Sensoren, die physikalische Umgebungsreize in elektrische Signale übersetzen Diese Erregungsmuster werden im Gehirn zu subjektiven Eindrücken verarbeitet

16 Das Fenster zur Welt Wir nehmen nur einen Ausschnitt unserer Umwelt wahr nämlich diejenigen Aspekte, für die wir Sensoren haben

17 Welche Rezeptoren haben wir? Auge: 100 Mill Stäbchen, 6 Mill Zapfen Ohr: 15 Tausend Haarzellen Haut: Hunderte von Tastzellen pro cm 2 Nase: 6 Mill Geruchsrezeptoren Mund: Tausende von Geschmacksknospen Ca. 1 GB/Sekunde Zum Vergleich: Fernsehbilder 5 MB/Sekunde

18 Aufmerksamkeit

19 Aufmerksamkeit Aufmerksamkeit wählt aus der Flut von Sinnesreizen, die in unser Wahrnehmungssystem eingehen, die bedeutsam erscheinenden aus. Der Rest geht verloren!

20 Wahrnehmung Unser Wahrnehmungssystem hat sich eng an unsere Umwelt angepasst Wir können nur Reize erleben, die zuverlässige Signale liefern Von diesen nehmen wir diejenigen wahr, die für uns wichtig sind Unsere Kapazität ist begrenzt!

21 Informationsverarbeitung im Nervensystem Die Rezeptoren nehmen die Information auf Alle Ausgabesignale werden an die Muskeln geschickt Dazwischen im Gehirn spielt sich der eigentliche Prozess der Wahrnehmung ab

22 Stadien der Wahrnehmung Um physikalische Reize wahrnehmen zu können, müssen sie zuerst in elektrische Aktivität, die Sprache des Gehirns, übersetzt werden (Transduktion) Zuvor interagieren die Reize mit dem Sinnesorgan, wo sie optimal aufbereitet werden für den späteren Transduktionsprozess Das Gehirn interpretiert diese Reize als Wahrnehmungen

23 Dynamik und Anpassung Was wir gesehen haben, beeinflusst die Verarbeitung von zukünftigen Reizen Durch die Adaptation kann der dynamische Bereich der Sensoren schnell an die Umgebungsreize angepasst werden Am empfindlichsten sind wir immer für Abweichungen vom gegenwärtigen Zustand

24 Adaptation

25 Nachbild

26 Einfluss von Erfahrung Perspektive induziert Distanz Weiter entfernte Objekte erscheinen bei gleicher Netzhautgrösse grösser

27 Shepard Illusion

28 Das Hermann-Gitter

29 Das Hermann-Gitter

30 Szintillationsgitter

31 Helligkeitstäuschungen

32 Mehrdeutige Figuren Version von Rubin s Vase, entworfen zur Silberhochzeit von Königin Elisabeth. Die Konturen stellen das Profil des Königspaars da.

33 Top-Down-Effekte Was ist das?

34 Hier vielleicht?

35 Keine Animation!

36 Wahrnehmung Wahrnehmung umfasst alle psychischen Prozesse, die der Orientierung in der Umwelt dienen. Sie ermöglicht uns die Entwicklung einer mentalen Repräsentation des eigenen Körpers und der Umwelt. Diese erlaubt uns einerseits die stetige Anpassung an sich ändernde Umweltbedingungen und eröffnet uns andererseits die Möglichkeit, planvolle Eingriffe in unsere unmittelbare Umgebung vorzunehmen. Die Wahrnehmung wird durch Sinnesorgane und damit verknüpfte Verarbeitungsmechanismen vermittelt. Die Eigenschaften des speziellen Sinnesorgans und dessen Signalverarbeitungsmechanismen bestimmen daher wesentlich die Möglichkeiten der Wahrnehmung.

37 Viele Stühle

38 Wahrnehmungs-Handlungs-Zyklus Umwelt Sinnessysteme Verhaltenssteuerung Andere psych. Funktionen Wahrnehmung Gedächtnis

39 Wahrnehmung Wahrnehmung ist ein aktiver und höchst komplizierter Prozess Wahrnehmungen werden über unsere Sinnesorgane vermittelt wir können nur Reize wahrnehmen, für die wir Rezeptoren besitzen Das Gehirn konstruiert ein möglichst wirklichkeitsgetreues Bild der Umwelt Das war s für heute!

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