ÖSTERREICH ISCHE GESELLSCHAFT FÜR HERPETOLOGIE WIEN

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Vincent Hertz
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1 ÖGH- NACHRICHTEN ÖSTERREICH ISCHE GESELLSCHAFT FÜR HERPETOLOGIE WIEN

2 TestJ!Q.Q graeca ~~!!}urensis ssp. nov. ~_u_s_k_1.!!.~ ~~i_e=-n'--- _ Heinz _, ~ ss inger An der Südwestküste der Türkei vom ßey-Gebirge bei IIntalya in 'Richtung Osten bis nach Mersin erstreckt sich das Verbreitungsgebiet einer Testudo graeca, die sich durch ihren langgestreckt-trapezförmigen, sehr flachen Rückenpanzer auszeichnet. Diese SÜdküstenpopulation fiel unter mehr als 200 von mir untersuchten und vermessenen Exemplaren in der Türkei so grundlegend auf, daß ich sie als geografische Unterart betrachte und nachfolgend beschreibe: Testudo graeca anamurensis nov. ssp. Material: Typus: 1 Weibchen, Anamurum ö NM;~ 30795: 1 Paratypen: Männchen, Anamurum; NMW 30795:2 Weibchen, Side ö NMW 30795:3 beide lebend im Besitz des Verfassers Terra'typica: Strand von Anamurvm,7km westlich von Anamur, SW - Küste der Türkei Diagnose: Von Testudo graeca ibera PALLAS,1814 durch ihren wesentlich flacheren und schmäleren (gestreckt trapezförmigen) Rückenpanzer unterschieden. Die Höhe des Panzers ist bis 'iweieinhalbmal und die Breite bis eineinhalbmal in der Länge enthalten. Die Carapaxzeichnung ist in den meisten Fällen eine völlig zerrissene,deutliche Fleckenzeichnung. Plastron mit scharf begrenzter Zeichnung aus braunen bis schwarzen Flecken, die die Plastralfläche ca. 20"-100" bedecken können. In 801, 'an der Terra typica in 1001 aller Fälle haben die Tiere ein weißgelb gefärbtes Kinn und eine ebenso gefärbte Kehle. Der Kopf kann einfärbig dunkel bis unregelmäßig gelb gefleckt sein. Ein Schnauzendreieck - wie bei Testudo graeca terrestris FORSKAL,l775. ist höchstens im frühen Jugendstadium ausgebildet. Bei der in Kleinasien am weitesten verbreiteten Unterart, Testudo graeca ibera PALLAS, 1814, ist der Rückenpanzer oval, gleichmäßig gewölbt mit glattem Hinterrand. Seine Grundfarbe ist hell-oliv mit großen, durchaus unterscheidbaren Flecken. Der Kopf und die Extremitäten sind mei st einfarbig dunkel. Das Plastron zeigt meist verwaschene undeutliche Flecken.

15 2 Abb. 4 1-3. Testudo graeca anamurensis ssp. nov.; Paratypus, Weibchen NMW 3[l79"5"T-- Abb.

3 15 2 Abb Testudo graeca anamurensis ssp. nov.; Paratypus, Weibchen NMW 3[l79"5"T-- Abb. 4. Testudo graeca. Ssp. anamurensis, Männchen, Anamurum (links); ss~oer~chen, Koygeglz (rechts)

4 - 16 Abb. 5 Fundorte von ~udo 9raec~ in der Türkei (Weissinger 1986) Testudo 9raeca ibera () Testudo grae~ ibera "terrestris" o Testudo 2:aeca "terrestris" ~ Testudo 9raeca anamurensis ssp. nov. 1 ca. 70 km NW von Ankara, Oogansehir, lichter Eichenwald, km von Oiyabakir, km von Mardin, Birecik, Nizip in Richtun9 Ganziantep, trockenes Wadi. ca. 45 Grad steile Lößwände mit Schildkrötenhöhlen, ca. 10 km N von Islaniye, km S von [skenderund ca. 20 km Mvon Iskenderund, ca. 25 km N von Fg, Kornfeld, I km von Straßenkreuzung Ceyhan - Gaziantep, Lavafeld, Ayas, Korykos - Kizkale, in Richtung Silifke ozyazi. Zwiebelacker, 2B , Anamurum, 7 km Wvon Anamur, ca. 20 km Wvon Anamur, Richtun9 Gazipasa, Pinienwald, ca. 40 km Wvon Anamur. Richtung Gazipasa lb Side. Sanddünen, Ruinenwiesen, km von Antalya km von Antalya, Richtung Kugla, Kerner, km von Kemer, Bergpaß, ca. 800 m ü. NN. Richtung Kas, Vavi, ca. 800 m ü. NN, Kinis, Weizenfeld, Letoon, Acker, Esen, Pinienwald Kargi, Köygegiz, Auwald mit Sumpfwiesen, Ula, Gökovalskele, Yatagan, Söke, Richtun9 Kusadasi, Selcuk, Pamucak, km von Ayvacik, km von Ayvacik km von Kesan, Richtung Griechenland (Europäische Türkeil

5 17 I... -./ / - ~ \ "" \ o

6 18 Maße des Typus NMW 30795:1 Weibchen, Anamurum Länge des Carapax (Stockmaß) Breite des Carapax Carapaxhöhe Maße des Paratypus NMW 30795:3 Weibchen, Side Länge des Carapax (Stockmaß) Breite des Carapax Carapaxhöhe 260 rml 160 nm 105 nun 210 nun m 88 11m Her 1eitung des Namens: Ich benenne die SW-Küs tenras se nach ihrer Terra typica, Anamurum, Testudo graeca anamurensis. Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet dieser Rasse erstreckt sich an der Sw-Küste der Türkei vorn Bey Daglari im Westen bis zur Ebene von Mersin im Osten. Oie meisten Funde starmlen aus dem Gebiet zwischen Side und Anamur. Verwendete Literatur: BODENHEIMER, F. S. (1935): Animal Life in Palestine; Jerusalem. EISELT, J. & SPITZENBERGER, F. (1967): Ergebnisse zoologischer Sanmelreisen in der Türkei: Testudines.- Ann. Naturhist. Museum Wien, 70: OBST, F.-J. & MEUSEL, W. (1974): Die Landschildkröten Europas; Wittenberg Lutherstadt (Ziemsen). WERMUTH, H. (1958): Status und Nomenklatur der Maurischen Landschildkröte, Testudo 2;aeca, in SW-Asien und NO-Afrika.-Senckenbergiana BioI., rrankturtlh3tn; 39: WERMUTH. H. &MERTENS. R. (1961): Schildkröten - Krokodile - Brückenechsen; Jena (Fischer). WERNER, F. (1902): Die Reptilien- und Amphibienfauna von Kleinasien. Sitzungsber. Akad. Wiss. Wien, mathem.-naturwiss. Kl., Abt. I, Wien; 111: Heinz Weissinger, Richard-Gebhardtgasse 4, 3423 St. Andrä-Wördern

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