DaZund DaFim Spannungsfeld von Mündlichkeit und Schriftlichkeit in der integrierten Sprachförderung
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- Dieter Bader
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1 DaZund DaFim Spannungsfeld von Mündlichkeit und Schriftlichkeit in der integrierten Sprachförderung Dr. Torsten Andreas, Humboldt-Universität zu Berlin Fachtagung Sprache öffnet Türen - Schritt für Schritt... Satz für Satz zum Beruf,
2 Überblick
3 Überblick Fähigkeiten DaZ und DaF Schülern/Schülerinnen
4 Überblick Fähigkeiten DaZ und DaF Schülern/Schülerinnen Identitätsstiftung durch Sound: Ein Sprachbekenntnis
5 Überblick Fähigkeiten DaZ und DaF Schülern/Schülerinnen Identitätsstiftung durch Sound: Ein Sprachbekenntnis Was ich sage, schreibe ich auch? Das Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit
6 Überblick Fähigkeiten DaZ und DaF Schülern/Schülerinnen Identitätsstiftung durch Sound: Ein Sprachbekenntnis Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Von der Uni zur Berufsbildung: Reichweiten integrierter Sprachförderung
7 Fähigkeiten DaZ und DaF Schülern/Schülerinnen
8 Fähigkeiten DaZ und DaF Schülern/Schülerinnen DaZ DaF
9 Fähigkeiten DaZ und DaF Schülern/Schülerinnen
10 Überblick Identitätsstiftung durch Sound: Ein Sprachbekenntnis
11 Identitätsstiftung durch Sound: Ein Sprachbekenntnis Wer in zwei Sprachlu ften leben will, braucht zwei Herzen und zwei Lungen (Elias Canetti, der zu der Anstrengung in zwei Welten zu leben)
12 Identitätsstiftung durch Sound: Ein Sprachbekenntnis Es ist, als wenn man gleichzeitig an zwei ganz verschiedenen Tischen zwei ganz verschiedene Schachspiele machen will (Kohte-Meyer zitiert einen Deutsch-Italiener)
13 Identitätsstiftung durch Sound: Ein Sprachbekenntnis Plötzlich wird aus der alternden depressiven, schlaffen Frau eine junge, hu bsche, vitale Person, sie spricht mit lebhafter, fast theatralischer Gestik und munterer Stimme. Die Autorin und Psychotherapeutin Kohte-Meyer in einer Falldarstellung, wie eine französische Patientin sich im Gespräch verwandelt, als sie in ihrer eigenen Sprache angesprochen wird
14 Identitätsstiftung durch Sound: Ein Sprachbekenntnis isch könnte nie einen Mann lieben wenn er meine Sprache nischt kann * die Mischsprache * einen Türken nich und auch keinen Deutschen * isch könnte nie zu einem sagen * ich liebe dich * das klingt so hart * aber seni seviyorum klingt schön. Inken Keim (2007). Die türkischen Powergirls. (S. 208)
15 Identitätsstiftung durch Sound: Ein Sprachbekenntnis z. B. Türkisch: Respekt für Vornamen
16 Identitätsstiftung durch Sound: Ein Sprachbekenntnis
17
18
19 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit
20 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Kennen Sie Ihre Schüler???? Einschätzung der Lesekompetenz im Rahmen der ersten PISA- Studie: Wie viele Ihrer Schüler erreichen die höchste Kompetenzstufe (bei PISA Stufe 5)? (Quelle: Treibhäuser der Zukunft: 110)
21 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Kennen Sie Ihre Schüler???? Wie viele Ihrer Schüler erreichen die höchste Kompetenzstufe (bei PISA Stufe 5)? Antworten Gymnasialleherer: fast 80 % ihrer Schüler; Hauptschullehrer: 60 % ihrer Schüler (Quelle: Treibhäuser der Zukunft: 110)
22 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Kennen Sie Ihre Schüler???? Wie viele Ihrer Schüler erreichen die höchste Kompetenzstufe (bei PISA Stufe 5)? Antworten Gymnasiallehrer: fast 80 % ihrer Schüler; Im Test ermittelt: weniger als 30 % ihrer Schüler Hauptschullehrer: 60 % ihrer Schüler Im Test ermittelt: weniger als 0,3 % ihrer Schüler (Quelle: Treibhäuser der Zukunft: 110)
23 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Kennen Sie Ihre Schüler???? Frage: Welche Schüler Ihrer Klasse gehören zur sogenannten Risikogruppe (definiert als Fünfzehnjährige, deren Lesekompetenz maximal Grundschulniveau entspricht)? (Quelle: Treibhäuser der Zukunft: 110 f)
24 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Kennen Sie Ihre Schüler???? Frage: Welche Schüler Ihrer Klasse gehören zur sogenannten Risikogruppe (definiert als Fünfzehnjährige, deren Lesekompetenz maximal Grundschulniveau entspricht)? Ergebnis: Etwa neun von zehn leseschwachen Schülern konnten nicht identifiziert werden. (Quelle: Treibhäuser der Zukunft: 110 f)
25 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Sprachliche Kompetenzbereiche Zweitsprache (Deutsch) mündlich schriftlich konzeptionell schriftlich DaZ DaF DaM
26 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Sprachliche Kompetenzbereiche Zweitsprache (Deutsch) mündlich schriftlich konzeptionell schriftlich DaZ DaF DaM
27 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Sprachliche Kompetenzbereiche Zweitsprache (Deutsch) mündlich schriftlich konzeptionell schriftlich DaZ DaF DaM
28 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Sprachliche Kompetenzbereiche Zweitsprache (Deutsch) mündlich schriftlich konzeptionell schriftlich DaZ DaF DaM
29 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Sprachliche Kompetenzbereiche in den Erstsprachen (Türkisch, Russisch, Polnisch, Arabisch...) mündlich schriftlich konzeptionell schriftlich DaZ DaF
30 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Sprachliche Kompetenzbereiche in den Erstsprachen (Türkisch, Russisch, Polnisch, Arabisch...) mündlich schriftlich konzeptionell schriftlich DaZ DaF
31 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Sprachliche Kompetenzbereiche in den Erstsprachen (Türkisch, Russisch, Polnisch, Arabisch...) mündlich schriftlich konzeptionell schriftlich DaZ DaF
32 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Sprachliche Kompetenzbereiche in den Erstsprachen (Türkisch, Russisch, Polnisch, Arabisch...) mündlich schriftlich konzeptionell schriftlich DaZ DaF
33 Aufsatz Erörterung Bericht Erzählung Argumentation Beschreibung Protokoll Mind-Map Textsorten in der Schule Vokabelheft Gedicht... Blockdiagramm Lernplakat Zusammenfassung
34 Wissenschaftliche Hausarbeit Leitartikel Dissertation Bedienungsanleitung Filmrezension Gutachten Wissenschaftliches Abstract Beschwerdebrief Textsorten nach der Schule Lexikoneintrag Klage Blog Bewerbung Arbeitszeugnis Trauerrede SMS Testament
35 Textkompetenz transgrammatische Mittel zur Strukturbildung von Texten I: - Spezifische Textsorten unterliegen konventionalisierten kompositorischen Mustern - Muster sind Ergebnisse zusätzlicher Lernprozesse, sie werden nicht intuitiv erworben!!!
36 Textkompetenz transgrammatische Mittel zur Strukturbildung von Texten II: - Grundlage in der Grammatik, gehen jedoch über die Satzgrammatik hinaus - Komplexität muss kognitive Ressourcen berücksichtigen - Beurteilungskriterien sind jetzt nicht (nur) grammatisch/ungrammatisch, sondern kohärent/inkohärent
37 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit graphisch Konzeptionell schriftlich Konzeptionell mündlich NÄHE phonisch DISTANZ
38 Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Leitartikel Privatbrief Predigt Familiäres Gespräch Zeitungsinterview Vorstellungsgespräch Telefongespräch Gesetzestext Wissenschaftlicher Vortrag
39 Eigenschaften Konzeptionelle Mündlichkeit geringe Planung Prozesshaftigkeit Vorläufigkeit parataktisch strukturiert semantisch merkmalsarmes Vokabular Emotionalität Turn-taking-Signale Korrektursignale Interjektionen lexikalisch redundanter Konzeptionelle Schriftlichkeit dicht an Information komplexe Strukturen hypotaktisch lexikalisch merkmalsreicher Vergegenständlichung Endgültigkeit komplexere Planung stärkere lexikalische Variabilität
40 Entscheidende Faktoren, die das Leseverständnis beeinflussen: Wortschatzumfang Allgemeines Weltwissen Fachwissen Was ich sage, schreibe ich auch? Das Spannungsverhältnis Mündlichkeit Schriftlichkeit Kenntnis von Handlungs- und Geschichtenschemata Vorwissen Kenntnis textsortenspezifischer Merkmale
41 Lesen in der Zweitsprache Ausgangslage Aufgabenstellung wird oft nicht verstanden Überschätzung der Lesekompetenz durch Lehrende Rückzug der Lernenden aufgrund Überforderung Fehlen von intuitivem Sprachwissen Fehlen von Kontextinformationen
42 Lesen in der Zweitsprache Ausgangslage Verlangsamte Lesegeschwindigkeit Rezeptionsprobleme auf Ebene der Wortbedeutungen Rezeptionsprobleme aufgrund unzureichendem Grammatikwissen (z B. Passivkonstruktion als Aktiv-Satz) Unzureichende Textkompetenz aufgrund fehlender Deutungsmuster Unzureichende Dekodierung kohäsiver Mittel
43 Überblick Von der Uni zur Berufsbildung: Reichweiten integrierter Sprachförderung
44 Von der Uni zur Berufsbildung: Reichweiten integrierter Sprachförderung gleichzeitige fachliche und sprachliche Förderung Vermeidung von DaZ- Stigmatisierung fächerübergreifend Austausch zwischen Fachund Sprachlehrern Integrierte Sprachförderung Inhalte sind Bestandteil des Regelunterrichts stärkere Berücksichtigung der Schülerinteressen Projektarbeit Scaffolding
45 Von der Uni zur Berufsbildung: Reichweiten integrierter Sprachförderung Das Beste aus allem: Beispiel aus dem SPAS-Projekt: Fachbegriffskarten
46 Von der Uni zur Berufsbildung: Reichweiten integrierter Sprachförderung Quelle: SPAS-Projekt
47 Von der Uni zur Berufsbildung: Reichweiten integrierter Sprachförderung Quelle: SPAS-Projekt
48 Von der Uni zur Berufsbildung: Reichweiten integrierter Sprachförderung Quelle: SPAS-Projekt
49 Von der Uni zur Berufsbildung: Reichweiten integrierter Sprachförderung Quelle: SPAS-Projekt
50 Das DaZ-Modul an der Humboldt-Universität zu Berlin Start:Beginn des Wintersemesters 2007/08 Zielgruppe: alle Bachelor-und Masterstudierenden, die einen Lehramtsabschluss anstreben Typus: Pflichtmodul Umfang: Das Bachelor-Grundlagenmodul und Master-Aufbaumodul umfassen jeweils 2 Lehrveranstaltungen mit je 2 SWS
51 Das DaZ-Modul an der Humboldt-Universität zu Berlin Ziel: handlungsorientiert alle Schüler/-innen bei der Aneignung fachlicher Kompetenzen durch sprachliche Werkzeuge insbesondere zum Erwerb der konzeptionellen Schriftlichkeit unterstützen zu können
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