BIOAKTIVE SUBSTANZEN. Weiterführende Ideen. Zusätzliche Informationen
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- Klaudia Weiss
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Anleitung LP Die Lernenden kennen die wissenschaftliche Bedeutung ausgewählter bioaktiver Substanzen und deren Funktion im Körper. Die Sch lesen die Infoblätter und lösen die Aufträge dazu. Sie machen einen Versuch mit Kleie und Pektin. Über die Ergebnisse und Resultate der Aufträge wird in der Gruppe oder im Plenum diskutiert. - Pektin - Kleie - Wasser - Gefässe - evtl. kurzer Theorie-Input Magen-Darm-Trakt und als Einstieg - Wirkschemata Stanol/bioaktive Peptide, Studien etc. - Lehrerinfo zum Theorie-Input - Einfache Texte (ohne direkt sichtbaren SPS-Bezug) über Take 5, gesunde Wirkung von Knoblauch, Rotwein etc. Bei Rotwein unbedingt sinnvollere Deckung durch violette Gemüse/Früchte aufzeigen Partnerarbeit Einzelarbeit, anschliessend themenspezifische Gruppenbildung Plenum 50 Min. Weiterführende Ideen - Zusammenarbeit mit dem Biologielehrer - Verschiedene FF- Produkte probieren und vergleichen Zusätzliche Informationen - Infos unter / Broschüren von Emmi - Infos unter - Aktion 5 am Tag unter - Programme und Materialien vom Bund: - Eine ausführliche Lektion zu Stoffwechsel und Verdauung finden Sie in der Unterrichtseinheit Gesunde Ernährung auf
2 5 bioaktiv Infoblatt 1 BIOAKTIVE SUBSTANZEN Zu den bioaktiven Substanzen werden in erster Linie die sekundären Pflanzenstoffe, aber auch lösliche und nichtlösliche Nahrungsfasern und Substanzen in fermentierten Lebensmitteln gezählt (Lebensmittel mit Zusätzen von Bakterien oder Pilzen nennt man fermentiert). LÖSLICHE NAHRUNGSFASERN Hafer, Kartoffeln, Karotten, Äpfel, Erdbeeren, Hülsenfrüchte und Zitrusfrüchte liefern uns lösliche Nahrungsfasern, zum Beispiel Pektin. Diese löslichen Fasern werden im Dickdarm geliert. Sie fördern das Wachstum bestimmter Bakterien im Darm und sind Nahrung für probiotische Bakterien. Funktion der löslichen Nahrungsfasern: beeinflussen den Cholesterinspiegel positiv, verzögern die Magenleerung (man ist länger satt) verzögern die Aufnahme von Kohlenhydraten (sie werden nicht sofort zu Fett umgewandelt) haben eine stopfende Wirkung bei Durchfall UNLÖSLICHE NAHRUNGSFASERN Vollkornprodukte, Nüsse, Rüben, Roggen, Weizen und Vollkornreis liefern uns unlösliche Nahrungsfasern, zum Beispiel Kleie. Diese unlöslichen Fasern werden im Dickdarm quellen im Darm, vergrössern das Stuhlvolumen und werden mit dem Stuhl ausgeschieden. Funktion der unlöslichen Nahrungsfasern: erhöhte und weichere Masse des Stuhls kürzere Zeit zwischen Aufnahme und Entleerung der Nahrung weniger Verstopfung bei ausreichendem Trinken SEKUNDÄRE PFLANZENSTOFFE Zu den so genannten sekundären Pflanzenstoffen zählen u.a. Carotinoide, Polyphenole und Sterole. Sie können unter anderem eine antioxidative Wirkung haben oder freie Radikale bekämpfen, zur Förderung der Immunabwehr beitragen und die positive Beeinflussung des Cholesterinspiegels zur Folge haben. Viele Lebensmittel werden damit angereichert (Functional Foods).
3 5 bioaktiv 1. Auftrag Die Verdauung Im Mund beginnt die Verdauung unserer Nahrung durch den Speichel und das Kauen. Im Magen wird die Nahrung zu Brei verarbeitet. Im Zwölffingerdarm wird der Brei in die einzelnen Nährstoffe geteilt. Im Dünndarm und im Zwölffingerdarm werden die Nährstoffe ins Blut aufgenommen (resorbiert). Im Dickdarm werden die unverdaulichen Nahrungsteile eingedickt und im Mastdarm durch den Anus (After) ausgeschieden. 1. Speiseröhre 2. Magen 3. Zwölffingerdarm 4. Dünndarm 5. Blinddarm 6. Blinddarmfortsatz 7. Dickdarm 8. Mastdarm 9. Anus (After) 1. AUFTRAG Partnerarbeit Lest zuerst den Text über bioaktive Substanzen und studiert dabei die Wirkung der löslichen und nichtlöslichen Nahrungsfasern. Danach macht ihr den Versuch. MATERIAL Kleie Pektin Wasser 2 Gläser Versuch Giesst in beide Gläser Wasser. Gebt in das erste Glas 1 Esslöffel Pektin und in das zweite Glas 1 Esslöffel Kleie. Rührt ca. eine Minute. Vergleicht die Ergebnisse und leitet aufgrund ihres Verhaltens die Wirkung im Darm bei Durchfall und bei Verstopfung ab.
4 Infoblatt 2 STANOL Stanole sind natürliche Bestandteile unserer Ernährung und kommen nur in pflanzlichen Lebensmitteln wie Getreide, Mais, Nüssen oder Soja vor. Stanole werden den sekundären Pflanzenstoffen zugeordnet. Üblicherweise nehmen wir mit der täglichen Ernährung nur ca mg Stanole auf. Die Tagesportion für eine Wirkung auf den Cholesterinspiegel liegt jedoch bei ca. 2 g. Gewisse Lebensmittel, haben die Eigenschaft, den Cholesterinspiegel günstig zu beeinflussen. Die Wirksubstanz in solchen Produkten, das darin enthaltene Stanol, wirkt beeinflussend auf den Cholesterinspiegel. Die Pflanzenstanole behindern die Aufnahme von Cholesterin im Körper. Dies betrifft sowohl das körpereigene Cholesterin wie auch das über die Nahrung aufgenommene Cholesterin. Es wird vermehrt Cholesterin ausgeschieden in mg/dl Ohne Stanolester mit Stanolester 1.8g/Tag Einnahmezeitraum Monate Eine Senkung des Cholesterinspiegels ist bereits nach 2 3 Wochen messbar.
5 Infoblatt 3 Bioaktive Peptide Peptide sind Eiweiss-Bestandteile, die in Milchprodukten natürlicherweise vorkommen. Als bioaktiv werden jene Peptide bezeichnet, die eine besondere ernährungsphysiologische Wirkung auf den Organismus haben. Milch kann mit bioaktiven Peptiden angereichert werden. Sie greifen in die Regulierung des Blutdrucks ein und können ihn günstig beeinflussen. Es wurde ein Spezialjogurtdrink mit einem erhöhten Anteil an bioaktiven Peptiden entwickelt. Jedes Fläschchen enthält eine Tagesportion von 5 mg bioaktiven Peptiden und die Mineralstoffe Kalium und Kalzium. Beim Blutdruckmessen werden die zwei Werte gemessen. Man spricht vom systolischen und diastolischen Blutdruck: Das Herz zieht sich zusammen und füllt sich wieder mit Blut. Es zeigt sich ein beachtlicher Unterschied bei zwei Testgruppen über einen Zeitraum von 5 Monaten. Bei der ersten Gruppe ohne Einnahme des Spezialjogurtdrinks blieb der Blutdruck gleich hoch, bei der zweiten Gruppe mit Einnahme des Spezialjogurtdrinks verbesserte sich der Blutdruck. Tipps für eine blutdruckbeeinflussende Lebensweise - Reduzierung des Übergewichts - Einschränkung des Salzkonsums - Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukten und Verzicht auf..fettreiche Lebensmittel - Regelmässige Bewegung an frischer Luft - Stressabbau und ausreichend Entspannung am Tag - Verzicht auf Rauchen und regelmässigen Alkoholkonsum - Regelmässige Kontrolle des Blutdrucks Stressabbau und ausreichend Entspannung am Tag
6 Infoblatt 4 Lehrerinfo zum Theorie-Input Aktion Take 5 von Ernährungsfachkräften entwickelt Ursprungsland USA, in der Schweiz unter Empfehlungen resultieren aus Daten des Ernährungsberichts weltweite Aktion, u. a. auch bei Migros und Coop Unterstützt von der Schweizer Krebsliga und vom BAG Sinn: Täglich 5 Portionen Obst oder Gemüse essen. Diese haben einen hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen bei einem geringen Energiegehalt.
7 5 bioaktiv Infoblatt 5 GESUNDE WIRKUNG EINIGER NAHRUNGSMITTEL Obwohl sie schädliche Stoffe wie Tein und Alkohol enthalten, werden Tee und Wein oft als Heilmittel verwendet. Die Gerbsäuren verleihen ihnen einen herben Geschmack. Diese kommen aber auch als Farbstoff in Kirschen, Aprikosen und Beerenfrüchten vor. Sie können vorbeugend gegen Herzinfarkt und Krebs schützen, sind entzündungshemmend und wirken positiv im Immunsystem. Am besten wirken Freilandfrüchte als Kompott. Rüebli, Aprikosen und andere gelb-orange-farbige Gemüse und Früchte enthalten das ß-Carotin, ein Vitamin A. Es kann das Immunsystem stärken, den Cholesterinspiegel senken und vor Herzinfarkt und Krebs schützen. Bei Rauchern ist diese positive Wirkung nicht feststellbar. Im Gegenteil, das ß-Carotin kann das Krebsrisiko sogar erhöhen. Knoblauch, Zwiebeln und Lauch enthalten Sulfide, einen Mineralstoff. Sie können das Bakterienwachstum im Magen und das Entstehen von Krebs verringern. Der Knoblauch muss jedoch roh gegessen werden, da der sekundäre Pflanzenstoff Sulfid sehr wärmeempfindlich ist.
8 Auftrag 2. AUFTRAG Einzelarbeit Studiere die Infoblätter 2 und 3 zu den Themen Stanol und bioaktive Peptide. Wo kommen sie vor? Welche Wirkung haben sie im Körper? Wie können wir die positive Wirkung verbessern oder nutzen? 3. AUFTRAG Themenspezifische Gruppenbildung Bildet in der Klasse zwei Gruppen. Die erste Gruppe befasst sich mit dem Thema Stanol, die zweite Gruppe mit dem Thema bioaktive Peptide. In den zwei Gruppen bilden sich wiederum zwei Gruppen, pro und contra. Soll man angereicherte Lebensmittel, die die Gesundheit fördern können, gezielt einsetzen oder nicht? PRO CONTRA PRO CONTRA Angereichert mit Stanol Nüsse mit natürlichem Stanol Angereichert mit bioaktiven Peptiden Käse mit natürlichen bioaktiven Peptiden
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