Alexander R. Hohl. Geldanlage. mit strukturierten Produkten. Basiswissen für Einsteiger. Diplomica Verlag
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- Victor Fleischer
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1 Alexander R. Hohl Geldanlage mit strukturierten Produkten Basiswissen für Einsteiger Diplomica Verlag
2 Inhaltsverzeichnis Seite Tabellenverzeichnis... 4 Abbildungsverzeichnis... 5 Abkürzungsverzeichnis... 6 Symbolverzeichnis Einleitung Begriff des Financial Engineering Emission Strukturierter Produkte im Retail-Geschäft Motive zur Emission Strukturierter Produkte im Sparkassensektor Voraussetzungen für die Emission Strukturierter Produkte Bausteine zur Bewertung Strukturierter Produkte Zinsstrukturkurven Bond Stripping Zerobonds Straight Bonds Ausstattungsmerkmale Pricing und Risikomanagement Forward Rate Agreement Beschreibung Pricing Interest Rate Swaps Beschreibung Pricing Cap / Floor Beschreibung Pricing Swap-Option Beschreibung Pricing Optionen Beschreibung Pricing von Aktien-Optionen Pricing von Bond-Optionen
3 5. Anleihen mit Zinsstrukturen Step-up-Bonds / Step-down-Bonds Darstellung des Produktes Beispielprodukt Bond Stripping Risikomanagement Floating Rate Notes Darstellung des Produktes Beispielprodukt Bond Stripping Risikomanagement Reverse Floating Rate Notes Darstellung des Produktes Beispielprodukt Bond Stripping Risikomanagement Capital Market Floating Rate Note Darstellung des Produktes Beispielprodukt Bond Stripping Risikomanagement Single Callable Bond Darstellung des Produktes Beispielprodukt Bond Stripping Risikomanagement Aktienstrukturen am Beispiel eines Reverse Convertible Bonds Abgrenzung und Darstellung des Produktes Beispielprodukt Bond Stripping Risikomanagement Strukturierte Produkte aus Sicht des Asset-Liability- und Treasury-Management Rechtliche Aspekte / Termingeschäftsfähigkeit Fazit
4 Anhang Beispielprodukte / Synonymverzeichnis Anlagenverzeichnis Literaturverzeichnis Internetverzeichnis / Marktdaten Autorenportrait 69 3
5 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Darstellung symmetrischer und asymmetrischer Bausteine Tabelle 2: Zinstagemethoden Tabelle 3: Bewertung eines Straight Bond Tabelle 4: Beispielprodukte Step-up-Anleihen und Step-down-Anleihen.. 30 Tabelle 5: Bewertung einer Step-up-Anleihe Tabelle 6: Bewertung einer Step-down-Anleihe Tabelle 7: Berechnung einer Reverse Floating Rate Note 36 Tabelle 8: Risikokennzahlen einer Reverse Floating Rate Note.. 37 Tabelle 9: Bewertung einer Capital Market Floating Rate Note.. 40 Tabelle 10: Bewertung eines Single Callable Bond Tabelle 11: Darstellung der Verzinsung eines Reverse Convertible Bonds
6 Abbildungsverzeichnis Abbildung Abbildung Abbildung
7 1. Einleitung Anfangs waren nur Banken, die sich überwiegend durch den Kapitalmarkt refinanzieren, gezwungen neue Produkte zu kreieren, um sinkende Zinsmargen abzufedern. Besonders betroffen hiervon waren Investmentbanken, die über kein Filialnetz zur Einlagengenerierung im eigentlichen Sinn wie die Sparkassen und Genossenschaftsbanken verfügen. Doch in zunehmendem Maße sind auch Großsparkassen gezwungen, angesichts des Umfelds niedriger Zinsen und verstärktem Wettbewerbsdruck durch neue Anbieter wie Non- und Near-Banks Produkte, die zu einer Verbesserung der Ertragslage und zu einer Steigerung des Image als innovatives Finanzinstitut führen, zu emittieren (Beike, 2000, S. 100). Großsparkassen wie die Sparkassen KölnBonn, Aachen, Düsseldorf, Pforzheim-Calw und Heilbronn entwickeln in zunehmendem Maße Strukturierte Produkte in Eigenregie und setzen diese in ihrem Retail-Geschäft zur Refinanzierung ein. Für kleinere und mittelgroße Sparkassen gestaltet sich dieser Prozess aufgrund der rechtlichen Anforderungen wie dem Workflow nach den Mindestanforderungen an das Betreiben von Handelsgeschäften (MaH) oder dem der Emission folgenden Market Making, welches auch in eigener Regie erfolgt (Hartmann- Springeroum, 2006), eher schwierig. Je nach Ausgestaltung des Produktes werden entweder Zinsstrukturen, Aktienstrukturen, Indexstrukturen oder Devisenstrukturen herangezogen. Zinsstrukturen sind vor allem aus Sicht der Anleger im Umfeld niedriger Kapitalmarktzinsen interessant, da sich durch entsprechende Strategien, die in den Anleihen verbrieft werden, Zusatzerträge erzielen lassen (Czech, 2006). Die Sparkasse Pforzheim-Calw emittiert neben Strukturierten Anleihen mit Zinskomponenten auch Anleihen, die Indexstrukturen enthalten (Hartmann-Springeroum, 2006). Andere Sparkassen kaufen diese Produkte in aller Regel von Landesbanken oder direkt von Investmentbanken hinzu. Diese Studie soll dem Leser einen Einblick in die Motive, ausgewählte Basisprodukte in Kurzform, das Financial Engineering, die Analyse und die Einsatzmöglichkeiten von Strukturierten Produkten im Treasury-Management geben. Die vorgestellten Produkte wurden bereits alle im Sektor der Sparkassen begeben. Teilweise sind aufgrund der Komplexität in der Berechnung Abwandlungen in den Produktstrukturen notwendig. Aufgrund der Fülle von Strukturierten Produkten beschränkt sich diese Analyse auf fünf Zinsstrukturen und eine Aktienstruktur. 9
8 2. Begriff des Financial Engineering Der Begriff >>Financial Engineering<< wird für die verschiedensten Zusammenhänge gebraucht. Hampel und Haumer (1994, S. 779) unterscheiden vier verschiedene Bereiche, in denen der Terminus verwendet wird: 1. Werbestrategien und Publikationen von Banken 2. Geschäftsfelder und Finanzierungsformen, wie beispielsweise Projektfinanzierung und leveraged buy-out 3. Finanzinnovationen und innovative Finanzierungs- und Risikoabsicherungsinstrumente 4. Financial Consulting und Financial Design Der Begriff >>Financial Engineering << wird in dieser Studie im Zusammenhang mit Finanzinnovationen in Verbindung benutzt. Robinson (1988) umschrieb >>Financial Engineering<< mit dem Management von Zins- und Fremdwährungsrisiken: >> Financial Engineering means juggling with instruments like swaps, options and futures to create new ways of risk protections. [...] The instruments are like childrens building-blocks, with seemingly complicated constructed from combinations of simple ones. [...] There are few problems nowadays that cannot be solved by juggling your building-blocks.<<. Eckl et al. (1990, S. 2) begründen die Entwicklung und Emission von Finanzinnovationen mit der zu-nehmenden Volatilität an den globalen Märkten der Finanzwelt. Die Emission von Finanzinnovationen zielt folglich auf das Risikomanagement von Aktiv- und Passivpositionen der Bankbilanz. Eine Facette dieses Ansatzes liegt in der kostengünstigen Refinanzierung des emittierenden Institutes. Ein anderer Aspekt für die Emission von Finanzinnovationen ist die Partizipation an für den Emittenten günstigen Marktentwicklungen bei gleichzeitiger Absicherung des Risikos, falls die Märkte sich in die entgegengesetzte Richtung bewegen. Durch das Financial Engineering in Banken wird die Emission von Finanzinnovationen erst möglich. Marshall und Bansal (1992, S. XV) bezeichnen Financial Engineering daher sinnvollerweise als >> the lifeblood of financial innovation<<. Der Prozess des Financial Engineering lässt sich in vier Schritte einteilen, die Voraussetzung für eine erfolgreiche Platzierung am Markt sind (Beike, 2000, S.101): 1. Story 2. Produktidee 3. Pricing 4. Vermarktung 10
9 3. Emission Strukturierter Produkte im Retail-Geschäft Strukturierte Produkte, auch als Finanzinnovationen bezeichnet, sind eine Folge der Globalisierung, Deregulierung und Securitisierung und der Entwicklung des Zinsniveaus an den internationalen Kapitalmärkten. Für Kreditinstitute spielen sie eine strategische Rolle, um in einem globalen Markt bestehen zu können. (Hasenfratz und Halbherr, 1994, S. 529). Strukturierte Produkte sollen in jedem Fall die Bedürfnisse des Retail-Kunden befriedigen. Diese Bedürfnisse lassen sich, ohne Serviceanforderungen zu berücksichtigen, an drei Kriterien fest machen: Sicherheit, erwartete Rendite und Liquidität (Hasenfratz und Halbherr, 1994, S. 542; Wiedemann et al., 2006, S. 50). Die Platzierung von Strukturierten Produkten erfolgt entweder als Fremdemission, wobei die Differenz zwischen Offer- und Re-Offer-Price die Marge der Konsortialbank darstellt, oder als Selbstemission (Abt und Gehlen, 1999, S. 14). Bei der Selbstemission sind der Emittent und die platzierende Bank identisch. Für das emittierende Institut bedeutet die Selbstemission ein Zufluss von Passivmitteln, der die Refinanzierung sicher stellt. 3.1 Motive zur Emission Strukturierter Produkte im Sparkassensektor Nachfolgend werden die wesentlichen geschäftspolitischen Beweggründe, die für die Emission von Schuldverschreibungen aus Banksicht sprechen, aufgezeigt (Abt und Gehlen, 1999, S. 4): - Durch die Emission von Schuldverschreibungen erreicht das Kreditinstitut eine zins- und fristenkongruente Refinanzierung des Aktivgeschäfts. Dadurch ist eine effiziente Aktiv- Passiv-Steuerung der Bilanz gewährleistet. - Speziell strukturierte Eigenemissionen können eine kostengünstige Möglichkeit der Mittelbeschaffung sein. Diese Emissionen tragen zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit bei. - Innovationsfreudige Häuser differenzieren sich mit strukturierten Kapitalmarktprodukten und steigern so ihr Image gegenüber ihren Marktpartnern. - Durch die Ausweitung der Marktteilnehmer im Euroland wird zusätzlich die Möglichkeit geboten, den Bekanntheitsgrad des Kreditinstituts zu vergrößern und den potentiellen Investorenkreis auszubauen. - Eigenemissionen verhindern bzw. vermindern den Abfluss von Refinanzierungsmitteln zur Konkurrenz bzw. sektoreigenen Mitbewerbern wie den Landesbanken. - Durch flexible Ausgestaltungsmöglichkeiten und kurze Reaktionszeiten auf Konkurrenzangebote führt die Emission Strukturierter Produkte zu stärkerer Kundenbindung. 11
Prof. Dr. Arnd Wiedemann Finanz- und Bankmanagement Universität Siegen www.uni-siegen.de/~banken www.zinsrisiko.de
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