Medienmitteilung. Luzern/Nottwil, 28. Oktober Neues Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrum

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1 Medienmitteilung Luzern/Nottwil, 28. Oktober 2008 Neues Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrum Luzerner Kantonsspital und Schweizer Paraplegiker-Zentrum gründen als erste Public-Private-Partnership in der Schweiz ein gemeinsames Kompetenzzentrum für Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks Das Schweizer Kompetenzzentrum für Verletzungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks öffnet in der Zentralschweiz Anfang November 2008 seine Türen: Das Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrum SWRZ ist ein gemeinsames Kompetenzzentrum des Luzerner Kantonsspitals LUKS und des Schweizer Paraplegiker-Zentrums SPZ Nottwil für die Diagnostik, die Behandlung und Rehabilitation von Verletzungen und Leiden der Wirbelsäule und des Rückenmarks. Rückenbeschwerden sind in Industrieländern die Volkskrankheit Nummer Eins. In der Schweiz leiden rund 40 Prozent der Männer und etwa die Hälfte der Frauen unter schwachen bis starken Rückenschmerzen. Die überwiegende Mehrheit der Wirbelsäulenerkrankungen ist degenerativer Natur und wird durch Verschleiss und Abnützung ausgelöst. Unfallbedingte Verletzungen sind wesentlich seltener. Das Luzerner Kantonsspital und das Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil weisen eine langjährige Expertise und hohe medizinische Kompetenz auf den Gebieten der Chirurgie der Wirbelsäule und des Rückenmark auf. Das Angebot der beiden Häuser ergänzt sich mit dem neuen Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrum SWRZ und gewährleistet eine noch bessere Versorgung von Wirbelsäulenpatienten. Positive Auswirkungen hat das Zusammenführen der Ressourcen auch auf die Gesundheitskosten. So können unter anderem die Kapazitäten der Operationssäle sowie von Diagnose- und Therapieapparaturen wesentlich optimiert werden. Die Leitung des Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrums SWRZ obliegt Dr. med. Patrick Moulin, Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie und Orthopädie, SPZ Nottwil, und Dr. med. Martin Baur, Leitender Arzt Wirbelsäulenchirurgie, LUKS. Das Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrum SWRZ bietet operative und konservative Therapien der Wirbelsäulenerkrankungen. Bevorzugt setzt das neue Zentrum auf nicht-operative Behandlungsverfahren. Fachübergreifend sind die Schnittstellen zur Neurochirurgie und Orthopädie gewährleistet. Zudem kann das SWRZ unmittelbar auf die Infrastruktur der beiden Spitäler zugreifen und mit anderen Zentren wie Radiologie, Zentrums-Kliniken, Neurologie, Physikalische Medizin und Rehabilitation, Rheumatologie,

2 Innere Medizin, Schmerzmedizin, Sportmedizin, Psychologie und Anästhesie eine enge Zusammenarbeit pflegen. Aber auch die Patienten profitieren von diesem integrativen Ansatz: Sie erhalten eine ganzheitliche und auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Behandlung mit dem Ziel einer optimalen Versorgung. Das SWRZ hat eine überregionale Funktion und verfügt speziell bei Rückenmarktumoren sowie in der komplexen Wirbelsäulenchirurgie über eine schweiz- und europaweite Ausstrahlung. Ein 24-Stunden-Notfalldienst ergänzt das Angebot des Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrums SWRZ. Zuweiser sind in der ganzen Schweiz niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie regionale und überregionale Spitäler. Dazu gehören speziell im Bereich Wirbelsäulenverletzungen auch Notfallorganisationen wie beispielsweise die REGA. Fachbereiche und Kompetenzen des Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrums SWRZ Komplexe Wirbelsäulendiagnostik Konservative Therapie Unfallverletzungen der gesamten Wirbelsäule und des Rückenmarks Osteoporotische Frakturen und Kollaps der Wirbelsäule Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule Deformitäten der Wirbelsäule und posttraumatische Korrektureingriffe Infektionen der Wirbelsäule Entzündlich-rheumatologische Erkrankungen der Wirbelsäule Tumorerkrankungen der Wirbelsäule Erkrankungen des Rückenmarks und seiner Hüllen Minimal-invasive Chirurgie Interventionelle/Interdisziplinäre Schmerztherapie Rehabilitation Qualitätskontrolle, Wissenschaft und Entwicklung sowie Fort- und Weiterbildung Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Othmar Bertolosi, Leiter Kommunikation und Marketing, Luzerner Kantonsspital LUKS, Tel , Dr. med. Beat Villiger, CEO, Schweizer Paraplegiker-Zentrum SPZ, Tel ,

3 Hintergrundinformationen Luzern/Nottwil, 28. Oktober 2008 Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrum SWRZ Rückenbeschwerden sind Volkskrankheit Nummer Eins Das gemeinsam vom Luzerner Kantonsspital LUKS und dem Schweizer Paraplegiker- Zentrum SPZ Nottwil gegründete Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrum SWRZ diagnostiziert und behandelt die gesamte Palette von Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks. Rund 90 Prozent der Rückenbeschwerden sind degenerativer Natur und entstehen durch Verschleiss und Abnutzung. Rückenbeschwerden sind in Industrieländern die Volkskrankheit Nummer Eins. In der Schweiz leiden rund 40 Prozent der Männer und etwa die Hälfte der Frauen unter schwachen bis starken Rückenschmerzen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von Bewegungsmangel, Übergewicht und Fehlbelastungen über organische Veränderungen und psychische Belastungen bis hin zu angeborenen Fehlstellungen der Wirbelsäule und Abnutzungserscheinungen. Rund 90% der Wirbelsäulenerkrankungen sind degenerativer Natur und werden durch Verschleiss und Abnützung ausgelöst. Unfallbedingte Verletzungen sind wesentlich seltener. Verletzungen des Rückens und der Wirbelsäule Der Begriff Rückenverletzungen steht für eine Reihe mechanischer Schädigungen der Wirbelsäule. Dabei können sowohl knöcherne als auch muskuläre oder Bindegewebe- Strukturen von der Verletzung betroffen sein. Unterteilt werden Rückenverletzungen in zwei Gruppen: jene mit und jene ohne Beteiligung des Rückenmarks. Wird durch die Rückenverletzung das Mark durchtrennt, führt dies zu einer Querschnittslähmung unterhalb der zerstörten Region. Die schwerwiegendste Komplikation der Rückenmarktrennung geht mit einer lebenslangen Querschnittslähmung einher. Abnützung und Verschleiss Rund 90 Prozent der Wirbelsäulenerkrankungen sind jedoch degenerativer Natur und werden durch Verschleiss und Abnützung ausgelöst. Neben degenerativen Veränderungen der Bandscheiben und den beiden angrenzenden Wirbeln sind auch Instabilitäten bis zum Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) sowie dem rheumatischem Formenkreis zugehörige entzündliche Erkrankungen (z.b. Morbus Bechterew) sowie Deformitäten (z.b. Skoliose) relativ häufig.

4 Drei Behandlungsstufen Das Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrum SWRZ setzt wo immer möglich auf konservative, nicht-operative Behandlungsmethoden. Bei der Prävention und Behandlung von Rückenbeschwerden werden an erster Stelle die physischen Belastungen, insbesondere am Arbeitsplatz, reduziert und die Rückenmuskulatur gezielt aufgebaut. Ziel der sekundären Massnahmen ist es, der weiteren Entwicklung der Schmerzen Einhalt zu gebieten und die Entstehung chronischer Schmerzen zu verhindern. Bei den tertiären Massnahmen schliesslich wird versucht, Behinderung und Schmerzen soweit möglich zu reduzieren. Hierbei ist es nötig, spezifisch auf den Patienten abgestimmte Massnahmen zu ergreifen. Aufbau der Wirbelsäule Die Wirbelsäule wird in drei bewegliche und einen unbeweglichen Abschnitt (mit Kreuz- und Steissbein) unterteilt. Auch das Rückenmark, welches sich im sog. Spinalkanal befindet, ist Teil der Wirbelsäule. Die Halswirbelsäule (HWS) besteht aus sieben Halswirbeln, deren Aufgabe es ist, den Kopf zu tragen und zu bewegen. Die HWS ist in der Regel der beweglichste Wirbelsäulenabschnitt und weist bei gesunden Menschen einen Bogen nach vorne (Lordose) auf. Die Brustwirbelsäule (BWS) besteht aus 12 Brustwirbeln, die gemeinsam mit den Rippen und dem Brustbein den knöchernen Brustkorb bilden. Die BWS weist bei gesunden Menschen einen Bogen nach hinten (Kyphose) auf. Die Lendenwirbelsäule (LWS) besteht aus fünf Lendenwirbeln und bildet den Übergang zwischen Rumpf und Beckenring. Durch den aufrechten Gang wird die LWS belastet, wodurch es häufig zu schmerzhaften Reizzuständen kommt. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Othmar Bertolosi, Leiter Kommunikation und Marketing, Luzerner Kantonsspital LUKS, Tel , Dr. med. Beat Villiger, CEO, Schweizer Paraplegiker-Zentrum SPZ, Tel ,

5 Hintergrundinformationen Luzern/Nottwil, 28. Oktober 2008 Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrum SWRZ Tipps für einen gesunden Rücken Wer die folgenden Ratschläge des Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrums SWRZ beherzigt, leistet viel für einen gesunden Rücken: Ein ergonomischer Arbeitsplatz hilft, Fehlhaltungen und Überbelastungen zu vermeiden. Richten Sie Ihren Arbeitsplatz so ein, dass Sie beim Sitzen eine gebückte oder nach vorne gekrümmte Haltung vermeiden. Bei der Stuhlhöhe ist ein guter Bodenkontakt mit den Füssen wichtig. Die Höhe ist so zu wählen, dass Oberund Unterschenkel einen Winkel von mindestens 90 bilden. Die Rückenlehne so einstellen, dass sie beim Zurücklehnen nachgibt und eine Entlastung ermöglicht. Falls Sie beim Arbeiten stehen, ist die Tischhöhe so einzustellen, dass der Winkel zwischen Ober- und Unterarmen bei aufgelegten Unterarmen mind. 90 beträgt. Der Nacken und der Schulterbereich sollten locker sein. Der Bildschirm muss gerade vor Ihnen stehen. Die Distanz von den Augen zum Bildschirm beträgt etwa eine Armlänge, und die Oberkante des Bildschirms bewegt sich auf Augenhöhe. Die Maus ist so weit entfernt, dass die Vorderarme auf dem Tisch abgestützt werden können. Die Maus wird nahe der Tastatur geführt, damit Arme und Schultern so gut wie möglich entspannt sind. Die Arbeit am Schreibtisch kann zwischendurch mit kleinen Übungen unterbrochen werden. Stehen oder sitzen Sie generell nicht zu lange und wechseln Sie häufig Ihre Körperhaltung. Achten Sie auch auf Bewegungsgelegenheiten während der Arbeit: Benutzen Sie beispielsweise die Treppe anstelle des Lifts, überbringen Sie Mitteilungen persönlich statt per oder Telefon. Hebetechniken: Keine Lasten über 25 kg heben, beim Anheben in die Knie gehen und die Wirbelsäule gerade halten. Die Last sollte zudem möglichst nahe am Körper getragen werden. Vermeiden Sie beim Heben gleichzeitige Drehbewegungen der Wirbelsäule. Versuchen Sie schwere Lasten so zu verteilen, dass Sie sie beidseitig tragen können oder benützen Sie einen Rucksack. Versuchen Sie sich fit zu halten, beispielsweise durch Schwimmen oder Gehen. Sitzen Sie beim Fernsehen oder Lesen auf einem Polsterstuhl oder Sofa, so können Sie die Wirbelsäule entlasten, indem Sie mit einem Kissen die Lendenwirbelsäule unterstützen.

6 Leitende Ärzte Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrum SWRZ Dr. med. Martin Baur, Leitender Arzt Wirbelsäulenchirurgie, LUKS 2007 Kantonsspital Luzern, Leitender Arzt der interdisziplinären Wirbelsäulen-chirurgie 2004 Kantonsspital St.Gallen, Neurochirugie (Prof. Hildebrandt), Oberarzt 2002 Facharzt für Neurochirurgie, Freiburg i.br. (D) 2003 Landeskrankenhaus Klagenfurt (D), Neurochirurgie (Prof. Lanner), Oberarzt 2000 Städtisches Krankenhaus München-Harlaching (D), Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie (Prof. Hertlein) Zentralklinikum Villingen-Schwenningen (D), Neurochirurgie (Dr. Oeckler), Assistent und Oberarzt 1997 Facharzt für Chirurgie, Freiburg i.br. (D) 1992 Klinikum Singen (D) und Rottweil (D), Allgemein-, Thorax- und Gefässchirurgie (Prof. Rühland/Dr. Rehbein), Assistent, zusätzlich Luftrettungs- und Leitender Notarzt 1989 Zentralklinikum Villingen-Schwenningen (D), Unfallchirurgie (PD Dr. Henkemeyer), Assistent 1988 Universität Freiburg im Breisgau (D), Staatsexamen Aktuelle Tätigkeiten: seit 2007 Leitender Arzt Wirbelsäulenchirurgie/Neurochirurgie, Kantonsspital Luzern 2006 AOSpine Council Schweiz, Weiterbildung Neurochirurgie Mitgliedschaften: SGS (Schweizer Gesellschaft für Spinale Chirurgie) SGN (Schweizer Gesellschaft für Neurochirurgie) DGW (Deutsche Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie) DGWF (Dt. Gesellschaft für Wirbelsäulen-Forschung) BDC (Berufsverband deutscher Chirurgen) AO Spine

7 Leitende Ärzte Schweizer Wirbelsäulen- und Rückenmarkzentrum Dr. med. Patrick Moulin, Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie und Orthopädie, SPZ seit 1990 Leiter Abteilung Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädische Chirurgie und Traumatologie, SPZ Nottwil seit 1990 Konsiliararzt Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädische Universitätsklinik, Basel 1990 Oberarzt Orthopädische Chirurgie und Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädische Universitätsklinik, Basel (Prof. E. Morscher und W. Dick) 1988 Oberarzt Kinderorthopädie und Wirbelsäulenchirurgie, Kinderorthopädische Universitätsklinik, Basel (Prof. F. Hefti und W. Dick) 1986 Facharzt für Orthopädische Chirurgie 1986 Orthopädische Chirurgie und Traumatologie, Orthopädische Universitätsklinik, Basel (Prof. E. Morscher und A. Gächter) 1983 Oberarzt Allgemeine Chirurgie/Traumatologie, Ausbildung in Handchirurgie, Thorax- und Gefässchirurgie, Kantonsspital Chur 1981 Orthopädische Chirurgie und Traumatologie, Kantonsspital Chur (Prof. A. Huggler und Prof. Th. Rüedi) 1979 Allgemeine Chirurgie und Traumatologie, Ilanz 1978 Allgemeine Chirurgie und Traumatologie, Kantonsspital Chur 1976 Universität Neuenburg, Lausanne, Staatsexamen Aktuelle Tätigkeiten: seit 1990 Leiter Abteilung Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädische Chirurgie und Traumatologie, SPZ Nottwil seit 1990 Konsiliararzt Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädische Universitätsklinik, Basel Präsidentschaften: 2004/2005: Schweizerische Gesellschaft für Spinale Chirurgie (SGS) Mitgliedschaften: SGS (Schweizerische Gesellschaft für Spinale Chirurgie), Vorstandsmitglied, Registerverantwortlicher DWG (Deutsche Wirbelsäulengesellschaft) AO Spine Europe DMGP (Deutsche Medizinische Gesellschaft für Paraplegiologie) ISCoS (International Spinal Cord Society) SGO (Schweizerische Gesellschaft für Orthopädie) SGSM (Schweizerische Gesellschaft für Sportmedizin) AO-Schweiz und AO-Alumni CH