Geofachdaten im Naturschutz ein Blick in die Schatzkammer des Landesamtes für Umweltschutz. Heiner Nagel, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt
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- Nicolas Brauer
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1 Geofachdaten im Naturschutz ein Blick in die Schatzkammer des Landesamtes für Umweltschutz Heiner Nagel, Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt
2 Landesamt für Umweltschutz Umweltfachbehörde des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt Sitz: Halle (Saale) gegründet 1947 wiedergegründet 1990 ca km² ca. 2,5 Mio Einwohner Hauptstadt Magdeburg Dipl.-Biol. Heiner Nagel Dezernent für GIS und Kartographie im Fachbereich Naturschutz Mail:
3 Die Schatzkammer Die Geodaten-Schätze des LAU liegen nicht im Tresor und auch nicht mehr in Kartenschränken
4 Die Schatzkammer ist ein digitaler Datenspeicher Bild: Serverraum mit RAID-System
5 1. Preußische Ur-Messtischblätter Die handcolorierten Originale sind leicht lesbar und interpretierbar.
6 1. Preußische Ur-Messtischblätter Dieser älteste Datensatz liegt flächendeckend für ganz Sachsen-Anhalt vor. Die Urmesstischblätter zeigen den Zustand der Landschaft vor bzw. zu Beginn der Industrialisierung und Urbanisierung Mitte des 19. Jahrhunderts und geben damit wertvolle Hinweise zur historischen Landnutzung. Ein Indikator der beginnenden Industrialisierung sind die Eisenbahnlinien, die nach Aufnahme der Karten entstanden und später nachgetragen wurden (erkennbar an den entstehenden kartografischen Konflikten). Eine Lagekorrektur wird im Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie erprobt. Dabei wird eine Entzerrung an Hand von Karteninhalten vorgenommen, die sowohl historisch als auch aktuell vorhanden sind und deren Lage in der Landschaft unverändert geblieben ist.
7 1. Preußische Ur-Messtischblätter Halle 1851 (Eisenbahn Bitterfeld-Halle 1859 eröffnet)
8 1. Preußische Ur-Messtischblätter Magdeburg 1843 (Eisenbahn-Elbquerung 1848 fertiggestellt)
9 2. Color-Infrarot-Luftbilder 1992/93 Klassische Color-Infrarot-Luftbild-Befliegung mit Reihenmesskamera Stereoskopisch auswertbarer Bilddatensatz mit 60% Überlappung Orthorektifizierung wird 2012 abgeschlossen!
10 2. Color-Infrarot-Luftbilder 1992/93 Dokumentieren den Landschaftszustand zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung, vor Beginn der großen Infrastrukturprojekte, vor Abzug der sowjetischen Streitkräfte Beispiel: Wasserstraßenkreuz Mittellandkanal/Elbe (Zustand 1992)
11 2. Color-Infrarot-Luftbilder 1992/93 Zum Vergleich der aktuelle Zustand Beispiel: Wasserstraßenkreuz Mittellandkanal/Elbe (Zustand 2009)
12 Luftbildbefliegungen im Geschäftsbereich des MLU Luftbildbefliegungen sind wichtige Dokumentationen des Landschaftszustands - Color-Infrarot-Landesbefliegung 1992/93 - InVeKoS-Color-Infrarot-Landesbefliegung InVeKoS-Color-Infrarot-Landesbefliegung Mehrkanal-Landesbefliegung 2005 (CIR, RGB, Pan, DOM) - InVeKoS-Kontrollbefliegung 2006 (Teilfläche) - InVeKoS-Kontrollbefliegung 2007 (Teilfläche) - InVeKoS-Kontrollbefliegung 2008 (Teilfläche) - InVeKoS-Mehrkanal-Landesbefliegung 2009 Für eine großflächige Nutzung von Luftbildern, für flächenscharfe Vergleiche und Statistiken ist eine Luftbildauswertung (Interpretation) erforderlich!
13 Luftbildinterpretation nach Biotop- und Nutzungstypen Interpretation nach Biotoptypen und Nutzungstypen am Spiegelstereoskop
14 Luftbildinterpretation nach Biotop- und Nutzungstypen Interpretation nach Biotoptypen und Nutzungstypen am Spiegelstereoskop Einzeichnen in Folien der Topographischen Karte 1:10.000
15 Luftbildinterpretation nach Biotop- und Nutzungstypen Interpretation nach Biotoptypen und Nutzungstypen am Spiegelstereoskop Einzeichnen in Folien der Topographischen Karte 1: Digitalisieren der Folien mit PC ArcInfo
16 3. Biotoptypen und Nutzungstypen der Befliegung 1992/93 Ergebnis: Landesweiter Vektordatensatz Flächen-Linien-Coverage Punkt-Coverage ca Flächen ca Linien ca Punkte
17 4. Neukartierung 2005 Ergebnis: Landesweiter Vektordatensatz Flächen-Linien-Coverage Punkt-Coverage ca Flächen ca Linien ca Punkte
18 Mehrere Kartierungsstände vorhanden: Jetzt sind Vergleiche möglich (1992/2005) Bilanzierungsansätze: Nicht-räumliche Bilanzen Absolute Flächendifferenz Relative Differenz (pro Kartiereinheit) ,0 +23, , ,0 +0,1 +1,6 +2,5 ha % 0,0-1, ,0-8, , ,0-35, Acker bebaut veg.frei Gewässer Gehölz kraut. Veg. Wald -40,0 Acker bebaut veg.frei Gewässer Gehölz kraut. Veg. Wald
19 Klassifizierung nach Kartiereinheiten Hektar K->W B->K A->B W->K F->K Aufforstung, Bewaldung Entsiegelung, Abholzung, Sukzession Überbauung Verbuschung, Gehölzpflanzung Umnutzung, Rekultivierung Flutung Abbau K->B A->W K->H H->K B->A F->G K->W A->B F->K A->W K->H F->G H->W A->F K->F H->A H->B B->H K->G A->H A->G F->W W->B B->W B->F F->A F->B G->K W->F F->H B->G H->G G->F W->G H->F A->F H->B A->H F->W B->W B->F F->B F->A G->F W->G H->F
20 Wichtige landschaftsverändernde Prozesse Braunkohle-Tagebau-Rekultivierungen und Flutungen (Beispiel Goitzsche) Neuaufschlüsse zum Kiesabbau
21 Wichtige landschaftsverändernde Prozesse Nutzungsaufgabe, Entmunitionierung und Pflege militärischer Liegenschaften (Beispiel Glücksburger Heide)
22 5. Potentielle natürliche Vegetation Hypothetischer Zustand der Vegetation, der sich einstellen würde, wenn der Mensch nicht mehr eingriffe.
23 5. Potentielle natürliche Vegetation und 6. Landschaftsgliederung Grundlage für eine naturräumliche Gliederung der Landschaft unter Berücksichtigung weiterer abiotischer und biotischer Faktoren
24 7. Selektive Kartierungen Selektive Biotopkartierung Umfasst geschützte und andere wertvolle Bereiche der Landschaft Kartierung nach niedersächsischem Muster Viele unterschiedliche Kartierer beteiligt (LAU, UNB, ABM, Büros)
25 7. Selektive Kartierungen Kartierung der FFH- Lebensraumtypen Kartierung im Komplex mit wertvollen Biotopen und Nutzungen Zentrale Koordinierung und Kontrolle durch das LAU Zunächst Kartierung der FFH-Gebiete (rot)
26 8. Schutzgebiete - Fauna-Flora-Habitat-Gebiete - Vogelschutzgebiete - Feuchtgebiete von internat. Bedeutung nach Ramsar-Konvention - Nationalpark Harz - Biosphärenreservate Mittelelbe/Mittlere Elbe + Karstlandschaft SH - Naturschutzgebiete - Landschaftsschutzgebiete - Naturparke - Flächenhafte Naturdenkmale / Flächennaturdenkmale - Geschützte Landschaftsbestandteile - Geschützte Parke. (Naturdenkmale, Baumschutzsatzungen, Prädikatgebiete, )
27 8. Schutzgebiete
28 9. Arten-Kartierungen - Arten- und Biotopschutzprogramme (ABSP) - Atlas der Amphibien und Reptilien Sachsen-Anhalts - Fischatlas Sachsen-Anhalt - Säugetiere - Arten nach Anhang II und Anhang IV der FFH-Richtlinie - Pflanzendaten der Flora Sachsen-Anhalt - Moose, Flechten,
29 9. Arten-Kartierungen Beispiel: Amphibien und Reptilien (25000 Fundpunkte)
30 9. Arten-Kartierungen Beispiel: Individuelle Verfolgung von Wölfen per Telemetrie: Wölfin Zora auf dem Weg nach Hamburg (März-Mai 2011)
31 10. Last ones, but not least ones - Ökologisches Verbundsystem - Eingriffs- und Kompensations-Informationssystem (EKIS) - Pflege- und Entwicklungspläne / Managementpläne - Landschaftsprogramm, Landschaftsrahmenpläne - Schutzgebietsplanungen Und viele weitere raumbezogene Daten = GeoFachDaten
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