Erfahrungsbericht Praktikum in Südafrika. Rieke Altmann, Anna Broger, Suzan Fohrer, Leonie Holzwarth, Lisa Lang

Transkript

1 Erfahrungsbericht Praktikum in Südafrika Rieke Altmann, Anna Broger, Suzan Fohrer, Leonie Holzwarth, Lisa Lang

2 Praktikum in Rorkes Drift Dank des sehr informativen und lustigen Tutoriums, welches wir ab Oktober wöchentlich besucht haben, waren wir gut auf unseren Aufenthalt vorbereitet. Wir thematisierten die wichtigsten Punkte der Landeskunde, die Geschichte Südafrikas und mögliche Risiken wie beispielsweise AIDS. Besonders hilfreich und informativ war ein Treffen mit der letzten Rorkes Drift Gruppe. Somit haben wir genaue Informationen über unsere Unterkunft und die Schule erhalten. Mit unserer Unterkunft hatten wir großes Glück. Wir haben uns zusammen mit einem amerikanischen Volunteer ein etwas älteres aber sehr gemütliches Haus geteilt. Von vier verfügbaren Schlafzimmern haben wir uns auf zwei aufgeteilt und der Ess- und Küchenbereich war sehr geräumig. Wir verfügten auch über heißes Wasser, mussten zum Haare waschen allerdings in die Küche ausweichen, da der Strahl im Badezimmer zu gering war.

3 An unserem ersten Schultag lernten wir die Lehrer und die Rektoren der Primary und der Shiyane Highschool kennen. Wir wurden sehr herzlich empfangen und klärten zunächst das Organisatorische. Besonders in den ersten Tagen an der Schule haben wir die atemberaubend schöne, unendliche Landschaft, die warmherzigen und unglaublich fröhlichen Menschen und leider auch die bestehende Armut kennengelernt. Beim Vorbeigehen an einigen Wohnhütten wurde uns schnell bewusst, dass der Mittelpunkt der Kinder in der Schule liegt. Dort haben sie die Möglichkeit, eine warme Mahlzeit zu essen, ausreichend zu trinken, zu spielen, Freunde zu treffen und in einem Raum - ausgestattet mit Tischen und Stühlen - zu lernen. Somit hatte unser erstes Projekt das Ziel, die Wände in der High-School neu zu streichen, und eine schönere und gemütlichere Atmosphäre in die Klassenzimmer zu bringen. Innerhalb von vier Tagen hatten wir dieses Projekt abgeschlossen und wurden prompt von den Lehrern als workaholic- Ladies bezeichnet, da die Arbeit in Südafrika gewöhnlich sehr entspannt verrichtet wird.

4 Im Laufe unseres Praktikums fielen besonders die Mängel an den Schulgebäuden der High-School auf. Man konnte kaum eine Tür schließen, auch waren die meisten Fenster kaputt. Da der südafrikanische Winter ganz schön kalt werden kann, haben wir den Schulleiter beauftragt, mit Hilfe von unseren Spenden, die Fenster und Türen reparieren zu lassen. Besonders in der High-School konnte man die Schrift an der Tafel kaum lesen. Um dies zu verbessern, haben wir die Tafeln neu gestrichen. Beim Betrachten der Schüler waren wir anfänglich über die gute Kleidung erstaunt. Die Mädchen tragen hübsche Röcke und die Jungen kommen in Anzughose und Krawatte zur Schule. Die Schuluniform lässt die Schüler wohlhabend und gepflegt wirken. Beim genaueren Hinsehen erkennt man jedoch Löcher, Risse, Zehen, die aus zu kleinen Schuhen ragen, Schuhe ohne Sohlen und viel zu kleine Hosen. Aus diesem Grund haben wir für besonders bedürftige Schüler einzelne Uniformteile von den Spendengeldern gekauft.

5 In der High-School wurden während der allwöchentlichen Sportstunde vor allem Sportarten für Jungen angeboten. Somit gründeten wir eine Volleyball- Frauenmannschaft. Da die Schule keine Volleybälle besaß, haben wir unser Spendengeld genutzt, um zwei neue Volleybälle zu kaufen. Die Schüler und die Lehrer zeigten gleich großes Interesse, vor der Kamera zu stehen und als Fotoobjekte zu posieren. Da sich wenige Einheimische eine Kamera leisten können und Fotos somit sehr selten sind, haben wir in der Primary School ein Fotoprojekt durchgeführt. Jeder Schüler bekam von uns ein Einzel-und ein Gruppenbild.

6 Neben unseren Projekten hatten wir viel Zeit, uns an dem Schulalltag zu beteiligen. So konnten wir sowohl an der High-School als auch an der Primary School frei unterrichten. Da die Schüler gerne und seit Kindesalter viel singen, hat der Musikunterricht viel Spaß gemacht. So haben wir viele neue Lieder kennengelernt, jedoch den Schülern auch neue Songs beigebracht. Im Kunstunterricht knüpften wir mit den Schülern Freundschaftsbändchen. Dies kam sehr gut bei den Kindern an und auch die Jungen knüpften mit Begeisterung ihre eigenen Armbänder. Das Material hierfür wurde ebenfalls von den Spendengeldern finanziert.

7 In Rorkes Drift gibt es nicht nur die High-School und die Primary School, sondern ebenfalls einen Kindergarten. Bei unserem ersten Besuch waren wir von dem Mangel an Platz und Spielzeug erschrocken. Von den letzten Spendengeldern besorgten wir Blätter, Buntstifte und Bälle. Unser sechswöchiges Praktikum ging viel zu schnell vorbei und auf unserer anschließenden Reise haben wir uns oft nach unserem gemütlichen Häuschen in Rorkes Drift zurückgesehnt. Wir würden uns jederzeit wieder für ein Praktikum in Südafrika entscheiden und wünschen der nächsten Gruppe viel Spaß!

8 Zustimmungsklausel: Hiermit erlauben wir: Rieke Altmann, Anna Broger, Suzan Fohrer, Leonie Holzwarth und Lisa Lang, dass dieser Bericht und die Bilder auf der Homepage der Pädagogischen Hochschule veröffentlichen werden dürfen. Dieses Schreiben ist ohne Unterschrift gültig.