Frauen in der Bibel. Marion Hiptmair

Transkript

1 Die Frau wurde in der Schöpfungserzählung zwar nur als Hilfe für den Mann geschaffen, aber in frühesten Zeiten, als die Menschen noch Jäger und Sammler waren, war die Zusammenarbeit zwischen Mann und Frau sehr gut, da sie beide der Natur ausgeliefert waren. Als die Menschen sich jedoch zu Ackerbauern und Viehzüchtern weiterentwickelten, kam es zu der, auf lange Zeit, typischen Arbeitsteilung (Mann = Jäger; Frau erledigt Hauswirtschaft und Erziehung). Diese Rollenverteilung ist auch sehr gut im AT ersichtlich. AT: Eine Ehefrau wurde als ein Besitz des Mannes angesehen, sie sollte schweigsam, klug, anmutig, schamhaft, selbstbeherrscht, schön, fromm, tüchtig, verständig sein eine gute Erziehung haben und ihren Mann ehren. Die Erbfolge ist ein gutes Bsp. für den geringen Stellenwert einer Frau: zuerst ging das Erbe an die Söhne, dann an die Töchter, dann an die Brüder des Toten, dann an die Brüder des Vaters des Toten und schlußendlich an die nächsten männlichen Verwandten. Einige Frauen im AT: Sara (Frau Abrahams), Rebekka (Frau Isaaks), Rahel (Frau Jakobs), Miriam (Schwester von Moses und Prophetin), Rut (Urgroßmutter Davids),

2 NT: Auch zur Zeit Jesu hatten die Frauen eine in Haus und Öffentlichkeit untergeordnete Stellung. Fromme Juden beteten sogar 3 x am Tag: Gott ich danke dir, dass ich kein Heide, kein Unwissender und keine Frau bin. Jesus durchbrach diese Rollenfixierung, er begegnet den Frauen unbefangen, verständnisvoll und gütig; er redete mit ihnen und akzeptierte ihre Meinungen, des öfteren beschützte er sie auch (zb Ehebrecherin). Natürlich hatte Jesus auch weibliche Apostel wie zb Junia die später jedoch zu einem Junias umbenannt wurde. Auch in den ersten Gemeinden hatten Frauen oft eine sehr bedeutende Rolle. Phöbe zb war ein weiblicher Diakon und sie war auch jene die den Brief von Paulus an Rom überbrachte. Des öfteren erzählte Jesus auch Gleichnisse in denen Frauen die Hauptrolle spielen (zb: Lk 15,8-6). Lukas versuchte jedoch immer Frauen aus der Bibel zu disqualifizieren, bei Johannes kommen Frauen besonders an entscheidenden Stellen vor (zb Hochzeit von Kana, Auferstehung,...) In der Bibel können Erwählte, Heilige, Brüder, Söhne auch Frauen sein, Apostel, Propheten und Lehrer sind jedoch immer nur Männer

3 Phöbe ist aber das beste Beispiel dafür, das auch Frauen öfters höhere Ämter übernommen haben. Besonders in den Paulusbriefen erfährt man immer wieder über führende Frauen in Gemeinden. Auch Hauskirchen wurden des öfteren von Frauen geführt (zb Apphia in Kolossa; auch das Ehepaar Priska und Aquila führten so eine Hauskirche, wobei Priska jedoch immer zuerst genannt wird, was für ihre Wichtigkeit ausschlaggebend ist). In dem Brief von Paulus an die Galater schrieb er, dass man die biologisch und rechtlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau zwar nicht verleugnen kann, aber dies sei für eine christliche Gemeinde bedeutungslos. Doch schon bald hieß es, dass die Gleichheit zwischen Mann und Frau nur vor Gott gelte und Frauen daher keine leitenden Positionen mehr übernehmen dürfen. Geistliche Frauenfiguren verloren mit der Zeit immer mehr an Bedeutung (zb Martha: wurde früher bes. in Südfrankreich verehrt, oder auch Maria Magdalena) Die patriarchalische Fälschung der Frauengestalten in der Bibel geht wahrscheinlich auf Augustinus ( ; einem Bischof) zurück. Einige Frauen im NT: Elisabeth (Mutter von Johannes dem Täufer), Maria, Hanna (Prophetin), Maria Magdalena, Lydia, Phöbe (Diakonin) - 3 -

4 Ester Über Ester eine sehr bedeutende Frauengestalt aus dem AT. Sie war eine moderne Frau, die nach dem Glauben lebte, auch wenn sie ihn nicht auf den Lippen trug. Das jüdische Waisenmädchen Ester wird von ihrem Onkel Mordechai aufgenommen, sie wurden unter König Nebukadnezzar des Landes verwiesen. Sie gingen nach Persien welches zu jener Zeit unter der Herrschaft von König Artaxerxes stand. Mordechai rettete dem König das Leben indem er den Plan von 2 Beamten die einen Anschlag auf den König planten verriet. Als der König eines Tages ein schönes Fest feierte und schon leicht betrunken war lies er seine Frau Waschti zu ihm rufen, sie kam jedoch nicht und vor lauter Zorn verbat er ihr ihm jemals wieder unter die Augen zu treten. Da er ja nun eine neue Königin brauchte, ließ er alle schönen Mädchen aus der Umgebung zusammenholen (auch Ester war darunter) und sie einer 1jährigen kosmetischen Pflege unterziehen (½ Jahr Myrhenöl, ½ Jahr Balsam). Als dieses Jahr vergangen war entschied er sich von all den jungen Mädchen Ester zur Frau zu machen. Da Mordechai zwar am Königshof arbeitet, aber strenggläubiger Jude ist, kniet er nicht vor Haman, dem ehrgeizigen Höfling nieder. Haman fühlt sich in seiner Ehre gekränkt und beschließt sich an Mordechai zu rechen. Der Tod Mordechai würde ihm jedoch nicht genug Genugtuung verschaffen, also will er den Tod aller Juden im Perserreich. Zitat: Ester 3,

5 Da Ester ja auch eine Jüdin ist, beschließt sie ihr Volk zu retten und tritt vor den König. Mit jener Tat gefährdete sie jedoch ihr Leben, da niemand ungerufen vor den König treten darf, auch seine Frau nicht. Artaxerxes mag Ester jedoch so gerne, dass er sie am Leben lässt und Ester lädt ihn und Haman zu einem Festmahl ein. Artaxerxes verspricht Ester, dass er ihr jeden Wunsch erfülle, auch wenn es das halbe Reich wäre. Ester sagt jedoch dass er nur ihrem Volk das Leben schenken solle, das von einem Verbrecher bedroht wird. Als Artaxerxes erfährt, dass der Verbrecher Haman ist läßt er ihn, auf einen von Haman selbstgebauten Galgen für Mordechai, erhängen. Nun sagt Ester Artaxerxes auch, dass Mordechai ihr Onkel ist, und Artaxerxes erinnert sich auch daran, dass Mordechai ihm einmal das Leben rettete. Nun erhält Mordechai den 2. höchsten Posten im Palast auch erhalten die Juden die Erlaubnis, an dem Tag an dem sie hätten getötet werden sollen, ihre Feinde zu töten. Sie machten aus dem einem Tag zwei. Und seit dieser Zeit gibt es bei den Juden das Purimfest (Pur heißt Los, denn Haman warf das Los alle Juden in Schrecken zu versetzen). Diese Jahr fand es am 21. und 22. März statt. +: Inhaltlich sehr gut, mit Zitaten, Beispielen und einer klaren Trennung zwischen altem und neuem Testament. -: Darstellung wirkt uneinheitlich. Kleinere sprachliche Fehler. Kein Literaturverzeichnis