Allgemeine Wirtschaftslehre: Zahlungsverkehr im Einzelhandel
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- Jakob Winter
- vor 8 Jahren
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1 Allgemeine Wirtschaftslehre: Zahlungsverkehr im Einzelhandel Dieses Dokument wurde im Rahmen der Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel von Peter Büche erstellt. Es darf nur vollständig (mit diesem Deckblatt) ausgedruckt oder anderweitig privat genutzt werden. Eine kommerzielle Nutzung ist nicht zulässig. Es kann keinerlei Haftung für den Inhalt der Arbeit übernommen werden. Gerne darf auf die Homepage hingewiesen werden. Es ist jedoch nicht gestattet, dieses Dokument (auch ausschnittsweise) weiterzugeben, zu verbreiten oder zu veröffentlichen.
2 AWL: Zahlungsverkehr - Seite 1 von 5 AWL Kapitel 6: Zahlungsverkehr 6.1 Zahlungsmittel, Zahlungsarten und Zahlungsformen Als Zahlungsmittel verwendet man Geld. Es gibt Bargeld (Noten und Münzen) sowie Buchgeld (Guthaben oder Kredit bei einer Bank). Schecks und Wechsel werden Geldersatzmittel genannt. Bar-, Halbbare sowie Bargeldlose Zahlung werden Zahlungsarten genannt. Als Zahlungsformen werden Überweisung, Zahlschein, Barscheck u. Ä. gezählt. 6.2 Gironetze Um am halbbaren oder bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen zu können, benötigt man ein Girokonto. Ein Sparkonto ist nicht geeignet. In Deutschland gibt es fünf Gironetze. Der zwischen den Banken anfallende Ausgleich von Forderungen und Verbindlichkeiten wird per Clearing- Verkehr (auch Abrechnungs-Verkehr genannt) bargeldlos ausgeglichen. Dies geschieht elektronisch. 6.3 Die Barzahlung und die halbbare Zahlung Barzahlung durch Übergabe von Banknoten und Münzen Die Barzahlung gibt es fast nur noch im Einzelhandel. Das nachzählen von Geld ist umständlich und Zeitraubend. Als Beleg für die Zahlung wird eine Quittung ausgestellt. Dies kann ein Kassenzettel, gedruckter Beleg oder ein Formular sein. Soll eine Rechnung als Quittung wirken, so muss ein Quittungsvermerk enthalten sein. Eine Buchung auf einem Kontoauszug gilt ebenso als Quittung Bezahlung per Wertbrief Es kann Geld per Post in einem speziellen Wertbrief verschickt werden. Dieser muss bei höheren Beträgen versiegelt werden.
3 AWL: Zahlungsverkehr - Seite 2 von Halbbare Zahlung Wenn der Zahlungsempfänger ein Girokonto besitzt, der Zahler aber nicht, so kann er gegen eine Gebühr bei einer beliebigen Bank einen Zahlschein nutzen.es zahlt diesen Betrag bei dem Schalter der Bank bar ein Der Zahlschein Als Zahlschein kann i.d.r. ein normales Überweisungsformular genutzt werden. Einzahlung (Bar, Einzahler hat kein Konto) und erhalt der Quittung -> Buchung bei der Bank -> Gutschrift auf dem Konto des Empfängers (Anzeige auf Kontoauszug) Zahlung per Nachnahme (Post,..) Gegen hohe Gebühren gibt es die Möglichkeit, Pakete per Nachnahme zu versenden. Der Betrag muss bei Empfang des Paketes vom Empfänger an den Boten bar bezahlt werden. Der Betrag wird dann dem Konto des Gläubigers Gutgeschrieben. Die Berechnung der Gebühren ist komplex. Es gibt spezielle Formulare für Nachnahmesendungen. 6.4 Bargeldlose Zahlung durch Überweisung Voraussetzungen Es ist ein Girokonto erforderlich. Der Inhaber kann jederzeit uneingeschränkt über das Geld auf seinem Konto verfügen. Er kann auch einer weiteren Person eine Vollmacht erteilen, so dass dieser genauso darüber verfügen kann. Ein Girokonto ist ein Kontokorrentkonto, das bedeutet ein laufendes Konto. Es können auf diesem Konto auch Kredite in Anspruch genommen werden. Vorteile des Bargeldlosen Zahlungsverkehrs: das Geldzählen entfällt kein Verzählen keine Verluste duch Annahme von Falschgeld sichere Aufbewahrung des Geldes Zinserträge für Guthaben bequemer Zahlungsausgleich Das Überweisungsverfahren Eine Überweisung ist eine Umbuchung von Geld. Der Betrag wird dem Zahler abgeucht und dem Empfänger gutgeschrieben. Die Zahlung gilt als rechtzeitig erbracht, wenn der Auftrag zur Überweisung bei der Bank rechtzeitig eingegangen ist und das Konto des Schuldners Deckung aufweist. Banken müssen Überweisungsbeträge am Tag des Eingangs gutschreiben. Es wird per Beleg oder beleglos (elektronisch) überwiesen Lastschriftverfahren und Besonderheiten Die Einzugsermächtigung
4 AWL: Zahlungsverkehr - Seite 3 von 5 Der Zahler erteilt dem Gläubiger eine jederzeit weiderrufliche Ermächtigung schriftlich Damit erlaubt er, dass der Gläubiger jederzeit fällige Zahlungen von ihm einziehen darf Lastschriftbelege müssen mit dem Vermerk "Einzugsermächtigung liegt dem Zahlungsempfänger vor" versehen sein. Diese Berechtigung wird von der Bank nicht überprüft. Ablauf: 1. Einzugsermächtigung von Zahler an Zahlungsempfünger (einmalig) 2. Einreichung der Lastschrift vom Empfänger bei der Bank 3. Belastung des Betrages auf dem Konto des Zahlers 4. Gutschirft des Betrages auf dem Konto des Zahlungsempfängers durch die Bank Der Abbuchungsauftrag Der Zahler erteilt dem Geldinstitut den jederzeit wiederruflichen Antrag schriftlich, die Lastschriften eines bestimmten Zahlungsempfängers einzulösen. Die Bank muss im Falle einer Lastschift prüfen, ob die Zustimmung des Zahlers vorliegt. Ablauf: 1. Erteilung des Abbuchungsauftrages durch den Zahler an die Bank 2. Einreichung einer Lastschrift durch den Zahlungsempfänger bei der Bank 3. Belastung des Kontos des Zahlers 4. Einlösung (Gutschift) beim Zahlungsempfänger durch die Bank Die Sammelüberweisung Es können mehrere Überweisungsaufträge zusammengefasst werden Es sind spezielle Vordrucke nötig Es muss nur ein mal unterschrieben werden Meist wird die Buchungsgebühr nur einmal erhoben, dadurch wird Geld gespart 6.5 Die Zahlung mit Scheck Der Scheckvordruck Gesetzliche Bestandteile: 1. Bezogene Bank (Bank des Zahlers) 2. Zahlungsort 3. Geldsumme in Worten (entfällt bei Druck), DM/EUR, Geldsumme 4. Ort und Tag der Ausstellung 5. Unterschrift des Ausstellers 6. Die Scheckklausel "Zahlen Sie gegen diesen Scheck" Fehlt einer dieser Bestandteile, so ist der Scheck ungültig Der Zahlungsweg 1. Der Aussteller stellt den Scheck aus und gibt ihn an den Scheckempfänger 2. Der Scheckempfänger legt den Scheck seiner Bank zur Auszahlung vor 3. Die Bank zahlt den Betrag aus (Barscheck) oder schreibt ihn gut (Verrechnungsscheck) 4. Betrag wird dem Aussteller durch die Bank belastet 5. Aussteller wird per Kontoauszug über die Einlösung benachrichtig Verschiedene Scheckarten
5 AWL: Zahlungsverkehr - Seite 4 von 5 Inhaber-/ Überbringerscheck Jeder Schekempfänger kann die Einlösung verlangen. Der Zahlungsempfänger muss nicht vermerkt werden. Die Bank löst in jedem Fall ein (Einlösungsprinzip). Barscheck Der Überbringer des Schecks bekommt den Betrag bar am Bankschalter der bezogenen Bank (Bank des Ausstellers) ausbezahlt. Wird dieser Scheck bei einer anderen als der bezogenen Bank eingelöst, so wird er als Verrechnungsscheck behandelt, außer der Überbringer ist dem Bankpersonal bekannt. Verrechnungsscheck Der Scheckbetrag darf nur dem Konto des Überbringers gutgeschrieben werden. Er muss den Vermerk "nur zur Verrechnung" in der linken oberen Ecke enthalten. Überweisungen sind Schecks gegenüber vorzuziehen Der Eurocheque Er ist ein spezieller Scheck, der in Verbindung mit einer dazugehörigen Karte in ganz Europa eingesetzt werden kann. Die Bank garantiert die Einlösung bis zu 200, Der EC-Geldautomaten-Dienst Mit Hilfe einer EC Karte sowie einer PIN ist die Nutzung solcher Automaten möglich Electronic Cash (POS) Es wird mit Karte an der Kasse bezahlt. Der Betrag wird sofort vom Girokonto abgebucht. Die Zahlung wird mit der PIN bestätigt. Die echtheit der KArte wird duch ein Terminal geprüft. Die Daten werden per Datex-P an Authorisierungsstellen übertragen Die Scheckeinlösung Der Scheck muss bei Sicht (Vorlage) von der bezogenen Bank eingelöst werden. Die Vorlagefrist in Deutschland beträgt 8 Tage, meist werden die Schecks auch danach noch von der Bank eingelöst. Vordatierte Schecks sind mit einem Datum in der Zukunft versehen und können trotzdem softort eingelöst werden Der Scheckverlust Geht ein Scheck verloren, so kann der Finder ihn einlösen. Bei Verlust den Scheck sofort sperren lassen. 6.6 Die Zahlung mit Kreditkarte
6 AWL: Zahlungsverkehr - Seite 5 von 5 Kreditkarten sind weltweit Ersatz für Bargeld. Es kann in vielen Geschäften, Hotels, Flughäfen usw. damit bezahlt werden. Die Kreditkarte spart das Wechseln von Geld in andere Währungen. Sie erspart das mitführen von Bargeld. Sie bietet günstigere Kurse (Devisenkurs, nicht Sortenkurs) Sie bietet oft weitere Vorteile (Versicherung usw.) Die Gesellschaft stellt monatlich eine Rechnung an den Karteninhaber, in der alle Beträge aufgelistet sind. Dies spart Buchungsbebühren und bringt Zinsen. Der Jahresbeitrag liegt meist zwischen 15,- und 75,- Eur Nur Kreditwürdige Personen können eine Kreditkate bekommen, dies wird bei der Bank oder Schufa geprüft. Die Kreditkartengesellschaft verlangt eine Provision von 3-7 % von ihren Vertragspartnern (Hotels,..) Sie ist sehr sicher Ablauf der Zahlung 1. Zahlung des Karteninhabers (Käufers) mit Kreditkarte unter Angabe von Kartennummer, Name, Unterschrift beim Vertragspartner (Verkäufer) 100,- 2. Forderung des Vertragspartners an Kreditkartengesellschaft 100,- 3. Überweisung der Kreditkartengesellschaft an den Vertragspartner abzüglich 5% Disagio 95,- 4. Belastung des Girokontos des Karteninhabers am Monatsende (=Kredit) durch die Kreditkartengesellschaft 100,- 5. Zusendung einer Rechnung mit Zusammenstellung der Zahlungen von der Kreditkartengesellschaft an den Karteninhaber.
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