Maschine statt Rundfeile: Kettenschärfmaschinen im Überblick

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1 Sägeketten Maschine statt Rundfeile: Kettenschärfmaschinen im Überblick Wer mit Kettensägen arbeitet, gleich, ob mit der manuellen Säge oder im Vollernter, kommt um das Schärfen der Kette nicht herum. Als Faustregel gilt, nach drei bis vier Stunden ist es soweit. Je nach Holzart und deren Verschmutzung kann es aber auch sehr viel kürzere Standzeiten geben. Für das Schärfen haben sich Rund- feilen bewährt, doch Vielen ist das zunehmend lästig, zudem kostet es wertvolle Arbeitszeit. Daher etablierten sich im Markt inzwischen viele Schärfgeräte, die teilweise auch über eine Autobatterie oder einen Generator betrieben werden können. Welche wesentlichen Modelle auf dem deutschen Markt verfügbar sind, schildert dieser Beitrag. Werkfoto Kettenschärfer Maxx mit automatischer Kettenklemmung.

2 Werkfoto Kettenschärfer Maxx mit automatischer Kettenklemmung.

3 Werkfoto Kettenschärfer Maxx mit automatischer Kettenklemmung.

4 Werkfoto Kettenschärfer Maxx mit automatischer Kettenklemmung. Eine relativ große Auswahl findet sich in der Kategorie der einfachen Schärfgeräte. Sie arbeiten alle nach dem gleichen Prinzip: Die Maschine wird am Rand einer Werkbank verspannt oder verschraubt, so dass die Kette frei herunter hängt. Im Bereich der Schleifscheibe gleitet sie durch eine Zuführung, in der sie auch fixiert werden kann. Zum Schleifen muss nun der Motor samt Schleifscheibe von Hand an die Kette geschwenkt werden. Zuvor ist der Schärfwinkel anhand einer Skala einzustellen, meist ist dies stufenlos bis 35 Grad möglich. So vorhanden, sollte auch die Tiefenbegrenzung eingestellt werden. Zum Schleifen von wechselweise rechts/links angeordneten Zähnen muss die Kette je nach Schleifmaschinentyp umgespannt werden. Anbieter in diesem Segment sind Atika, Einhell und Güde, und ihre Produkte sind vielfach in Baumärkten erhältlich, manche auch beim Fachhändler. Alle diese sehr einfachen Schleifmaschinen kosten unter 100 Euro. An diese Kategorie schließen sich die etwas komfortableren Maschinen an, die zumeist einen drehbaren Schleifkopf sowie eine drehbare Spannvorrichtung aufweisen, so dass das Umspannen der Kette beim Schleifen beider Zahnstellungen entfällt. Vielfach ist auch eine Beleuchtung des Schleifbereiches vorhanden. In dieses Segment gehören die Güde P 2500 für 160, Euro und Nick the Grinder von Dolmar für 179, Euro sowie die Mini des Herstellers Oregon für knapp 170, Euro.

5 Geräte ab 300 Euro Noch mehr Komfort bieten die Geräte ab etwa 300 Euro. Das Kettenschärfgerät Maxx schleift die Hobelzähne von außen nach innen, so dass kein Grat entstehen kann. Zudem erfolgt die Kettenklemmung automatisch beim Hinunterdrücken des beidseitig schwenkbaren Schleifkopfes. Ähnlich ausgestattet ist die Jolly von Oregon, die zudem umrüstbar ist, um auch 3/4-Zoll-Ketten schleifen zu können. Auch der Typ 340 von Dolmar gehört in diese Kategorie, während das Stihl Universalschärfgerät USG schon mit 519, Euro zu Buche schlägt. Diese Modelle sind für alle gängigen Sägeketten einsetzbar und über die verschiedenen forstlichen Versandhändler wie beispielsweise Grube, Kox, Land & Forstversand oder auch Hydraulprodukter erhältlich. In einer ganz anderen Klasse ist die Grindomatic V 12 des schwedischen Herstellers Markusson angesiedelt. Dieses vollautomatische Schleifgerät für Harvester- und Motorsägeketten arbeitet mit 12 Volt und lässt sich daher sehr gut im Servicefahrzeug einsetzen. Ein Konverter erlaubt daneben auch den Betrieb mit 230 Volt. Sie schleift bei Kettengrößen von 1/4 bis.404 Zoll vollautomatisch beide Winkel der Schneidglieder, also rechte und linke Schneider. Für das Schleifen der Tiefenbegrenzer muss die Maschine auf eine andere Schleifscheibe umgerüstet und ein neuer Umlauf gestartet werden. Allerdings erkennt sie fehlende und gleiche Zähne nicht. Sie sind daher vor dem Schleifen zu markieren, so dass die Maschine dann stoppt. Dazu beginnt der Schleifer mit dem zweiten Zahn der doppelten Zähne und bringt den Stopper auch dort an. Die Rüstzeit für die Umstellung auf den Tiefenbegrenzer beträgt zwischen zwei bis vier Minuten, und für einen Umlauf mit 70 Treibgliedern benötigt die Maschine rund vier Minuten. Für die Wartung und Reparatur in Deutschland stehen Grube/Dominicus bereit. Das Unternehmen bietet in Kürze das Modell Triplematic an. Dieses Gerät ist laut Händler in der Lage, in einem Arbeitsgang die Schneidzähne und den Tiefenbegrenzer zu bearbeiten. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung der Schleifmaschine Grindomatic, arbeitet mit einer Betriebsspannung von 12 Volt und reduziert die Schleifzeiten erheblich. Das Gerät wird im Frühjahr 2010 erhältlich sein, der Verkaufspreis stand bei Drucklegung noch nicht fest. In dieses Segment gehört auch die T-Rex-Schleifmaschine des australischen Herstellers Dinasaw. Dieser elektronisch gesteuerte Vollautomat kann alle Sägeketten bis einschließlich 3/4 Zoll und einer Treibgliedbreite bis drei Millimeter schleifen. Die Rüstzeit beträgt knapp eine Minute, die Schleifleistung 30 Schneidzähne pro Minute, wobei die Kettenlänge unbegrenzt ist. Diese Maschine setzt serienmäßig eine ABN-Schleifscheibe ein. Die Abkürzung steht für Amber-Bornitrid, ein selbst schärfender Belag auf einer Metallscheibe, der nach dem Diamant das härteste Schleifmittel darstellt. Es ist auch unempfindlich gegen verölte Ketten. Um die Wärmeentwicklung beim Schleifen gering zu halten, ist die Schleifscheibe in Segmente aufgeteilt und gelocht, wodurch Luftverwirbelung entsteht, die zu besserer Kühlung führt. Um den Tiefenbegren-zer zu schleifen, wird die ABN-Schleifscheibe gegen eine Steinscheibe ausgewechselt und ein neuer Umlauf gestartet. Die Maschine lässt sich in drei unterschiedlichen Modi betreiben: Im Auto -Modus erkennt der Zahnsensor automatisch mehrere gleiche Zähne der Kopf schwenkt automatisch. Dies geschieht im Magnet -Modus durch ein aufgesetztes Magnet, während im Aus -Modus die Zahnerkennung deaktiviert ist. In allen Modi dient der aufgesetzte Magnet zusätzlich als Umlauf-Stopp-Signal. Die Anzahl der Umläufe lässt sich über die digitale Bedieneinheit auf einen Wert zwischen eins bis neun einstellen. Das T-Rex-Kettenschleifgerät bedarf keiner permanenten Überwachung. Die Maschine bietet eine Schleifkopf-Winkelverstellung von 0 bis 35 Grad sowie eine Flanken-Winkelverstellung von 0 bis 38 Grad. Ausgelegt für 12 bis 14 Volt-Betrieb und damit geeignet für die Arbeit im Servicewagen, ist auch der 230 Volt-Betrieb möglich. Bisher wurden weltweit 900 Maschinen abgesetzt, und den Kundendienst nimmt bundesweit Mastertank Europe wahr. Statt des automatischen Kettenvorschubs ist das Gerät auch mit einer Handkurbel erhältlich und wird dadurch zum Halbautomaten. Der vollautomatische T-Rex wird von dem Unternehmen für Euro netto vertrieben. Der finnische Hersteller Lapp- grind bietet sein Sägekettenschleifgerät 404 derzeit nicht an, schließt aber eine spätere Rückkehr in den Markt nicht aus.

6 Kettenschleifgeräte High-End Zwei Anbieter vertreiben Kettenschleifgeräte der Spitzenklasse. Sie bedürfen ebenfalls keiner permanenten Überwachung, so dass der Schleifer auch mehrere Maschinen parallel bedienen kann und dadurch erheblich produktiver wird. Die Johannes Franzen GmbH & Co. KG baut den vollauto-matischen Hobelzahnketten-Schärfautomaten SA 6 mit gleich zwei Schleifmotoren: Einer bearbeitet die Zahnbrust, während der andere separat den Tiefenbegrenzer schleift, wenn dies erforderlich ist. Es lassen sich Ketten von 1/4 Zoll bis zur Größe.404 bearbeiten, die Größen 15 und 20 Millimeter nur mit Zusatzausstattung. Die verarbeitbare Treibgliedstärke reicht von 1,1 bis zwei Millimeter, mit Zusatzausstattung bis drei Millimeter. Laut Hersteller lassen sich Spitz- und Hobelzahnketten in jeweils 15 und 20 Millimeter-Teilung, Holtec-Lückenketten, Mafell-ZSX-Ketten (Zimmerei-Kettensäge) sowie Dolmar-Doppellaschenketten schärfen. Der Spanwinkel ist in Schritten von jeweils fünf Grad von zehn bis 35 Grad verstellbar. Alle zum Schleifen erforderlichen Bewegungsabläufe erfolgen vollautomatisch: Ein dreigeteilter Tastkopf erkennt, ob es sich um einen rechten oder linken Zahn handelt oder ob es mehrere gleiche sind. Wenn ein Zahn oder ein Zwischenglied fehlt, bleibt die Maschine nach der Bearbeitung des zuletzt transportierten Zahnes stehen und verhindert so sicher die Beschädigung der Kette. Zudem muss dadurch der Schleifer die Kette genau überprüfen. Serienmäßig ist die SA 6 mit Keramikschleifscheiben ausgerüstet, aber andere wie beispielsweise CBN-Schleifscheiben lassen sich auch einsetzen. Es sind verschiedene, leicht montierbare Umbausätze verfügbar, die es ermöglichen, auch Sägewerks- und Sonderketten sowie 3/4-Zoll-Ketten zu bearbeiten. Eine permanente Absaugung schützt den Schleifer wirkungsvoll vor schädlichem Schleifstaub und Funkenflug. Ein einfaches, aber robustes Bedienfeld erlaubt die präzise Voreinstellung aller gewünschten Arbeitsabläufe in nur drei Schritten. Die Rüstzeit beträgt knapp eine Minute, der Umlauf etwa fünf Minuten. Serienmäßig wird die SA 6 mit 220/240 Volt und einem sechs bar Druckluftanschluss betrieben, wogegen die Steuerung nur 24 Volt benötigt. Dank ihrer sehr robusten Ausführung aus drei Millimeter starkem Stahlblech wiegt sie 195 Kilogramm und ist dadurch laut Hersteller vibrationsfrei, was wichtig für einen präzisen Schliff ist. Die Maschine ist in 22 Ländern im Einsatz, und bis jetzt wurden über Exemplare ausgeliefert. Den Kundendienst übernimmt im Inland der Hersteller vom Werk aus, im Ausland erledigen das zwölf Händler. Der Preis der V6 beträgt ab Euro netto.

7 Kettenschärfer aus Schweden Der zweite Anbieter eines Kettenschärfautomaten ist die Fendrich-Maschinen-Technik (FMT). Sie bietet den Sägeketten-Schärfautomat Typ SSM an, der von der Loroch Maschinenfabrik GmbH entwickelt wurde und heute bei ANAB im schwedischen Östersund gebaut wird. Etwa 850 Stück wurden bisher verkauft, davon rund die Hälfe in Skandinavien. Mit ihr lassen sich Hobelketten mit Teilungen bis 1/2 Zoll bearbeiten, auch Hartmetallketten, 3/4 Zoll-Ketten jedoch nur als Sonderausstattung. Das Modell SSM-H kann sowohl Hobel- als auch Spitzzahnketten ohne Umbau bearbeiten. Der Zahndachwinkel lässt sich stufenlos bis 35 Grad verstellen, der Brustwinkel ebenfalls stufenlos von 20 bis 45 Grad. Die maximale Treibgliedstärke beträgt drei Millimeter. Die Maschine erkennt automatisch, ob es sich um einen linken oder rechten Zahn handelt. Der Schleifkopf schwenkt entsprechend aus, und die Drehrichtung der Schleifscheibe ändert sich, so dass kein Grat an der Zahnaußenseite entstehen kann. Die integrierte Zahnlückenautomatik erkennt fehlende Schneidezähne oder Zwischenglieder und überbrückt sie selbsttätig. Das Schärfen erfolgt nach einer Rüstzeit von einer Minute in einem Umlauf von rund vier Minuten. Mit einer speziellen, patentierten CBN-Schleifscheibe wird auch gleichzeitig der Tiefenbegrenzer bearbeitet, wenn er eine entsprechende Höhe aufweist. Die Abkürzung CBN steht für Cubic Bornitrid und bezeichnet ein Schleifmittel mit ähnlicher Härte wie ABN, das aber im Gegensatz dazu nicht selbst schärfend ist. Bei extrem verschlissenen Ketten lässt sich auch ein Doppelhub einstellen, so dass dennoch die Bearbeitung in nur einem Umlauf erfolgt. Der Frequenz-Umrichter erlaubt es, die Umfangsgeschwindigkeit der Schleifscheibe an den jeweiligen Typ anzupassen: Keramische Schleifscheibe bis 35 m/sec, CBN-Scheibe 40 m/sec. und Diamantscheibe bis 60 m/sec. Dadurch sind hohe Zustellbeträge ohne Blaufärbung der Schneide möglich. Die Steuerelektronik benötigt nur drei Tasten und verfügt über ein gut ablesbares LCD Display zur Kontrolle der Einstellungen. Eine Staubabsaugung ist optional lieferbar. Die Kettenschleifmaschine benötigt einen Kraftstromund sechs bar Druckluftanschluss, lässt sich aber auch in der Version SSM-NV im Servicefahrzeug einsetzen: Dann werden 230 Volt benötigt, der Maschinenständer gehört nicht zum Lieferumfang. In dieser Version beträgt der Nettopreis ab Euro. Den Kundendienst nimmt in Deutschland FMT wahr, im Ausland die Vertretungen. Wer die Investition in eine Schärfmaschine scheut, der braucht dennnoch nicht zur Feile zu greifen: Denn er hat immer noch die Möglichkeit, einen Schärfdienst zu beauftragen. Die Kosten ohne Transport liegen meist bei fünf Euro pro Kette, bei größeren Mengen gibt s oftmals Rabatt. Andere Anbieter rechnen nach Länge ab, wieder andere nach Hobelzähnen. Die Online-Ausgabe von Wer liefert was? weist allein 72 derartige Lohnschärfunternehmen aus. Dorthin kann man seine Kette senden und bekommt sie nach kurzer Zeit wieder zurück säuberlich mit der Maschine geschärft. Peter Richter

8 Bezugsquellen:

9 Einstiegsmodell "Nick th

10 "Grindomatik V 12" arbe

11 Die SA 6 von Franzen i

12 Powered by TCPDF ( Das Modell "T-Rex" von