Neue Nutzungskonzepte in der Innenstadt Lebensstilen hinterherlaufen oder attraktive Angebote für Kundengruppen
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- Lennart Becke
- vor 7 Jahren
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1 DSSW-Dokumentation Neue Nutzungskonzepte in der Innenstadt Lebensstilen hinterherlaufen oder attraktive Angebote für Kundengruppen kreieren? Vortrag gehalten auf der DSSW-Konferenz "Erfolgreiche Innenstädte. Handeln - Koordinieren - Integrieren" am 25. und 26. Januar 2006 in Berlin Ben Rodenhäuser, Z_Punkt GmbH, Essen
2 DSSW-Dokumentation Neue Nutzungskonzepte in der Innenstadt Lebensstilen hinterherlaufen oder attraktive Angebote für Kundengruppen kreieren? Vortrag gehalten auf der DSSW-Konferenz "Erfolgreiche Innenstädte. Handeln - Koordinieren - Integrieren" am 25. und 26. Januar 2006 in Berlin DSSW-Materialien, Berlin 2006 Herausgeber (alle Rechte vorbehalten) Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft im Deutschen Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e.v. Nollendorfplatz 3 4, Berlin Tel Fax info@dssw.de Bearbeitung/Redaktion Ben Rodenhäuser Z_Punkt GmbH, Essen Das Deutsche Seminar für Städtebau und Wirtschaft ist eine Beratungs- und Forschungseinrichtung für die Erarbeitung von innovativen Handlungsmöglichkeiten zur Innenstadentwicklung. Das DSSW arbeitet unter dem Dach des Deutschen Verbandes für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung e. V. und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie finanziert.
3 Lebensstile. Innenstadt. Einzelhandel Vortrag Berlin DSSW-Konferenz Erfolgreiche Innenstädte Ben Rodenhäuser Z_punkt GmbH
4 Überblick I. Lebensstile: Dynamik und Vielschichtigkeit II. Stadt: Renaissance der Innenstadt III. Handel: Innovationschancen 2 Ben Rodenhäuser
5 These I: Wer die Gegenwartsgesellschaft verstehen will, muss Lebensstile verstehen. 3 Ben Rodenhäuser
6 Lebensstile Grundsätzliches Lebensstil ist eine Art und Weise zu leben,... ist die grundlegende individuelle Organisation des Lebens (Otte). Lebensstile sind stilisiert, d. h. zu Mustern und Formen verdichtet,... sind relativ stabil, aber wandelbar,... werden nicht autonom, sondern teilautonom gewählt,... sind geprägt durch die soziodemographische Lage,... und dennoch nicht völlig von ihr determiniert,... werden beeinflusst durch soziale Netzwerke,... umfassen die Praxis der Lebensführung und Grundorientierungen. 4 Ben Rodenhäuser
7 Lebensstile Wichtige Dimensionen Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Integrationsgrad Aktionsradius Geschmack Aktiver Wandel Stabil Lose Fernbereich Nahbereich Gehoben Trashig Beweglich Starr Rhythmisierung Prestigeorientierung Körperorientierung Adoptertyp Agressiv Defensiv Flexibel Starr Kultisch Nerdig Early Adopter Late Follower 5 Ben Rodenhäuser
8 Lebensstile Wichtige Dimensionen Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Integrationsgrad Aktionsradius Geschmack Aktiver Wandel Stabil Lose Fernbereich Nahbereich Gehoben Trashig Beweglich Starr Rhythmisierung Prestigeorientierung Körperorientierung Adoptertyp Agressiv Defensiv Flexibel Starr Kultisch Nerdig Early Adopter Late Follower 6 Ben Rodenhäuser
9 Lebensstile Wichtige Dimensionen Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Integrationsgrad Aktionsradius Geschmack Aktiver Wandel Stabil Lose Fernbereich Nahbereich Gehoben Trashig Beweglich Starr Rhythmisierung Prestigeorientierung Körperorientierung Adoptertyp Agressiv Defensiv Flexibel Starr Kultisch Nerdig Early Adopter Late Follower 7 Ben Rodenhäuser
10 Lebensstile Wichtige Dimensionen Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Integrationsgrad Aktionsradius Geschmack Aktiver Wandel Stabil Lose Fernbereich Nahbereich Gehoben Trashig Beweglich Starr Rhythmisierung Prestigeorientierung Körperorientierung Adoptertyp Agressiv Defensiv Flexibel Starr Kultisch Nerdig Early Adopter Late Follower 8 Ben Rodenhäuser
11 Lebensstile Wichtige Dimensionen Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Integrationsgrad Aktionsradius Geschmack Aktiver Wandel Stabil Lose Fernbereich Nahbereich Gehoben Trashig Beweglich Starr Rhythmisierung Prestigeorientierung Körperorientierung Adoptertyp Agressiv Defensiv Flexibel Starr Kultisch Nerdig Early Adopter Late Follower 9 Ben Rodenhäuser
12 Lebensstile Zentrale Trends Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Individualisierung Singleisierung Zunehmende Lebensstilkämpfe Steigende Mobilität Entrhyhtmisierung der Lebensführung Wachsende Zeitknappheit Wachsende Erlebnisorientierung Kapitalisierung des Körpers Verszenung der Geschmackswelten Differenzierung von Lebensphasen Flexibilisierung Beschleunigte Innovationszyklen 10 Ben Rodenhäuser
13 Lebensstile Zentrale Trends Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Individualisierung Singleisierung Zunehmende Lebensstilkämpfe Steigende Mobilität Entrhyhtmisierung der Lebensführung Wachsende Zeitknappheit Wachsende Erlebnisorientierung Kapitalisierung des Körpers Verszenung der Geschmackswelten Differenzierung von Lebensphasen Flexibilisierung Beschleunigte Innovationszyklen 11 Ben Rodenhäuser
14 Lebensstile Zentrale Trends Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Individualisierung Singleisierung Zunehmende Lebensstilkämpfe Steigende Mobilität Entrhyhtmisierung der Lebensführung Wachsende Zeitknappheit Wachsende Erlebnisorientierung Kapitalisierung des Körpers Verszenung der Geschmackswelten Differenzierung von Lebensphasen Flexibilisierung Beschleunigte Innovationszyklen 12 Ben Rodenhäuser
15 Lebensstile Zentrale Trends Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Individualisierung Singleisierung Zunehmende Lebensstilkämpfe Steigende Mobilität Entrhyhtmisierung der Lebensführung Wachsende Zeitknappheit Wachsende Erlebnisorientierung Kapitalisierung des Körpers Verszenung der Geschmackswelten Differenzierung von Lebensphasen Flexibilisierung Beschleunigte Innovationszyklen 13 Ben Rodenhäuser
16 Lebensstile Zentrale Trends Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Individualisierung Singleisierung Zunehmende Lebensstilkämpfe Steigende Mobilität Entrhyhtmisierung der Lebensführung Wachsende Zeitknappheit Wachsende Erlebnisorientierung Kapitalisierung des Körpers Verszenung der Geschmackswelten Differenzierung von Lebensphasen Flexibilisierung Beschleunigte Innovationszyklen 14 Ben Rodenhäuser
17 Lebensstile Von Schichten zu Milieus Wie kann die Vielfalt und Vielschichtigkeit der Lebensstile in einem Gesellschaftsmodell abgebildet werden? Schichtmodell (Bolte 1967) Milieumodell (Sinus 2005) 15 Ben Rodenhäuser
18 Lebensstile Ein Gesellschaftsmodell Gehobene Ansprüche Konservativ Gehobene Liberal Gehobene Performer Mittlere Ansprüche Niedrige Ansprüche Bürgerlicher Mainstream Materialisten Hedonisten Tradit. Arbeitermilieu Konventionalisten Unterhaltungssuchende Angelehnt an Otte 2004 und Sinus 2005 Traditionell Teilmodern Hochmodern 16 Ben Rodenhäuser
19 Lebensstile Ein Gesellschaftsmodell Gehobene Ansprüche Mittlere Ansprüche Sinus A12 Konservative 5% Sinus A23 Traditionsverwurzelte 14% Sinus AB2 DDR- Nostalgische 6% Sinus B1 Etablierte 10% Sinus B2 Bürgerliche Mitte 16% Sinus B12 Postmaterielle 10% Sinus C12 Moderne Performer 9% Sinus C2 Experimentalisten 8% Niedrige Ansprüche Sinus B3 Konsum-Materialisten 11% Sinus BC3 Hedonisten 11% Sinus Sociovision 2005 Traditionell Teilmodern Hochmodern 17 Ben Rodenhäuser
20 These II: Die Innenstadt erlebt eine Renaissance. Diese beruht (auch) auf einer gestiegenen Attraktivität von Stadt für eine neue Mitte. 18 Ben Rodenhäuser
21 Stadt Renaissance der Innenstädte Die Anzeichen für eine Renaissance der Innenstädte mehren sich. Stadt als Ort einer Neuen Urbanität (Häußermann/Siebel 1987)... Quelle besonderer Produktivität und Innovationskraft (Läpple 2003)... Zentrum der Erlebniskultur und Freizeitgestaltung (Opaschowski 2005) Renaissance des städtischen... Wohnens (Difu 2005)... Arbeitens (DIW 2003)... Lebens (Opaschowski 2005) Spaltungstendenzen: Eher große Städte als kleine, eher im Westen als im Osten, eher Wachstums- als Problemregionen. 19 Ben Rodenhäuser
22 Stadt Renaissance der Innenstädte Lebensstil und Innenstadt: Die Renaissance der Innenstädte wird dominiert von einer neuen Mitte. 20 Ben Rodenhäuser
23 Stadt Renaissance der Innenstädte Lebensstil und Innenstadt: Die Renaissance der Innenstädte wird dominiert von einer neuen Mitte. NEUE MITTE 21 Ben Rodenhäuser
24 Stadt Der Stil der neuen Mitte Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Performer: Viele Singles; Liberal Gehobene: Viele Familien Sehr kontaktfreudig Starkes Abgrenzungsbedürfnis Großer Aktionsradius Komplexe Zeitstress (Money Rich Time Poor) Stark erlebnisorientiert Ausgeprägte kulturelle Interessen Mein individueller Stil Lust auf Veränderung Sehr innovationsfreudig Wandel ist spannend Gelegentliche Überforderung 22 Ben Rodenhäuser
25 Stadt Der Stil der neuen Mitte Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Performer: Viele Singles; Liberal Gehobene: Viele Familien Sehr kontaktfreudig Starkes Abgrenzungsbedürfnis Großer Aktionsradius Komplexe Zeitstress (Money Rich Time Poor) Stark erlebnisorientiert Ausgeprägte kulturelle Interessen Mein individueller Stil Lust auf Veränderung Sehr innovationsfreudig Wandel ist spannend Gelegentliche Überforderung 23 Ben Rodenhäuser
26 Stadt Der Stil der neuen Mitte Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Performer: Viele Singles; Liberal Gehobene: Viele Familien Sehr kontaktfreudig Starkes Abgrenzungsbedürfnis Großer Aktionsradius Komplexe Zeitstress (Money Rich Time Poor) Stark erlebnisorientiert Ausgeprägte kulturelle Interessen Mein individueller Stil Lust auf Veränderung Sehr innovationsfreudig Wandel ist spannend Gelegentliche Überforderung 24 Ben Rodenhäuser
27 Stadt Der Stil der neuen Mitte Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Performer: Viele Singles; Liberal Gehobene: Viele Familien Sehr kontaktfreudig Starkes Abgrenzungsbedürfnis Großer Aktionsradius Komplexe Zeitstress (Money Rich Time Poor) Stark erlebnisorientiert Ausgeprägte kulturelle Interessen Mein individueller Stil Lust auf Veränderung Sehr innovationsfreudig Wandel ist spannend Gelegentliche Überforderung 25 Ben Rodenhäuser
28 Stadt Der Stil der neuen Mitte Qualitäten sozialer Beziehungen in Raum und Zeit Alltagsästhetik Biographische Offenheit Performer: Viele Singles; Liberal Gehobene: Viele Familien Sehr kontaktfreudig Starkes Abgrenzungsbedürfnis Großer Aktionsradius Komplexe Zeitstress (Money Rich Time Poor) Stark erlebnisorientiert Ausgeprägte kulturelle Interessen Mein individueller Stil Lust auf Veränderung Sehr innovationsfreudig Wandel ist spannend Gelegentliche Überforderung 26 Ben Rodenhäuser
29 Stadt Bedürfnisse der neuen Mitte Was sucht die neue Mitte? Angebotsdichte Dienstleistungen Zeitsouveränität Erlebnisse Gleichgesinnte Authentizität Teilzeit-Heimaten Quintessenz: Rückbettungskontext Stadt Neue Urbanität 27 Ben Rodenhäuser
30 These III: Der Handel sollte auf die Bedürfnisse der neuen Mitte mit innovativen Angeboten und Nutzungskonzepten reagieren - als Mitgestalter von Lebensstilen. 28 Ben Rodenhäuser
31 Handel Trenddenken vs Kontextgestaltung An Trends andocken Lebenskontexte mitgestalten Angebot Angebot Lebensstil Lebensstil 29 Ben Rodenhäuser
32 Handel Innovationschancen Neue Kontexte kreieren Spannungsfeld Wohnen - Leben - Arbeiten. 30 Ben Rodenhäuser
33 Handel Innovationschancen Aneignung ermöglichen Nicht irgendeine, sondern diese Stadt. 31 Ben Rodenhäuser
34 Handel Innovationschancen Entlastung schaffen Orientierung am Prozess des Stadtnutzers. 32 Ben Rodenhäuser
35 Handel Innovationschancen Informationsdichte erhöhen Location-based Services. 33 Ben Rodenhäuser
36 Fazit Der Handel kann die sich abzeichnende Renaissance der Stadt als Chance nutzen. Die neue Mitte übernimmt als dynamischer Teil der Gesellschaft eine Leitfunktion. Der Handel sollte die Lebenskontexte der neuen Mitte auf innovative Weise mitgestalten. Dabei nicht vergessen: Die Gesellschaft besteht nicht nur aus Performern. 34 Ben Rodenhäuser
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