Sonderdruck zum CAD.de-Newsletter Ausgabe 10/2016

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1 Sonderdruck zum CAD.de-Newsletter Ausgabe 10/2016 SolidCAM: Flexible Lösung für den Werkzeugbau Die Gruner AG im baden-württembergischen Wehingen stellt bistabile Relais, Magnete und Stellantriebe her. Weil viele dieser Produkte kundenspezifisch gefertigt werden, ist ein eigener Werkzeugbau zur Eigenfertigung unablässig. Um die hier vorhandenen Bearbeitungszentren optimal mit NC-Programmen zu versorgen, wurde SolidCAM eingeführt. Die komplette Betreuung hat DPS Software übernommen. Wie kann man von Deutschland und Mitteleuropa aus Produkte weltweit erfolgreich verkaufen? Sicher nicht als simple Massenware und eher schon als spezielle, für einzelne Kunden genau passende Lösungen mit viel Knowhow. Genau diesen Weg ist die Gruner AG in den letzten Jahrzehnten gegangen und konnte dabei immer weiter expandieren. Das heutige Unternehmen, mit rund 1000 Mitarbeitern, wurde 1953 von dem Ingenieur Wolfgang Gruner als Relais-Fabrik gegründet. Ein Jahr später wurden Elektromotoren und Stellantriebe in das Produktionsprogramm aufgenommen. Die Herstellung von Stellantrieben für die Gebäudeautomatisierung ist heute noch ein wichtiges Standbein. Nach der großen Blütezeit der Relais Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre kam es Ende der 60er Jahre bereits zu deren Niedergang. Zum einen wurde von Japan aus kopiert, was nur möglich war, zum anderen zogen die Halbleiter herauf, erzählt Dr. Wolfgang Spreitzer, Vorstand der Gruner AG. Relais in vielen Ausführungen sind das Hauptgeschäftsfeld der Gruner AG.

2 Die Schwaben reagierten auf die Ereignisse mit Individualisierung, Flexibilisierung und Diversifizierung. Zum einen hat man begonnen, die Relais in bestimmte Nischen zu bringen, mit speziellen Eigenschaften und war dann auch flexibel genug, bis hin zu kundenindividuellen Lösungen zu gehen. Das hatte erhebliche Auswirkungen auf den Betrieb, entsprechende Kapazitäten für die Konstruktion, den Werkzeugbau und die Fertigung mussten aufgebaut werden. Zum anderen hat Gruner gezielt nach neuen Produktmöglichkeiten gesucht, die mit den eigenen Fähigkeiten zu realisieren wären. So kamen wir auf die Elektromagnete, seit etwa Mitte der 70er Jahre, die heute ebenfalls einen eigenen Geschäftsbereich darstellen, wie Dr. Spreitzer ausführt. Aktuell erwirtschaftet das Unternehmen rund 75% seines Umsatzes mit Relais, weitere 20% mit Getriebemotoren und den Rest mit Elektromagneten. Neben dem Stammwerk in Wehingen (360 Mitarbeiter) wurden weitere Werke im Ausland aufgebaut: In Serbien mit ca. 400 Mitarbeitern, in Tunesien mit rund 150 Mitarbeitern und in Indien (als Joint Venture) mit ebenfalls 150 Mitarbeitern. Der Unternehmensgründer war noch bis Ende der 90er Jahre im Unternehmen tätig, hatte die vormalige GmbH aber inzwischen in eine AG umgewandelt. Zum einen um seine Familie besser beteiligen zu können, zum anderen um die Unternehmensleitung und die Vorstandsaufgaben in jüngere Hände übergeben zu können. So kam 1982 Eduard Spreitzer ins Unternehmen, der eine Reihe neuer Impulse setzte, nicht zuletzt durch die Neuordnung und Straffung des Produktportfolios. Heute führt Eduard Spreitzer die Aktiengesellschaft mit seinen beiden Söhnen, Dr. Wolfgang Spreitzer und Patrick Spreitzer. Auch die Unternehmensanteile sind mittlerweile in die Hände der Familie Spreitzer übergegangen. Stellantriebe, etwa für die Gebäudeautomatisierung, sind ein weiterer Geschäftsbereich bei Gruner.

3 Von der Konstruktion über den Werkzeugbau in die Produktion Flexibel sein und die Produkte an die Anforderungen des Kunden und seine Rahmenbedingungen anzupassen, das ist stets das Ziel von Gruner. In der Regel kommen die Kunden mit bestimmten Funktionswünschen oder mit bestimmten Bauräumen zu uns, für die sie am Markt keine Standardprodukte finden, und wir setzen das dann für sie um, so Dr. Spreitzer. Dazu wird zunächst eine leistungsfähige Konstruktion gebraucht, welche die Produkte, aber auch die Werkzeuge und Vorrichtungen entwirft, berechnet und detailliert. Gruner setzt hier seit 2003 auf Solidworks als Tool auf allen Ebenen. Vertrieb und Betreuung der Software im laufenden Betrieb liegt von Anfang an bei der DPS Software GmbH. Nach der Konstruktion fließen die Daten weiter an den Werkzeugbau. Wer die entsprechende Halle in Wehingen betritt, hat sofort den Eindruck von Helligkeit, Sauberkeit und neuester Technik. Gruner setzt sowohl Fräszentren als auch Erodiermaschinen ein, um seine Werkzeuge für das Stanzen aber auch für das Spritzgießen in höchster Präzision zu fertigen. Das neueste 5Achs-Zentrum für die 5Achs-Simultanbearbeitung kommt von Exeron in Oberndorf und ist sogar wassergekühlt, um die Präzision über die Zeit konstant zu halten. Wir bearbeiten eine Reihe von Werkzeugstählen, mittel- und hochlegiert, auch im gehärteten Zustand sowie Aluminium und Kunststoffe für Vorrichtungen und Muster, erklärt der Leiter des Werkzeugbaus, Heinrich Fischer. Die Teile sind eher klein bis filigran, woran sich die Bearbeitung aber auch die NC- Programmierung zu orientieren hat. Alle Programme für die Bearbeitungszentren entstehen mit Hilfe von SolidCAM. Das System wurde genau passend zu Solidworks ebenfalls bei DPS eingekauft und wird auch von dort betreut aus gutem Grund, wie man noch sehen wird. Zunächst aber ein Blick auf die Software selbst. Ein blitzsauberer Werkzeugbau liefert, was an Werkzeugen, Vorrichtungen, Muster und Messmitteln gebraucht wird.

4 Viele Möglichkeiten einfach zu bedienen SolidCAM ist ein vollkommen in Solidworks integriertes CAM-System, d. h. es gibt nur einen Systemkern und eine Benutzeroberfläche. Die CAD-Daten müssen nicht nach CAM übertragen werden, der Bediener arbeitet einfach mit seinen CAM-Befehlen auf ein und derselben Geometrie weiter. SolidCAM bietet eine Reihe von Bearbeitungsmöglichkeiten für die mechanische Zerspanung und das Erodieren: 2,5 D Fräsen 3 D Fräsen HSS 3 D Fräsen HSR/HSM Mehrseitenbearbeitung mit indexierten Achsen 5Achs-Simultanbearbeitung Drehen und Drehfräsen imachining Letzteres ist eine besondere Schruppstrategie, bei der im Gleichlauffräsen sehr hohe Spanvolumina abgetragen werden in der Spitze bis zu 70% schneller als konventionelles Schruppen. Dazu schonen die speziell berechneten NC-Bahnen die Werkzeuge und die Maschinen. Mehr dazu unter In der aktuellen Version SolidCAM 2015 erfuhr das System eine Reihe von Verbesserungen. Dazu gehören - mehrere Schlichtbahnen für das Schlichten von steilen Wänden beim Taschenfräsen - eine verbesserte Vorschubkontrolle, mit welcher der Vorschub innerhalb bzw. außerhalb eines definierten Arbeitsbereichs reduziert oder erhöht werden kann - Erhöhung der Arbeitsgenauigkeit, durch Synchronisation von Bahnpunkten - Integration verschiedener Werkzeugverwaltungssysteme - neue Schnittstelle zu NC-Code Simulationsprogrammen Hersteller der Software ist das Unternehmen gleichen Namens. SolidCAM-Arbeitsplatz im Werkzeugbau bei Gruner. Insgesamt betreibt das Unternehmen drei Lizenzen.

5 Bestens geeignet für den Werkzeug- und Formenbau Wie sich auch bei Gruner wieder gezeigt hat, ist SolidCAM sehr gut geeignet für den Werkzeugund Formenbau. Alle nötigen Werkzeugteile und Formeinsätze können programmiert werden. Wir haben dafür drei Lizenzen im Einsatz, die es uns erlauben, die NC-Bahnen für unsere Teile zu generieren, zu simulieren und die Bearbeitungswerkzeuge aufzubauen, wie Christoph Götz, CAM-Programmierer, sagt. Bei allen normalen Jobs wird dabei nur der Arbeitsraum mit Werkstück, Werkzeug und Spannmitteln simuliert. Bei der 5Achs-Simultanbearbeitung indes kommt es zum Einsatz einer kompletten virtuellen Maschine. Christoph Götz und seine Kollegen nutzen praktisch die gesamte Bandbreite dessen, was SolidCAM zu bieten hat, von 2,5 D bis 5Achs simultan, plus der Module HSR/HSM und HSS. Die nötigen Postprozessoren kommen von DPS. Dazu muss man wissen, dass DPS mittlerweile nicht weniger als 25 Mitarbeiter allein im Competence Center CAM beschäftigt, fünf davon schreiben Postprozessoren für die jeweiligen Maschinen-Steuerungskombinationen der Kunden. Und genau das ist eben der oben genannte gute Grund. Damit die Wege zum Kunden kurz bleiben, verteilt DPS die CAM-Fachleute mittlerweile auf die Niederlassungen bzw. stellt dort vor Ort neue Mitarbeiter ein. Allein daran kann man ablesen, wie ernst DPS diesen Bereich auch nimmt. Insgesamt deckt das DPS-Competence-Center CAM Vertrieb, Schulung, Support, Hotline und Postprozessoren ab. Die Gruner AG ist mit ihren Postprozessoren gut zufrieden. Für den Einsatz an der Exeron-Maschine war zwar einiges an Anpassarbeit zu machen, aber jetzt läuft auch dieser Postprozessor sicher, wie Christoph Götz versichert. Auch insgesamt sind die Werkzeugbau-Fachleute mit der Betreuung durch DPS zufrieden. Götz: Wir haben die Hotline in letzter Zeit recht oft gebraucht und sind dabei nicht enttäuscht worden. Insgesamt werden hier eher feine, Der Screenshot zeigt die Benutzeroberfläche von SolidCAM.

6 Über DPS Die DPS Software GmbH mit Hauptsitz in Leinfelden-Echterdingen ist ein Solidworks-Partner der ersten Stunde. Mit mehr als 350 Mitarbeitern betreut das Unternehmen Kunden aus den Bereichen Maschinenbau, Anlagenbau, Automobilzulieferer, Blechkonstruktion, Elektrotechnik, Holzverarbeitung, Industriedesign, Ingenieurdienstleistung, Konsumgüterindustrie, Luftfahrt, Medizintechnik und Verpackungsmaschinen. Die Anzahl der Kunden ist mittlerweile auf über 7500 gestiegen. Neben verschiedensten Paketen für das Engineering bietet DPS auch ein ERP- System der Firma SAGE an. So können Kunden wirklich durchgängig ausgestattet werden. DPS ist zudem in der Lage, eigene ergänzende Software anzubieten oder kundenspezifisch zu erstellen Karl Obermann Die Gesprächspartner in Wehingen, v.l.n.r.: Dr. Wolfgang Spreitzer (Gruner AG), Nicole Rubbe (DPS-Software), Christoph Götz und Heinrich Fischer (beide Gruner AG). Impressum: CAD.de Bergweg 33b Lenggries Tel: Fax: info@cad.de Presse: presse@cad.de Web: